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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Waschludt

Geographische Beschreibung

Das Gemarkungsterritorium umfasst über 22,27km2. Seine Nachbargemeinden sind: Csehbánya/Böhmischhütten, Szentgál/Sengal, Kislőd/Kischludt. Der größte Teil seines Gebietes liegt auf etwa 300m ü.M. auf dem leicht hügeligen Gebiet des Veszprém-Devecserer-Grabens (Veszprém-Devecseri-árok), das das Süd-Bakony-Gebirge (Déli-Bakony) vom nördlichen Gebirgsteil trennt. Die nördlichen Teile der Gemarkung fallen auf das Alte-Bakony-Gebirge (Öreg-Bakony), die südlichen hingegen ragen in die Kab-Berg-Agártető-Gruppe (Kab-hegy-Agártető-csoport) des Süd-Bakony-Gebirges (Déli-Bakony). Der 52km lange Graben hat in seiner ost-westlichen Ausdehnung unterschiedliche Merkmale. Die Gegend von Városlőd/Waschludt gehört zu seinem westlichen Teil, dessen Klima kühler und niederschlagsreicher ist.

Die Nord-Süd-Ausdehnung der Gemarkung beträgt 8,30km, die Ost-West 4,70km. Das Zentrum des Ortes liegt 293m ü.M., der höchste Punkt befindet sich 453m ü.M., der tiefste liegt auf 280m ü.M.

Die Lößdecke aus dem Quartär auf dem nördlichen Teil der Gemarkung hat die landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes ermöglicht. Südlich vom Ort erheben sich steil die nördlichen Bergkuppen der Kab-Berg-Agártető-Gruppe (Kab-hegy–Agártető-csoport), die durch nord-südlich gerichtete Linien aufgliedert werden. Die Höhe der südlich gelegenen Berggruppe beträgt rund 400m: der Üveg-Berg (Üveg-hegy) mit 382m; das Foghagyma-Plateau (Fokhagyma-tető) mit 402m. Die ältesten Gesteine sind hier Triasdolomitbrocken, die einen großen Teil des Fokhagyma-Plateau (Fokhagyma-tető) bilden. In der Grenzlinie des vom Süden keilförmig hineinragenden Eozänkalksteins wurde eine Bauxitlinse aus der Kreidezeit entdeckt und abgetragen. Am Fuße des Üveg-Berges (Üveg-hegy) bildet Eozänkalkstein die Erdoberfläche, an das sich vom Osten mit Löß bedeckte Kiessequenzen aus dem Oligozän anschließen. Auf dem südöstlichen Teil der Gemarkung treten auch Juraschichten an die Oberfläche.

Das Klima des Gebietes ist gemäßigt kühl, die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,0ºC, der durchschnittliche Niederschlag 750mm.

Die Niederschläge nimmt der Torna-Bach (Torna-patak) auf, der nordwestlich von Csehbánya/Böhmischhütten dem oberen Drittel des Töredék-Grabens (Töredék-árok) entspringt. Einige Karten bezeichnen ihn als Vámos-Bach (Vámos-patak). Dem kiesigen Boden des Grabens entspringen zahlreiche Quellen, die die Niederschläge des Sammelgebietes ableiten. Der Torna-Bach (Torna-patak) befördert bei Ajka durchschnittlich 0,25m3 Wasser pro Sekunde in den Marcal-Fluss (Marcal folyó). Diese Wasserläufe des Gebietes werden öfter zum Auffüllen von Wasserspeichern genutzt.

Den urprünglichen Pflanzenbestand der Gemarkung bildeten Buchenwälder (Fagus), die Bachgräben sind von schmalen Erlenstreifen (Alnus) flankiert. Inzwischen hat sich die Flora infolge der menschlichen Tätigkeit stark verändert, lediglich in den Bachtälern sind kleine Waldflächen erhalten geblieben. In der Gemarkung wird vor allem Ackerbau betrieben, aber auch Weiden und Wiesen sind reichlich vorhanden. Mit dem Rückzug der Tierzucht ist eine schrittweise, spontane Verwaldung zu beobachten.

Die Siedlung liegt – bezogen auf die Fernverkehrsstraße 8 – südlich. Vom Norden her erreicht hier die Verbindungsstraße 83 die 8. Der Ort verfügt über einen eigenen Bahnhof.


Ortsgeschichte

Zur Geschichte des Ortsnamens

Der ursprüngliche - im Mittelalter verbreitete - Name von Waschludt / Városlőd war Leveld/Lövöld. Da in dem Ort nach den Angaben der Urkunden aus dem 13. Jh. (1270: Lueld, 1274: Leveld) Waldwächter wohnten, ist der Name wahrscheinlich aus dem ungarischen Verb lő (auf Deutsch „schiessen“) mit einem Suffix -1 (bzw. -1+d) entstanden und weist auch heute noch auf den Beruf der ehemaligen Bewohner hin.

 

Waschludt/Városlőd (Leveld) im Mittelalter, sein Kartäuserkloster

         Die erhalten gebliebenen schriftlichen Zeugnisse dokumentieren, dass Waschludt/Városlőd (1240: Lueld), die Siedlung aus der Árpáden Zeit, anfangs ein königliches Gut und der Ort der königlichen Waldhüter war. Seine Bewohner waren die Waldwächter (1274: custodes silvarum), die sich mit Waldarbeit, Jagd und Tierhaltung beschäftigten.

Ludwig der Große gründete um 1364 das berühmte Paradiesentaler Kartäuserkloster. Die Ortschaft und seine Umgebung bildeten das Eigentum des Klosters und waren zugleich ein „Oppidum“, eine Stadt bzw. der Ort des Komitats- und Königsgerichts.

Kartäusermönche und das berühmte Waschludter Kloster

In den Blütezeiten lebten 150 Mönche und ihre Dienstleute hier. 1527 wurde hier „unser umfangreichster Codex“, der Érdy-Codex geschrieben, der aus den Federn des hervorragenden Wissenschaftlers, stummen Mönches, „Kartäuser Anonymus“ stammte.

Die Kartäusermönche verrichteten zwar physische Arbeit, aber ihre Tätigkeit war eher intellektuell (Kopieren und Bandarbeit von Büchern). Deshalb halfen in ihrer Verpflegung die sogenannten Bewohner des Unterklosters, die die verschiedensten Berufe, wie Koch, Bäcker, Schuh-, Lederhersteller, Maurer, Zimmermann, Landwirt, Gärtner, Schmied usw. ausübten. Ihre Wohnhäuser lagen südlich vom Kloster, aber die Freilegung ihrer genauen Stellen geschah noch nicht. Die Urkunden hielten die erwähnte Kleingemeinde vermutlich unter dem Namen „Ordo-Leweld“ fest.

Das Schicksal des altrenommierten, reichen Klosters war von dem Angriff der Türken und dem Fall der Wesprimer Burg in 1552 besiegelt. Die Mönche konnten ihr wertvolles, bewegliches Vermögen, die kirchlichen Ausstattungen und ihre Bibliothek retten, indem sie diese nach Preßburg bzw. Nagyszombat(Tyrnau) in die Slowakei lieferten. Vor ihrem Verlassen verpachtete der Prior Ladislaus sämtliche Güter in Leweld für neunzig ungarische Forint an András Köves (Kewes) den Bischof von Veszprém, der sich damals gerade in Sümeg aufhielt. Da die Kartäuser mehr nicht zurückkamen, und niemand Anspruch auf die Güter erhob, gerieten diese ab Mitte des 17. Jahrhunderts in den Besitz des Bischofs von Wesprim/Veszprém. Nach dem Untergang des Klosters verwüsteten die Türken Leweld mehrmals, es blieb leider auch von den Kaisersoldaten nicht verschont. Nur die Bevölkerung des Unterklosters überlebte die Türkenherrschaft. Im 18. Jahrhundert wurde der in Pille funktionierende Brettschneider erwähnt (das tschechische Bila/Pila Wort bedeutet Brettschneider), woher das Bauholz in der Zeit des Rákóczi Aufstandes (1704) nach Dunaföldvár zum Bau einer Brücke geliefert wurde. 

 

Die Ansiedlung der Gemeinde im 18. Jahrhundert
 

        Nach der Türkenherrschaft versuchte zuerst der Bischof von Veszprém, Ottó Volkra das Dorf neu zu besiedeln, er rief ungarische Leibeigene auf die unbewohnten Gebiete. Er hatte wenig Erfolg: 1715 wurden zwanzig, 1720 nur fünf Steuerpforten in Lőd zusammengeschrieben.

          Die Entscheidungen des 1722-23-er Parlaments führten dazu, dass Graf Imre Eszterházy (zwischen 1723-25 Bischof von Veszprém), in 1728 Ádám Acsády mit der Besiedlung der Ortschaft im größten Teil aus den deutschsprachigen bzw. Habsburger Gebieten begann.

Das Siegel von Waschludt/Városlőd im 18. Jh.

Die ersten Familien kamen wahrscheinlich aus dem Kurfürst Mainz, aus der Umgebung vom Rhein und aus Spessart. Die erhalten gebliebenen Dokumente erwähnen Jakab Kunkel (1726) als Einwohner von Heilbrick; János Fleckenstein (1723), Henrik Fleckenstein (1724) und István Fleckenstein (1729)als Einwohner von Spessart. In dem ab dem Jahr 1735 geführten Stammbuch treffen wir auf Herkunftsorte, wie Wiesthal, Hössbach, Heigenbrücken, Scholzbrunn, Seilauf, Western, Jakobsthal, Soborn, Rothenbuch, Kleinostheim und Stockstadt, woher sich die katholischen Familien nach Waschludt/Városlőd und Kischludt / Kislőd ansiedelten.

         Die deutschen Ansiedler bauten ihre Häuser nicht im mittelalterlichen Leweld auf, sondern zogen ins Tal des Tolna-Baches, in die Nähe des ehemaligen Klosters. Der Grund dafür war, dass die österreichischen Kaiserheere in der Umgebung des entvölkerten Dorfes stationierten. Aus den Dokumenten der kirchlichen Volkszählung geht es hervor, dass die Wohnhäuser auf Gebieten nördlich vom Kloster bereits in 1727 eine organisierte Gemeinde bildeten, mit einem gewählten Richter und Geschworenen. Das älteste Siegel stammt aus 1728. 

        Nach der Türkenherrschaft schufen die Wälder, der reiche Lehm- und Erzbestand bzw. die Möglichkeit des Kalkbrennens den Rahmen zur Gründung von Glashütten, Eisenhammer, Brettschneider, Pottaschenkoch und Kalkbrennerbetriebe. Die Forstwirtschaft des 18. Jh.s im Bakony ist mit den Glashütten verbunden. Die Tätigkeit der Glashütten von Pille, Deutschhütten/Németbánya und Böhmischhütten/Csehbánya bzw. der verwaltungsmäßig zu Waschludt gehörende, aber auf der Grenze von Kischludt/ Kislőd stehende Eisenhammer basierte auf dem Holzbestand der Waschludter Wälder. In Pille, anstelle des unteren Klosters funktionierte bereits in 1715 eine Glashütte (die erste in Bakony). Der erste Hüttenmeister war Rubner Péter János, der nördlich von Linz, von dem heutigen österreichisch-tschechischen Grenzgebiet mit seiner Familie und mit einigen Hüttenarbeitern nach Waschludt/Városlőd übersiedelte. Zwischen 1735-1757 pachtete Michael Gasteiger die Hütte. Die Familie Gasteiger stammte aus Oberbayern, aus Deutschland. Aus Mähren kam in 1757 Ferdinand Adler mit seinem Vater (verstarb in 1758), mit seinen Brüdern Ferenc Xaver und József bzw. mit seinen Schwestern, mit der ledigen Johanna, mit Antonia und ihrem Mann als neuer Pächter der Hütte nach Pille. Er stammte aus einer berühmten Glasfabrikdynastie. Ferdinand Adler brachte 24 namentlich bekannte Arbeiter mit. Die Familie Adler übernahm den Hüttenbetrieb von Lőd, aber sie fingen sofort mit dem Bau einer neuen Hütte an. 1762 wurde diese fertig, und unter dem Namen Huta Bohemica” also Csehhuta – Csehbánya – Böhmischhütten bekannt. In Lőd und Pile wurde die Arbeit in der Glashütte eingestellt, die Mitarbeiten gingen in die neuen Hütten. Am Ende der 1760-er Jahre wurde das damals selbständige Pille, mit eigener Kapelle und eigenem Friedhof zu Waschludt/Városlőd angeschlossen. Damals begannen das von den Franken bewohnte Waschludt und das im größten Teil von Bayern bewohnte Pille ihre gemeinsame Geschichte.

 

 

Lebensmöglichkeiten, Wirtschaft in der zweiten Hälfte der 18. Jh.
 

Die hier lebenden deutschen Familien sanken in den 50 Jahren nach der Ansiedlung ganz in die Schicht der Leibeigenen. Der Siedlungsvertrag blieb leider nicht erhalten, aber die später abgeschlossenen Verträge (1746, 1749, 1752, 1758 und 1765) hielten die bitteren Lebensbedingungen fest. Auf 1778 wurden die ursprünglichen Steuerabgaben - Fronarbeit von 50 Tagen und lange Fuhren - zurückgesetzt. Ihre Situation erschwerte weiterhin, dass der Bischof Márton Padányi Bíró in den 1750-er Jahren auf seinen Gütern die Meier-Wirtschaft einführte. Infolge dessen wurden die Felder mit besserer Qualität zusammengezogen und im Zentrum dessen ließ er Wirtschaftsgebauten und Knechtswohnungen bauen. (die Kreuzmeierei, Rudermeierei und die Neumeierei entstanden in dieser Zeit). Statt der weggenommenen Felder erhielten die Bauer Felder, die aber weiter lagen und schlechtere Qualität hatten. 

Die Größe eines Fronhofes betrug in Waschludt/Városlőd 23-24 Morgen. Aber laut des Urbariums aus 1770 verfügte niemand über so großen Fronhof im Dorf:

über 3-6 Morgenfelder           38 Familien,

                      über 7-10 Morgenfelder         30 Familien,

                      über 11-15 Morgenfelder       2 Familien und

                                       über 16-21 Morgenfelder       verfügte eine Familie.

 

 

            Zum Ackerbau gehörte auch die Tierhaltung. Nach der Zusammenschreibung in 1773 hatten in Waschludt 312 Familie Schweine, 235 Familie Rinder, 96 Familie Bienen und 106 Familie Schafen. Dieser Bestand wurde mit Federviechern ergänzt. Im Leben der Ortsbewohner spielte die Heimindustrie eine große Rolle. Sie stellten verschiedene Werkzeuge (Holzgabel, Holzharke, Holzschaufeln, Hakenpflug und Scheibtruhe) Bauhölzer in aller Form (Dachpfette, Tragbalken, Oberschwelle, Latte, Schindel) und Möbelstücke (Schrank, Bett, Tisch usw.) her. Auch die Pottasche-, Kohle-, und Kalkbrenner lebten aus den Wäldern.

Die durch II. Joseph verordnete staatliche Volkszählung wurde in Waschludt/Városlőd in 1785 durchgeführt. Eine dieser Daten bezog sich auf die Anzahl der Männer, die in der folgenden Tabelle veranschaulicht wird:

der Pfarrer                                 2                   Sprössling       zw. 1-12 Jahren 228

Beamte                                     -                                          zw. 13-17 Jahren 65

Bürger                                       30                  alle Männer                             757

Bauer                                        97

Erbfolger der Bürger und Bauer  102

Häusler                                    184

Andere                                      48

beurlaubter Soldat                      1

Nach der Zusammenschreibung galt der Landwirt mit ¼ oder größerem Baugrund als Bauer. Vorher wurden auch die, die über 1/8 Baugrund verfügten zu den Bauern gerechnet. Nur ein Teil der Häusler verfügte über Haus und Grundstück. Die anderen suchten in den Meierhöfen oder bei wohlhabenden Herren Arbeit, oder sie wechselten zur Handwerkertätigkeit. In der Zusammenschreibung stehender Ausdruck „Erbfolger der Bürgers und Bauer“ bedeutete den ältesten Jungen, der alles erbte. Die Aufteilung der Erbe unter den Geschwistern verbreitete sich erst später.
 

Die Karte der inneren Funde von Waschludt mit den Nahmen der Bewohner, T-559 Landkertensammlung des Komitatsarchivs von Veszprém 1791.



 

Waschludt/Városlőd im 19-20. Jh.
 

            Am Anfang des 19. Jahrhunderts nahm die deutsche Bevölkerung sowohl in der Anzahl als auch in den Nutzungsmöglichkeiten zu. Laut einer Zusammenschreibung aus dem Jahre 1802 waren die Felder mittelmäßig ertragreich, der Weizen brachte 2 ¾, die Gerste 3 ½ und der Hafer 3 Meste Ernte. Die schönsten Wälder des Wesprimer Bistums waren in Waschludt, die reich an Weiden waren, auf denen die Bevölkerung mehr als 2000 verschiedene Tiere zur Weide trieb. Neben der Landwirtschaft beschäftigten sich viele mit Handwerkgewerbe, 1802 betrug die Handwerkerzahl 52. Nach den Angaben aus 1828 verkaufte ein Händler auch ausländische Ware, sieben Handwerker arbeiteten im ganzen Jahr und acht Handwerker beschäftigten sogar einige Helfer.

Das Gebäude der Waschludt der Töpferei. Hier öffnete Vince Stingle, der Gründer der Porzellanfabrik von Herend seine erste Keremaikmanufaktur

Die meisten Handwerker betrieben das Handwerkgewerbe vorwiegend neben dem Ackerbau während der Winterzeit. Von den drei Getreidemühlen besaß der Grundherr eine, die anderen zwei die Gemeinde. Zu Waschludt gehörten der Brettschneidebetrieb, die Glashütte von Pille bzw. ein Eisenbaugrube, die zwei Glashütten mit den Namen „Csehbánya“ und „Németbánya“ und die entlang der Hauptstraße aufgebauten Gasthöfe namentlich Farkasgyepű und Koplaló.

            Anhand des Kaiserdekrets wurde das Vermögen der Haushalte in Waschludt/Városlőd auch im Jahre 1828 zusammengeschrieben. In den Dokumenten stehen die folgenden Angaben: in Waschludt lebten 126 Häusler mit Grundstück, 121 Häusler verfügten über ein Haus und 68 Häusler hatten nichts. Die Zahl der Haushalte betrug 331, die Zahl der besteuerten Häuser lag bei 276. Nach der Zusammenschreibung arbeiteten 26 als Handwerker, 6 als Knechte oder Mägde und 1 als Händler. Die Getreideernte war in dem Jahr insgesamt 17.110 Pressburgmesser, es wurde über 317 Rinder, 50 Pferde, 391 Schweine, 252 Schafen und 170 Enten berichtet.

            Neben den Handwerkern spielten auch die Manufakturen im Wirtschaftsleben von Waschludt/Városlőd eine große Rolle. Vince Stingl und Károly Stingl gründeten in den 1830-er Jahren eine kleine Töpferei, die sich bereits in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zu einer weltberühmten Töpferei entwickelte. In erster Linie wurden Tafelgeschirr, aber auch Feldflaschen, Vasen, Blumentöpfe, Krüge und Kacheln für Ofen hergestellt, eine Zeitlang wurde hier sogar Porzellan bemalt. In dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der Beschäftigten folgendermaßen: 12-13 Maler und 50-60 Arbeiter, die Produktion errichte einen Wert von 45-50.000 Forint pro Jahr. 

            Die Tabakpfeifenfabrik des Dorfes, die Sámuel Boskovicz um die Jahrhundertwende des 19. und 20 Jh.s . gründete, hatte kleineres Produktionsvolumen. Die Fabrik bot jahrzehntelang für 30-40 Leute Arbeit. Außer den Tabakpfeifen wurden auch Kachel für Kachelofen, Töpfe und kleinere Gebrauchsgegenstände aus Lehm mit guter Qualität hergestellt. Die Tätigkeit der Fabrik wurde von einem Bombenanschlag (am 23. März 1945) beendet.

In der 1920-er Jahren wurde „die Pannonia Töpferware Kischludt“ anstelle der Kalkbrennerei, in der Nähe des Waschludt-Kischludter gemeinsamen Bahnhofes gebaut. 1928 kaufte der damalige Besitzer der Töpferei von Waschludt, István Iglauer auch diesen Betrieb und stellte die Fabrik zur Rohrherstellung um. In den 1930-er Jahren nahm die Produktion der beiden Fabriken zu (zum Teil infolge der Elektrisierung) und die Zahl der Arbeiter lag durchschnittlich bei 110 Personen. Die deutschen Rückzugsoldaten sprengten die Rohrfabrik am Ende des Krieges, die Töpferei wurde in 1948 verstaatlicht, in 1950 wurde die Produktion endgültig stillgelegt. Die Einrichtungen wurden nach Herend (Berggruben-Siedlung) geliefert, wo dann die von dem originalen ganz unterschiedliche sog. „Waschludter-Majoliken“ jahrzehntelang hergestellt wurden.

Als Nachfolger der Töpferei in Bezug auf die Herstellungstechnologie und die Motive kann die „Keramika Waschludt“ betrachtet werden, die seit 1990 in Waschludt/Városlőd funktioniert.

Mit der Waldausrodung zw. Waschludt/Városlőd- Wirtshäusl‘/Farkasgyepű hing die im Jahre 1918/19 gebaute Waldeisenbahn (eine kleine Bahn) zwischen Waschludt/Városlőd-Deutschhütten/Németbánya-Wirtshäusl‘/Farkasgyepű zusammen. Das gerodete und im Sägebetrieb von Wirtshäusl‘/Farkasgyepű verarbeitete Holz wurde mit dieser Waldeisenbahn zu den großen Bahnhöfen geliefert. Die Umladung in die großen Waggons erfolgte an der sogenannten Rampe, die nördlich von Waschludt/Városlőd zwischen dem Ulrich Bahnwächterhaus (schon abgerissen) und dem Cseh- Försterhaus lag. Die 9980 Meter lange Waldeisenbahn wurde 1964 geschlossen.

Zeitweise wurden den Gemeindebewohnern Arbeit auch außerhalb des Gewerbebetriebs angeboten. So eine Möglichkeit war der Bau der Eisenbahnlinie Budapest-Steinamanger/Szombathely (1869-72), der Waldeisenbahnbau (1918–19) oder der Bau der Viadukt Brücke (1935–38), die mit der 8-ten Hauptstraße gleichzeitig gebaut wurde. An dieser Arbeit nahmen auch Leute (Kubis) aus anderer Umgebung teil, die für die örtlichen Schneider, Schumacher, Bäckerei, Wagner usw. Arbeit brachten.

Trotz der bedeutenden industriellen und heimindustriellen Tätigkeit bedeutete bis 1950 der Ackerbau die größten Einnahmen.

 
 

Vertreibung
 

          Bei der 1941-er Volkszählung bekannten sich von den 1885 Personen 1614 (86%) zur Deutschmuttersprachler. Im Jahr 1947-48 wurden 452 Personen nach Deutschland verschleppt, außer ihnen verloren viele Familien ihr ganzes Hab und Gut. In ihre Häuser wurden 552 Personen teils von der ungarischen Tiefebene, teils aus der Tschechoslowakei im Rahmen dem tschechisch-ungarischen Bevölkerungsaustausch angesiedelt. 

 

Der Stein vor der Pfarrei erinnert an die Vertreibung



 

Waschludt/Városlőd in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

 

In der zweiten Hälfte der 1940-er Jahre wurden auch die Felder verstaatlicht und es wurde mit der Gründung der LPGs angefangen. Das Zentrum des Staatsgutes befand sich in Neumeierhof, seine Gebiete bestanden vorwiegend aus den Feldern der früheren Meierhöfe.

Die Gruppe der LPG wurde zum ersten Mal am 1. August 1948 gegründet. Vereinigungen und Umstrukturierungen begleiteten die Geschichte der LPGs. Das zeigen auch die Veränderungen der Namen: Törekvés, Rákóczi, Kossuth, Bakonyalja, Hunyadi LPG, das Zentrum der letzten LPG war schon in Szentgál. Die Zahl der LPG Mitglieder sank ständig, nach dem Systemwechsel wurden die LPGs dann aufgelöst.

Die gesellschaftlichen Änderungen brachten auch die Änderungen der Lebensumstände mit sich. Nachdem von den Bauern ihre Felder weggenommen wurden, suchte jeder, der nur konnte, in der Industrie Arbeit. Dazu schufen die umliegenden Städte günstige Bedingungen, in erster Linie die gezwungene Industrialisierung von Ajka/Ajke. Die älteren Menschen, die nicht mehr wechseln konnten, nahmen in der LPG und im Staatsgut Arbeit an, so hatten sie wenigsten Chance auf ein wenig Rente. Zum Glück sicherten für Familien die Felder und die Tiere im Haushalt noch eine entsprechende Ergänzung ihres Lohnes. Von Waschludt/Városlőd begann infolge der Industrialisierung eine bedeutende Abwanderung in die Umgebung von Ajka und nach Herend

Durch die Entschädigung änderten sich die Eigentumsverhältnisse der Felder. Manche bauen wieder die Felder an, aber die Tierhaltung ist beinahe völlig beendet. Zwar bieten auch die lokalen Unternehmen und Institutionen geringe Arbeitsmöglichkeiten, aber die Mehrheit der Einwohner findet nur in den umliegenden Städten Arbeit.

Laut der letzten Volkszählungsdaten (2001) lag die Zahl der registrierten Einwohner der Gemeinde bei 1421 Personen. Die Mehrheit der Bewohner bekannte sich zur deutschen Nationalität.


Institutionen

Die Rolle der Ortschaft in der Komitatsverwaltung und der Gemeindevorstand
 

            Im Mittelalter funktionierte die Ortschaft unter dem Namen Lövöld als eine Stadt und war gleichzeitig das Zentrum der Gebiete des Kartäuserklosters, der Sitz des damaligen Amtsbezirkes, der Ort für Komitatsversammlungen und Gerichthöfe.

            In der Neuzeit wurde die zentrale Rolle des Dorfes von dem Wesprimer Bischof aufgehoben und es wurde an das Dominium angeschlossen, dadurch verschwanden die Vorteile und der städtische Charakter des Ortes.

Bild eine Luftaufnahme von Waschludt/Városlőd

Verwaltungsgemäß gehörte das Dorf bis 1872 zum Amtsbezirk von Devecser, später als Großgemeinde zu dem von Veszprém. Böhmishütten/Csehbánya funktionierte verwaltungsgemäß bereits seit seiner Entstehung (1761 – der Beginn der Arbeit in den Glashütten) eine zu Waschludt / Városlőd eingeteilte Kleingemeinde. Ab 1966 verfügten die beiden Ortschaften über einen gemeinsamen Gemeinderat, nach dem Systemwechsel werden die beiden Siedlungen als Kreisnotariat mit dem Sitz in Waschludt/Városlőd verwaltet. 

            Paul Angermann war der erste, namentlich aufgezeichnete Lehrer (aus den 1730-er Jahren). In 1747 hatte das Dorf eine vereidigte Hebamme. Aus 1757 gibt es Aufzeichnungen über einen Feldscher. Aus dem Jahre 1781 kennen wir den Namen des Notars: Miklós Englert. In der Zusammenschreibung aus 1828 wurden die Namen der örtlichen Vorgesetzten festgehalten: János Róth, Richter, János Hokk, Notar, János Gaschler, György Fáth, Miklós Eich, József Freund, Miklós Korn, György Burger, János Kungl, József Litz, József Zimmermann.

Mit der Führung des Standesregisters wurde in 1895 angefangen, die ersten Eintragungen stammen von dem Notar Rezső Stefán.

            Der Vorstand des Dorfes bestand in den 1920-er Jahren aus einem Richter und vier Geschworenen; 10 Virilisten, 10 gewählte Mitglieder und vier Ersatzmitglieder bildeten den Gemeindevorstand.

            1950 wurde der Gemeinderat gegründet, der erste Vorsitzende war István Retkes (1950-53), der erste Sekretär des Exekutivkomitees László Tremmel (1950-53).

In Waschludt/ Városlőd bilden neuen Personen - der Bürgermeister, der Vizebürgermeister und sieben Gemeinderäte – den örtlichen Gemeinderat.

            Ab 1994 funktioniert in der Gemeinde eine deutsche Selbstverwaltung, ab 2002 eine Minderheitenselbstverwaltung der Zigeuner (mit 5 Personen).

           
 

Die Kirchengemeinde, die Pfarrei
 

            Auf dem heutigen Gebiet von Waschludt/ Városlőd funktionierte im Mittelalter das gegen 1364 zu Ehren von Sankt Michael gegründete Kartäuserkloster, das größte Kloster des Komitates. Im 15. Jahrhundert lebten 150 Mönche auf dem Gebiet des Klosters.

            Das Bistum von Wesprim/Veszprém erhielt die verlassenen Güter des Konvents, und durch drei Jahrhunderte verwaltete der jeweilige Bischof die Güter.

Bild vor der Messe - die Waschludter Einwohner mit ihren Freunden aus Wiesthal

Anstelle der ausgestorbenen ungarischen Bevölkerung siedelte in 1723 Graf Imre Esterhazy, später ab 1728 Adam Acsády, der Bischof von Wesprim/Veszprém deutschsprachige katholische Familien an, für deren Seelsorge er bereits in 1730 eine Pfarrei gründete. Der erste Pfarrer hieß János Bayermann. Die Ansiedler bauten zuerst neben dem oberen Friedhof eine kleine Holzkirche mit einem Glockenstuhl, in 1751 eine im Zentrum des Kartäuserklosters, aus deren Steine die heutige Kirche gebaut wurde. Diese Kirche wurde von Márton Bíró Padányi Bischof zu Ehren von Sankt Michael geweiht. Der reich geschnitzte und vergoldete Hauptaltar der Barockkirche (die Statuengruppe von Erzengel Sankt Michael) gehörte der Domkirche von Wesprim/Veszprém, den Márton Padányi Bíró zusammen mit der Orgel und der wertvollen Einrichtung der Kirchgemeinde verschenkte. Der Hauptaltar steht heute unter Denkmalschutz. Durch die Opferbereitschaft der Waschludter Gemeinde wurde in 1859 der Kreuzweg mit der Kapelle und mit den sechs Stationen erbaut, die in den 1870-er Jahren auf 15 erweitert wurde. Der Kreuzweg ist bis heute einer der wichtigen Orte im religiösen Leben der Waschludter Deutschen. 

            Waschludt/Városlőd gehörte im 18. Jahrhundert zu der größten Pfarre der Wesprimer Diözese, aus der Kischludt (1752), Polan (1761), Tósokberénd (1780), Ajka (1780), Szentgál (1788), Jaka (1781) austraten und selbstständig wurden. Urkut und Böhmischhütten blieben noch lange die Tochterkirche von Waschludt/ Városlőd.

            Der Kirchweih wird am 29. September (Sankt Michaels Tag) und die eucharistische Anbetung am 11. Januar und 12. August gefeiert. Das römisch-katholische Stammbuch wurde ab 1735 geführt.

           
 

Zünfte, Handwerkskammern
 

            Der Bischof von Wesprim / Veszprém siedelte auf seinen Waschludter Besitz Handwerkermeister mit spezieller Bildung an, damit sie Glas, Eisen und für Bau geeignetes Holz herstellen. Wir wissen ungefähr über acht unabhängige Glashütten in dem östlichen Bakony-Gebirge Bescheid, davon funktionierten drei in der Waschludter Domäne des Wesprimer Bistums: in Waschludt-Pille, in Deutschhütten und in Böhmischhütten. Im 18. Jahrhundert war hier eine Brettschneidermühle, aus der sich die berühmten Mitglieder der Tumler-Familie: Jürgen und Heinrich (die sich später mit Wasserversorgung, Wasserregelung und Mühlenbau beschäftigten) auf den Weg gemachten.

            Am Anfang des 18. Jahrhundert wurden die Zünfte (Interessenvertretung der Handwerker zum ausschließlichen Besitz des lokalen Marktes) in schnellem Tempo gegründet. In Waschludt erhielten die Weber des Ortes(1755), die Schneider (1777) bzw. die Schuhmacher Patente vom Wesprimer Bischof. István Gulden berichtet in seiner Arbeit mit dem Titel „Die Geschichte der Pfarrei von Wasch-ludt“ (in den 1860-er Jahren) über vier Zünfte: über den Zunft der Weber, der Schumacher, der Schneider und über den „gemischten“ Zunft. (Es sind Zunftsiegel aus dem Jahr 1755, der Krug aus 1851, das Zunftbuch der Weber bzw. die bei den Beerdigungen verwendeten Zunftlampen erhalten geblieben.)

            1872 verbot ein Gesetz die Tätigkeit der Zünfte, ihre Rolle übernahmen - auch in Waschludt /Városlőd- die Handwerkskammer, später die Handwerkerkreise. Am 16. Januar 1922 wurde der Katholische Handwerkerkreis von Waschludt gegründet, über deren Tätigkeit die am 7. April 1940 geführten Protokolle berichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der Landesverband der Handwerker die organisatorischen Aufgaben und die Interessenvertretung.

             In der Zwischenkriegszeit arbeiteten in Waschludt/ Városlőd ein Uhrmacher, ein Wagner, drei Schmiede, drei Müller und sieben Schuhmacher, aber zu Hause beschäftigten sich viele mit der Herstellung von Holzgabel und Harken. Diese verkaufen sie dann unter anderem auf der landesweiten Messe, die in der Siedlung zweimal pro Jahr gehalten wurde.

            Infolge der Verstaatlichung der Waschludter Kleinbetriebe bzw. der Industrialisierung in der Umgebung von Ajka/Ajke verlor die Ortschaft ihre wirtschaftliche Rolle. Die Bewohner fanden in der „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft“/LPG/, in der Porzellanfabrik von Herend, in der Majoliken Fabrik von Waschludt/Városlőd, in der Glasfabrik und im Heizwerk von Ajka/Ajke Arbeit.

        
   

Vereine
 

            Die Handwerktraditionen bewahrend begann der „Katholische Handwerkerkreis und Sängerbund“ seine Tätigkeit am Anfang der 1920-er Jahre. Der zählte 60-70 Mitglieder. Der Kreis der Landwirte von Waschludt wurde in 1943 gegründet.

            Die örtliche Gruppe des transdanubischen Kulturvereins war der Träger von dem Kindergarten und der Bibliothek des Dorfes.

            Für die Entwicklung der muttersprachlichen Bildung und des Sprachgebrauchs der hier lebenden Deutschen wurde auch in den 1920-er Jahren die örtliche Gruppe des Ungarländischen Deutschen Volksbildungsvereins in Waschludt gegründet. Auf den kulturellen Traditionen basierend funktionieren auch heute der deutsche Gemischtenchor, die Tanzgruppe und die Kapelle des Dorfes.

            In der Pflege der deutschen Nationalitätenkultur und Traditionen von Waschludt/Városlőd und seiner Umgebung übernehmen heute der Deutsche Nationalitäten-Kulturverein und der Freundkreis des Waschludter Heimatmuseums eine bedeutende Rolle. 

 

Kulturwettbewerb - Preisübergabe



 

Erziehungs- und Bildungsinstitutionen
 

            Es gibt seit den 1730-er Jahren eine Schulbildung in Waschludt/Városlőd. 1745 betrug die Anzahl der Schüler (zwischen 6-12) 119. Zu ihrer Bildung stand ein Klassenzimmer zur Verfügung. Im Jahre 1771 unterrichteten schon 2 Lehrer im Dorf. Das Volksgesetz aus 1868 erweiterte das Schlupflicht auf das Alter von 15 Jahren mit drei Wiederholungsklassen. Das älteste Klassenbuch der Schule stammt aus dem Schuljahr 1875/76, in diesem waren die Namen der 122 Schüler der Wiederholungsklassen eingetragen. Die Anzahl der Schüler bewegte sich zwischen 360-400, dazu standen 3 Lehrer zur Verfügung. Der Direktor der Schule war der Pfarrer, sein Vorgesetzter war der Bezirksschulinspektor und für die religiöse-moralische Aufsicht sorgte der Bischof. Das Schulgeld war 24 Kreuzer, die Unterrichtssprache war Deutsch. Ein dritter Lehrer trat 1874, ein vierter 1922 ein. Der fünfte Lehrer wurde in 1941 eingestellt, so funktionierten in Waschludt/Városlőd im Schuljahr 1941/42 auch schon der 7. und 8. Klasse.

            Zum Aufbau des zweiten Klassenzimmers kam es erst in 1852, in 1854 und zwischen 1872 - 74 musste das Schulgebäude weiter erweitert werden. Im Jahr 1901-02 wurde eine neue Schule mit 3 Klassenzimmern gebaut, zu denen in 1929 ein weiteres Klassenzimmer angebaut wurde. Die weiteren Erweiterungen erfolgten in 1960, 1984 bzw. 1997. In 1997 wurde auch der Turnsaal fertig, es stand also eine gut ausgestattete Schule mit Zentralheizung und mit moderner Beleuchtung im Dienste der Bildung.

Das deutsche Militär benutzte das Schulgebäude von Oktober 1944 bis März 1945 zu eigenen Zwecken.

Ab 1945 verbreitete sich die achtklassige Unterrichtsform, die ab diesem Jahr obligatorisch eingeführt wurde. In der Oberstufe wurde der Fachunterricht ab den 1950-er Jahren, nach dem Erwerb des Fachabschlusses der Lehrer (Erdkunde-Biologie, Mathematik-Physik) eingeführt. Ab 1954 wurde in der Oberstufe, ab 1960 auch in der Unterstufe mit dem Unterricht der deutschen Sprache begonnen. Von 1977/78-er Jahren konnten schon alle Schüler vormittags die Schule besuchen.

Seit 1985 erfolgt der Unterricht nach dem Nationalitätenlehrplan, zurzeit in fünf Stunden pro Woche. Seit 1996 organisiert die Schule von Waschludt/Városlőd jedes Jahr im November den Kulturwettbewerb für das ganze Komitat, an dem schon 350-360 Schüler teilnehmen.

            Da die Zahl der Schüler bedeutend sank, riefen Wachludt/Városlőd, Kischludt/Kislőd und Jaka/ Bakonyjákó eine Bildungsvereinigung der Kleinregion ins Leben.

            Für die Verrichtung der Wirtschafts- und Bildungsaufgaben wurde eine Wirtschaftsorganisation gegründet, die von der Selbstverwaltung, als Schulträger mit dem 1. Januar 2009 aufgelöst wurde.

            Die organisierte Kindergartenerziehung begann in Waschludt/Városlőd im Jahre 1895. Das nicht geheime Ziel der Institutionsorganisation war der Erwerb der ungarischen Sprache, das jedoch nur zu Lasten der Muttersprache geschehen konnte. Der Transdanubische Kulturverein betreute zwischen 1895-1945 den Kindergarten. Im Jahre 1951 wurde das Institut eine Kindertagesstätte mit zwei Gruppen und zwei Kindergärtnerinnen. Die Kinder bekamen Pausenbrot, Mittagessen und Jause, und auch der Mittagsschlaf wurde eingeführt. Ab 1956 wurde eine dritte Kindergärtnerin eingestellt. Die deutsche Sprache spielt in der Erziehungsarbeit ab 1977 eine Rolle. Das Institut funktioniert zurzeit als deutscher Nationalitätskindergarten mit drei Gruppen, mit entsprechender Anzahl von Erzieher und Hilfspersonal. Der Kindergarten hat eine eigene Küche.

 
 

Die öffentliche Bildung
 

Der katholische Handwerkerkreis von Waschludt/Városlőd regte in 1935 den Aufbau eines Kulturhauses an, das nach dem genügend Geld zur Verfügung stand, in 1939 bereits beendet wurde. Sämtliche Zivilorganisationen hatten in diesem Kulturhaus Platz, aber auch Kinovorstellungen wurden hier veranstaltet. Das Gebäude neben dem Bahnhof bekam bei einem Bombenangriff am 23. März 1945 so große Schäden, dass der Wiederaufbau zu kostspielig geworden wäre.

            Am 1. Mai 1964 erfolgte die Übergabe des neuen Kulturhauses am Kirchenplatz. Der große Saal war für Vorstellung von Breitwandfilmen, für Theateraufführungen, Bälle bzw. örtliche Veranstaltungen geeignet. Es bietet für die im Jahr 1964 gegründete Pergő - Rozmaring (Wirbel-Rosmarin) Tanzgruppe, für den im Jahr 1965 neugebildeten Waschludter Gemischtenchor bzw. für den vom 1990-er Jahren deutschen Nationalitäten-Kulturverein Unterkunft. Die seit 1967 veranstalteten Schwabenbälle sind gern besuchte Veranstaltungen der Region. Seit Herbst 2008 funktioniert auch das Kreisnotariat im Kulturhaus. 

 

Der Gemeinsame Aufritt von dem Waschludter und dem Wiesthaler Chor



Die örtliche Bibliothek
 

         Der Bestand der von dem Transdanubischen Kulturverein gegründeten und unter ihrer Leitung funktionierenden Bibliothek kann vor dem Zweiten Weltkrieg auf ca. 250 Bände – Bücher eher mit landwirtschaftlichen Themen - geschätzt werden. Diese Bände bekamen in der Schule in zwei Schränken Platz. Während des Krieges wurde ein bedeutender Teil des Bibliotheken-Bestandes vernichtet. Nach 1945 wuchs die Zahl der Bücher ständig, deshalb musste die Bibliothek in das in 1959 ursprünglich als Parteigebäude vorgesehene Gebäude umziehen. Dort konnten auch verschiedene literarische Veranstaltungen organisiert werden. Heutzutage funktioniert die örtliche Bibliothek wieder in einem Raum der Schule.


Brauchtum

Siedlungsbild, Straßenstruktur
 

Das heutige Siedlungsbild entstand am Anfang des 18. Jahrhunderts mit der Ansiedlung der deutschen Familien. Die geographische Lage des Ortes bestimmte, wo die Grundstücke und die Straßen vermessen werden konnten. Aus der Richtung von Ajka/ Ajke ist das Tal des Torna-Baches (in der Zeit der Karthauser Sankt – Michael - Bach) breit genug, sein Hang ziemlich absteigend.

Das Dorf im Sankt - Michael - Tal

An der Südgrenze des Dorfes, wo der Fokhagyma-Berg (Fokhagymahegy) liegt, wird das Tal an dem linken Ufer des Baches plötzlich eng. Unter dem Steinberg wird es tiefer, nach dem Kalvarienberg breiter und seine Bachseite sanft absteigend. Dieser letzte Teil des Tales eignete sich am besten für die Ansiedlung. Bei der Auswahl der Grundstücke musste auch vor den Augen gehalten werden, dass das Kloster der Karthauser in der Umgebung des Baches am Anfang des 16. Jahrhunderts verschiedene Angelteiche, die das Wasser aus dem Bach bekamen, besaß. Während der Türkenherrschaft wurden diese Teiche überhaupt nicht gepflegt, wodurch diese versumpften.

Hütten-Platz im ehemaligen Pille-Dorfteil

Diese Tatsache machte den Bau im Tal unten unmöglich, vorher musste der Bach in ein engeres Bett gedrängt werden.

So wurde zuerst die Umgebung des heutigen oberen Friedhofes bebaut. Hier errichteten die angekommenen fränkischen Familien ihre erste Kirche und Schule. Wohnhäuser wurden auf dem Ziegelberg (Kecskehegy, heute Petőfi Straße), in der Neu Straße (József Attila Straße), in der Pápaer und Veszprémer Straße, in dem Dorf (Oberer Abschnitt der Kossuth Lajos Straße) und in der heutigen Kloster Straße erbaut.

Während des Aufbaus des neuen Dorfes - im nördlichen Abschnitt des Tales- stand die Pille bereits und die Glashütten funktionierten auch. Der Boden für die Glasherstellung ausgerotteter Wälder wurde von den Bayern bestellt. 

In einigen Jahrzehnten konnten die Einwohner mit gemeinsamer Kraft den Torna - Bach in ein optimales Bett drängen und die Reste der Teiche entsumpfen und trockenlegen. Danach bildete sich das neue Dorfzentrum (Kirche, Schule), bis Mitte des 18. Jahrhunderts, aus. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zur Vereinigung der zwei Orten, (Városlőd und Pille), gefolgt von ihrem Zusammenbau.

Die Entwicklung der Bauformen, Bautechniken und Baumethoden kann heute leider nicht mehr gezeigt werden, weil die alten Gebauten für die neuen immer abgerissen wurden. Im 18.-19. Jahrhundert wurde das Dorf auch durch Feuerbrünste verwüstet.

Da die Ansiedler ihre Häuser selbst aufbauen mussten (in anderen Teilen des Landes kam es vor, dass fertige, von den Grundherren gebaute Häuser auf die Deutschen warten), ist es wahrscheinlich, dass sie mit von ihrer Heimat mitgebrachten Techniken bauten.

Das Waschludter deutsche Heimatmuseum

Diese Technik konnte auch die sogenannte Fachwerkhaus- Technik sein. Die nötigen Materialien (Holz, Stein und Ton) standen in dieser Umgebung in großer Menge zur Verfügung, aber diese Tatsache ist nicht bewiesen. Als ein Beweis könnte die Aufzeichnung über den Besuch des Bischofs im Jahre 1747 dienen, in der wir eine Beschreibung über die Anne Kapelle und ihre Bauform bekommen. Laut dieser wurde die Kapelle aus Holz und Spinnmaterial gefertigt, das danach noch mit Ton eingeschmiert wurde.

Eine Stube des Heimatmuseums in Városlőd/Waschludt

Das heißt, ein Balkengerüst an zwei Seiten Spinne und dazwischen Stopfmauer. Die Kapelle, das älteste Gebäude des Ortes, wurde später umgebaut, zum Umbau wurde Stein verwendet.

Die Bauernhöfe wurden vermutlich nach den aus Deutschland mitgebrachten Kenntnissen ausgestaltet. Das Wohnhaus bestand aus 2-3 Räumen (Küche, Stube, Kammer). Die Familie verbrachte die meiste Zeit in der mit einem freien Kamin ausgestatteten Küche. Die Häuser waren niedrig, mit kleinen Türen und Fenstern, das Dach wurde mit Stroh oder Holzschindel bedeckt. Nach dem Wohnhaus befand sich der Stall, der in den meisten Fällen mit einem kleinen Fenster in die Stube geöffnet war. So konnte der Bauer sofort hören, wenn etwas bei den Tieren nicht in Ordnung war.

Im Allgemeinen standen die Scheunen und die Ställe im Hof, getrennt von dem Haus. Sie befanden sich in dem hinteren Teil des rechteckigen Grundstückes (weit von der Straße) und wurden senkrecht zu dem Haus gebaut. Die Scheunen hatten dadurch vor den Feldern auch eine Schutzfunktion.

Dorfzentrum, Anfang des 20. Jahrhunderts

Die Grundstücke waren lang und schmal, die Häuser lagen nah zueinander, was bei einem Feuerbrand gar nicht günstig war, da eine ganze Straße schnell abbrennen konnte.

Wegen der rasch zunehmenden Bewohnerzahl mussten auf einem Grundstück mehrere Häuser gebaut werden. Am Anfang wohnten nur die engen Verwandten auf einem Baugrund, aber später kam es vor, dass Fremde in einem gemeinsamen Hof zusammenlebten.

Diese Lösung war für jenen Dorfteil charakteristisch, in dem das erste Dorfzentrum entstand. Die Gegebenheiten des Unterdorfes waren für diese langen Grundstücke nicht geeignet.

Im 19. Jahrhundert verbreitete sich die für die Bakonyer-Wald charakteristische deutsche Baukunst in Városlőd / Waschludt. Charakteristik dieser Baukunst sind die offenen Gänge mit kleinen Säulen, die Sparrenwerkkonstruktion, das Satteldach und die Giebelwand.Solche Häuser sind noch auch heute in dem Dorf zu sehen. z.B.: das Heimatmuseum, das Haus der Familie Tóth über der Bushaltestelle, das Schell Haus in dem der Ádám Laci wohnte) 

Nach dem zweiten Weltkrieg, in den 50-er und 60-er Jahren, wurden Quadrathäuser, mit einem Stock und Zeltdach aus Ziegel gebaut. In diesen Gebauten gab es schon mehr Räume, meistens eine Küche, zwei Zimmer, ein Kammer und manchmal sogar ein Vorzimmer.

In diesen „neuen“ Häusern lebte aber die alte Tradition weiter, dass die ganze Familie in einem Zimmer zusammenschlief. Die sogenannte Schönstube wurde eingerichtet, die blieb aber unbewohnt.

Die Waschludter Flaggenmast

Der Grund dafür war, dass die Familien sparen wollten und so heizten sie die Schönstube nicht. Obwohl auch neue Baugrundstücke vermessen wurden, wurden viele alte Häuser abgerissen und an ihrer Stelle neue gebaut. In diesen Jahrzehnten wurde die Einrichtung und Benutzung der sogenannten Sommerküche typisch. 

Meistens in dem Nebengebäude wurde ein Raum eingerichtet, wo die Familie ihre Zeit vom Frühling bis Herbst verbrachte, in dem Haus schliefen sie nur. Im Winter benutzten sie die Sommerküche für die Arbeiten des Schweineschlachtens. So wurde das Wohnhaus nicht so dreckig und die unangenehme Gerüche, die aus dem Kochen des Futters (z.B.: Kartoffel, Rübe) für die Tiere stammten, bleiben außer dem Wohnhaus.

Lange Zeit gab es nur zwei mehrstöckiges Wohnhaus in dem Dorf: das sogenannte Schröck-Haus an der Ecke der Kolostor und der Pille Straße und das Haus von László Horváth (Notar) in dem Strandtal.

Eine große Veränderung ins Dorfbild brachten die 70-er Jahren. Während im Dorfzentrum ein Veralterungsprozess zu beobachten war, wurden am Rande des Ortes neue Straßen eröffnet und neue Häuser gebaut. Zuerst wurde das Dorf über dem Ziegenberg (Hunyadi Straße, Rózsa Straße), danach der westliche Teil von Városlőd / Waschludt (Lehel Straße, Mohácsi Straße, Nagy Lajos Straße) eingebaut. Diese Häuser waren alle schon mehrstöckig, oder mit eingebautem Dachboden und mit allem Komfort versehen. Diese neuen Wohnhäuser waren Einzelplanungen.

Parallel mit der Herausbildung der neuen Straßen wurde das Strandtal auch völlig eingebaut, und neue Häuser erschienen auch in den alten Dorfteilen, z.B.: József Attila Straße, Kolostor Straße, Pille Straße. 

Heute ist das Dorfzentrum immer noch der Kirchenplatz. Um die Kirche herum in einem engen Kreis kann man das Pfarrhaus, das Kulturhaus, der Kindergarten, die Sparkasse, die Apotheke, die Schule, die Bushaltestelle, die Post, der Arzt und die Bibliothek finden.

Ein bisschen weiter von der Kirche befinden sich die Bahnhof, der Zahnarzt und das frühere Gebäude des Kreisnotariats, beide liegen nördlich von der Kirche. Der Kirchenplatz ist gleichzeitig der größte Park des Ortes, da wurden das Heldendenkmal, die Maria Statue, die Partnerschaftsdenkmäler, der Baum der Fachwerker und das Vertreibungsdenkmal aufgestellt.

Bei feierlichen Gelegenheiten werden die aktuellen Flaggen auf die Flaggenmast gezogen. 

Der andere größere Park des Dorfes ist der sogenannte Iglauer Park, der seinen Namen von dem letzten Besitzer der Keramikfabrik bekam. Heutzutage wird dieser Park als Ausruheort benutzt.

Das Strandtal bekam seinen Namen von dem in 1930 gebauten Strand. In dem Tal befindet sich der Angelsee in einer schönen Umgebung.

 

Sakrale Umwelt

 

Die römisch-katholische Sankt Michael Kirche
 

Am Anfang des 18. Jahrhunderts standen zwei Dörfer mit zwei Kirchen auf dem Gebiet des heutigen Dorfes, Városlőd / Waschludt. Großleweld (Nagyleweld) hatte einen eigenen Pfarrer, Pille war nur eine Filiale. Dieser Umstand wurde von Márton Padányi Bíró mit der Entscheidung über den Bau einer gemeinsamen Steinkirche abgeschaffen. Der Platz war gegeben, da die Ruinen des ehemaligen Klosters den notwendigen Stein für die Bauarbeiten sicherten.

Die Waschludter Sankt Michael Kirche

Der Bischof sicherte die Facharbeiter und die anderen Baumaterialien, die Tagelohn-Arbeit und der Transport sollte von den Bewohnern der zwei Dörfer gelöst werden. Das Dach wurde ursprünglich aus Holzschindel gefertigt. 

Joseph Bajzath ließ einen Turm zum Schiff dazubauen. Die Kirche wurde im Barock-Stil errichtet, auf der westlichen Seite mit einem Turm, östlich liegt das Heiligtum, das die Form eines Achteckes aufnimmt. Dazu knüpft sich die Sakristei vom Norden. Auf der nördlichen Seite des Schiffes befinden sich drei gotische Säulen. Von der südlichen Fassade führt eine Nebentür mit wunderschönem Steinrahmen hinaus. Der Dachboden des Schiffes ist jetzt in einer Linie mit der Geländeebene, von der Ebene des Turmes zwei Treppenstufe unterer.

Der Schutzpatron der Waschludter Kirche ist der Erzengel Sankt Michael, ebenso, wie der von den Franken aufgebauten ersten Holzkirche. Das traditionelle Kirchweihfest ist an dem drauffolgenden Sonntag vom 29. September.

Das aus Holz geschnitzte Hauptaltarbild stellt Sankt Michael dar, wie er den Teufel mit einem Feuerschwert aus dem Paradies treibt. Das Altarbild ist von zwei Königsstatuen flankiert, links vom Heiligen Stephan, rechts vom Heiligen Ladislaus (wenn wir vor dem Bild stehen). In der zweiten Ebene wurden Sankt Emerich und über ihm, Maria Himmelfahrt von dem Künstler verewigt.
 

Der Hauptaltar der Waschludter Sank Michael Kirche
Der Hauptaltar der Waschludter Sank Michael Kirche
























Der wunderschöne Altar wurde von Franz Schmidt um 1750 geschaffen. Er war der hervorragende Holzbildhauer von Bischof Márton Padányi Bíró und gleichzeitig ein sehr berühmter Künstler von Komitat Veszprém/ Wesprim. Er stammte aus Böhmen-Mähren und erlebte seine „Blütezeit“ zwischen 1740 und 1760.

Es gibt noch zwei Nebenaltäre mit zwei Statuen, ein Jesus-Herz und ein Maria-Herz Statue. Diese Statuen wurden im Jahre 1925 in der Kirche aufgestellt, auf ihrem heutigen Platz stehen sie seit 1937.

Der dritte Nebenaltar mit einer Maria-Statue befindet sich der Nebentür gegenüber, an der linken Seite des Schiffes. Bei diesem Altar bauen die Waschludter an Weihnachten das Bethlehem und in der Karwoche das heilige Grab auf.

Die aus Holz gefertigte Kanzel der Kirche steht ebenso wie die Altären unter Denkmalsschutz.

Die während des Kirchenbesuches im Jahre 1747 geschriebene Aufzeichnung erwähnt, dass die kleine Kirche der Franken über eine Orgel mit sechs Registern verfügte. Wahrscheinlich wurde diese Orgel auch in der neuen Kirche aufgestellt. Um 1790 schenkte Franz Adler, der wohlhabende Hüttenmeister aus Böhmischhütten, der Kirche eine Orgel. Diese wurde im Jahre 1930 auf eine neue moderne Orgel mit vielen Registern ausgetauscht.

Alle sieben Fenster der Kirche wurden mit buntem Glas - im Bleirahmen - geschmückt. Im Turm befinden sich drei Glocken: eine 310, eine 114 und eine 18 Kilogramm schwere Glocke. (Die Letzte ist die sogenannte Seelenglocke)

In dem ersten Weltkrieg wurden alle Glocken abmontiert und mitgenommen. Statt der Weggebrachten gossen die Waschludter und die nach Amerika Auswanderten eine 224 Kilogramm schwere Glocke, aber auch diese wurde in 1943 mitgenommen. Danach kam die auch heute funktionierende 310 Kilogramm schwere Großglocke.

 

Anna Kapelle

Im Unteren-Friedhof steht auch heute noch die Anna Kapelle, die dem Schutzpatron der Glashütter gewidmet wurde. Diese Kapelle wurde bereits mehrmals renoviert und umgebaut, aber ihre Größen blieben mit der Originellen gleich. Am Kirchweihfest am drauffolgenden Sonntag vom 26. Juli wird in der Kapelle eine Messe gehalten.

 

Florian Kapelle

Der Kultus vom Heiligen Florian wurde von den angesiedelten deutschen Familien nach Városlőd / Waschludt mitgebracht. Sie baten zu ihm, damit er sie und ihr Dorf gegen Feuer schützt.

Die Statuen vom Heiligen Florian wurden im Dorf und in den Giebelzellen der Häuser aufgestellt. Am 1. April 1822 verwüstete ein Feuerbrand jenen Teil des Dorfes, wo heute die Kapelle steht. Bei diesem Feuer brannten auch 47 Wohnhäuser ab. Die Kapelle wurde nach diesem Feuer errichtet und am 4. Mai veranstalten die Einwohner eine Prozession, bei der sie dem Heiligen um Schutz und Hilfe bitten.


Der Kreuzweg

Die Kreuzweg - Kapelle mit sechs Stationen wurde im Jahre 1859 mit der Arbeit und Spenden der Gläubigen errichtet. Stephan Kukurelli malte die Bilder der Stationen, die den Leidensweg von Christi darstellen. Andere acht Stationen konnten aus Spenden von einigen Familien aufgebaut werden. Einzigartig in diesem Kreuzweg ist, dass am Fuße des Berges eine extra Station gibt, wo man die letzte Mahlzeit der Apostel bewundern kann.

Der Kreuzweg wurde am 12. August 1860 eingeweiht. 

 

Der Waschludter Kreuzweg


 

Kreuze

In der Béke Straße 1., vor dem Wohnhaus ist ein Steinkreuz zu sehen, mit der Jahreszahl 1808. Wer und warum dieses Kreuz errichtete, ist unbekannt.

Schweder Kreuz

In der Kolostor Straße befindet sich auch ein Kreuz, welches von Josef Schweder und Theresia Oszvald für ihre Kinder aufgestellt wurde.

Krebs-Kreuz

Vor der Schule steht ein schwarzes Marmorkreuz. Anton Krebs und Rozalia Staub ließen dieses Kreuz für ihre Kinder stellen.

Die folgende Überschrift ist auf dem Kreuz zu lesen:

„Oh ihr alle, die hier vorübergehet am Wege,

Schauet auf, und sehet, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze.”

„Errichtet durch Rosalia Staub, Anton Krebs, Josef Krebs, Michael Krebs.”

Weinberg Kreuz

Das Steinkreuz steht auf der südlichen Seite des Weinberges.

Die Überschrift des Kreuzes:

 O Kreuz! Unsere einzige Hoffnung, sei gegrüsst!

Zur grösseren Ehre Gottes errichtet durch

Stefán Széplábi

Terézia Széplábi

Lorenz Széplábi

Agnes Hanker

1929.

O Gott! Beschütze unsere Felder!”

Nazer-Kreuz

Auf der nördlichen Seite der Hauptverkehrsstraße 8 lebte Gyula Nazer mit seiner Familie, das Kreuz vor dem Haus bekam seinen Namen von der Familie. Stefan Freund wollte mit diesem Kreuz seinem in dem ersten Weltkrieg gestorbenen Sohn eine Erinnerung stellen. Die Jahreszahl ist unbekannt. Das ganze Kreuz bis auf den quadratförmige Grund ist aus Holz.

Weingarten Kreuz

Josef Karácsonyi und seine Frau ließen dieses Kreuz im Jahre 1936 aufstellen, da sie nach langer Zeit endlich ein Kind bekamen.

Die Überschrift :        „Oh edles Kreuz, oh edler Stamm!

Durch dich der Mensch zum Gnade kam,

An dir hat Jesus triumphiert,

Darum dir aller Ruhm gebührt.

Mit Freude ich umarme dich.

Zwei Steinkreuze sind neben der alten Landstraße zwischen Városlőd / Waschludt und Gombáspuszta zu finden. Auf dem zu dem Dorf näher stehenden steht nur: „Gelobt sei Jesus Christi! 1909“ Auf dem anderen Kreuz kann man Folgendes lesen: „Für die Ehres Gottes und der Jungfrau Maria ließ diesen Kreuz Maria Fad (Fath) bauen. 1905“

Je ein Steinkreuz steht auch in dem unteren und oberen Friedhof.

Die Maria Statue

Auf dem Kirchenplatz wurde eine auf einem walzenförmigen, hohen Fundament stehende Statue von der Familie Keller gebaut, irgendwann um 1845.

Die Überschrift: „Ganz schön bist du Maria und kein Makel der Erbsünde ist in dir.“

 

 

Das kalvinistische Glaubensleben

Vor 1945 war die Mehrheit des Dorfes römisch -katholisch. Nach dem Weltkrieg wurden mit 50 Familien insgesamt 210 kalvinistische Personen ins Dorf angesiedelt. In der heutigen Pille Straße wurde ein großes Wohnhaus für sie als Gebetshaus eingerichtet. In letzter Zeit wird es nicht mehr benutzt, da die Anzahl der Kalvinisten zurückging.

 

 

Bräuche – die wichtigsten Tage des Jahres
 

Weihnachtsfeierkreis (von Advent bis Dreikönigsfest)

Am 25. November. wurde der Kathrein-Ball veranstaltet. Nach diesem wurde eine feste und strenge Fastenzeit gehalten. An den Wochentagen wurde immer im Frühmorgen eine Messe gehalten, die „Rorate“ genannt wurde.

 

Der Adventskranz

Früher gab einen Adventskranz nur in der Kirche, heutzutage sind sie bei jedem Zuhause zu finden. Der Adventskranz ist aus Tannen, in der Mitte befindet sich ein 50-60 cm großer, mit Krepp-Papier bezogener Stock. Von der Spitze wird ein lila Krepp-Papier Band zu den Ecken gebunden. An den Ecken werden von einem Sonntag zu dem Anderen immer mehr Kerzen angezündet.

 

Der Barbara - Tag (4. Dezember)

Von den Obstbäumen wurde ein Zweig abgeschnitten, welcher in dem Haus in Wasser Blüten brachte. Aus der Blüte des Zweiges konnten die Einwohner eine Prophezeiung über die nächste Ernte sagen.

 

Das Bethlehemspiel

Früher, besonders zwischen 1920 und 1960 (in der Organisierung des Pfarrers z.B.: Lajos Katona und Josef Sági) war es typisch, dass 9 Familie 9 Tage lang, jeden Tag bei anderen Familien Herberge für die heilige Familie suchten. In dem Dorf waren es nur drei Gruppen: 1. in dem Unterdorf bezeichneter „Glashütte“, 2. auf dem „Kaspeerch“ genannten Ziegenberg (heute Petőfi Straße) und 3. in dem als „Dorf“ genannten Oberdorf. Diese Herbergesucher verfügten über ein Bild der heiligen Familie, das sie am Treffpunkt des vorigen Abends ließen. Am nächsten Tag trafen sie sich hier um 19:00 Uhr und machten sich auf den Weg zu den ausgesuchten Familien. Der Vorbeter brachte das Bild zwischen den zwei Kerzen tragenden Mädchen. Auf der Straße waren die Herbergesuchenden Familien still. Bei dem nächsten Haus wurde der Ecktisch zu einem Altar umgestaltet und darauf wurde das Bild mit den Kerzen gestellt. Vor der Ankunft klopfte der Vorgehende mit folgenden Worten an der Tür: „Die Heilige-Familie sucht Herberge.“ Die Tür wurde geöffnet und jemand aus dem Haus begrüßte die Heilige-Familie mit diesen Worten: „Gegrüßet und gesegnet seiet du Heilige Maria und du Heiliger Josef! Woher das Glück, dass die Mutter Gottes bei uns Herberge sucht? Wie froh wir sind, dass wir dieses Heilige Bild in unserer Herberge begrüßen und verherrlichen können. Tritt ein im Namen von Jesus Christi, unser Herz und Wohnung sind schon fertig jetzt und ewig.“Nach diesem Gespräch traten sie in die Wohnung, das Bild wurde auf seinen Platz gestellt und danach wurden eine Stunde lang Gebete, Litaneien und Adventslieder gesprochen. Am Ende unterhielten sie sich über die Familien- und Gemeinschaftsnachrichten, und danach gingen alle nach Hause. Trinken und Essen waren in diesen Zeiten nicht typisch. Es kam nicht selten vor, dass die nach Herberge suchenden Einwohner an bewölkten, eiskalten, dreckigen Abenden auf den hügeligen Straßen nach Hause stolpern mussten.

 

Maria Empfängnis (8. Dezember)

Niemand arbeitete an diesem Tag, alle waren zu Hause und gingen zur Messe.

 

13. Dezember – Luzia-Tag

Die Fertigung des Luzia-Stuhles ist ein Aberglaube. Alle hörten nur davon, aber niemand sah, dass jemand in dem Dorf einen Stuhl angefertigt hätte. Sie wussten, wenn sie sich am Weihnachtsabend vor dem Fenster auf einen Luzia-Stuhl hinsetzen, könnten sie auf der Straße erkennen, wer eine Hexe ist. Es gibt aber auch einen anderen Aberglauben, dass die Hühner an diesem Tag im Hof rum herum getrieben werden sollen, damit sie viele Eier legen.

 

23. Dezember

Nachdem die Kinder ins Bett gelegt wurden, wurde der Weihnachtsbaum angefertigt. Am Anfang des Jahrhunderts war der Tannenbaum/Weihnachtsbaum verboten, die Wälder waren streng gehütet, die Gendarmerie kontrollierte die Häuser. In einen dickeren Holzstock wurden Löcher gebohrt, und in diese Löcher Äste gesteckt, damit wurde der Weihnachtsbaum ersetzt.

 

24. Dezember- Heiliger Abend

Bis Mittag hielten die Waschludter ein strenges Fasten. Das Mittagessen bestand bei den meisten Familien: aus Kartoffelsalat mit Öl und Brot, das Abendessen: aus Bohnensuppe, Maisbrei mit Obst. Das größte Ereignis dieses Tages war das sogenannte Christkindl Spiel. Heute ist es auch noch ein lebendiger Brauch. 3-4 Mädchen und ein Bursche bildeten eine Gruppe. In dem Dorf gab es immer zwei Gruppen, deren Mitglieder 13-14 Jahre alt waren. Jedes Jahr wurden die Mitglieder der Gruppe gewechselt. An der Christmette standen die Christkindl an den zwei Seiten des Altars.

 

26. Dezember – Stefan-Tag

An diesem Tag amüsierten sich die Einwohner in den vier Kneipen, es gab aber keinen Tanz und keine Musik, sie sangen und tranken nur. Musik war in dieser Zeit sehr verboten.

 

27. Dezember – Hans –Tag

Jede Familie brachte ein Glass Wein in die Messe mit, der von dem Pfarrer geweiht wurde. Nach der Messe tranken alle Familienmitglieder einen kleinen Schluck aus diesem Wein, der sie vor Ohrenschmerzen schützen sollte. Der Rest wurde zu einem aus ungesalztem und ungesauertem Teig gebackenen Brot verwendet. Aus diesem Brot bekamen am Neujahrstag alle Familiemitglieder und die Tiere, da es Schutz gegen die Krankheiten bat.

 

29. Dezember – Thomas –Tag

Die unverheirateten Mädchen beteten vor dem Schlafen so: „Heiliger Thomas! Lass mich erträumen, wer mein Mann wird.“

 

31. Dezember – Silvester

Um 6 Uhr Nachmittag gingen die Menschen zu einem Dankgottesdienst in der Kirche. Der Pfarrer las eine Zusammenfassung über das Kirchenjahr auf, z.B.: über die Zahl der Geburten, oder der Toden. Am Silvestertag war es empfehlenswert, viel Linsesuppe zu essen, damit das Kleingeld der Familie nie ausgeht. Bei vielen Familien war es typisch, dass sie Sülze mit gebratenen Kartoffeln zu Abend aßen. In den Kneipen wurden Bälle veranstaltet, Musik wurde von der Waschludter Gruppe, „Blechmusik“ gespielt. Im letzten Jahrhundert gab es mehrere Gruppen mit diesem Namen.

 

Januar

Am Frühmorgen des Neujahrs gaben die Burschen den Mädels, die sie zur Braut nehmen wollten, eine Serenade. Nach der Serenade schenkte das Mädchen dem Burschen ihr Trautuch. Am Morgen gingen die größeren Jungen um das Dorf, um den wohlhabenden Familien die Neujahrsgrüße zu überbringen. Ab den 1930-er Jahren besuchten die Kinder nur noch die Verwandten. Die Kinder bekamen Kleingeld für ihren Gruß. Die anerkanntesten Personen des politischen Lebens im Dorf waren der Notar, der Richter und der Kassenwart. In der Früh des Neujahrs gaben die „Spielleuten“ bei diesen Personen einen besonderen Neujahrsgruß, es war bis 1940 typisch. Die Knechtburschen hatten selbst ein eigenes Neujahrlied, das sie am Morgen des Neujahres in Gruppen - von 4-5 Mitgliedern - ihren Herren vortrugen.

 

6. Januar – Der Dreikönigstag

Das kleine Christkindl wurde in der Kirche dargestellt. Am Abend des vorigen Tages, also an der Vigilie des Dreikönigstages weihte der Pfarrer Wasser. Am Dreikönigstag wurden auch die Häuser geweiht, um die Krankheiten und andere Leiden von dem Wohnhaus fern zu halten. Weihnachtsbaum wurde auch an diesem Tag entfernt.

Eucharistische Anbetung gab es zweimal im Jahr: am 11. Januar und 12. August. Um 6 Uhr morgen geschah die Aussetzung des Allerheiligen, danach stille Messe, um 10 Uhr große Messe mit Predigt, um 6 Nachmittag die Zurücksetzung. Zwischen 6 Uhr am Morgen und am Abend bewachten die einzelnen Dorfteile- einander abwechselnd- die Eucharistie mit Liedern und Gebete.

 

Februar – März

2. Februar – Mariä Lichtmess

Vor der Messe wurde eine Kerzensegnung - Prozession in der Kirche veranstaltet. Dieser Tag ist die Feier von Mariä Lichtmess(früher galten die Frauen 6 Wochen lang nach der Geburt unrein) und der Darstellung des Herrn.

 

3. Februar – Blasiussegen

Nach der Messe hielt der Pfarrer zwei Kerzen (in einer Kreuzform) unter das Kinn der Gläubigen, während er Folgendes sagt

„ Auf die Fürsprache des Heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius bewahre dich der Herr vorHalskrankheiten und allem Bösen“ Dieser Brauch lebt heute noch.

 

Faschingbräuche

 

-Kuppeltanz

Diese Veranstaltung wurde am ersten Sonntag nach dem Dreikönigstag in der Kneipe gehalten. Einwohner, die schon sicher wussten, dass sie in der Faschingszeit Hochzeit haben werden und die auch, die von den Eltern zusammengegeben werden sollen, nahmen am Kuppeltanz teil. Es war gleichzeitig auch eine Veranstaltung zur Auswahl des Ehepartners. Die Mädels heirateten mit den Jahren 18-20, die Burschen mit 24-25.

 - Die Hochzeit wurde im Allgemeinen in der Faschingszeit gehalten.

 - An den letzten drei Tagen von Fasching – Sonntag, Montag, Dienstag – wurden drei Tage lang Bälle veranstaltet.

 

- Fastelabend

Als die Stimmung schon an den Höhepunkt gelang, läutete die Großglocke in der Kirche um 11 Uhr in der Nacht, um die Gläubigen daran zu erinnern, dass sie zur Mitternacht zu Hause sein sollen, da die Fastenzeit beginnt.

 

Aschermittwoch

Um 9 Uhr Messe, danach gingen die Gläubigen zum Altar, um mit Asche bestreut zu werden. Das Aschenkreuz soll(te) die Menschen auf ihre Vergänglichkeit erinnern „ Bedenke Mensch, du bist Staub, und zum Staub zurückkehren wirst“.

An diesem Tag hatten die Männer noch eine sehr „wichtige“ Aufgabe, sie mussten den Fasching in der Kneipe begraben.

 

- Palmsonntag

Alle Gläubigen brachten Palmkätzchen zur Messe, die von dem Pfarrer geweiht wurden. Diese wurden zu folgenden Anlässen verwendet:

1. Am Aschermittwoch verbrannten sie die Palmkätzchen und dann mit diesem Staub wurden sie dann bestreut.

2. Am Ostermontag wurde ein Palmkätzchenzweig aufs Grab der Verwandten gesteckt.

3. Die Tiere bekamen von diesen Palmkätzchen, damit sie vor den bösen Gräsern geschützt werden.

4. Auf ihre Felder steckten die Waschludter auch drei Palmkätzchen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. So wollten sie die Saat schützen.

 

- 25. März – Verkündigung des Herrn

An diesem Tag gedenken die Christen, dass Maria auserkoren ist, Gottes Sohn auf die Welt zu bringen, dieser Tag war immer ein Feiertag, mit einer großen Messe in der Kirche.

 

Die Karwoche

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag und dauert bis zum Ostersonntag. Während der Messe am Palmsonntag sang der Chor schon seit langer Zeit die Passion. Am Gründonnerstag werden die Glocken und die Orgel während der Messe still, man sagt auch, dass sie nach Rom fliegen. Die Glocken wurden durch Ratschen der Kinder ersetzt. Am Karsamstag gingen die Kinder mit kleinen Körbchen von Haus zu Haus, um die Ostereier für den „Ratschdienst“ einzusammeln. Sie verkauften dann die Eier in dem Geschäft und das Geld verteilten sie untereinander.

Am Karsamstag begann der Gottesdienst mit der Feuerweihe außerhalb der Kirche: in dem Feuer wurden die gesegneten Öle vom vorigen Jahr verbrannt. Der Pfarrer weihte das Feuer, die Kerzen in der Kirche wurden von diesem Feuer angezündet. Im Mittelpunkt des Karsamstags stand schon die Freude. Sehr wichtig war die um 6 Uhr gehaltene Auferstehungsprozession. Nach dieser Prozession holten die Einwohner ihre Lebensmittel, bzw. Schinken, Eier, Salz, Brot, Meerrettich usw., in die Kirche, um diese segnen zu lassen.

 

Ostersonntag

Am Frühmorgen pilgerte die Familie mit der Leitung des Familienoberhaupts zu dem Kreuzweg. Während des Weges beteten sie still und wenn sie jemanden trafen, begrüßten sie einander nicht, sie hätten sich bei den Gebeten gestört. Der Weg zum Kreuzweg führte durch den Torna Bach, so wuschen sie sich in dem Bach. Bei allen 15 Stationen des Kreuzweges sprachen sie ein Gebet, dann gingen sie „schnell“ nach Hause, da sie nach der Fastenzeit erst jetzt eine feine Mahlzeit zu sich nehmen durften. Am Frühmorgen sammelten sie Tau in eine Tasse, den sie in ihr Badewasser gossen und so waren in dem ganzen Jahr vor Hautkrankheiten geschützt.

 

Ostermontag

Bespritzen war im Dorf nicht typisch.

 

Faschingsausgraben

Fasching wurde an diesem Tag ausgegraben, wiederbelebt und bei Liedern und Musik aus dem Keller ausgeholt. Danach begann der bis Frühmorgen dauernde Ball.

 

April

25. April – Weizenweiheam Tag von hl. Mark

Um 7 Uhr gingen die Einwohner singend mit der Führung des Pfarrers auf das Feld, wo Litaneien aufgelesen wurden und der Pfarrer weihte die Saaten.

 

1. Mai

Am Vorabend stellten die Burschen Maibäume, Birkenbäume. Mädels, die einen festen Freund hatten, bekamen einen Maibaum. Wenn der Vater (des Mädchens) erfuhr, wer den Baum stellte, konnten zwei Dinge passieren: wenn er den Burschen mochte, machte er mit dem Baum nichts, aber wenn er gegen die Liebe war, konnte es vorkommen, dass er den Baum ausschnitt und verbrannte.

 

Maibaum Tanz

Im Hof der Kneipe wurde auch ein Maibaum aufgestellt, der mit bunten Bändern, mit einem Glas Wein und mit einem roten Tuch mit weißen Tupfen geschmückt war. Ein braver Bursche kletterte unter Musikbegleitung auf den Baum und holte die aufgehängten Sachen runter. Die Musik war manchmal schneller, manchmal langsamer, während der Bursche virtuos auf dem Baum ballansierte. Er gab das runtergebrachte Tuch seiner ausgewählten Liebe, und dieses Mädchen bekam zuerst von dem Wein. Der Bursche und seine Freundin eröffneten den Maibaum Tanz. Zwischen dem 1. Mai und dem 26. Juli war es verboten, miteinander zu tanzen, denn die Tanzvergnügungen konnten die Reife des Brotweizens kaputt machen.

 

4. Mai – Tag von hl. Florian

Die Einwohner gingen zu der Florian Kapelle, wo sie Litaneien auflasen, um hl. Florian zu bitten, das Dorf vor Feuerbränden zu schützen. Im 19. Jahrhundert gab es in dem Dorf drei große Feuerbrände, nach diesem Unglück wurde die Kapelle gebaut.

 

Christi Himmelfahrt – 40 Tage nach der Auferstehung

Dieser Feiertag dauerte den ganzen Tag. Sankt Markt lehrte, dass Christi vor den Augen der Apostel in die Himmel flog.

 

Pfingsten – 50 Tage nach Ostern

Der Heilige Geist kam in der Form von Feuerflamme zu den Aposteln auf die Erde runter, worauf sie begannen, fremde Sprachen zu sprechen. An diesem Tag fertigten die früh aufgewachten Kinder einen Kranz aus Blumen und diesen auf den Kopf der noch schlafende Kinder legten. Sie sagten folgenden Spruch: „Du Pfingster Siebenschläfer, wenn du mit mir gekommen wärest, dann wärest du keinen Pfingster Siebenschläfer.“

 

Fronleichnam

Auf der Straße wurden sogenannte Zelten in die vier Himmelsrichtungen aufgestellt. In jedes Zelt gab es einen kleinen Altar, worauf die Eucharistie gestellt wurde. Der Pfarrer las die Evangelien von 4 Evangelisten.

 

Christi Himmelfahrt

Am fünften Donnerstag nach Ostersonntag wurde der Himmelfahrt gefeiert. Wenn jemand die Oster-Beichte verpasste, konnte er an diesem Tag diese Beichte nachholen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde an diesem Tag um die Kirche eine Prozession gehalten. Es gab eine kurze Zeit, als die Erstkommunion am Himmelfahrtstag durchgeführt wurde.

 

Kreuzanbetungstage

Im Allgemeinen wurde es in den drei Tagen nach dem Himmelfahrtstag gehalten. Das Ziel war, das Flehen in schweren Zeiten, wie z.B.: in Kriegszeiten, während Seuchen usw. Dieser Feiertag dauerte nur einen halben Tag. Eine Prozession wurde zu den folgenden Plätzen geführt:

1. Tag: Zu dem Haus mit der Sonnenuhr.

2.Tag: Zu dem Kreuz im unteren Friedhof.

3.Tag: Zu der Florian Kapelle

Die Reihenfolge in der Prozession: vorne gingen die Schüler, dann der Pfarrer mit sechs Messdienern, dann die Mädchen, Frauen, Burschen und Männer. Während des Weges sangen und beteten alle diszipliniert mit der Führung des Pfarrers.

 

Litaneien in Mai

Litaneien von Johannes von Nepomuk.

 

Anna-Kirchweihfest: Es war ursprünglich das Kirchweihfest in Pille, am drauffolgenden Sonntag von 26. Juli.

 

Michaels - Kirchweihfest:

Das Kirchweihfest des Oberdorfes, wurde am Sonntag nach dem 29. September gehalten. Das Fest der Pille dauerte einen Tag lang, das Fest des Oberdorfes dauerte 3 Tage lang, heutzutage sind beide nur einen Tag lang.

 

Litaneien in Oktober

An allen Wochentagen im Oktober wurden diese für die Muttergottes gehalten.

 

1. und 2. November: Allerheiligen und Tag der Allerseelen

 

Andere Feiertage

Hl. Fabian Sebastian: 20. Januar.

Hl.  Florian: 4. Mai

Lenard: 6. November

Hl. Anton: 13. Januar

Hl. Margareta: 10. Juni

Johannes von Nepomuk: 16. Mai

Hl. Wendelin: 22. Oktober

Zwischen den zwei Weltkriegen feierten die Waschludter an diese Feiertage mit einer Messe. In der Umgebung von Main waren auch dieselbe Feiertage typisch.

 

Hochzeit

Die Hochzeiten wurden im Allgemeinen in der Faschingszeit gefeiert. Eine Hochzeit dauerte drei Tage lang. Sie veranstalteten es so, dass die Hochzeitstage auf Freitag (Fasttag) und auf Sonntag nicht fallen sollten.

 

Tracht

Zu der Kultur der im 18. Jahrhundert ansiedelten deutschen Familien gehörte auch die Tracht, die sich während der Jahrzehnte oft änderte.

Die Waschludter deutsche Tracht

Die Farbe des ehemaligen schwarzen Brautkleides änderte im 20. Jahrhundert auf weiß. Von den 70-en Jahren richtete sich die Tracht immer mehr nach der ungarischen Umgebung, heutzutage tragen nicht einmal die älteren Menschen diese Kleidungsstücke. 

Die Festtagstracht hatte eine inhaltliche Bedeutung und einen Aussagekraft. Zu den kirchlichen, familiären Festtagen gehörten verschiedene Kleidungsstücke. Die fünf Hauptfarben schwarz, weiß, rot, grün und lila hatten liturgische Bedeutung. Die Frisur stand auch im Einklang mit den Kleidungen.

Die Tracht wurde in drei Gruppen unterschieden:

1. Tracht für große Feiertage (große Feiertagen waren: Fasching, Hochzeit und Kirchweih)

2. Tracht für kirchliche Feiertage

3. Tracht für Arbeit und Alltag

Bis 50-er Jahren haben die Frauen diese Kleidungen selbst genäht.

 

 

Die Sprache und Mundarten

Wie es auch aus der Geschichte des Dorfes hervorgeht, trafen in Városlőd / Waschludt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschiedene Mundarten aufeinander, die sich gegenseitig beeinflussten und änderten. Der Sägebetrieb in der Pille wurde von böhmischen Familien gebaut und betrieben. Die Glashütte wurde von österreichischen, böhmischen und bayerischen Facharbeitern gegründet und bis zu ihrer Auflösung betrieben. Nördlich von dem ehemaligen Kloster siedelten sich Franken an. Die Wirkung und der sprachliche Ausgleich zwischen den Mundarten beschleunigten sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, nach der Vereinigung der zwei Dorfteile. Bereits im 19. Jahrhundert war die Wirkung der ungarischen und der österreichischen Sprache besonders spürbar. Im sprachlichen Ausgleich spielten die Hochzeiten zwischen den Einwohnern von Városlőd / Waschludt und aus dem Dorfsteil „Pille“ eine große Rolle. Nach dem Österreichisch- Ungarischen Ausgleich dienten viele Männer in der Armee von K.u.K., wo sie die österreichische Sprache benutzten. Diese Ereignisse hatten auch große Wirkung auf die Mundarten.

Der heutige Zustand könnte so typisiert werden:

1.      Die größte Wirkung hatte die fränkische Mundart.

2.      Viele Wörter kommen aus der österreichischen Sprache, diese sind in vielen Fällen mit den Wörtern aus den süddeutschen Ländern gleich.

3.      Einige Wörter sind mit anderer Bedeutung in dem Alltagsbenutz, als in der Literatur.

4.      Nach der Umsiedlung wurden einige deutsche Wörter durch ungarische vertreten, oder aus dem ungarischen Wort wurde ein als Deutsch klingendes Wort kreiert.

Heutzutage benutzen nur noch wenige die Mundart und weil es keine geschriebene Sprache ist. Die Kinder könnten diese nur in der Familie erlernen. Oder hätten erlernen können…

 

Essgewohnheiten

Die Essgewohnheiten der angesiedelten Ungarndeutschen wurden von den ungarischen Umständen, besonders von den verwendeten Gewürzen (wie von Paprika) beeinflusst. Als Grundnahrungsmittel waren Mehl, Kartoffel, Kraut und Bohnen weiterhin präsent. Dadurch entstand eine einzigartige schwäbische Küche, die sowohl von der ungarischen Gastronomie, als auch von der deutschen Gastronomie abwich. Ein besonderes Merkmal der ungarndeutschen Küche war die Sparsamkeit. Zum Beispiel das Wasser, in dem die Nudel, oder Kartoffel gekocht wurde, wurde auch noch zur Suppe verwendet. Beliebt waren die Speisen, die schnell, einfach und billig angefertigt werden konnten, aber gleichzeitig sättigend und lecker waren. Außer den benutzten Gewürzen wuchs alles in im Garten, Fleisch kauften sie nur sehr selten. Die Erwachsenen aßen täglich dreimal, aber an Sonntagen kam es vor, dass sie zweimal Frühstück hatten. 

 

Gegenstände aus der Küchen im Waschludter Heimatmuseum



 

Das Wochenmenü

Die Familien hatten ein festes Wochenmenü, so konnten sie vermeiden, dass die gleichen Speisen mehrmals nacheinander vorkommen. Jeder Wochentag hatte eine typische Speise, so mussten die Hausfrauen nicht ihren Kopf zerbrechen, was sie kochen sollten (z.B.: Am Montag gab es Nudel, am Diensttag Kraut usw.).

Die Suppe konnte nie fehlen. Bei den ärmeren Familien kam manchmal sogar zum Frühstück Einbrennsuppe auf den Tisch. Das Mittagessen wurde immer nach dem Läuten der Mittagsglocken serviert. Beim Schweineschlachten und anderen größeren Festen, oder Feiertagen gab es immer reiche, große Mahlzeiten. Zu einem guten Mittagessen konnte auch der gute Wein nicht fehlen.


Sehenswürdigkeiten

Im Zentrum des Dorfes steht die zu Ehren von Sankt Michael geweihte Kirche, umgeben von einem angelegten Park. Die Kirche wurde im Barockstil auf dem Fundament der ehemaligen gotischen Kartäuserkirche gebaut. Die Kanzel mit Schnitzwerken und der von dem Bischof Padányi Bíró Márton geschenkten Hochaltar stehen unter Denkmalschutz. 

 

Der Kirchenplatz von Waschludt/Városlőd



 

Auf dem Mauerzaun der Pfarrei stellt ein Terrakotta-Relief das Bild des ehemaligen Kartäuserklosters dar. Auf dem Steinrahmen des Haustores ist ein Kreuz, beim Treppenanlauf ein Fenster für Essenausgabe und das Kartäusersymbol - zwei gegeneinander wendete Fische aus geschnitzten Steinen - zu sehen.

 

Gegenüber dem Kircheneingang steht das Denkmal der Vertreibung von 1948, daneben der Spessart-Sandstein steht für die Partnerbeziehung zwischen dem Dorf und Wiesthal. Aus Wiesthal siedelten einige Familien am Anfang der 18. Jh. nach Waschludt/ Városlőd. Der Spessart-Eichen- und Buchenbaum von Bakony-Gebirge neben dem Denkmal symbolisieren die Ähnlichkeit der geographischen Umgebung. 

 

Vetrteibungsdenkmal


 

Eine Gedenktafel an der Wand des Kulturhauses erinnert, dass der sozialdemokratische Politiker Károly Peyer in Waschludt geboren wurde.

In dem Park neben der Kirche steht das Heldendenkmal mit den Namen der Waschludter Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Im Park befinden sich noch eine Maria-Statue und der Gewerbebaum.

 

In der von 8-ten Hauptstrasse ins Dorf führenden Strasse (Pápai Strasse) stehen Denkmalhäuser, die im Bakonyer Stil gebaut wurden. In dem ersten Haus wurde das Heimatmuseum – mit verschiedenen interessanten Ausstellungen - eingerichtet. Auf dem kleinen Platz vor der Häuserreihe befindet sich das sog. Sonnenuhr-Haus. 

 

Heimatmuseum in Waschludt/Városlőd


 

 

Ein Juwel von Waschludt/Városlőd ist der in der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaute Kreuzweg mit 15 Stationen und einer Kapelle. Er ist direkt am Bahnhof, in einer angenehmen Umgebung zu finden.

Die Straße neben dem Kreuzweg führt zu einem der geliebten Ausflugsorte, zum Fischteich.

Die Florian Kapelle steht am Anfang der Kloster Strasse. Am 1. April 1822 wurden durch eine Feuerbrunst 47 Häuser zerstört. Die Kapelle wurde danach gebaut und jedes Jahr am 4. Mai beten die Menschen während der Prozession für die Vermittlung der Heiligen um die Verhinderung der ähnlichen Zerstörungen.

 

Der Südteil des weit ausreichenden Dorfes ist der ehemalige Pille Dorfteil. In seinem Friedhof steht die Anna-Kapelle, in der heute auch Messe gehalten wird. An den beiden Ufern von Torna-Bach wurde ein kleiner Platz (Huta - Platz) gestaltet, darauf eine aus Holz geschnitzelte Denkmalgruppe, die der Vertriebenen des Dorfes ein Denkmal setzt. Auf dem anderen Teil des Platzes steht der erste Glashüttenschmelzer, ein Abbild des ehemaligen Glasschmelzofens (aus ca. 1710-1762). 

 

Vom Platz führt ein kleiner Weg zum Iglauer Park. In der wunderbaren Umgebung stehende „Villa“ und der Park wurden von István Iglauer dem letzten Eigentümer der Majolika-, Töpferware- und Kachelofenfabrik gebaut. Der Komplex funktioniert heute als Touristenhotel mit Kategorie B, das für 150 Personen Unterkunft (teilweise in Holzhäusern) und Mahlzeit bietet. 

 

Der Iglauer-Park


 

Vom Platz vor dem Heimatmuseum beginnt der 7 Kilometer lange Abschnitt des Europäischen Kulturweges, der uns das Kulturgebiet von Bakony in Waschludt/ Városlőd und in seiner Umgebung darstellt Auf dem Weg helfen Informationstafeln die historische Vergangenheit, die Schwierigkeiten, die Schönheiten und die Ergebnisse des Alltagslebens kennenzulernen. 

 

Europäischer Kulturweg

 


Quellen

Zusammengestellt von Joseph Oszvald, Lehrer, Mitglied der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung von Waschludt

 

Literatur:

 

Bakonyalján, ha leszáll az alkony... : magyar és német népdalok, ahogy Városlődön énekeljük / [Roth Ferenc]. - Budapest : Szerző., [1993] (Veszprém : Viza Ny). - 257 p.

 

Die alte Waschludter Bauernküche : Lebensstil, Sitten, Bräuche, Wohnverhältnisse und Kochrezepte unserer Vorfahren in ungarischer und deutscher Sprache. -Veszprém : Viza, 2004 (Veszprém : Viza Ny.). – 228 p.

 

Frey Mátyás: Városlőd története. [Kézirat az Eötvös Károly Megyei Könyvtárban.] [1980]. - 16, 37 p.

 

Freund Vendelné: Városlőd művelődése a XX. században  - Veszprém : MKI, 1995. - 14 p.

 

Halász Béla: A német nemzetiség kulturális hagyományainak vizsgálata Városlődön . - Szombathely ; Veszprém : Berzsenyi Dániel Tanárképző Főiskola Közművelődési Tanszék 1993. - 64 p.

 

Koppányi István: Városlőd története (Városlődi Falumúzeum Baráti Köre 1991.) 240 p.

 

Oszvald József összeállítása: Német Nemzetiségi Tájház, Városlőd (Városlődi Falumúzeum Baráti Köre 1988.) 36 p.

 

Páter Beatrix: Fejezetek Városlőd történetéből az 1900–1930 közötti időszakból. [Kézirat az Eötvös Károly Megyei Könyvtárban] Veszprém, 1986. 53 fol.

 

Roth, Michael: Zur Geschichte von Waschludt / Városlőd: was war bevor die Schwaben kamen?: das unruhige Leben des 1. Pfarrers von Waschludt / Városlőd Johann Bagermann. Bad Kreuznach: Verlag Fr. Friedler. 1990. 208 p.

 

Roth, Michael összeállítása: Városlőd krónikája 2006 végéig. Városlőd, 2007. 478. p.

 

S. Lackovits Emőke: A városlődi Noé-ház. In.: Honismereti Tanulmányok X. Veszprém, 1984. 141-146.

 

Városlőd a Szent Mihály-völgyben (Városlődi Falumúzeum Baráti Köre, magyar és német nyelvű)

 

 

Archivarische Quellen:

 

Die Urbarverträge von Pille aus 1749 und 1752 und von Városlőd aus 1749 und 1752 befinden sich im Erzbischöflichen Archiv, im Archiv des Bistums von Veszprém, in conscriptio et acta bonorum episcopatus Vespremiensis 1745–1762. unter 380–386.

Die Urbarverträge von Városlőd aus 1765 und der deutschsprachige Vertrag aus 1770, 1772 und 1778 sind unter VeML IV. 1. g.bb. unter der Nummer III. 204–205. im Komitatsarchiv zu finden.

 

Die wichtigsten Aktenreihen des Schriftgutes der Großgemeinde Városlőd/Waschludt aus der Bürgerzeit:

            I. Die sich auf zwei Bände belaufenden Protokolle der Vertretungskörperschaft aus den Jahren 1874-1894 und 1929-1939 befinden sich im Archiv des Komitats Veszprém

            II. Die Reihe der registrierten Akten erfassen die Jahre 1910-1949, außer den Einzelangelegenheiten befinden sich unter den Dokumenten zahlreiche Verzeichnisse, unter anderem ein Verzeichnis über die soziale Lage und die Arbeitslage von Városlőd aus dem Jahre 1938, Register über die Handwerker und Händler des Jahres 1942. Hier befinden sich auch die Dokumente der Vertreibung der Deutschen aus den Jahren 1945-1947

            III. Die Dokumente der Volksbewegung und Verwaltung aus den Jahren 1944-1949 können anhand des Registers erforscht werden.

            IV. In den Akten der Haushaltsführung befindet sich das Vermögensinventar der Gemeinde Városlőd (1928, 1948), das Rechnungsbuch der Gemeinde (1947-1949), das Rechnungsbuch des Kreisarztes (1947) und das zusammengestellte Journal der Kassen der Gemeindefonds (1948).

            V. Unter den Verzeichnissen befinden sich die Dokumente der Gebäude der Gemeinde (Wirtshaus, Mühle) und die Pachtverträge (1921-1949), die Namensliste der zum Löschen verpflichteten Feuerwehrleute (1911-1934), Hausregister (1947-1949), Verzeichnisse der Volksbewegung (1941-1944) und die Dokumente der Kriegsfürsorge (1946-1950)

            VI. Dokumente der öffentlichen Versorgung (1942-43)

            VII. Von den Katastererhebungen von Városlőd aus den Jahren 1926-1927 befinden sich die Besitzbögen und die Verzeichnisse des forstamtlichen Musterpläne in der Aufbewahrung des Archivs

            VIII. Die Verkündungsbücher sind ausgezeichnete Dokumente der Zeitgeschichte der Ortschaft (1931-1949)

 

In der Sammlung der Satzungen und Regelungsverordnungen im Archiv (VeML XXI. 102.) befinden sich die Satzung der Gemeinde Városlőd (1947) bzw. die Regelungen über die Gebühren der Wein-, Fleisch-, Bieruntersuchungen (1947).

 

Das Schriftgut der Vertreibung der Ungarndeutschen von Városlőd / Waschludt (1946 – 1949) befindet sich in der Abteilung für Besitzerregelung des Komitatsarchivs (VeML. 201.b). (die Dokumente und aufgezeichneten Inventuren der vertriebenen ungarndeutschen Familien, Beschlüsse, Protokolle, die Namenslisten der Vertriebenen). In der Siedlungsabteilung können die Inventare der zurückgebliebenen Güter, Protokolle und Beschlüsse unter den Dokumenten der Nagyteveler Siedlungsinspektors (VeML XXIV.201.c, XXIV. 207.) erforscht werden.

 

Über die katholische Bevölkerung von Városlőd / Waschludt wurden ab 1743 im örtlichen Pfarramt die Matrikelbücher geführt. Bis 1828 sind diese in einem Exemplar im Erzbischöflichen Archiv zu finden. Nach 1828 erfolgte die Matrikelführung in Duplikation. Die Zweitschriften der konfessionellen Matrikelbücher (1828-1895) können im Komitatsarchiv Veszprém/Wesprim erforscht werden (VeML IV. 482.). Nach der Einführung der staatlichen Matrikelführung (1895) erfolgte diese ebenso in Duplikation. Die Zweitschriften der staatlichen Matrikelbücher (1895-1980) können im Komitatsarchiv (VeML XXXI.1.) erforscht werden.

 

Zusammengestellt von Hajnalka Márkus-Vörös, Archivarin, Archiv des Komitats Veszprém

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