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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Rendek

Geographische Beschreibung

 Die Gemeinde Ajkarendek/Rendek gehört seit 1977 zur Stadt Ajka/Ajka. Die Beschreibung der Geofaktoren von Ajkarendek/Rendek bezieht sich dementsprechend auf sein früheres, noch eigenständiges Gebiet. Seine Nachbarortschaften sind Magyarpolány/Polan, Kislőd/Kischludt, Ajka/Ajka, Bakonygyepes/Jepschi (das inzwischen an Ajka/Ajka angeschlossen worden ist). 
 

      Die Ausdehnung der einstigen Gemarkung Ajkarendek/Rendek betrug 10,47km2. Ihr nördlicher Teil kann der Pápa-Bakonyer-Kleinlandschaft (Pápaer-Bakonyalja) zugeordnet werden; ihr südlicher Rand hingegen der Kleinlandschaft des dem Nord-Bakonygebirge (Északi-Bakony) angehörenden Veszprém-Devecserer-Grabens (Veszprém-Devecseri-árok). Der größere Teil des Innengebietes von Ajkarendek/Rendek befindet sich auf diesem zuletzt genannten Gebiet. Der höchste Punkt liegt im Nordosten ung. 330m ü.M., der tiefste Punkt am Auslauf des Csigere-Baches (Csigere-patak) etwa 240m ü.M. Die durchschnittliche Höhenlage des Innengebietes ist 250 ü.M. 

      Die Geomorphologie der Gemarkung ist eintönig: Der Boden setzt sich aus Sand und Kies aus dem Quartär zusammen sowie aus dem breiten Ablagerungsstreifen am Csigere-Bach (Csigere-patak). Nur am Bükk-Ág-Graben (Bükk-ág-árok) kommen Schichten aus oligo-miozänem Kies-Konglomeraten ans Tageslicht. Unter der Lößschicht befinden sich im Westen pliozäne, im Osten oligo-miozäne Kiessequenzen. Die Oberfläche ist hier wegen der in die Lößschicht und in die darunter liegenden Sedimentschichten eingedrungenen Wasserläufe an manchen Stellen stark gegliedert. 

Das Klima der Gemeinde gehört zum Typ: gemäßigt kühl und gemäßigt nass, die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,5 ºC, die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr 700mm. 

      Das Gebiet der Gemarkung gehört zum Zuflussgebiet des Torna-Baches (Torna-patak); seine zwei Wasserläufe sind der das Innengebiet durchquerende Széles-Bach (Széles-víz) und der die westliche Grenze bildende Csigere-Bach (Csigere-patak). Beide Bäche fließen in Nord-Süd-Richtung, wobei sich Moorschichten und Erlenwälder (Alnus) auf dem breiten Überschwemmungsgebiet (Alluvium) des Csigere-Baches (Csigere-patak) befinden.

       Den klimazonalen Baumbestand bilden Zerreichen-Bestände (Quercus cerris). Auf den Lößböden ist heutzutage die landwirtschaftliche Bodennutzung charakteristisch. In der Nähe des oberen Teiles des Bükk-Ág-Tales (Bükk-ág-völgy) wurden Fichten (Picea) gesetzt. 

      An das Gebiet des einstigen Ajkarendek/Rendek grenzt das „Trollblumen – Naturschutzgebiet von Bakonygyepes/Jepschi (Bakonygyepesi Zergebogláros Természetvédelmi Terület), zu dessen Aufgaben die Bewahrung der Moorwiesenvegetation im Gebiet Bakonyalja, unter anderen die der glazialen Reliktarten, wie die der Trollblume (Trollius europaeus), sowie der Schutz der Falter-Populationen des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Maculinea teleius) zählen. 

      Das Dorf kann man mit dem Auto und Bus aus Richtung der Fernverkehrsstraße 8 und von Ajka/Ajka aus erreichen, wo sich u.a. der Bahnhof Ajka befindet, etwa 5 km vom Dorf Ajkarendek/Rendek entfernt.


Ortsgeschichte

Der Siedlungsname ist vom slawischen Wort ,ruda’, ,rot’, eisenhaltiger Boden bzw. Erz’ ableitbar. Seine Bedeutung lässt sich vorort direkt auf die Oberflächenbeschaffenheit zurückführen. Zur Benennung von Bächen tritt er übrigens landesweit in verschiedenen Gegenden auf. Das Wort selbst entwickelte sich über die Lautverschiebung von Rudnik>Rednik>Rednek>Rennek – seit dem 16. Jahrhundert aus Rendek. Die Vorsilbe ,Ajka’ im Siedlungsnamen bezeichnete das Adelsgeschlecht, in dessen Besitz es eine zeitlang war.

Das Gebiet von Ajkarendek/Rendek war bereits in der späten Eisenzeit bewohnt, wovon auch die im nördlichen Teil des Dorfes aufgefundenen Scherben zeugen. Laut einer Urkunde aus dem Jahre 1270 kam Ajkarendek/Rendek mit Kislőd/Kischludt und Városlőd/Waschludt zusammen in den Besitz des Bans Csák. 8 Jahre später erwarb hier ein Nachfahre der Adelsfamilie Ajka Landgut, und so entstand wohl 1303 die Bezeichnung Ajkarendek. Im Jahre 1347 verfügte die Siedlung schon über eine Kirche und einen Pfarrer, und sie gehörte zu dieser Zeit bereits zum Besitz des Karthäuser-Klosters Leveld, zunächst nur als Pachtgut, dann als vererbares Dominium. Das ganze Landgut von Városlőd/Waschludt samt dem Dorf Rendek fiel 1554 dem Veszprémer/Wesprimer Bistum zu.

Laut Steuerschreiber wurden im Jahre 1557 insgesamt 11 Hufe/Lehen registriert. 1566 brannten Türken die Siedlung nieder, ein Teil der Bevölkerung flüchtete, der andere Teil wurde von den Türken verschleppt. Im Jahre 1570 gab es noch acht, im Jahre 1588 lediglich vier Hufe/Lehen. Doch aufgrund von herumstreifenden Tataren wurde das Gebiet schließlich ganz entvölkert, sodass es von 1648 bis 1688 sogar unbewohnt war.

 

Der kirchlichen Konskription von 1696 zufolge gab es in Rendek folgende Familienoberhäupter: Mátyás Rába, György Fejes, Márton Varga, György Varga, Péter Varga, Gergely Tóth, György Ládi, János Kiss und verw. Andrásné Fejes. 1720 wurden schon 12 Familien verzeichnet. Mátyás Bél erwähnt in seiner Landesbeschreibung, dass auch mährische Siedler nach Rendek kamen. In anderen Quellen ist das zwar nicht belegt, aber die früheren Namen wie Bábics, Tuics, Vidics, Szusits, Bránovics, Flasics zeugen davon.

 

Die Einwohner von Rendek beschäftigten sich zum größten Teil mit Rinderhaltung. 1734 betrachtete man die Siedlung zudem als angesehenen Ort für Schweinezucht. Einige Bauern besaßen 15-20 Schweine. Daneben arbeiteten sie in den in der Umgebung errichteten Glashütten, die auch Pottasche brannten.

Die Hörigen zahlten dem Bischof den Schweinezehnt und dem Grundherrn die Eichelpacht wegen der von ihnen betriebenen Eichelmast. Der Gutsherr hielt die Zahl seiner Hörigen für viel zu niedrig, zudem bewirtschafteten die Hörigen kaum Felder, und allein die Eichelpacht brachte ihm zu wenig Einkommen ein. Deshalb beschloss er, Ackerbauern in Rendek anzusiedeln. Die ungarischen Bewohner von Rendek protestierten gegen die Ansiedlung, indem sie sogar an den Bischof Márton Bíró ein Bittgesuch richteten, aber vergeblich.

Der Gutsherr ließ Deutsche 1752 aus dem im Komitat Győr liegenden Gyarmat, dann 1754 und 1774 in einer größeren Anzahl Familien ansiedeln. Wegen des Protests der ungarischen Bewohner gegen diese Ansiedlung separierte der Gutsherr die deutschen Ankömmlinge – von den Ungarn abgetrennt – am anderen Bachufer. Der von den Deutschen bewohnte Dorfteil wurde 1757-1769 Németrendek/Deutschrendek genannt, später als ,Német utca’/ Deutsche Gasse, heute unter ,Korányi utca’/Korányi Gasse geführt. Der von den Ungarn bewohnte Dorfteil wurde als Magyarrendek/Ungarischrendek, später nur als ,Magyar utca’/ Ungarische Gasse, heute Rendeki utca/Rendeker Gasse bezeichnet. In der Mitte des 18. Jahrhunderts lebten Deutsche und Ungarn zu fast gleicher Zahl in den zwei Ortsteilen, jedoch verwaltungsmäßig voneinander abgetrennt. Bemerkenswerterweise fanden in dieser Zeit vorwiegend Eheschließungen zwischen den beiden Volksgruppen statt, was laut Personenstandsregister verbürgt ist. Gemäß statistischer Angaben betrug 1757 die Zahl der Einwohner in Németrendek/Deutschrendek 127, in Magyarrendek/Ungarischrendek 178. Die Assimilation unter den Jugendlichen ging schnell, ihre Kinder wurden schon katholisch erzogen und erlernten die deutsche Sprache, die Alten bestanden aber auf ihrem ursprünglichen Glauben bis zum Tode. Nur so ist nachvollziehbar, warum Familien mit den Namen Kovács, Vajda, Rosta, Piros, Tóth – heute mit deutscher Muttersprache – allmählich deutschsprachig geworden sind. Die neuen Ansiedler waren aber nur Pächter.

 

Die Ansiedlung der deutschsprachigen Bevölkerung kam der Dorfentwicklung zugute, denn die Werkzeug- und Möbelherstellung lebten auf. Die Waren wurden zum größten Teil auf dem Markt von Pápa verkauft, aber man suchte auch andere Komitate auf. Produkte der Heimindustrie waren frei von der Bischofssteuer.

 

Innerhalb von 50 Jahren wuchs die Zahl der Dorfbewohner an, im Jahre 1771 wohnten 541 in Püspökrendek, obgleich parallel dazu Reformierte nach Szentantalfa und Ajka/Ajka abwanderten. Der erste Vertrag mit dem Bischof wurde 1768 geschlossen: Da besaß ein Vollbauer 9 Morgen Ackerland, aber zu jedem Grundstück gehörte auch eine 6 Fuder Heu ertragende Wiese sowie Weide. Der nächste Vertrag wurde 1774 abgeschlossen. Demnach besaß ein Hintersass 22 Morgen Ackerland und zu jedem Grundstück gehörten 8 Fuder Heu ertragende Wiesen. Ein Hintersass musste dem Bischof den Zehnten und ein Forint Zensus, sowie eine Fuder Brennholz, sechs Fuhren, eine Pinte Butter, zwei Kapaunen, zwei Hühner samt zwölf Eier als Deputat zahlen. Überdies musste ein Hintersass 52 Tage Spanndienst und 102 Tage Handdienst erbringen. Die Alltagsarbeit und der Frondienst brachte Ungarn und Deutsche zusammen. Die Deutschen waren bei der Arbeit fleißig, deswegen brauchte man sich nicht zu schämen, auch das trug zum besseren Zusammenleben der beiden Volksgruppen bei.

 

Im Jahre 1846 schloss der Bischof mit Rendek einen neuen Vertrag ab. Nach dem Grund- und Besitzbuch gab es 42,5 Hufen und das Dorf bewohnten 81 Hintersassen, 7 Kleinhäusler und 24 Zinsbauern. Von den verzeichneten 81 Familien waren nur noch 16 Ungarn. Die deutschen Dorfbewohner verfügten auch über Weingut am Ende der Gärten, auf dem Német hegy/Deutsch-Berg.

 

1848 wurde das Scharwerk (die Zins- und Dienstpflichten der Hörigen) aufgehoben. Die Nachricht der 1848-er Ereignisse in Pest erreichte auch Ajkarendek/Rendek. Den Eintragungen im Historia Domus zufolge verweigerten die Familienoberhäupter sofort den Pfarrern die Arbeit, auch das junge Volk revoltierte. Viele wollten Aufgaben in der entstehenden freiwilligen Nationalgarde als Nationalgardist übernehmen. Ajkarendek/Rendek zählte zusammen mit den Gemeinden Magyarpolány/Polan und Gyepes zur Nationalgarde-Hauptmannschaft Polány/Polan Nr. 52.

 

Nach der Niederschlagung der Revolution wurde die alte Ordnung wiedergestellt, neue Verträge wurden mit dem Bischof geschlossen. Die Größe des Grundstückes betrug zu dieser Zeit 31 Morgen, wozu noch 12 Morgen Wiese und 4 Morgen Wald gehörten. Dadurch, dass die Deutschsprachigen die Mehrheit bildten, deutschte sich das Dorf allmählich ein. Im Jahre 1851 bekannten sich noch 41 Einwohner als Ungar, während 1896 es nur noch acht waren.

 

Am 30. August 1914 traf im Dorf die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein. Aus den Berichten von Einheimischen weiß man, dass auf den Feldern gearbeitetet wurde, als die Glocken läuteten und der Vizerichter ankündigte, dass der Krieg ausgebrochen ist. Noch am selben Tage zog man 143 Männer ein, die vom Ajkaer/Ajkaer Bahnhof zu ihrer Einheit fuhren.

23 Rendeker fielen und fünf wurden schwer verletzt. Doch von den am Leben gebliebenen Rendeker Soldaten - motiviert von einem starken Lebenswillen - heirateten nach ihrer Rückkehr so viele, dass der Pfarrer die zahlreichen Trauungen kaum meistern konnte. 1919 vermählten sich 61 Paare, 1920 kamen 71 und auch noch 1922 69 Kinder zur Welt.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg bedeutete für die Dorfbewohner die größte Aufgabe, der Armut Paroli zu bieten. Das ging nur sehr schleppend vor sich, denn zu allem Übel kamen Krankheiten auf, allein an der Spanischen Grippe starben 32 Rendeker, mehr als im Krieg.

 

Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929-30 emigrierten mehrere Familien nach Amerika. Viele arbeiteten im Bergwerk, in der Glashütte, aber man lebte weiterhin grundlegend von der Landwirtschaft. Ajkarendek/Rendek war in dieser Zeit eine durchgängige deutschmuttersprachliche Siedlung, lediglich der Lehrer und der Pfarrer waren Ungarn. 1933 kam Lajos Katona als neuer Pfarrer in die Parochie. Da er eine sehr energische Persönlichkeit besaß und die Deutschen nicht mochte, sagte er auch in seinen Predigten den einheimischen deutschen Bräuchen den Kampf an. Er hielt sie für schädlich, sogar für frevelhaft. Die aktive Ungarisierungsbestrebung löste im Kreise der Gläubigen Widerstand aus, da die Bewohner von Rendek auf ihre Traditionen bestanden, trotzdem kam es in der Siedlung 1937 zur Ungarisierung von Familiennamen. So wurden Temesi, Tolnai oder Tóvári aus Töltl, Pákai aus Pröbsl, Erdősi aus Ertl und Makkai aus Mahrhoffer. Doch 1938 wurde der Volksbund (Volksbund der Deutschen in Ungarn) gegründet. Am Anfang bemühte sich diese Organisation der Ungarisierungskampagne die Waage zu halten. Ihre Versprechungen gaben der Bevölkerung Hoffnung auf ein besseres Leben. Bei der Volkszählung von 1941 bekannte sich von den verzeichneten 1003 Personen insg. 955 Personen zur deutschen Nationalität, bzw. zur deutschen Muttersprachlichkeit. So zogen von den Männern 47 zu ungarischen Truppen und 122 zu deutschen Truppen ein.

 

Nachdem sich das Kriegsgeschehen gewendet hatte und die Front der Siedlung immer näher rückte, befiel die Menschen Angst. Die zurückziehenden Soldaten verstärkten das nur noch weiter und legten ihnen nahe, nach Deutschland zu fliehen, denn, wenn die Russen hier ankämen, würden sie jeden Deutschen töten. Das führte dazu, dass 27 (die im Volksbund betroffenen) Familien, insg. 118 Personen, im Winter 1945 aus Rendek mittels der Organisation deutscher Behörden nach Deutschland zogen. Die Bleibenden bereiteten sich auf das Überleben vor, versteckten Lebensmittel und andere Gegenstände, bauten Keller zum Luftschutzkeller um oder errichteten Bunker. Einige warteten auf den Durchmarsch der Front im Unterschlupf außerhalb des Dorfes.

Am 25. März 1945 erreichten die Panzer der 5. Garde des russischen Panzerarmeekorps die Grenzen des Dorfes und nach dem Feuergefecht zogen sie ins Dorf ein. Fünf deutsche Soldaten wurden getötet. Vier russische Einheiten durchzogen das Dorf, jede Einheit dürfte aus etwa 1000 Personen bestanden haben. Die russischen Soldaten durften frei plündern und da jeder im Dorf als Faschist angesehen wurde, wurde die Gemeinde völlig verheert. Den aufgefundenen Wein tranken die Russen und betrunken verhielten sie sich wie die Wandalen, sowie verübten an den Frauen Gewalttaten. Unter den russischen Soldaten litten auch die Bewohner, die bis zum Schluss neben den Ungarn ausgeharrt hatten. Die russischen Soldaten zogen dann in einigen Tagen in Richtung Devecser, eine größere Einheit bekam aber Ruhebefehl und bezog im Széker-Wald (Széki-erdő) Stellung. Das Bezirkskommando versorgte sich mit Lebensmitteln aus den umliegenden Dörfern, so erlegte es auch Rendek die Ablieferungsmenge auf. Die Russen brauchten sämtliche Reserven der Bevölkerung an Lebensmitteln auf.

 

Die Dorfbewohner fanden nach diesem brutalen Übergriff nur ganz allmählich zu einem Neuanfang. Im Sommer1945 wurde das aus drei Mitgliedern bestehende Nationalkomitee des Kreisnotariats gegründet, in das Ajkarendek/Rendek eine Person delegieren durfte. Zu Mitgliedern des Nationalkomitees durften nur Personen werden, die sich im Volksbund nicht kompromittiert hatten. Eine weitere wichtige Aufgabe des Gemeindenotars war es, den Ausschuss für die Landverteilung ins Leben zu rufen. 27 Personen beanspruchten insg. 152 Morgen Land. Die Volksbund-Mitglieder besaßen insgesamt 539 Morgen Land.

 

Im April 1945 wurde die Nationale Bauernpartei mit 56 Mitgliedern gegründet. Die Kommunistische Partei wurde ein Jahr später zustande gebracht. Ihre Machtansprüche begannen mit der Kontrolle der Ausweispapiere. Jeder wurde nach seiner Tätigkeit in den vergangenen Jahren befragt. Den von oben erlassenen Bestimmungen entsprechend wurden die Einwohner von Ajkarendek/Rendek vom Wahlrecht ausgeschlossen, die sich 1941 zu den Deutschen bekannten. Die Hetzkampagne gegen die Deutsstämmigen nahm ihren Lauf. Die so genannten Schwaben wurden als schuldig abgestempelt. Im Juni 1945 wurden 13 Ex-SS-Soldaten, 44 Volksbundmitglieder und vier Familienmitglieder nach Veszprém/Wesprim verschleppt. Im Rundfunk konnte man hören, dass man die Deutschen nach Deutschland aussiedeln wolle.

Mündliche Gewährsleute berichteten, dass sie von Tag zu Tag lebten, nach Ajka zur Arbeit gingen, auch die Felder bestellten, obwohl sie nicht wussten, ob sie sie abernten werden. Denn die Kommunistische Partei und auch andere Parteien hatten vor, die deutschsprachige Bevölkerung auszusiedeln. und zugleich sich Anhänger zu verschaffen, indem man den in der Tiefebene lebenden armen ungarischen Familien Ackerland und Immobilien versprach – die der ’Rendeker Schwaben’.

Aus Kunszentmárton kamen die ersten Ansiedler am 18. April 1946 in Ajkarendek/Rendek an. Den 37 Familien wurden von den Organisatoren 50 von den Deutschen bewohnten Häuser zugewiesen. Die Häuser mussten die deutschen Rendeker in kurzer Zeit verlassen, sie durften nur das mit sich nehmen, was sie in der Hand halten konnten. Praktisch blieb alles dort: Die Teller auf dem Tisch, die Möbel, die Lebensmittel, der Hund und die Katze, die Tiere in den Ställen. Während sie auszogen, sahen sie zu, wie die Fremden in ihr Zuhause einzogen. Die Menschen aus der Tiefebene waren verblüfft, da ihnen die Agitatoren leere Häuser versprachen Im Dorf wurde Standrecht ausgerufen und eine aus 15 Personen mit Waffen ausgestattete Gruppe führte die Delogierung durch. Mehrere Familien mussten in je ein angeordnetes Haus einziehen und zusammen leben, sie durften aber nur die notwendigsten Dinge mit sich nehmen. Die zwangsmäßig zusammengezogenen Familien mussten fast zwei Jahre auf ihre Auslieferung warten. Später wurden noch weitere Familien delogiert – so wurde Platz für die umgesiedelten Familien aus Oberungarn (Felvidék, heute Slowakei) geschaffen.

Die ausgewiesenen Familien wurden erst am 20. Januar 1948 in den Westen entlassen. Es war ein schwerer Abschied: Verwandte gingen auseinander und sie wussten nicht, wohin sie transportiert wurden. Sie kamen nach Ostdeutschland. Mit dem ersten Zug fuhren 216 Personen, später traf noch weitere 71 ein ähnliches Schicksal.

Aus Ajkarendek/Rendek gelangten noch Anfang 1945 zusammen mit den freiwillig Fortziehenden 405 Personen nach Deutschland, in die DDR.

 

Die dagebliebenen Rendeker Familien lebten mit den aus der Ferne hierher gelangten Fremden zusammen, jeden Tag gedemütigt, jahrelang in sich gekehrt. Jeden Tag fiel der Ausdruck „faschistischer Schwabe” und dieser Ausdruck wurde auch denen angehängt, die mit dem Volksbund nichts zu tun hatten.

Die alten Rendeker Bräuche wurden nicht weitergepflegt, denn als Minderheit wagte man das nicht. Die Beamten der Behörden machten alle nasenlang Bemerkungen, traten auch gegen die Religion auf, man ging fast mit niedergeschlagenen Augen in die Kirche. Man wagte nicht, Deutsch zu sprechen, man legte die traditionellen Kleidungsstücke ab, um nicht aufzufallen.

 

Die hierher aus dem Oberland gelangten Familien, aus der Tiefebene und die deutschstämmigen Rendeker fanden keinen gemeinsamen Nenner. Nicht einmal die Familien aus dem Oberland waren sich einig, sie kamen aus verschiedenen Orten. 19 Familien aus Pozsonypüspöki, 18 aus Rimaszombat und vier aus Dévény, die in der Gemeinde angesiedelt worden waren. Nach ihrer Religionszugehörigkeit waren sie reformiert oder evangelisch. Die Familien aus dem Oberland erlebten ihre Verschleppung in dem Sinne glücklicher, dass sie alle ihrer beweglichen Güter mit sich führen konnten, aber im neuen Ort freundeten sie sich eine Zeit lang mit anderen nicht an. Das war ein zwangsmäßiges Zusammenleben.

 

Anfangs kam es zum Streitigkeiten, nicht einmal die Jugendlichen gingen aufeinander zu. Auch über Vorbereitungen einer bewaffneten Aktion berichteten die Zeitungen, aber – wie sich herausgestellte – war das nur eine durch die Behörden in Umlauf gesetzte Finte, da man im Krieg versteckte Waffen in einigen Häusern gefunden hatte. Die früheren Eigentümer der betroffenen Häuser wurden als bewaffnete Aufrührer bezeichnet, obwohl sie die Waffen nur deswegen versteckt hatten, um in Friedenszeiten wildern gehen zu können. In Rendek galt das nämlich als Brauch.

 

Die Verhältnisse normalisierten sich nur allmählich. Die Leiter des Dorfes, lauter Fremde, verhielten sich gegenüber den Einheimischen Rendeker gar nicht empathisch und verhinderten auch die Ausübung der Religion.

 

Die Rechtlosigkeit der Deutschen in Ungarn wurde mit dem Regierungserlass vom 24. März 1950 aufgehoben und damit wurden sie auf dem Papier zu gleichberechtigten Staatsbürgern. Auf lokaler Ebene war das aber nicht der Fall. Die Gemeindevorsitzenden stempelten die Deutschen als Verbrecher ab und machten noch jahrzehntelang ihre Bemerkungen, wenn sie etwas Deutschsprachiges hörten.

 

In Ajkarendek/Rendek wurde 1950 die Gründung von genossenschaftlichen Gruppen initiiert, größtenteils mit der Unterstützung der Familien aus der Tiefebene, dann wurden diese vereinigt und so wirtschafteten schon 13 Familien mit eigenen Mitteln auf 233 Morgen Land. Ein einziges Pferdegespann bildete das gemeinschaftliche Produktionsmittel. Als schwere Last wurde den Bauern eine maßlos große Pflichtabgabe auferlegt. Wer sie nicht erbrachte, dem wurde der Dachboden abgefegt. Die Genossenschaften wurden aber unterstützt. Die 10 vermögenderen Bauern wurden als Kulaken deklariert. Als sich diese (einer ausgenommen) der Genossenschaft anschlossen, wurden sie von der Liste gestrichen. Ein Bauer widerstand jeder Gewalt, schließlich wurde ihm das Haus genommen, er wurde ausgesiedelt und musste in ein heruntergewirtschaftetes Haus einziehen. Ein anderer Bauer, der auch gegen die Genossenschaft agitierte, wurde vor Gericht gestellt und zu ein Jahr Gefängnis verurteilt. Schließlich wurde jeder – Ergebnis des starken Zwangskollektivierung – Mitglied, und damit wurde Ajkarendek/Rendek am 25. September 1955 zu einem kollektivwirtschaftlichen Dorf, was mit großem Pomp gefeiert wurde.

 

Die Bewohner von Ajkarendek/Rendek hatten von den Ereignissen der Revolution von 1956 nur aus dem Rundfunk Kenntnis und sie besprachen die Nachrichten vorsichtshalber zunächst nur unter sich. Bis zum 27. Oktober 1956 wurden sie schon mutiger und kündigten eine Versammlung an, in der die betrogenenen Menschen die Absetzung und Bestrafung der Leiter der Genossenschaft verlangten, und auch auf Lynchjustiz verweisende Rufe wurden laut. Mit der Akklamation wurde der Revolutionsrat gegründet. Zum Vorsitzenden und Sekretär wählte man zwei Einheimische. Am Ende der Versammlung kam es zu tätlichen Ausschreitungen. Der Parteisekretär und der LPG-Vorsitzende ergriffen die Flucht. Der Ratssekretär war nicht anwesend, so konnte man ihn nicht zur Verantwortung ziehen, aber am 31. Oktober, als er nach Hause kehrte, wurde er verprügelt, sodass er ins Krankenhaus kam.

 

Nach der Niederschlagung der Revolution übte die neue Macht Rache und verhaftete die Schläger. Das Gericht verhängte über die Teilnehmer mehrjährige Haftstrafen.

Nach ihrer Rückkehr setzten die geprügelten, vertriebenen Leiter ihre Tätigkeit damit fort, womit sie gezwungenermaßen aufgehört hatten.

 

Viele Rendeker gingen in die Betriebe von Ajka/Ajka zur Arbeit, lebten sparsam, und so bauten sie ihre Häuser nacheinander auf. Die LPG wurde zunächst mit der in Kislőd/Kischludt, dann die beiden mit der in Ajka/Ajka zusammengeschlossen. Die junge Generation schloss sich den neuorganisierten LPGs nicht mehr an. Sie verdienten in den Fabriken von Ajka viel mehr, die Älteren blieben in Ermangelung eines Besseren im Ort.

Nach 1956 waren viele aus der Siedlung abgewandert, fast alle Familien aus der Tiefebene und auch viele von den Familien aus dem Oberland. Die ursprüngliche Bevölkerung blieb im und machte unauffällig die Mehrheit aus. Sie standen mutiger zu ihrer Nationalität, übten ihre Bräuche aus, wagten auf Deutsch zu sprechen und zu singen.

 

Eine vorübergehende Rückentwicklung verursachte 1970 der verwaltungsmäßige Anschluss an Kislőd/Kischludt.

1977 hingegen gehörte die Gemeinde zu Ajka/Ajka und deshalb wurde auch die den Stadtteil mit Ajka/Ajka verbindende Straße gebaut. Die infrastrukturelle Entwicklung beschleunigte sich, unter anderen wurde das Leitungswassernetz ausgebaut. Zu dieser Zeit fühlte sich ein großer Teil der Bewohner in jeder Hinsicht der Stadt Ajka verbunden, die Zahl der im Ort beschäftigten war gering.

  

Die statistischen Daten zeugen davon, dass die Einwohnerzahl der Gemeinde bis 1890 durchgehend (damals auf 1091 Personen) wuchs, dann begann sie sich zu verringern und überstieg die 1000-Grenze wegen der am Ende des 19. Jahrhunderts ins Ausland Abwandernden erst im Jahre 1941 wieder.

Die Bevölkerungszahl wuchs nun bis zum Jahre 1958, dann ging sie u.a. infolge der sinkenden Geburtsrate wieder zurück. Die Zahl der Wohnhäuser stieg aber an. Durch Zuwanderung überstieg die Einwohnerzahl im Jahre 1987 wieder die 1000 Personen-Grenze. Doch in den 1970-1980er Jahren verließen viele Jugendliche das Dorf, da zu wenig Baugrundstücke vermessen wurden.

Anfang der 1990er Jahre konnte man endlich in größerer Zahl Grundstücke kaufen, so ging die Abwanderung zurück. Viele ließen sich sowohl aus Ajka und als auch aus anderen Siedlungen der Umgebung hier nieder.

In diesen Jahren kauften mehrere deutsche und österreichische Familien hier ein Haus und sie verbringen einen großen Teil ihrer Zeit seitdem auch in Ajkarendek/Rendek, da sie hier deutschsprachiges Milieu vorfinden. Von den Ausgesiedelten verfügen hier zwei Familien über ein Haus, aber auch die anderen kommen oft auf einen Besuch nach Hause.

 

          Seit dem Systemwechsel bekam jede Straße Aspahltbelag, das Kanalsystem und das Telefonnetz wurden ausgebaut, die Gehsteige, das Kulturhaus, die Bushaltestellen und das Gebäude der Ambulanz wurden renoviert. Schon die zweite, aus Einfamilienhäusern bestehende Wohnsiedlung wird aufgebaut und auch ein Spiel- und Erholungspark ist fertig geworden. 


Institutionen

Gemeindevorstand – Selbstverwaltung

 

Nördlich von Ajka/Ajka, zwei Kilometer davon entfernt befindet sich die Gemeinde Ajkarendek/Rendek. Bis zum Jahre 1950 gehörte sie zum Kreisnotariat von Kislőd/Kischludt im Bezirk von Devecser/Devecser. Vom 22. Oktober 1957 bis zum 15. April 1973 fungierten der Rat und der Amtsapparat selbstständig. Der Präsidentenrat der Volksrepublik Ungarn fasste dann den Beschluss, ab 15. April 1973 einen gemeinsamen Gemeinderat von Ajkarendek/Rendek und Kislőd/Kischludt mit dem Sitz in Kislőd/Kischludt zu errichten, bzw. ab 1. April 1977 den gemeinsamen Gemeinderat abzuschaffen, und schließlich wurde die Gemeinde Ajkarendek/Rendek mit der Stadt Ajka/Ajka vereinigt.

 

Die Gemeinde schien eine gesonderte Siedlung zu sein, aber wegen der Nähe war sie mit der Stadt Ajka/Ajka doch mehrfach verbunden. Seit dem Jahre 1977 bildet sie einen Stadtteil von Ajka/Ajka. Durch ihre noch immer bedeutende Zahl der deutschstämmigen Bevölkerung vertritt die Gemeinde eine Besonderheit im kulturellen Leben der Stadt. Die Proportion der deutschen Minderheit verändet sich durch die bedeutende Zahl der Einsiedler ständig, allmählich werden sie zahlenmäßig unterlegen, doch üben sie lobenswert die von den Vorfahren überlassene Sprache und Kultur.

 

Im Jahre 1994 wurde die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung zustande gebracht, die als Stadtkörperschaft doch mit Ajkarendek/Rendek sehr eng verbunden ist. Die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturellen Werte, Traditionen, Sitten und Bräuche zu pflegen und aufzubewahren. Dementsprechend funktionieren ein Minderheiten-Chor und auch eine Kindertanzgruppe im Dorf.

Im Jahre 1995 wurde der deutsche Chor als Erfüllung eines alten Wunsches zustande gebracht. Die Zahl der ständigen Mitglieder bewegt sich zwischen 25-30 Personen. Ganz am Anfang suchten sie und der Chorleiter noch mit Tonbandgerät und mit Notenpapier die alten Rendeker Lieder im Dorf zu sammeln. Die Zahl der Lieder übertrifft heute schon die 140. Der Chor hat jedes Jahr mehrere Einladungen und erreicht sehr gute Ergebnisse bei den Qualifikationen. Im Jahre 2009 ist die erste CD des Chors erschienen.

Seit der Mitte der 1990er Jahre funktioniert die deutsche Kindertanzgruppe, deren Mitglieder von den Schülern der heimischen Grundschule kommen. Die ersten Tanzschritte können aber die Kinder bereits im Kindergarten kennenlernen.

 

Bildung/Unterricht

 

Die erste Aufzeichnung über die Schule der Gemeinde stammt aus dem Jahre 1771, nach der der Dorflehrer der Gemeinde das Schreiben und Lesen auf Deutsch unterrichtete.

Im Jahre 1788 wurde eine römisch-katholische Schule mit einer Klasse errichtet, was soviel bedeutete, dass der Bischof den heimischen Pfarrer beauftragte, die Aufsicht über den Unterricht zu führen. Religionsunterricht, Lesen und Lernen wurden unterrichtet, aber die Kinder fehlten oft, so blieben mehrere von ihnen Analphabeten. Viele Eltern erlaubten den Kindern nicht, zur Schule zu gehen, weil sie die Kinder bei den Arbeiten in der Landwirtschaft brauchten. Der Pfarrer, der die Lage der Eltern sehr gut kannte, tat nichts dagegen. Wegen ihrer bedeutenden Rolle sind hier die damaligen Dorflehrer zu erwähnen, so Mihály Vigyázó, einer mit dem Namen Keller, dann am Ende des 19. Jahrhunderts Márton Hauser und schließlich Mária Laschober.

 

 

 

Am Anfang der 1900er Jahre erklärte der Gemeindevorstand das Gebäude der Pfarrschule für den Unterricht als ungeeignet.

Das Hauptgebäude der neuen Schule wurde 1913-1914 gebaut. Es bestand aus drei Unterrichtsräumen und einer Dienstwohnung. Es hatte sechs Klassen und eine sog. „Donnerstagsschule”.

Aus den Protokollen geht hervor, dass in den ersten zwei Klassen nur auf Deutsch unterrichtet wurde. Von der dritten Klasse wurde vormittags auf Deutsch und nachmittags auf Ungarisch unterrichtet. Es ist interessant, dass im Jahre 1923 in einer Sitzung der Schulleitung eine lebhafte Diskussion entbrannte: Der Pfarrer, Pál Hotwágner verlangte Ungarisch als Unterrichtssprache. Er meinte, dass die Kinder, die später studieren wollen, über hervorragende ungarische Sprachkenntnisse verfügen müssen. Nach der Lehrerin der zweiten Klasse, nach Mária Laschober sei es einfacher, die Schüler in ihrer Muttersprache zu unterrichten, als auf Ungarisch. Nach dem Protokoll der Sitzung wurde der Vorschlag des Pfarrers angenommen. Der Lehrer der dritten Klasse, József Dallos (Máhig) musste die Kinder auf Ungarisch sprechen lehren.

Das Schuljahr dauerte von Anfang September bis zur dritten Woche im Juni. Der Unterricht begann jeden Tag mit der Heiligen Messe. Die Kinder wurden von den Lehrern in die Kirche begleitet. Nach der Messe gingen die Kinder in die Schule. Am Anfang der ersten Unterrichtsstunde wurde das Vaterunser auf Ungarisch, dann auf Deutsch gebetet. Die Lehrerin erforderte von den Kindern, dass sie die Tafeln mit deutschen Liedern vollschreiben, bis sie ankommt.

 

Die Dorflehrer lehrten nicht nur den Unterrichtsstoff, sondern auch wichtige Regeln der Ethik, Hygiene und Lebensführung. Der Dorflehrer schickte die Nachzügler nach dem Unterricht im Nachtzeug nach Hause. Die Schüler, die gelogen hatten, mussten rote, lange Zunge am Hals tragen. Die Dorflehrer erforderten in der Schule jeden Tag das Kämmen, sie achteten auf den Wechsel der Wäsche jede Woche. Sie ermahnten die Eltern, wenn die Kinder mangelhaft gekleidet oder schmutzig zur Schule kamen. Die regelmäßig fehlenden Schüler mussten in der Schule der Barmherzigen Schwestern in Veszprém eine Qualifikationsprüfung ablegen.

 

Die Schule von Ajkarendek/Rendek ersuchte im Jahre 1930 wegen der Beschäftigung der Kinder bei den Arbeiten zu Hause um die Veränderung der Unterrichtszeit bei der Komitatsschulinspektion. Man wollte vormittags zwischen 9-11 Uhr und nachmittags zwischen 14-16 Uhr unterrichten. Der Antrag wurde auf Grund des Gesetzes über das Unterrichtswesen abgelehnt.

Im April 1936 suchte ein Historiker Sir Edwart H. Wall aus der Hochschule von Canterbury die Rendeker Schule auf. Er studierte die Lagen der Schwaben im Bakony-Gebirge.

Im Jahre 1941 wurde auf den Druck des Volksbundes die deutsche Sprache als Unterrichtssprache – mit Ausnahme der ungarischen Sprache und Literatur – eingeführt. Nach dem Krieg wurde der Deutschunterricht völlig abgeschafft.

 

Nach den Verstaatlichungen von 1948 wurde die Schule wieder eine Institution der Gemeinde. Die meisten Schüler kamen aus den heimischen deutschen und aus den aus dem Oberland übersiedelten Familien. Auch die Kinder der höheren Klassen von Bakonygyepes besuchten die Rendeker Schule.

Bis 1977 wurde beim Unterricht mehrere Klassen (die erste und die dritte bzw. die zweite und die vierte Klasse) zusammengezogen unterrichtet.

 

1961 wurde das zweite Gebäude der Schule mit drei neuen Unterrichtsräumen, mit einem Lehrerzimmer und mit einem Büro für den Direktor aufgebaut. Da ging ein Teil der Kinder vormittags und ein Teil der Kinder nachmittags zur Schule.

Von 1978 fungierte die Schule schon geteilt und mit acht Klassen.

Im Jahre 1984 wurde die Grundschule in Ajkarendek/Rendek auf die Initiative des Veszprémer Komitatsrates für Nationalitätenschule erklärt. Der Unterricht der deutschen Sprache wurde zunächst in der ersten und in der fünften Klasse eingeführt.

1989 nahm die Schule im Rahmen eines Festes den Namen des Dichters István Simon auf.

1990 wurde die neue Turnhalle übergeben.

Seit 1994 veranstaltet die Ajkarendeker/Rendeker Schule den Sprachwettbewerb der deutschen Nationalitäten-Grundschulen des Komitats Veszprém/Wesprim.

Seit 1995 fungiert die Grundschule, der Kindergarten und das Kulturhaus als zusammengezogene Institution mit dem Namen István-Simon-Allgemeines-Kulturzentrum.

 

Lange Zeit galt die Versorgung der Kleinkinder als großes Problem, da es in der Siedlung keinen Kindergarten gab. 1983 wurde der aus dem früheren LPG-Büro umgebauten Kindergarten in Ajkarendek/Rendek übergeben. Das Gebäude wurde seitdem mehrmals renoviert. Heute funktioniert der Kindergarten mit 50 Plätzen und zwei Grupppen, die Kinder bekommen Nationalitätenbildung.


Brauchtum

Siedlungsbild, Straßenstruktur

 

Die Struktur des Dorfes zeichnet sich durch eine zu erklärende Eigenart aus: Vor der Ansiedlung war es ein Straßendorf, d.h. ein nur aus einer einzigen Straße bestehendes Dörflein. Mit der Ansiedlung der Deutschmuttersprachler bildete sich parallel zur vorhandenen eine neue Straße heraus. Zwischen den zwei Straßen bot der Bach eine natürliche Grenzlinie. Der von den Deutschen bewohnte Teil wurde 1757–1769 Németrendek (Deutschrendek) genannt, später hieß er nur ,Német utca’ (Taitschi Ko’ssn=Deutsche Gasse), heute Korányi utca (Korányi Straße). Der von den Ungarn bewohnte Dorfteil wurde als Magyarrendek (Ungarisch-Rendek) bezeichnet, später nur als ,Magyar utca’ (Ungrischi Ko’ssn=Ungarische Gasse), heute Rendeki utca (Rendeker Straße). Diese Struktur blieb zwei Jahrhunderte lang erhalten, da eine dritte Straße, die Gyepesi utca (Gyepeser Straße) erst in den 1940er Jahren entstand.

 

Die Wohnhäuser wurden aus einheimischen Natursteinen gebaut, Ziegel verwendete man nur für den Schornstein, aber einige benutzten bei den Wänden auch Lehmziegel als Füllstoff statt Steine. Es gibt darüberhinaus für den sog. gemischten Typ Beispiele.
 



 

Die Decken der Häuser wurden aus Holz gefertigt, die Bretter wurden dabei – als Abdeckung – mit einigen Zentimeter dickem Lehm bestrichen, was zugleich der Wärmeisolation sowie bei Feuer als Brandschutz diente. Den Dachstuhl bildete ein doppelt stehender Stuhl als Zimmerwerk entweder mit Stroh oder mit Schaub bedeckt, der an beiden Enden mit Brandmauern begrenzt war. Zahlreiche Feuerbrünste waren eine Folge dieser Art der Dachdeckung. Wenn bei einem Gebäude bei windigem Wetter ein Brand ausbrach, brannte fast die Hälfte des Dorfes ab. Solche Feuersbrünste wüteten in den Jahren 1870, 1875, 1878, 1888, 1891 und 1900.

 

 

 

Nach der großen Feuersbrunst im Jahre 1900 bildete sich ein neuer Stil bei der Wiederherstellung der Häuser heraus. Vor die auf die Hofseite gehende Wand wurde ein Bogengang gebaut, der auch das Dach unterbaute, aber der Teil über dem Bogengang wurde nur mit Latten abgesperrt, darauf wurde der Mais gespeichert. Die Häuser wurden in dieser Zeit auch schon mit Dachziegeln bedeckt. So bildete sich das so charakteristische Straßenbild, das jahrzehntelang erhalten geblieben ist.

 
 


 

 

Wohnhaustyp             um 1900                                                         Wohnhaustyp nach 1900       1900

Scheune /Stall/ Speisekammer/Zimmer/ Küche/gute Stube

 

 

Wohnhaustyp nach 1900

Zimmer, Küche, Speisekammer, Stall, Scheune

 

Die Aneinanderreihung der Zimmer im Haus entsprach dem zeitgenössischen Wohnstil der Landbevölkerung. Die Fenster waren klein, die Türen niedrig, das Haus wurde im Allgemeinen nach menschlichem Maße gebaut – kein Luxus, kein Überfluss, Verzierungen an Bauerhäusern kamen erst Ende des 19. Jahrhunderts auf. In der darauf folgenden Zeit wurden Verzierungen an der Brandmauer der Häuser und an der Fassade zum Hof hin angebracht. Jeder Maurer hatte ein Muster, das seine Arbeit kennzeichnete.

Die Häuser wurden an den Grundstückgrenzen in kammartiger Bebauung angelegt. Sie wurden nicht unterkellert, sondern die Keller waren auf dem Hof zu finden. DasTrinkwasser wurde aus einer Quelle entnommen, die Haustiere konnten am Bach getränkt werden. Hie und da gab es auch einen eigenen Brunnen, öffentliche Brunnen wurden aber erst Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Im 20. Jahrhundert ließen dann viele einen eigenen Brunnen bohren.

Die Scheunen wurden aus Brandschutz-Überlegungen am Ende der Grundstücke errichtet, nur wenige Ausnahmen gibt es. Auch sie wurden mit Schaub bedeckt und standen die zur Nachbarscheune Rücken an Rücken, was sich wiederum als Fehler erwies, da die ganze Reihe bei einer Feuersbrunst abbrennen konnte.

 

In den 1940er Jahren entwickelte sich das Dorf nur allmählich, damals wurde auch die neue Straße, die heutige „Gyepesi utca” (Gyepesi Straße) dem Verkehr übergeben. An der einen Seite dieser Straße wurden die – auch noch heute zu sehenden – so genannten FAX-Häuser mit der Unterstützung der Dorfgenossenschaft für Kleinwohnungsbau (Falusi Kislakásépítő Szövetkezet) aufgebaut.

Das Bebauungsbild veränderte sich erst in den 1950er Jahren, als die Einzelwirtschaften reihenweise eingingen, Ställe und Scheunen ungenützt blieben, einstürzten oder gar abgerissen wurden.

Beim Bau der neuen Häuser fanden die früheren Baupläne keine Verwendung mehr und auf die Wirkung der städtische Bauweise hin kamen die Quadrathäuser mit Zeltdach in Mode. Bei den neuen Häusern wurde das Haus unterkellert, sodass seine Grundmauern um 120–140 cm aus dem Boden ragten, entweder unisoliert waren oder aus Stein bzw. aus Beton bestanden. Die Dächer wurden zumeist mit Schieferplatten bedeckt. Beim Bauen halfen die Menschen einander und oft übersah ein Handwerker den Bauablauf überhaupt nicht. So wurden die Häuser unproportioniert, ihnen fehlt es an ihrem menschlichen Maßstab, und in vielen von ihnen wohnen nur noch alte Menschen, die jungen Leute sind aus ausgezogen.

 

In den 1960er Jahren wurden in der ,Petőfi utca’ (Petőfi Straße), heute ,Nyires utca’ (Nyires Straße), aber auch als Fortsetzung der ,Rendeki utca’ (Rendeker Straße), früher ,Kossuth utca’ (Kossuth Straße), bzw. ,Magyar utca’ (Ungarische-Strasse) Grundstücke vermessen. Eine neue Straße wurde neben der Schule angelegt, sie bekam den Namen ,Fűzfa utca’ (Weidenstraße).

 

Für die Bauweise der Gegenwart ist charakteristisch, dass die quadratischen Häuser umgestaltet und sorgfältig entworfene Häuser gebaut sowie auf den Grundstücken Grünflächen angelegt werden. Dadurch bekam Ajkarendek/Rendek einen Gartenstadtcharakter und übt seine Anziehungskraft auf Stadtbewohner aus, die gern hierher ziehen. Weitere neue Straßen werden gebaut.

 

Sakrale Bauten

Die Dorfkirche

 

Die Dorfkirche errichtete man laut einer Quelle bereits 1347. Während der Türkenherrschaft trat die übriggebliebene Bevölkerung zum reformierten Glauben über, in der Folgezeit diente die Kirche den protestantischen Bewohnern.

In den 1750er Jahren setzte sich die ungarische Bevölkerung des Dorfes überwiegend aus Calvinisten zusammen, die angesiedelte deutsche Bevölkerung gehörte aber der römisch-katholischen Kirche an.

Der Bischof von Veszprém/Wesprim Márton Padányi Bíró bewirkte, dass der protestantische Pastor des Dorfes im Jahre 1751 und dann auch der Dorfschulmeister Rendek verließen. Im darauf folgenden Jahr hob der Bischof die Religionsausübung der einheimischen reformierten Bevölkerung in der Dorfkirche auf, und damit wurde die Kirche wieder zum Gotteshaus der Katholiken. Die reformierte Religionsausübung wurde dadurch aber nicht völlig eingestellt, wie Aufzeichnungen beweisen, suchten Ajkaer Reformierten –die Rendeker Pfarrei bis ins Jahr 1783 auf.

 

Im Jahre 1788 wurde die katholische Kirche nach dem Grundplänen von Jakob Fellner fertiggestellt und dem Heiligen Martin geweiht. Die Parochie/Plebania wurde anstelle der alten reformierten Parochie aufgebaut. Von da an besaß Ajkarendek/Rendek eine selbstständige Kirche und bis zum Jahre 1818 gehörte die römisch-katholische Bevölkerung von Gyepes, Bódé, Ajka/Ajka, Tósok/Tuschik zu ihr. Das Glaubensleben der Siedlung wurde vom Verhältnis zum Grundherren des Dorfes, zum Bischof, geprägt, das nicht immer als problemlos bezeichnet werden konnte. Wegen der vom reformierten Gauben übergetretenen Ungarn wurde die Sonntagsmesse monatlich einmal auf Ungarisch, zweimal auf Deutsch abgehalten, die Nachmittagsmesse wurde aber immer auf Deutsch gelesen.

Die Kirche wurde mehrmals renoviert. Der Steinfußboden wurde 1858 gefließt, nach 1990 wurden die Wandbemalungen fertiggestellt. Im Jahre 1928 wurden die drei neugegossenen Glocken eingeweiht, die anstelle der im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken angefertigt worden waren. Die Inschriften der drei Glocken lauten:

Die Inschrift der größten, schwersten Glocke:

„Zu Ehren der Gebenedeiten Heiligen Jungfrau Maria der Gemeinde Ajkarendek/Rendek, geweiht zur Amtszeit des Propstes Pál Hotwágner und des Dorfschultheißes József Pröbszl, 1928. Gegossen vom Glockengießer László Szlezák in Budapest.

Die Inschrift der kleinen Glocke:

„Zu Ehren des P. Heiligen Antonius von Seiner Exzellenz, Károly B. Hornig, Bischof von Veszprém/Wesprim geschenkt, 1899.”

Die Inschrift der Sterbeglocke:

 „Christus König, nimm meine Seele zu Dir”. Darum bitten Dich die Gläubigen von Ajkarendek/Rendek. Gegossen vom Glockengießer László Szlezák in Budapest.

 

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm von einem Geschoss getroffen, woraufhin 1947 der Schaden ausgebessert wurden.

 

 

Kruzifixe:

 

Fünf Steinkruzifixe stehen im Dorf. An der Ecke der Gyepesi utca/Gyepesi Straße - Nyíres utca/Nyíres Straße, sowie an der Ecke der Nyíres utca/Nyíres Straße – Rendeki utca/Rendeker Straße und vor der Schule steht je ein Kreuz und zwei stehen im Friedhof. Bei der Überführung des Kruzifixes an der Gyepesi utca/Gyepesi Straße wurde ein in einem sehr schlechten Zustand befindlicher Korpus aufgefunden, den der Erneuerer in der Kisbadacsony utca/Kisbadacsony Straße aufstellte.

 

Heilige Messen wurden zwischen 1910 und 1930 täglich einmal, sonntags zweimal in lateinischer Sprache abgehalten. Kirchenfeste wurden an den Tagen gefeiert, auf die sie fielen.

Von den 1930er Jahren an wurde die Heilige Messe an jedem vierten Sonntag in deutscher Sprache gelesen, dann von 1939 an bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die heiligen Lieder auf den Einfluss des Volksbundes in der einen Woche auf Deutsch, in der anderen Woche aber auf Ungarisch gesungen.

Nach dem Weltkrieg wurde die deutsche Sprache auch aus den Kirchen vertrieben, so wurden die Heiligen Messen wieder auf Latein mit ungarischen heiligen Liedern zelebriert.

Nach 1945 wurden die Gläubigen auch mehrmals misshandelt: Im Jahre 1946 brachen Unbekannte in die Kirche ein und nahmen viele wertvolle Gegenstände mit, die Kleidungsstücke und Spitzendecken wurden zerschlitzt. Die Täter wurden von der Polizei nicht ausfindig gemacht. Ebenfalls zu dieser Zeit wurden die Kirche schmähende Texte den aus der Kirche kommenden Gläubigen (auf Befehl der zentralen Behörden) vorgelesen. Die gläubigen Dorfbewohner wurden dadurch nicht in ihrer Glaubensausübung beeinflusst, die Jugendlichen hingegen befolgten die Worte des Priesters nicht mehr. Das Auftreten gegen die Religionsausübung bildete einen festen Bestandteil der damaligen Politik. 

Im Jahre 1958 ermahnte der Bischof den Priester, weil er nicht geneigt war, von der Kanzel herab die Gläubigen für den Beitritt in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft zu agitieren; deshalb wurde der Priester versetzt. Im Jahre 1968 stürzte der Kronleuchter aus ungeklarten Gründen herab und zersprang in tausend Stücke; aus finanziellen Gründen wurde er nie mehr ersetzt.

Seit 1969 ist die Sprache der Liturgie Ungarisch.

In den 1970er Jahren wurde eine neue Parochie an der Stätte der alten aufgebaut, die heute ein Altersheim ist. Der Priester, der die Ajkarendeker/Rendeker betreut, kommt aus Ajka/Ajka.

Im Jahre 1978 wurden die Wandbemalungen im Innern des Kirchenraumes erneuert. Auf dem Altarbild wurden unter anderen die Legende des Schutzpatrons der Kirche, des Heiligen Martin, der in der Nähe liegende Somló-hegy/Schomlauer-Berg, und sogar die Kirche selbst abgebildet.

Vom Jahre 1983 hat der Religionsunterricht mit der Teilnahme von 109 Kindern einen Neuanfang genommen.

Im Jahre 1988 wurde die Fassade der Kirche renoviert – dieses Bild sieht auch der heutige Besucher.

  

 

 

Zur Tracht

 

Die Neugeborenen wurden bei der Taufe in ein Kissen gewickelt, sie bekamen ein Hemdchen, das Handgelenk und der Wickel der kleinen Mädchen wurden mit rosafarbenem Band, die der kleinen Jungen mit blauem Band umgebunden.

Auf dem Wickel befand sich auch das Gevatterintuch, das die Mutter des Kindes von ihrer Patin als Hochzeitsgeschenk bekommen hat. Das Gevatterintuch war ein schwarzes Tuch entweder mit rosafarbenem oder mit blauem Blumenkranz geschmückt.

Im Kleinkindalter trugen sowohl die Jungen als auch die Mädchen ein Ganzkleid (Rock) ganz bis zum Schulalter. Schuhe wurden für sie aus Textil vom Schuhmacher angefertigt.

Die Mädchen trugen eine schwarze Weste, zumeist einen roten Rock, blaue Bluse und weiß-gemusterte Schürze, ihre wurden aufgesteckt.  hagyomany05

Zur drei Tage lang dauernden Kirchweih zu Ehren des Heiligen Martin hatten die Mädchen je ein anderes Kleid an: Am ersten Tag trugen sie einen roten Rock mit bunter Bluse, am zweiten Tag einen weißen Rock mit weißer Bluse und am dritten Tag einen bunten Rock mit bunter Bluse. Zu den Kleidern gehörte auch eine schwarze Schürze.

 Die Frauen trugen zwei Tücher: Ein Tuch für das aufgesteckte Haar und eins als Kopftuch. Bei Sommerhitze und anläßlich der Bälle mussten sie das Kopftuch nicht unbedingt tragen.

Für die Frauentracht war der auf der Bluse vorhandene sich an beiden Seiten von der Taille bis über die Schulter durchziehende wirkende  Streifen - manchmal als Band - charakteristisch.

Die Burschen und Männer trugen Stiefeln, dunkle oder schwarze Stiefelhose, Weste und einen kurzen Mantel, der zumeist schwarz oder dunkel war. Die Hemden wurden meistens aus einfarbigem Leinen angefertigt, aber man trug auch bunte oder karierte Hemden.

Die Bekleidung des Bräutigams bestand aus den vorhin aufgezählten Kleidungsstücken, nur in schwarzer Farbe, das Hemd musste aber weiß sein.

Das Hochzeitskleid der Braut bestand aus einem schwarzen, langen Rock, aus einer schwarzen Bluse und aus einer schwarzen Schürze. Die Braut trug als Kopfbekleidung einen Rosmarinkranz. Nach dem Brauttanz um Mitternacht zog die junge Frau ein weißes Kleid an.

Zur Beerdigung wurden die Frauen in ihrem Hochzeitskleid, die Männer in ihrem Bräutigamkleid bestattet.



 

Kirchliche und weltliche Feiertage, Brauchtum

 

Am Neujahrstag (am 1. Januar) suchten die Jungen die Verwandten auf, um das Neujahr mit einer deutschsprachigen gereimten Begrüßungsansprache zu grüßen.

Im Laufe der Zeit wurde die Sprache der Begrüßungsansprache das Ungarische. Dieser Brauch starb bis zum Ende der 1990er Jahre hin ab; in unseren Tagen wurde er dann durch die Schüler wieder belebt.

 

Beim Dreikönigsfest (am 6. Januar) ging der Priester von Haus zu Haus und segnete sie, an den Türpfosten wurde die Abkürzung CUMUB („Christus mansionem benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“) angebracht. Die Schüler zogen als König verkleidet, mit einem kleinen Stern durch das Dorf. Sie sangen Kirchenlieder und erzählten biblische Geschichten.

 

Am Lichtmesstag (am 2. Februar) zündete der Priester am Ende der kirchlichen Liturgie mit geweihter Kerze bei jeder Bankreihe eine Kerze an, deren Flamme die Gläubigen von einer Kerze zur anderen weitergaben. Die geweihten Kerzen zündete man dann zu Hause neben den im Bett liegenden Kranken bei der Beichte an.

 

Am Tag des Heiligen Blasius (am 3. Februar) hielt der Priester den Gläubigen zwei gekreuzte brennende Kerzen in Höhe des Halses vor und er spendete dabei den Segen, den so genannten „Blasiussegen”, der die Gläubigen vor den Halskrankheiten bewahrte.

 

Die Faschingszeit begann mit dem Ball Sonntagabend und dauerte bis Dienstagmitternacht. Seit 1995 veranstaltet die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung der Stadt Ajka/Ajka jedes Jahr am ersten Samstag im Februar den Faschingsball.

 

Hochzeiten wurden zumeist in der Faschingszeit gefeiert. Die Vorbereitungen begannen mit dem so genannten „Zubringen”, als die eingeladenen Hochzeitsgäste Eier, Butter, Quark und Hühner zum Geschenk gaben. Die Verwandten backten unter der Leitung einer Köchin eine Woche lang im Haus der Braut. Der größte Teil des Menüs wurde am Samstag fertig: Hühnersuppe, Hühnerfleisch mit Tomatensoße, Paprikahuhn, Kuchen, Kraut mit Fleisch, gebratenes Fleisch. Nach der Erbetung um die „Übergabe” der Braut zogen das junge Paar und die Hochzeitsgäste in der Begleitung von Musikern durch das Dorf, zunächst zur Kirche, dann zum Ort des Mittagessens. Das Festessen begann um 12 Uhr. Vor jeder Speise wurde ein Gedicht/Scherzgedicht aufgesagt. Nach dem ersten Gedicht/Scherzgedicht wurde ein Teller zerbrochen, damit er dem jungen Paar Glück bringe. Bereits während des Mittagessen begann man mit dem Scherzen: Für die Musiker und für die „verletzte” Köchin sammelte man Geld, man tanzte den Hut- und Nudelwalkertanz. Den Höhepunkt der Hochzeit war, dass die „Clowns” kurz vor Mitternacht ankamen, die dann mit jedem Gast tanzten. 

Anderentags trafen sich die Gäste zum Mittagessen und amüsierten sich bis zum späten Abend.

 



 

Ostern: Mit dem Ritus der Karwoche begann man am Gründonnerstag. Das Glockengeläut wurde mit dem Ratschen durch Ministranten ersetzt. Das Ratschen in deutscher Sprache wurde durch das auf Ungarisch abgelöst, 2003 wurde das Ratschen Deutsch wieder aufgenommen.

Am Abend versammelten sich die Frauen und gingen von Steinkruzifix zu Steinkruzifix im Dorfe, wo sie beteten und sangen. Heimgekehrt wachten sie betend bis zum Morgen.

Am Karfreitag wurde die Passion in der Liturgie in gekürzeter Form („verstümmelte heilige Messe) verlesen.

Am Karsamstag fand als Höhepunkt des Festgottesdienstes eine Auferstehungsprozession statt, während der die Glocken „zurückkamen”.

Am Ostersonntag in der Früh gingen die Frauen stumm in den Friedhof, am Kreuz versammelten sie sich und sie beteten und sangen dort. Als sie das Dorf erreichten, sangen sie das letzte Lied und gingen nach Hause. Am Montag Morgen brachten die Familien gekochten Schinken und Eier sowie Salz und Meerrettich in die Kirche, um sie segnen zu lassen. Zu Hause verzehrte dann die Familie die gesegneten Speisen gemeinsam. Es war üblich, dass die Kinder ein Ei mit jemandem teilten. Ein alter Spruch sagt nämlich, wenn man sich im Wald verlaufen würde, sollte man an den denken, mit dem man früher das Ei teilte, dann würde man gleich den Rückweg nach Hause finden.

 

Am Feiertag des Heiligen Georg (24. April)wurden die Tiere zum ersten Mal im Jahre auf die Weide zum Weiden getrieben. Wenn es regnete, durfte man nicht traurig sein, denn jeder Tropfen war Gold wert.

 

Jedes siebte Jahr fand die Firmung statt. Nach der Firmung gingen die Kinder ins Haus ihrer Firmeltern, wo sie mit Mittagessen und Geschenken erwartet wurden. Den Mädchen wurde zumeist ein Gebetbuch, den Jungen eine Mundharmonika überreicht.

Heutzutage findet die Firmung jedes Jahr statt.

 

Am 1. Mai wurde ein mit Bändern und Flaschen geschmückter Maibaum im Hof der Kneipe aufgestellt, der dann am 31. Mai „ausgetanzt” wird.

 

Zu Pfingsten banden die Jugendlichen aus Blumen und aus Brennesseln Kränze. Der eine wurde an die Hörner des Viehs und die anderen Kränze wurden denen um den Hals gelegt, die am Tag lange schliefen.

 

 

 

Am Fronleichnam ging jedes Mädchen mit Körbchen voll von Blütenblättern zur Heiligen Messe. Um die Kirche wurden vier Zelte (Außenaltäre) von den Männern aufgestellt, die von den Frauen mit Blumen geschmückt wurden. Im Zelt stand ein Tisch, darauf ein Heiligenbild. Die Zelte versinnbildlichen die vier Evangelisten. Die Fronleichnamprozession zog dann nach der Heiligen Messe zu jedem Zelt und zu den Kruzifixen des Dorfes.

 

 

Taufe: Nach den auf die Faschingszeit fallenden Eheschließungen wurden die meisten Taufen im November abgehalten. Nach der Geburt, wenn die Mutter schon aufstehen konnte, führte ihr erster Weg in die Kirche., um vor dem Altar für das gesunde Kind Dank zu sagen.

Die Taufe wurde immer nach der Heiligen Messe vollzogen. Bevor man in die Kirche aufbrach, sagte die künftige Patin Folgendes: „Einen Heiden nehmen wir mit und einen Christen bringen wir zurück.” Heimgekehrt wiederholte sie: „Einen Heiden nahmen wir, einen Christen brachten wir.”

 

Die Kirchweih zu Ehren des Heiligen Martin (11. November). Nach der feierlichen Heiligen Messe wurden Gänsefleisch-Suppe und Gänsefleisch verzehrt. Nach dem Kirchgang begannen sich die Jugendlichen zu versammeln, die Älteren gingen in die Kneipe, in der der dreitätige Ball von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens dauerte. Am Kirchweihmontag vergnügten sich die Rendeker ohne Gäste.

 

Katharinen-Ball (25. November)

 

Weihnachten: Das Krippenspiel (Christkindl) wurde bis zu den 1960er Jahren auf Deutsch aufgeführt, seitdem gehen die Kinder von Haus zu Haus im Dorf und spielen das Krippenspiel. Jahren 2006/2007 vermittelte der Dirigent des einheimischen deutschen Sängervereines den Schülern das Krippenspiel„Herbergssuche der Heiligen Familie”, das in der Kirche im Weihnachtskonzert vorgestellt wurde. Der Brauch der („Herbergsuche”) lebt weiter. Ein durch den katholischen Priester gelehrtes Krippenspiel führen die Kinder auf Ungarisch auf.

 

Der Heilige Johannes (am 27. Dezember):Der Johannestag gilt als Tag für das Segnen des neuen Weines. Die Winzer füllten aus dem gesegneten Wein in jedes Fass etwas, nachdem jeder einen Schluck davon getrunken hatte. Das letzte Glas mit dem gesegneten Wein heißt Johannissegen (d.h. der Segen von Johannes).

 

Tag der Unschuldigen Kinder (am 28. Dezember): Am Tag der Unschudigen Kinder wird an den Kindermord in Betlehem gedacht. Die Jungen suchten die Verwandten auf und peitschten sie mit einer kleinen Peitsche, um eventuelle Krankheiten zu vertreiben.

 

Kinderspiele: Als die Eltern auf den Feldern arbeiteten, mussten die älteren Kinder oft auf die Kleinen aufpassen und mit ihnen spielen. Gern spielten sie so, dass sie die Kleinen auf den Schoss setzten, ihre Hände anfassten, sie schaukelten und dabei Reimsprüche sagten.

In den alten Zeiten bestand keine Möglichkeit, den Kindern Spielzeuge zu kaufen, so wurden die meisten Spielzeuge zu Hause fabriziert. Den Mädchen fertigten ihre Mutter Stoffpuppen an und die Väter flochten Kinderwagen aus Gerten. Die Jungen spielten zumeist mit aus Maiskolben oder aus Kürbis geschnitzten Tieren oder mit aus dem Taschentuch geknoteten/gestrickten Fröschen oder Mäusen. Die größeren Kinder kneteten Kugeln aus Lehm, die sie in ein Ziel rollten. Ein anderes Spiel der Jungen war das „Geldwerfen”: Der Junge, der seine Münze der auf dem Boden gezeichneten Linie am nächsten warf, durfte alle Münzen in die Luft werfen und die Münzen, die mit „Kopf” landeten, behalten. Mit den anderen Münzen wurde das Spiel fortgesetzt. Zu Ostern durfte der Junge das auf den Boden gestellte rotes Osterei mitbringen, der es mit der Münze treffen konnte.

Im Freien spielten die Kinder oft Fang- und Versteckspiele. Der Fänger und der Sucher wurden durch eine Abzählreim ausgewählt.

 

Zur Mundart

 

Die Bezeichnung „Rendek” ist auf Deutsch leicht auszusprechen, so hat sie keinen anderen Namen. In Ajkarendek/Rendek spricht man die donaubairische ui-Mundart. Als „Wunder” der deutschen Sprache ist zu betrachten, dass die vor 250 Jahren hierher gebrachte archaische Sprache dort ähnlich gesprochen wird, woher sie nach Rendek gebracht wurde. Diese Mundart kann in Bayern und in Österreich hervorragend verwendet werden, insbesondere, wenn man auch den Wortschatz der Gegenwart kennt.

Die schwäbische Mundart übernahm einerseits auch einige ungarische Wörter im Laufe der Jahrhunderte, so z.B. die Wörter ,csizsma’ (ung. csizma – dt. Stiefel), ,legvár’ (ung. lekvár – dt. Marmelade), andererseits übernahm sie wegen der sprachlichen Geschlossenheit auch neue durch die wirtschaftliche Entwicklung hervorgerufene neue Wörter wie Computer.

Der betonte u-Laut der Wörter wird als ui gesprochen. Z.B.:

Kuh (khú – khui)

Mutter (mutá – muidá

Schule (súlö – soi)

Die schwäbische Mundart kennt den Umlaut bei der Konjugation nicht. Bei den ablautenden Verben beginnt es mit dem Ablaut bei der ersten Person Singular. Bei der zweiten Person Plural siezt diese Mundart. Einige Eigenarten:

Zaun = rik = kerítés

doch = ájó = de igen

nicht = níd = nem

Dienstag = Íritah = kedd

kommen = khemá = jön (Ablaut)

Ich komme = i khim = jövök

 

Weitere „Rendeker” Wörter:

Fater = fóder = apa

            Mutter = muider = anya

 

 

Essgewohnheiten

 

Die grundlegendsten Elementarstoffe der Rendeker schwäbischen Küche waren die Folgenden: Bohnen, Kohl, Kartoffeln und Mehl.

Bei der Zubereitung der Speisen war das Sparen das Wichtigste. Die Kochbrühe von Kartoffeln oder von Nudeln wurde auch bei der Zubereitung von Suppen verwendet. Gemüse wurde von den Bauern selbst angebaut, Suppennudeln und gesottene Nudeln wurden zu Hause selbst gemacht, und natürlich Schweine und Geflügel züchteten die Bauern.

 

Wochenmenü: Auf den Tisch kamen Kartoffel-, Tomaten-, Milch-, Bohnen- und Einbrennsuppe. Unter den Nudeln waren die gesottenen Nudeln, Kartoffelpogatschen, -puffer, Strudel, Sterz, Maisflocken, Pflaumenkuchen und die Nudeln aus Hefeteig am beliebtesten. Oft wurde Kohl verwendet: zu Kohlnudeln, zu Pogatschen, zu Strudeln und zu Eintopfgerichten.

Zum Frühstück wurden Milch, gekochte Schinken oder Speck mit Brot und Kartoffeln gegessen. Sonntags kam auch Zichorienkaffee auf den Tisch.

Zum Abendessen aß man im Allgemeinen Dickmilch oder Wurst mit Kartoffeln und Brot, Schmalzbrot mit Zwiebeln oder vom Mittagessen übriggebliebene Teigsorten.

Festessen

Fleisch wurde nur sonntags, an Feiertagen und beim Schweineschlachten gegessen.

An Feiertagen, beim Empfang von Gästen buk die Hausfrau Strudel aus Hefeteig (keltrétes) oder Backrädchen (forgácsfánk).

Im Winter kamen Blutwurst, Brei mit Grammeln, Presskopf nach dem Schweineschlachten oft auf den Tisch. Diese Speisen bekam die Verwandtschaft als Kostprobe.

Sobald ein Kind in der Familie geboren worden war, kochte die frisch Entbundene nicht, sondern die Gevatterin brachte der Familie einen Liter Wein, einen Liter Rum und drei Tage lang frische Fleischbrühe, Fleischgerichte, Backrädchen, Kuchen oder Strudel.


Sehenswürdigkeiten

Oft suchen Touristengruppen die Umgebung von Ajkarendek/Rendek auf, um sich an den Werten der Natur zu ergötzen.

An beiden Seiten des Csigere-Baches (Csigere-patak) befindet sich die kleine Moorwiese, auf die unsere Siedlung so sehr stolz sein kann. Das Gebiet wurde vor allem wegen einer Reliktpflanze der Eiszeit, wegen der Trollblume (Trollius europaeus) in den nassen Wiesen und Erlenflecken – als die größte Population im Bakonygebirge – zum Naturschutzgebiet erklärt.
      Außer der Trollblume sind hier – um nur die wichtigsten zu erwähnen – die Sibirische Schwertlilie (iris sibirica), die gelbe Schwertlilie (iris pseudacorus), das fleischfarbene Knabenkraut (dactylorhiza incarnata), das Nordische Labkraut (galium boreale), der Weiße Germer (veratrum album) und die Europäische Wasserfeder (hottonia palustris) besonders hervorzuheben.

Ende der 30er Jahre haben sich die Bewohner von Ajkarendek/Rendek entschlossen, für die Helden des Ersten Weltkriegs ein Denkmal zu errichten. 1942 wurde es eingeweiht und einen Monat später fiel der erste Ajkarendeker/Rendeker Soldat im Zweiten Weltkrieg.

Das Denkmal – bis 2006 im Vorgarten der Schule, heute im Park an der Schule – wurde später mit den Namen der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen ergänzt. 



 

 
 














 



Die kirchlichen Denkmäler des Dorfes

 

Die römisch-katholische Kirche des Dorfes ließ noch der Bischof von Veszprém József Bajzáth 1788 im spätbarocken Stil aufbauen.

Die Statue von Johannes von Nepomuk wurde nach der Restaurierung an der Kirche aufgestellt.

Das im 18. Jahrhundert gebaute Pfarrhaus wurde 1972 abgerissen und ein neues modernes Gebäude errichtet. In der Nachbarschaft des einstigen Pfarrhauses steht die Dreifaltigkeitsstatue, auf der die gotische Inschrift „Errichtet von Karl Töltl und Anna Weltzenbach 1913” zu lesen ist.

Am Eingang des Friedhofs steht ein aus alten Grabsteinen errichteter „Zaun”. Aus manchen Inschriften geht es sowohl auf Deutsch als auch auf Ungarisch eindeutig hervor, dass die jeweilige Frau verheiratet war, z.B.: Andrásné Töltlin (das Suffix -in gehört ja nicht zum Namen).

 

Die Gemeinde verfügt leider über kein Dorfmuseum, so kann nur ein Teil der gesammelten alten Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände, Fotos und Trachten vorläufig im Kulturhaus betrachtet werden.

In der heutigen Korányi-Straße kann man auch heute noch alte die originalen architektonischen Elemente aufbewahrenden Häuser finden. In der Gyepesi Straße sind noch sieben restaurierte sog. FAKSZ-Häuser zu sehen.

 


Quellen

Die Angaben und Erläuterungen trugen Mecsekiné Bors Beáta, Gráczonyi Anna, Heffler László, Meiczingerné Vinkelman Katalin, Töltl Zoltán und Dr. Törőcsik Zoltán zusammen.

 

Fachliteratur

 

Heffler LászlóAz ajkarendeki németajkúak be- és kitelepítése [Die Ein- und Aussiedlung der In: Ajkai Századok, IV. évfolyam, 4. szám 2007. november 44–58.

Tolnai Bernát: Ajka-Rendek. (A kivándorlások és a Dunántúl) In: Dunántúli Közgazdasági Szemle, Veszprém, 1901. 5.csz. 3–4.

Takáts Endre: Veszprém vármegye összeírásai 1696, 1715, 1720. Veszprém, 2002. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 17. (Ajka)Rendeken összeírt lakosok nevei: 42, 114 (1696), 208 (1715), 298 (1720).

Bél Mátyás: Veszprém vármegye leírása. Veszprém, 1989. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 6. (Ajka)Rendek leírása: 86–87.

Ny. Nagy István: Pesty Frigyes kéziratos helynévtára. Történelmi Veszprém megye. Pápa, 2000. (Ajka)Rendekre vonatkozó adatok: 29–30.

 

 

Archivalische Quellen:

Die urbarialen Verträge von Rendek aus den Jahren 1746, 1749 und 1752 werden im Erzbischöflichen Archiv (Veszprémi Érseki és Főkáptalani Levéltár VÉL) unter den Materialien Conscriptio et acta bonorum episcopatus Vespremiensis 1745–1762 aufbewahrt. Der Vertrag aus dem Jahre 1765 ist unter den urbarialen Schriften des Komitatsarchiv Veszprém (VeML IV. 1.g.bb) zu finden.

 

Die Materialien der in Sache der reformierten Bevölkerung von Ajkarendek/Rendek und des Predigers István Vátzy im Jahre 1751 ausgeführten Untersuchungen werden im Erzbischöflichen Archiv unter den Religionsangelegenheiten (VÉL Negotia Religionaria Fasc. III. No. 2.) aufbewahrt.

Die Zusammenschreibung des Veszprémer Bischofs Padányi Bíró Márton (Conscriptiones animarum 1757) über die Bewohner von Ajkarendek/Rendek (je nach Familien und Namen) ist im Erzbischöflichen Archiv (Veszprémi Érseki és Főkáptalani Levéltár, VÉL) unter dem Kennzeichen VÉL A-14 im Band 8 auf Seiten 498-514 und 558-561 zu finden.

Die Dokumente über die Besitzverhältnisse nach der Bauernbefreiung von Ajkarendek/Rendek (1848) sind im Komitatsarchiv Veszprém in den Gerichtsakten des Veszprémer Urbarialgerichtes (VeML VII. 1.b.) unter den Dokumenten über die Aufteilung, Zusammenlegung und Absonderung von Grundstücken (1856-1858) zu finden. Im Anhang der Dokumente des Gerichtsverfahrens sind das Urbarium des Dorfes, die Antworten auf die Frage 9 (1768), das Protokoll über die Klassifizierung der Dorffluren (1856), Besitzbücher über Vermessung, Aufteilung und Zusammenlegung (1856-1866), die Konsignationen von Überbleibselfeldern (1857) zu finden.

Die handgeschriebene Karte der Gemarkung von Ajkarendek/Rendek (1857) wird heute – wegen der Größe – in der Kartensammlung (XV. 11. a) unter der Kennzeichnung T-265) zu finden.

Die Textbeilagen der Katastervermessungsdokumente aus den Jahren 1858, 1923, 1942) (Parzellen Protocoll) sind unter den Materialien des Komitats Veszprém des Amtes für staatliche Vermessungsverwaltung und Kartographie (VeML VI. 103.b.), die dazugehörigen Karten im Ungarischen Staatsarchiv (MOL S. 78-79) und in der Kartensammlung des Komitatsarchiv Veszprém (VeML XV. 11.b.) K- zugänglich.

 

Die Dokumente der Geschichte von Ajkarendek/Rendek aus dem 20. Jahrhundert gerieten nur zum Teil in Archive. Unter den Dokumenten der Kleingemeinde Ajkarendek/Rendek (VeML V. 350. b.) sind u.a. die Mitgliederliste der im Dorf zustande gebrachten Nationalen Bauernpartei (1946), Daten über die Ölmühle von Mihály Bőhmund die Konsignationen der Testamente von den Bewohnern von Ajkarendek/Rendek zu finden.

 

Unter den Dokumenten des Kreisnotariats von Kislőd/Waschludt (VeML V. 350. a) befinden sich die an den Bezirkshauptnotar geschickten Meldungen über das Schicksal der heimischen deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg: über die Ablieferung von deutschen Staatsbürgern, SS-Soldaten und Mitgliedern des Volksbundes (376/1945), über die Arbeit der zur Ermittlung und Auflösung von schwäbischen Besitztümern zustande gebrachten Kommissionen (734/1845), sowie Konsignationen der Testamente von mehreren Einwohnern von Kislőd/Waschludt und von Ajkarendek/Rendek, Konskriptionen von Handwerkern und Händlern, Namenregister von Parteien.

Unter den Dokumenten der Abteilung für Besitzregeleung des Komitats Veszprém (Veszprém Megyei Földhivatal Birtokrendezési Osztály) (VeML. 201. b) werden – nach Siedlungen gruppiert – die Schriftstücke der Bodenbesitzreform, die der Aussiedlung der Ajkarendeker/Rendeker Deutschen und die der Abwicklung des tschechisch-ungarischen Bevölkerungsaustauschs, Konsignationen und Inventare über die von den ausgesiedelten deutschen Familien hinterlassenen Tieren, Möbeln, Gebrauchsgegenständen, gemischten und landwirtschaftlichen Werkzeugen, Konskriptionsschriften über die Besitzungen, Konsignationen von Hausverkäufen, Briefe, die Schriften der ausgeteilten Austausch-Immobilien aufbewahrt.

Unter den Dokumenten der Siedlungsabteilung (VeML. 201 c.) können – nach Gemeinden gruppiert – die Namenregister der nach Deutschland ausgesiedelten Familien erforscht werden: Die Namenregister Nr. 1 enthält die Namen der zur Übersiedlung verpflichteten Personen und ihrer Familienmitglieder (d.h. von deutscher Nationalität, von Volksbundmitgliedern, von SS-Freiwilligen, bzw. von Personen, die ihre ungarischen Namen zurückverdeutschten), die Namenregister Nr. II.-III.-IV. beinhaltet die Namen der von der Aussiedlung befreiten Personen, die Namenregister Nr. V. bewahrt die Namen der bei der Volkszählung von 1941 sich als Deutschmuttersprachler bekannten, ausgesiedelten Personen auf. Ebenfalls unter den Dokumenten der Abteilung für Besitztumregelung des Katasteramtes des Komitats Veszprém (Veszprém Megyei Földhivatal Birtokrendezési Osztálya) sind die über die von den Schwaben zurückgelassenen Besitztümern zusammengestellten Inventare, tabellarische Zusammenfassungen über Erträge und Vieh, über landwirtschaftliche Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände, über die zurückgelassenen Immobilien und über die genauen Vermessungszeichnungen von Grundstücken erhalten geblieben.

 

Die Dokumente des Gemeinderates von Ajkarendek/Rendek, so die Protokolle des Rates und andere Ratsakten können aus dem Zeitraum 1950-1972 unter der Signatur VeML XXIII. 704 erforscht werden.

 

Die Quellen der Schulen der Gemeinde sind im Komitatsarchiv Veszprém einzusehen. Die über die heimische Schule, über die Zahl der Schüler, über die Dorflehrer, über die Umstände der Erziehung und Bildung (über die Unterrichtssprache) angefertigten Zusammenfassungen sind unter den Dokumenten der Adelsversammlungen für Erziehungswesen des Komitats Veszprém (VeML IV. 1. r) zu finden.

In der Dokumentation des Schulinspektors des Komitats Veszprém (VeML VI. 501) befindet sich das Grundbuch, das den Zustand von mehr als 300 Grundschulen des Komitats im Zeitraum von 1884-1887 enthält. Unter den Daten des Grundbuchs I. kann über das Gründungsjahr der Schule von Ajkarendek/Rendek, über die Schulerhaltung, über Angaben der Dorflehrer, über die Zahl der Schüler und über die genaue Beschreibung des Schulgebäudes und der Lehrmittel gelesen werden. Im Grundbuch II. wurden der Vermögenszustand und die Ausgaben der Schulen aufgezeichnet.

Die Schriftstücke der Volksgrundschule der Gemeinde von Ajkarendek/Rendek gerieten von 1923-1946 (VeML VIII. 390) und die Schriftstücke der staatlichen Grundschule von Ajkarendek von 1946-1969 (VeML XXVI. 257.) ins Archiv.

Über die katholische Bevölkerung von Ajkarendek/Rendek wurde die Matrikel von 1780 im Pfarramt geführt. Bis 1828 wurde das Personenstandsregister in einem einzigen Exemplar geführt. Sie werden heute mit anderen Schriftstücken des Pfarramtes im Erzbischöflichen Archiv (Veszprémi Érseki és Főkáptalani Levéltár) aufbewahrt. Nach 1828 erfolgte die Matrikelführung schon in Duplikation. Die Zweitschriften der konfessionellen Personenstandsregister (1828-1895) können im Komitatsarchiv Veszprém (VeML IV. 482) erforscht werden.

 

Nach der Einführung der staatlichen Matrikelführung (1895) wurden die Personenstandsregister auch in Duplikaten geführt. Die Zweitschriften davon (1895-1980) sind ebenfalls im Komitatsarchiv Veszprém (VeML XXXI.1.) für die Forschung zugänglich.

Zusammengestellt von Márkusné Vörös Hajnalka, vom Archivar des Komitatsarchivs Veszprém.

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