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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Lindenbrunn

Geographische Beschreibung

Die Gemarkung Hárskút/Haschad-Jitjankut umfasst 34,46km2. Die Nachbarsiedlungen sind Bakonybél/Wakompiel, Pénzesgyőr, Lókút/Roßbrunn, Veszprém/Wesprim, Márkó/Marka, Herend/Herend, Szentgál/Sengal. Der Siedlungskern liegt im Hárskúter/Haschad-Jitjankuter-Becken (Hárskúti medence). Die Gemarkung der Gemeinde erstreckt sich auch auf einem Teil eines anderen Beckens und zwar auf das Becken von Bakonybél/Wakompiel. Die aus den sieben sich abgrenzenden Becken bestehende Kleinlandschaft befindet sich in der Alt-Bakony-Kleinlandschaft (Öreg-Bakony), so bildet die um die Siedlung liegende Berggegend den Teil dieser Kleinlandschaft. Schließlich gehört die um den Vejem-Stein (Vejem-kő) liegende Gemarkung schon zur Kleinlandschaft des Veszprém/Wesprimer–Devecserer-Grabens (Veszprém-Devecseri-árok).

            Die Nord-Süd-Ausdehnung des Verwaltungsgebietes der Gemeinde beträgt 9,90km, die Ost-West-Ausdehnung 8,30km. Das Zentrum des Innengebietes liegt 500m ü.M., der höchste Punkt ist der Gipfel des Középső-Hajag (Középső-Hajag) 647m ü.M., der tiefste Punkt liegt an einem Zweig des Gerence-Baches (Gerence-patak) 397m ü.M.

            Die Geomorphologie der Gemarkung ist sehr abwechslungsreich: Hier findet sich fast die vollständige Reihe von Gesteinen aus dem Mesozoikum. Gesteine aus der Triaszeit des Mesozoikums sind im unteren Teil im Massiv der Hajagok (Hajag-Berge) nördlich von der Gemeinde auf dem Kőris-Berg (Kőris-hegy) und in Richtung des Borzás an der Oberfläche zu sehen. Den mittleren Teil im Hajagok-Massiv bilden Schichten aus dem Jura und darüber Gesteine aus der Kreidezeit, so finden sich da Gesteine/Spuren des ganzen Mesozoikums. Die eozänen Schichten aus der Triaszeit kommen in Flecken zutage, das ist vor allem für die Flur Richtung Pénzesgyőr charakteristisch. An diesen Stellen kann man mit großer Wahrscheinlichkeit versteinerte Gehäuse von einst im Meer lebenden Einzellern (Nummulites), im Volksmund auch Münzen von Sankt Ladislaus genannt (dt. Münz(en)steine), finden. Auch jüngerer – als die genannten Gesteine – Kies aus dem Oligo-Miozän kommt in größeren Flecken ans Tageslicht. Die oben genannten Gesteine werden vielerorts von Lößsedimenten bedeckt.

            Das Klima ist gemäßigt nass und gemäßigt kühl, es steht aber dem Typ nass – kühl nahe. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8,5 ºC, die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr 800mm.

            In der Gemarkung entspringen mehrere Zweige des – für die Bakonyer Verhältnisse bedeutenden – Gerence-Baches (Gerence-patak), der im Nordwesten in den Fluss Marcal/Marzal mündet.

            Den ursprünglichen Baumbestand bildeten submontane Buchenwälder (Fagus). Im Becken sind heutzutage Feldwirtschaft und Weidenwirtschaft charakteristisch, die umliegenden Alt-Bakonyer Gebiete sind bewaldet.

            Die Gemeinde kann man auf der von der Fernverkehrsstraße 8 bei Márkó/Marka abzweigenden Straße erreichen. Den Sackgassendorf-Charakter verlor Harskút/ Haschad-Jitjankut aufgrund der von Aklipuszta/Akli – Lókút/Roßbrunn abzweigenden schmalen Asphaltstraße, die als Verbindungsstraße dient und seitens Lókút/Rossbrunn und Hárskút/Haschad-Jitjankut unterhalten wird. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Márkó/Marka (8km).


Ortsgeschichte

Zur Geschichte des Ortsnamens 
 

Hárskút / Lindenbrunn ist eine ziemlich junge Siedlung, wurde am 1. Juli 1956 aus Hárságypuszta / Haschadpussta (lag im Bezirk Veszprém / Wesprim, und gehörte zur Muttergemeinde Szentgál) und aus Gyertyánkút / Jutjankut (Muttergemeinde in Lókút / Roßbrunn, im Bezirk Zirc / Sirtz) gegründet. Die volksetymologische Erklärung des Ortsnamens bei Gyertyánkút/ Jutjankut ist, dass hier „mit Kerze der Brunnen gesucht wurde“ bzw. „unter dem Hagebuchen der einzige Brunnen des Dorfes“ lag. Hárságy / Haschad („Lindenbett“) bekam seinen Namen „von dem Bett aus Lindenbaum, in den König Matthias in seiner Jagdhütte lag“. Die Bewohner der Nachbarsiedlungen hingen den Hárskútern einen Spottnamen an: nach den großen Wäldern wurden sie „Waldeseln“ genannt. [Ördögh F. 2000. ]

 

Luftaufnahme über Hárskút/Lindenbrunn




Die Ansiedlung von Hohen Bakony
 

Die Ansiedlung von Hohen Bakony begann in den 1710-er Jahren und dauert bis etwa 1790. Im 19. Jh. sind noch ein-zwei sekundäre Siedlungen, wie auch die zu Lókút / Roßbrunn gehörende Gyertyánkút- Puszta / Jutjankutpussta entstanden, deren Name zum ersten Mal 1804 in den Stammbüchern von Lókút / Roßbrunn auftauchte. Im 18. Jh. wurden am Rande der bereits besiedelten Ortschaften neue Puszta gegründet. Am Ende des 19. Jh-s beeinflussten die Entstehung der Szentgáler Puszta den Aufbau der bereits gegründeten Siedlungen.

1710 versuchte die Abtei von Heinrichau die Ansiedlung von Zirc / Sirtz mit Deutschen, aber sie ließen sich erst in den 1720-er Jahren auf diesem Gebiet nieder. Sie waren Thüringer, Franken, Burgunden etc. Eine bedeutende Rolle spielte bei der Ansiedlung von Hohen Bakony die Familie Eszterházy in Csesznek, sie siedelten unter anderem auch Lókút / Roßbrunn mit Deutschen an.

Da Hárskút / Lindenbrunn aus zwei ehemaligen Puszta entstand (Gyertyánkút, Hárságy/Jutjankut und Haschad) soll man ihre Geschichte bis zur Vereinigung (1. Juli 1956) getrennt voneinander kennen lernen.

 
 

Die Entstehung und Entwicklung von Gyertyánkút/ Jutjankut Puszta (bis 1900)
 

Die ersten Einwohner der Puszta gehörten zu den Arbeitern der benachbarten Lókúter /Roßbrunner Glashütte, aschenfettbrennender Fabrik bzw. der Kohlebrennersiedlung. Die Kohlenbrennerfabrik wurde am Rande des Hagebuttenwaldes gegründet. Die meisten Arbeiter waren tschechischer, mährischer und slowakischen Abstammung. Über der Kohlenbrennerfabrik entstand ein Domizilwechsel. Die Siedlung wurde unter dem Namen Gyertyánkút/ Jutjankut im Jahre 1804 zum ersten Mal erwähnt, auf die Bezeichnung „domus cineraria” traf man bereits ab 1780 öfter. Dr. János Pfeiffer datierte zwischen 1790-1800 die ersten deutschen Ansiedler in Gyertyánkút/ Jutjankut.

Am Anfang der 1790-er Jahre entwickelte sich Lókút – Óbánya durch den Rückgang der Fabrik zu einer Puszta zurück. Es gab Familien, die sich trotz der Schließung der Óbányaer Glashütte hier niederließen. Nach der Auflösung der Glashüttenfabriken in der Umgebung (Lókút-Óbánya, Pénzesgyőr) entstand um 1804 Gyertyánkút/ Jutjankut, als Aschenfettbrenner- und Holzkohlenbrenner-Siedlung („domus cineraria”), ein zum benachbarten Lókút gehörendes, bewohntes Gebiet.

Die erste Aufzeichnung im Zusammenhang mit Gyertyánkút/ Jutjankut in den Stammbüchern – von Lókút / Roßbrunn- wurde 1804 datiert. Im Jahre 1829 wohnten drei Häuslerfamilien in der Siedlung (mit den Lókútern / Roßbrunnern zusammen 45). Die Zahl der Einwohner vermehrte sich langsam. Aus den Aufzeichnungen des Lókúter Pfarrers Kontz Pál bekamen wir ein Bild über die Religionsangehörigkeit und über die Anzahl der Bewohner. 1819 wohnten hier 50 Personen, alle waren Römisch – Katholiken, in 1825 erhöhten sich diese Zahlen mit 8 Juden.

Nach der Cholera änderte sich die Zahl der Bewohner in Gyertyánkút / Jutjankut folgendermaßen:

 

Jahr

Einwohnerzahl

Religionsangehörigkeit

1837

50

50 röm. katholisch

 

1838

58

50 röm. katholisch

8 Juden

 

Gyertyákút / Jutjankut ebenso wie Lókút/ Rossbrunn, Pénzeskút/ Pinzeskut und Óbánya hatte zwei Besitzer, der eine war Károly Zámory, von Kiskeszi im Komitat Komarom, der andere Marton Zsigmond in Veszprém/ Wesprim. Beide verfügten über Tafelrichterrecht in mehreren Komitaten.

Die Zahl der Einwohner wuchs langsam, diese Tatsache unterstützen die Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers (Elek Nagy, Zisterzienser aus Zirc/Sirtz). Aufgrund der Aufzeichnungen änderten sich die Einwohner bis 1900 folgendermaßen:

 

Jahr

Einwohnerzahl

Religion

1848

125

117 röm. katholisch

8 Juden

1859

131

131 röm. katholisch

 

1869

150

150 röm. katholisch

 

1877

145

145 röm. katholisch

 

1887

145

145 röm. katholisch

 

1899

198

198 röm. katholisch

 

                       

Die Einwohner waren bis auf wenige Ausnahmen alle Bauern und Tagelöhner, die insg. nur ein halbes Katastraljoch großes Feld als Eigentum besaßen. Die Armut war der Grund dafür, dass sich viele aus den beiden Dörfern (Hárságy/ Haschad und Gyertyánkút/ Jutjankut) um die Jahrhundertwende für die Aussiedlung nach Amerika entschlossen. Viele hinterließen sogar ihre Kinder und versuchten so ihr Glück. Von Lókút / Roßbrunn und den dazugehörenden Pussta wanderten 89 Personen nach Amerika aus. Nachdem es ihnen gelungen war, einiges an Geld zusammenzusparen, versuchten sie wieder zu Hause eine neue Existenz aufzubauen. Viele kamen nie mehr in ihr Heimatdorf zurück, auch von den Heimkehrenden reisten viele wieder in die Staaten zurück und ließen sich dort nieder.

 
 

Der erste Weltkrieg und dessen Auswirkung
 

Am 28. Juli 1914 brach der Krieg zwischen der Österreich-Ungarischen Monarchie und dem Serbischen Königtum aus, der sich zu einem Weltkrieg ausbreitete.

Aufgrund des Mobilisationsbefehls wurden 22 wehrpflichtige Männer einberufen, die auf den serbischen, russischen, dann auf den italienischen und rumänischen Fronten kämpften. Von diesen 22 Männern konnten nicht alle wieder nach Hause kehren.

Nach dem Ersten Weltkrieg blieb die Pussta jahrelang ohne Glocken. Mit Hilfe der Bewohner und mit der Spende von Hermann Baumgartner weihte Lajos Rónai, der Pfarrer von Lókút / Roßbrunn am 30. September 1923 die zwei neuen Glocken im Namen von Heiligen Wendelin und Heiligen Florian. In dieser Zeit verfügte Gyertyankút / Jutjankut immer noch nicht über eine eigene Kirche. Die Messen bzw. die verschiedenen Religionszeremonien wurden im Schulgebäude gehalten.

 
 

Die Entstehung der Hárságy/ Haschad-Pussta 
 

Die Geschichte der Entstehung der Pussta bringt viele Fragen auf, es gibt verschiedene Theorien darüber, wie die Pussta entstehen konnte. Diese Theorien sind die folgenden:

Der ersten Vermutung nach entstand Hárságy / Haschad Pussta 1871, die ersten Ansiedler waren Lipót und József Knolmayer, deren Ahnen Waldarbeiter aus Schlesien waren.

Der zweiten Vermutung nach tauchte Hárságy / Haschad Pussta im 15. Jh. zum ersten Mal unter dem Namen „Hasságh“ auf, und gehörte zur Burg Vásonkő. Pál Kinizsi schenkte die Siedlung am 1. Juli 1483 an den Paulaner Kloster von Vázsony. Seinen Namen bekam er von den Lindenbäumen, auf die die Jäger von König Matthias Hochstand bauten.

Laut der nächsten Theorie zogen von den benachbarten Siedlungen der Gemeinde Szentgál deutsche Siedler in den Bakony, in die nördlichen Grenzgebiete von Szentgál. Szentgál war damals die Siedlung, die die größten Grenzgebiete im Komitat hatte. Durch diesen Umzug entstand Ende des 19. Jh.s die geschlossene Hárságy/ Haschad Pussta. Die meisten Einwohner waren Deutschmuttersprachler. Die Pussta lag von der Muttergemeinde (Szentgál) 10 km entfernt.

Die vierte Theorie beruht sich auf den Eintragungen der Stammbücher. Die erste Eintragung ist im Geburtsbuch von Szentgál zu finden, datiert am 9. März 1874. In den darauffolgenden acht Jahren wurden nur und ausschließlich Namen von drei Familien in die Stammbücher eingetragen: József, Lipót und János Knolmajer. Nach sieben – acht Jahren tauchten jedoch neue Namen auf, die mit größter Wahrscheinlichkeit auf deutsche Abstammung hinweisen: zB.: Hákl, Pittman, Hofman, Veidlinger, Teimaier etc.

Es ist eindeutig festzulegen, dass die genaue Geschichte der Entstehung von Hárságy / Haschad Pussta nicht zurückverfolgt werden kann, obwohl es sich um eine junge Siedlung handelt. Die Erzählungen der Einwohner stehen den Eintragungen der Verwaltungsbücher am nächsten.

Die ersten Einwohner der Hárságy Puszta – aufgrund der Eintragungen in den Verwaltungsbüchern – waren deutschsprachige Waldarbeiter, aber József Knolmajer war Gastwirt von Beruf. Neben einigen Namen wurden „Feldarbeiter“ bzw. „Tagelöhner“ eingetragen. Ungarische Familiennamen finden wir erst ab dem Jahr 1885. Die Geburtsorte der Eltern wurden erst ab den 1890-er Jahren aufgezeichnet. Die meisten stammten aus den umliegenden Gemeinden (Herend, Lókút/ Rossbrunn, Kislőd/ Kischludt, Porva/ Porwa, Akli, Szentgál, Pénzeskút/ Pinzeskut, Nagyesztergár/ Großestergai, Csehbánya/ Böhmischütten, Nagyvázsony/ Großwaschon, Bánd/ Banda)

Nach einer Verwaltungsregelung in 1870 wurde Szentgál zum Bezirk Veszprém/ Wesprim zugeordnet. Der Name der Pussta - ein Teil von den Szentgáler Gebiete – tauchte zum ersten Mal 1900 auf in einer Sammlung: „Namensverzeichnis der Siedlung in den Ländern Ungarischen Krone“

Infolge der Erodation der Güter des Kompossessorates von Szentgál wuchs die Zahl der deutschsprachigen Bewohner in Lókút-Óbánya, Hárságy/ Haschad- und Gyertyánkút/ JutjankutPussta, Bánd/ Banda, Márkó / Marka, Pénzeskút / Pinzeskut, und Kőrisgyőrpuszta.

Laut den Angaben der Registratur aus 1909 wohnten auf den zu Szentgál gehörenden Gebieten 290 Personen. Die Volkszählungsdaten über Hárságy / Haschad-Pussta lauteten im Jahre 1910 folgendermaßen: Einwohnerzahl 460 Personen, davon 261 ungarischer Nationalität, 199 deutscher Nationalität. Der ungarischen Sprache waren insg. 370 Personen mächtig. Die Daten der Volkszählung und die Daten der Registraturen unterscheiden sich erheblich voneinander. 434 Personen bekannten sich zur römisch-katholischen Religion, 25 Personen waren Kalvinisten und eine Person gehörte zur Augsburger Konfession. Schreiben und lesen konnten 232 Personen.

Die Einwohner – ebenso wie in Gyertyánkút / Jutjankut –Pussta – gehörten fast alle der römisch-katholischen Religion an. Die in geringerer Anzahl hier lebenden Lutheraner und Kalvinisten dienten auf den Gehöften, deren Besitzer ungarischer Abstammung waren, die sich von Szentgál bzw. aus den umliegenden Besitztümern in den Bakonyer Wald aussiedelten. Die gesellschaftliche Erscheinung der Aussiedlung in die Gehöfte war infolge der Verkoppelung in den 1890-er Jahren sehr stark. Die Diener wanderten mit ihren Herren, auf den Gehöften hatten sie die Möglichkeit Tiere zu züchten (vor allem Schweine). Die meisten Diener wollten neben dem Wald bzw. in der Nähe des Waldes arbeiten, da sie so leicht zum Holz kamen. Nach der Verrichtung der Pflichten verrichteten sie auch Feldarbeit in den benachbarten Gehöften. Ihr Ziel war die Freiheit und die Unabhängigkeit.

Aufgrund der Volkszählungsdaten gehörten zu den Szentgáler Einwohnern 214 Deutschmuttersprachler, von denen nur 19 wohnten in der Muttergemeinde, die meisten niederließen sich in den Gehöften. Der Unterschied zwischen dem ungarischen und dem deutschen Dorf war auch hier bedeutend. Die Deutschen waren zurückziehender und misstrauischer. Zwischen den zwei Weltkriegen lag die Zahl der Gehöfte um 120.

Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich die Verwaltungslage der Siedlung: wegen der großen Entfernung zur Muttergemeinde wurde 1921 eine Notarstelle von Hárságy-Kőrisgyőr gegründet. Zu dieser Notarstelle gehörten in 1925 verwaltungsgemäß etwa 870 Personen. In Hárságy/ Haschad wohnten zu dieser Zeit etwa 350 Personen, etwa 90 in Laposok (das ca 0,5 km weit von der Siedlung lag), Reé Pussta hatte 80 Einwohner, die Klein-Pussta 30, und 20 Personen wohnten noch in den umliegenden Gehöften.

In dieser Zeit hatte das Dorf noch keinen Arzt, aber fast jeder Ortsteil hatte eine Hebamme, die ihre Arbeit für eine bestimmte Geldsumme verrichtete. Das Dorf konnte erst 20 Jahre später, 1945 ein eigenes Pfarreramt gründen.

In den 1920-er Jahren funktionierten im Dorf zwei Wirtshäuser und ein Krämergeschäft. Die Bewohner brachten verschiedene Lebensmittel, Nahrungsmittel (Eier, Quark, Saure Sahne usw.) auf den Markt nach Veszprém / Wesprim. Den Weg legten sie entweder zu Fuß oder auf dem Viehwagen bis zur Stadt zurück.

 
 

Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen
 

Die Anfangsjahre des Zweiten Weltkrieges brachten keine größeren Änderungen ins Leben des Dorfes. Im Frühjahr von 1942, als auch das zweite ungarische Heer bewegt wurde, wurden immer mehr Männer zu Wehrdienst einberufen. Viele Männer gerieten in amerikanische oder russische Gefangenschaft. Der letzte russische Gefangene konnte 1953 nach Hause kehren.

Von Gyertyánkút / Jutjankut und Hárságy / Haschad flüchteten mit den zurückziehenden deutschen Truppen insg. 15 Familien, was den Verlust von 70 Personen für die zwei Dörfer bedeutete.

 
 

Die Vertreibung
 

Im Leben der zwei Dörfer bedeuteten der 14. und 18. Januar 1948 die schlimmsten Tage. Am 14. Januar wurden die Hárságyer zum Bahnhof nach Herend, am 18. Januar die Gyertyánkúter zum Bahnhof nach Zirc gebracht, die auf der Vertreibungsliste waren. Von den beiden Dörfern wurden 130 Personen verschleppt.

Die meisten Deutschen aus Lókút/ Rossbrunn und Gyertyánkút / Jutjankutwurden in die Umgebung von Pirna ausgesiedelt, das im südlichen Teil der ehemaligen DDR lag. Den Hárságyern ging es leider nicht anders, sie wurden am 14. Januar in Herend am Bahnhof in Viehwaggons einwaggoniert, und der Zug fuhr Richtung Pirna zur Zielstation. In Deutschland entschieden sich viele für die Flucht nach Hause, aber die ständigen Anzeigen erschwerten den Rückkehr. Die meisten Einwohner ließen sich in Deutschland nieder oder flüchteten von dort in die Vereinigten Staaten oder nach Australien weiter und fingen dort ein neues Leben an.

Nach der Aussiedlung wurde mit der Aufteilung der zurückgelassenen Güter sofort angefangen.
 

 

Die Änderungen der sozialistischen Ära
 

Die Feldteilung in 1945 löste die Probleme der Bewohner wiederrum nicht, da die neuen Besitzer (die früheren Pachtarbeiter) ohne Werkzeuge die Felder nicht bestellen konnten und auf die Felder verzichteten. Aus diesen Feldern wurde das Staatsgut ins Leben gerufen.

Die Revolution von 1956 lief mit kleineren Ereignissen ab: es wurde gegen die Pflichtabgaben demonstriert und die Kaderblätter wurden verbrannt. Trotzdem kam eine harte Bestrafung: einige wurden zur Gefängnisstrafe verurteilt. Die Anwesenheit der russischen Soldaten bedeutete den Bewohnern ständige Probleme.

1959 wurde die Móra Ferenc LPG gegründet, die am 1. Januar 1962 mit der LPG Egyetértés (Einverständnis) in Márkó / Marka vereinigt wurde. Der neue Name der LPG wurde Béke (Frieden). Der Aufschwung der 1960-er Jahre machte sich auch in Hárskút merkbar. In diesem Jahr verkehrten planmäßige Autobusse zwischen dem Dorf und der Komitatshauptstadt Veszprém / Wesprim, die Linie hatte 4 Stationen. Ab 1962 hatte der Arzt wöchentlich Sprechstunde im Dorf. In demselben Jahr wurde im Dorf die Stromleitung ausgebaut. Die besseren wirtschaftlichen Verhältnisse in den Familien ermöglichten den Bau von vielen neuen Häusern oder den Umbau der alten Häuser. Der bedeutende Anteil der Bewohner arbeitete bereits als Industriearbeiter entweder in Herend oder in Veszprém/ Wesprim. 1968 wurde der Kopftuchfabrik auf der ehemaligen Reé Pussta gegründet, die besonders für Frauen Arbeitsplätze anbot.

1969 wurde Hárskút / Lindenbrunn verwaltungsgemäß zu Herend angeschlossen. Ab 1978 besuchten die Kinder der Oberstufe die Herender Grundschule. Damit verlor das vereinte Dorf seine Selbstständigkeit. Anfangs liefen die Dinge noch richtig, da bis 1971 das Kleinregionale Wasserwerk fertig wurde und jedes Haus hatte sauberes, fließendes Wasser. Später wurden aber in Hárskút/ Lindenbrunn kaum mehr infrastrukturelle Förderungen durchgeführt, aus dem gemeinsamen Budget wurde die Gemeinde nur aufrechterhalten. Im Jahre 1988 bat sich die Möglichkeit zum Anschluss an das Festnetztelefonsystem, bald klingelten in 50 Häusern die Telefone.

Der neue Gemeinderat und der Bürgermeister fingen mit den vernachlässigten Arbeiten an: das Kulturhaus, das alte Rathaus und der Kindergarten wurden renoviert, bis Lókút / Roßbrunn – Óbánya bauten die zwei Gemeinden gemeinsam eine neue Straße, damit wurden wir keine „Sackgemeinde“ mehr. Mit dem Ausbau des Abwassersystems und einer Klärungsanlage wurde begonnen.

 
 

Von der Wende bis heute
 

Am 13. August 1989 (vor dem Fall der Berliner Mauer) wurde in Hárskút/ Lindenbrunn für die Vertriebenen, Geflüchteten und die Gebliebenen von den Einwohnern ein Treffen organisiert. An der dreitägigen Veranstaltung nahmen beinahe 300 Personen teil. Viele konnten sich nach 40 Jahren an diesem Tag erst wieder treffen. Diese Veranstaltung wurde von den Bewohnern von Hárskút / Lindenbrunn im Komitat unter den ersten organisiert.

1989 traten Márkó / Marka und Hárskút / Lindenbrunn aus der gemeinsamen Verwaltung mit Herend aus. Am 30. September 1990 konnten die Hárskuter Einwohner bei der ersten Wahl den ersten Bürgermeister des Dorfes wählen. Der Gemeinderat hatte sieben Mitglieder, im Bürgermeisteramt arbeiteten zwei Beamten in Vollzeit, ein Notar und ein Architekt halbtags.

In den nachfolgenden Jahren waren folgende Ereignisse für das Leben der Einwohner bedeutend:

1991 Beginn mit dem Bau der Klärungsanlage

1992: Holzaufarbeitungsfabrik auf der Reé Pussta wurde geschlossen

1994 die Gründung der ersten Deutschen Minderheitenselbstverwaltung, mit Frisch 
                        László, dem Vorsitzenden

1994 wurde die Straße zwischen Lókút / Rossbrunn und Hárskút / Lindenbrunn fertig

1996 wurde der Ausbau des Telefonnetzsystems beendet, mit zwei Anschlüssen zu 
                        jedem Haus

1997 Renovierung und Umbau des Kulturhauses. Die Bibliothek konnte umziehen, 
            und drei Gästezimmer wurden ausgebaut (als Grundstein des Dorftourismus)

2003 wurde die Gemeinde zur Erdgasleitung angeschlossen.

 

Die Zahl der Einwohner bewegt sich seit Jahren um die 650, im Moment wohnen 12 Personen außerhalb des Dorfes. Die Zahl der Geburten sank auf 3-5 pro Jahr, die Zahl der Verstorbenen im Jahresdurchschnitt liegt zwischen 8-10 Personen.


Institutionen

Verwaltung
 

Die einst entstandenen zwei Pussta waren verwaltungsmäßig nicht selbstständig: Gyertyánkút / Jitjankut gehörte zu Lókút / Roßbrunn, Hárságy/ Haschad zu Szentgál, das 16 km weit lag, diese Entfernung war ziemlich groß. Nicht nur die große Entfernung, sondern auch die geografische Lage erschwerte für die Einwohner, die auf den außengebieten des Dorfes lebten, den Besuch des Gemeindeamtes im Inneren des Dorfes. Als Gyertyánkút / Jitjankut sich von Lókút / Rossbrunn trennte, verlor Lókút / Rossbrunn 484 Katastraljoch und 923 Quadratklafter große Gebiete. Szentgál war nicht gegen die Trennung von Hárságy/ Haschad, da es für sie keine materiellen Verluste bedeutete. Die Trennung wurde 1956 vollzogen, da konnten die zwei Pussta vereinigt werden.

Sowohl die Einwohner als auch die Verwaltungsaufgaben forderten die Einigung der zwei geschlossenen Siedlungen und die Entstehung eines selbstständigen Dorfes. Der Präsidialrat vereinte am 1. Juli 1956 die zwei Pussta – Hárságy und Gyertyánkut – unter den Namen Hárskút / Lindenbrunn.

Das Dorfleben kam 1969 zu einem neuen Wendepunkt: aufgrund der Verordnung 20237/1969 musste ein gemeinsamer Gemeinderat mit dem Sitz in Herend gegründet werden. Zum Gemeinderat gehörten: Bánd/ Banda, Hárskút / Lindenbrunn, Herend und Márkó/ Marka, Hárskút / Lindenbrunn wurde von Knolmayer Nándor, als Sekretär vertreten.

Márkó / Marka und Hárskút / Lindenbrunn traten 1989 aus der gemeinsamen Gemeindeverwaltung mit Herend aus. Am 30. September 1990 konnten die Hárskuter Einwohner bei der ersten Wahl den ersten Bürgermeister des Dorfes wählen. Der Gemeinderat hatte sieben Mitglieder, im Bürgermeisteramt arbeiteten 2 Beamten in Vollzeit, ein Notar und ein Architekt halbtags. Árpád Kiss wurde bereits zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt.

 
 

Die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung

 

       Die örtliche deutsche Minderheitenselbstverwaltung verwirklichte seit ihrer Gründung erfolgreich ihre Ziele. Jedes Jahr werden der Schwabenball, der Nationalitätentag an Pfingsten, der Martinstag und das örtliche Weihnachtsfest von ihr organisiert. Die Programme ändern sich immer wieder ein bisschen: z.B. 2009 wurde ein Weihnachtskonzert, und an Pfingsten Ball veranstaltet.

Außer den Veranstaltungen leistete die Minderheitenselbstverwaltung zu der Erneuerung der öffentlichen Gebauten und Anlagen immer einen finanziellen Beitrag, wie in den Friedhöfen in Gyertyánkút / Jitjankut (der obere Friedhof), und in Hárságy/ Haschad (der untere Friedhof) wurden die Leichenhallen außen und innen renoviert (gestrichen, gefliest und isoliert). In die Friedhöfe kaufte die Minderheitenselbstverwaltung neue Gießkannen, außerdem wurden neben den Wasserhähnen Wasserbehälter gestellt, damit man nicht mit kaltem Wasser gießen muss. Das Nationalitätenmuseum neben der Arztpraxis wurde renoviert, auch die Renovierung des unteren Geschosses im Gemeindehaus und der Arztpraxis wurden finanziell unterstützt.

Zum 60. Jahrestag der Vertreibung (2008) wurde im Hof der Kirche eine Gedenktafel mit den Namen der vertriebenen Familien enthüllt. Bei der Feier hielt Herr Franz Heilig eine Festrede.

Wir besorgten Gegenstände, mit denen wir unsere zukünftigen Ausgaben verringern konnten: wir haben eine mobile Bühne- die wir auch an die Nachbargemeinden vermieten -, Mikrofone für die Veranstaltungen.

Die Grundschule – solange sie funktionierte - und der deutsche Nationalitätenkindergarten wurden regelmäßig finanziell unterstützt. Solange es Anmeldungen für den Nationalitätenlager gab, wurden auch diese unterstützt.

Den Sportverein unterstützten wir beim Kauf eines Traktors, den Jugendlichen kauften wir einen Billardtisch, der im Kulturhaus aufgestellt wurde.

Unsere Arbeit wurde von der örtlichen Selbstverwaltung, von den Unternehmer, Familien, Privatpersonen des Dorfes finanziell unterstützt. Ohne ihre Hilfe und Unterstützung hätten wir all dieses nicht verwirklichen können.

Die Mitglieder der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung von Hárskút / Lindenbrunn sind: Ilona Baumgartner, Ibolya Frisch und Petronella Heblinger, die Vorsitzende: Szilágyi Eszter.

 
 

Institutionen

 

Die Schule
 

Die Schule in Lókút / Roßbrunn besuchten in den 1840-er Jahren die Kinder von Lókút / Roßbrunn, Óbánya und Gyertyánkút.

Aus den Stammbüchern von Lókút-Gyertyánkút erfahren wir, dass in 1862 in Gyertyánkút/ Jitjankut ein Schulgebäude gebaut wurde. Die Schule war eine staatliche Grundvolksschule, in dem gemischt unterrichtet wurde. Die sg. Alltagsschule hatte 6 Klassen, die Wiederholungschule 3 Klassen. Der Unterricht der schulpflichtigen Kinder vollzog sich in diesem Schulgebäude. Zu den Aufgaben der Muttergemeinde sollte gehören, eine örtliche Schule zu gründen. Der erste Lehrer der Pussta war János Anger mit Lehrerausbildung, und arbeitete bis 1872 in der Schule von Gyertyánkút / Jitjankut. Aus den Dokumenten der Schule geht es hervor, dass die Schüler mit Ausnahme der Erstklässler nur Deutsch sprachen.

Die Ausgangssituation der Ausbildung und der Religion war in Hárságy/ Haschad-Pussta ähnlich: die Siedlung verfügte über keine eigene Schule und Kirche. Wegen der großen Entfernung konnte man die schulpflichtigen Kinder nicht nach Szentgál schicken bzw. die Gläubigen besuchten auch nicht die Kirche in Szentgál. In den Klassenbüchern des Schuljahres 1910/11 (der Hárságyer Schule) stehen Hinweise darauf, dass vor der Gründung der Hárságyer Grundschule in der Siedlung bereits eine Art Privatschule funktionierte. Unter den Schülern der Hárságyer Kinder waren sowohl ungarische als auch deutsche Muttersprachler, mit dem Unterschied, dass die Zahl der deutschsprachigen Kinder niedriger war. Die Kinder konnten in der Gyertyánkúter Schule frei ihre Muttersprache (Deutsch) benutzen.

Da die Schule in Gyertyánkút/ Jitjankut für die Kinder beiden Siedlungen zu klein war, war es notwendig, auch in Hárságy ein Gebäude zu bauen. Der Gemeinderat von Szentgál lehnte diesen Wunsch lange ab, aber 1910 konnte es nicht mehr länger zurückgewiesen werden. Als Lösung wurde ein Raum im ursprünglich zum Wohnzwecken gebauten Gebäude in Reh-Pussta, etwa 1 km weit von der Siedlung zur Bildungszwecken ernannt. Die Schule hatte örtlichen Charakter und verfügte über öffentliche Rechte. Im nicht geteilten Unterricht wurden 4 Klassen der Alltagsschule gleichzeitig unterrichtet. Außer diesen 4 Klassen gab es eine – aus 2 gemischten Klassen bestehende Wiederholungsschule. Die Unterrichtssprache war Ungarisch. Die Deutschmuttersprachler erhielten keine muttersprachliche Ausbildung. Die Anzahl der schulpflichtigen Kinder lag im Gründungsjahr (1910) bei 106. Vor dem Schuljahr wurden die Kinder, die schulpflichtig waren zusammengeschrieben, bei der 3 verschiedene Listen entstanden:

            1) „Die Liste der bereits eingeschriebenen Hárságyer Schulpflichtigen“ (insg.: 53)

            2) „Die Liste der noch nicht eingeschriebenen Schulpflichtigen“ (insg.: 12)

            3) „Die Liste jener Hárságyer Schulpflichtigen, die sich nicht einschreiben wollten“

            (insg.: 41)

99 % der Kinder auf der dritten Liste waren Deutschmuttersprachler. Jene Schulpflichtigen, die die Schule so begannen, dass sie kein Ungarisch konnten, wurden bereits etwa nach einem Schuljahr zweisprachig.

Der Zustand der Schule in der Reh Pussta wurde mit der Zeit immer kritischer, die Vorstellung der Einwohner war, eine Schule zu bauen, dort, wo es vom Kultusministerium angegeben wurde, und nicht neben dem Feldweg, einen halben Km weit vom Dorf, „damit könnte man vorbeugen, dass die Hárságyer schwäbischen Ansiedler sich ablsösen und eine Siedlung gründen“

1929 konnten die Hárságyer das neue Schulgebäude in Besitz nehmen, das im Dorf einen Platz gefunden hat. Obwohl die Hárságyer unter guten Umständen lernen konnten, und nicht mit Platzmangel kämpfen mussten, besuchten viele Kinder die Gyertyánkúter Schule. In beiden Siedlungen war es ein offenes Geheimnis, dass die Schüler in der Gyertyánkúter Schüler ruhig die deutsche Sprache verwenden konnten.

Die Hárságyer Schule übertrat im Schuljahr 1945/46 zum neuen Unterrichtssystem mit 8 Grundschulklassen. Ein Jahr später wurden die zwei Schulen – Hárságy és Gyertyánkút – zusammengezogen, von da an arbeiteten sie zusammen, aber unterrichtet wurde weiterhin in den zwei Schulgebäuden, die voneinander 1 km entfernt lagen. Aufgrund der Klassenbucheinträge im Jahr der Vertreibung bekannte sich niemand von den Schülern zum Deutschmuttersprachler. Dasselbe gilt, für das nächste und auch für das Schuljahr 1949/50. Nach zwei Jahren Stille wurde im Schuljahr 1951/52 neben 10 Schülern Deutsch als Muttersprache eingetragen. Das Schuljahr 1954/55 ist das letzte, in dem Deutschmuttersprachler ins Klassenbuch eingetragen wurden. (insg. 13 Kinder).

Nach der Vereinigung der zwei Siedlungen (1956) bekam die Schule einen neuen Namen: „Hárskúti Állami Általános Iskola”(„Hárskúter staatliche Grundschule“). Der Unterricht verlief weiterhin in den zwei Gebauten: die vier Unterstufenklassen lernten in der Gyertyánkúter, die vier Oberstufenklassen im Hárságyer Gebäude. Der Lehrer Sándor Hadnagy legte dem Gemeinderat immer detaillierte Berichte über den Zustand der Schule und der kulturellen Möglichkeiten der Siedlung vor.

 

 

Die Hárságyer Schüler mit dem Lehrer Sándor Hadnagy 1955.

 

 

In den Sitzungen tauchte der Bau eines neuen Schulraumes auf, in 1958 wurde dann mit dem Bau begonnen, ein Jahr später wurde es auch beendet. Im Schulgebäude in Hárságy wurde gleichzeitig eine Bühne aufgestellt, womit auch das Problem des Kulturhauses gelöst wurde.

 

 

Die örtliche Theatergruppe (1936)

 

 

 

Der Unterricht verlief in der Schule gewechselt, die Ober- und Unterstufen wechselten sich wöchentlich ab, die Erstklässler besuchten immer vormittags die Schule. Ab dem Schuljahr 1961/62 wurde Russisch eingeführt, in diesem Schuljahr arbeiteten 6 ausgebildeten Lehrer im Dorf. In diesem Schuljahr verfügte die Schule bereits über einen Handballplatz, Spielplatz und eine 60m lange Laufbahn.

Das Dorf bzw. die Schule bat auch den Erwachsenen Lernmöglichkeiten, die Erwachsenen konnten an einem 5-monatigen Abendkurs ab 1959 teilnehmen.

Ein ununterbrochenes Problem bedeuteten die Kinder von den Gehöften, die in den Wintermonaten nur unter sehr schweren Umständen die Schule erreichen konnten. Diese lagen weit vom Dorf, auch die nächste lag 1 Km weit.

Die Schule konnte bis zum Schuljahr 1980/81 den Unterricht von 8 Grundschulklassen durchführen, ab diesem Schuljahr gab es aber nur noch Unterstufenunterricht. Die Senkung der Zahl der schulpflichtigen Kinder war eindeutig bemerkbar, was man bereits vorher nicht unbeachtet konnte.

Die Generation nach der Vertreibung aneignete sich die deutsche Sprache fast überhaupt nicht, die Zahl jener Personen ist sehr gering, die die damalige Muttersprache nicht nur verstehen sondern auch sprechen konnten. Aufgrund der Untersuchung der Herender Rat änderte sich die Zahl der Deutschmuttersprachler in der Siedlung folgendermaßen (1978) :

 

Deutschmuttersprachler nach dem Alter

 

 

 

insgesamt

im Verhältnis zur Einwohnerzahl

8-18

18-30

30-60

über 60

1

37

128

56

222

36%

 

Die Herender Schule wurde in 1980 zur Bezirksschule, was die Auflösung der Oberstufe in Hárskút bedeutete. Auch die Unterstufe funktioniert unter der Leitung der Herender Grundschule.

Vor 1989 lernten die Schüler in der 3. und 4. Klasse wöchentlich dreimal Deutsch, ab 1989 steht schon im Stundenplan der Erstklässler die deutsche Sprache, ab diesem Jahr funktioniert die Schule als Nationalitätenschule.

 

 

Der Kindergarten
 

Der Kindergarten funktioniert seit 1975 als Tagesstätte, dazu konnte ein altes Wohnhaus entsprechend umgebaut werden. Da mit der Zeit die Zahl der Kinder ständig wuchs, musste das Gebäude erweitert werden. 1990 konnte ein moderner Gruppenraum und ein neues Bad und eine neue Toilette errichtet werden. Der Kindergarten funktioniert seit 1998 als deutscher Nationalitätenkindergarten.


 

Zivilvereine
 

Stiftung für die Entwicklung von Hárskút / Lindenbrunn
 

Unter den Hauptzielen der Stiftung für die Entwicklung von Hárskút / Lindenbrunn sind die Erhaltung der Gesundheit, die Erziehung zur gesunder Lebensweise, die Sozialaufgaben, die Pflege der begabten Kinder, der Natur- und Umweltschutz, die Sporttätigkeiten, die Unterstützung der Bildung und der kulturellen Tätigkeiten, bzw. die Organisierung verschiedener örtlichen Veranstaltungen. Zu unseren Aufgaben gehört also die Unterstützung der kulturellen und Bildungstätigkeiten der Zivilvereine unabhängig vom Alter, von den Zielen, unseren Möglichkeiten entsprechend.

Unter den Erwartungen der kommenden Jahre sind die Förderung der gemeinschaftlichen Interessen im Dorf, der Ausbau und das Erhalten der Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen, das Kennenlernen und die Pflege der örtlichen deutschen Kultur, die Unterstützung der verschiedenen Hobbytätigkeiten und die Sicherung der Bedingungen zur nützlichen Zeitvertreib.

 
 

Lindenbaum deutscher Nationalitätenverein
 

Der Singkreis des Lindenbaum deutscher Nationalitätenvereines hat jährlich mehrere Auftritte sowohl in Ungarn als auch außerhalb der Landesgrenzen. 2002 wurde eine Kindertanzgruppe aus den örtlichen Schülern gegründet.

 
 

„Farkaspagony“ Stiftung für die Jugend 
 

Die römisch-katholische Kirchengemeinde von Hárkút / Lindenbrunn und der „Farkaspagony“ Stiftung für die Jugend ließen im Hof der Kirche von Hárkút / Lindenbrunn ein Trianon Erinnerungskreuz aufstellen, das am 90. Jahrestag als Andenken an die Friedensverträge enthüllt wurde. Dieses Kreuz steht als Symbol der verlorenen Gebiete.

 

Einweihung der Trianon Erinnerungskreuzes

Brauchtum

Siedlungsbild, Straßenstruktur 
 

Die Entstehung der Hárságy/ Haschad Pussta war mit der Wanderung der Szentgáler Bauern und der Ansiedlung der Deutschen in den Bakonyer-Wald eng verbunden. Die Pussta zeigte folgendes Bild: zu den Häusern gehörten große Grundstücke, die Häuser lagen weit voneinander.

Siedlungsbild von Hárskút/Lindenbrunn

Am Anfang wohnten natürlich viele „oben“ in den einzelnen Gehöften, erst später nach der Jahrhundertwende zogen immer mehr Menschen „in das Dorf“.

Die erste Straße der Hárságy/ Haschad-Pussta war vermutlich die heutige Hauptstraße (Fő utca), die weiter nach Pénzesgyőr / Pinzeskut führt. Natürlich begannen die Menschen neben der Straße, die nach Gyertyánkút/Jitjan führt, Häuser zu bauen. Am Anfang bildete sich – vermutlich als Gehöft- „Laposok“, deren Straße zu der früheren Reé Pussta führte. Diese Straße bildet immer noch einen getrennten Teil vom Dorf.

In Gyertyán / Jitjan Pussta wurden die Häuser mit großer Sicherheit aus der Richtung Lókút / Roßbrunn nach unten gebaut, da auch die ersten Einwohner aus dieser Richtung kamen. Die heutige Rákóczi Straße und deren Fortsetzung die heutige Kossuth Straße – bis zur Grenze der zwei Siedlungen - bildete (und bildet heute noch) die Hauptstraße von Gyertyánkút / Jitjankut, die „Säule“ der Siedlung. Für Gyertyánkút/ Jitjankut war ebenso die voneinander weit stehenden, großen Baugrundstücke charakteristisch.

Eine der Hauptziele des Vollzugskomitees war, mit der Einigung der zwei Siedlungen geordnete Straßenreihen auszubilden, damit dieser Gehöftcharakter des Dorfes verschwindet. Viele Probleme verursachten, dass mehrere Grundstücke im Eigentum amerikanischen Staatsbürger waren, die auf ihr Eigentum bestanden, jedoch keine Häuser bauen wollten.

Nach der Einigung war die Änderung der Straßennamen und der Hausnummer notwendig. Die Aufgabe der Mitglieder war vor allem, die Meinungen der Einwohner einzuholen.

Im Dorf findet man leider keine charakteristischen schwäbischen Wohnhäuser. Da die Einwohner fast ohne Ausnahme aus der Landwirtschaft lebten, war die Dreiteilung der Häuser am häufigsten: (Zimmer-Küche-Zimmer). Zu den meisten Häusern gehörte eine Scheune, die zu dem hinteren Teil des Hauses dazu gebaut wurde. (meistens waren diese Fortsetzungen der Häuser, nur selten standen sie senkrecht. So entstanden die sg. „lange Häuser“. Häuser mit Gang waren nicht unbedingt eine charakteristische Bausweise, aber in einigen Stellen des Dorfes traf man auch an solche Gebauten.

Da die Siedlung und ihre Umgebung an Quellen reich sind, deshalb findet man in vielen Höfen gegrabene oder gebohrte Brunnen. In der Kossuth Straße sind mehrere Brunnen zu finden.

 

 

Sakrale Umgebung
 

Religionsangehörigkeit der Einwohner
 

Die Bewohner beider Siedlungen üben von Anfang an die römisch-katholische Religion aus. Es gibt natürlich – wie in jeder Ortschaft 2-3 %, die sich nicht zur katholischen Religion bekennen. Früher lebten einige Kalvinisten, Evangelisten bzw. Juden im Dorf, die aber bereits weggezogen sind.

 
 

Die Kirche 
 

        Die Kirche des Dorfes wurde in den schwierigsten Zeiten 1949-50 anstelle des ehemaligen Friedhofes gebaut. Der damalige Pfarrer Antal Márton reichte am 5. November 1949 die Baugenehmigung ein. Nach den Plänen von Ferenc Vándor wurde der Kirchenbau 1949-50 vollzogen, im folgenden Jahr wurde auch das Pfarrhaus fertig. Sowohl der Pfarrer Antal Márton, als auch die Bewohner brachten beispielartige Opfer, damit die Kirche errichtet werden kann.

Der Pfarrer der Kirchengemeinde ist Miklós Sabjanics von Herend, zu ihm gehören zurzeit zwei Dörfer.

 

Die Kirche von Hárskút/Lindenbrunn



 

Kreuze 
 

Die Steinkreuze in den ersten Straßen wurden aus den Spenden der Bewohner errichtet. Die Kreuze wurden von den Emigranten (die nach Amerika zogen) dem Dorf gespendet, deshalb werden diese auch Auswanderungskreuze genannt.

Christus am Rande von Hárskút/Lindenbrunn

Vor dem Haus in der Fő u. 22. wurde im Auftrag der Familie Baumgartner ein Kreuz aufgestellt, das von einem italienischen Steinmetzer aus roten Sandstein produziert wurde. Das Steinkreuz in Gyertyánkút wurde von Kovács Rudolf und seiner Frau in 1932 aufgestellt.

 

 

Brauchtum
 

Da für die Einwohner der Armut charakteristisch war, und sie nur über einige Joch Felder verfügten, wurde dieser in ihrer Lebensweise, Kleider, Essgewohnheiten wiederspiegelt. Sie arbeiteten von Frühling bis Herbst, von Früh bis Abend auf den Feldern. Einige verdienten ihr Geld daneben noch als Tagelöhner. Sie mussten die Kinder schon im kleinen Alter mitnehmen, somit war auch ihr Schicksal bestimmt. Das Lernen hielten sie für unnötig, wobei sich diese Auffassung nach dem Zweiten Weltkrieg geändert hat.

 
 

Traditionen im Kirchenjahr
 

Das Brauchtum war eng mit den katholischen Feiertagen und den Jahreszeiten verbunden.

 
 

Luzia Tag (13. Dezember)

Die Leute glaubten an Aberglauben, die mit dem Luzia Tag vor Weihnachten im Zusammenhang waren. An diesem Tag durfte man nicht nähen, und es wurde mit der Verfertigung des Luzia Stuhls begonnen.

 
 

Weihnachten

Weihnachten galt als größtes Fest im Jahr.

Am Adam-Eva Tag, vor der Christmette besuchten die „Christkindl“ jedes Haus. An diesem Tag wurde der Christbaum geschmückt. Viele Familien legten auf einen Schaufel Feuer, darauf Palmkätzchen und Kohle, diese wurde in den Stall getragen und angezündet, mit deren Rauch wurden die Tiere gesegnet, damit sie nicht krank werden.

Das „Christkindl-Spiel“ wurde nur bis zu den 1950-er Jahren im Dorf gepflegt. Danach und auch in den heutigen Tagen lebt das Betlehem-Spiel. Die Feiertage endeten mit dem Tag der Dreikönige, an diesem Tag wurden die Christbäume weggeräumt.

 
 

Fasching
In der Faschingszeit wurden in den beiden Kneipen des Dorfes jeden Sonntag Bälle veranstaltet. In dieser Zeit wurden die meisten Hochzeiten gehalten. Diese Zeit hielt man am geeignetsten, da im Winter die Schweine geschlachtet wurden und bei der Hochzeit konnte man den Gästen frisches Fleisch anbieten. Die Faschingszeit endete am Aschermittwoch. Vor diesem Tag wurde- wie in den meisten Dörfern - drei Tage lang getanzt. Am Faschingsdienstag zogen die Jungen – sich als Clown verkleidet – durch die Siedlung und sammelten überall Wurst und Eier. Danach wurde der Winter endgültig in der Kneipe verabschiedet. Die Frauen und die Mädchen kamen in einem Haus zusammen, in dem sie sich neben Glühwein unterhielten.

 
 

Die Fastenzeit
Am Aschermittwoch begann die 40-tägige Fastenzeit, in dieser Zeit wurde nicht gefeiert, und nicht getanzt, es wurden keine Bälle veranstaltet. An den langen Abenden der Fastenzeit trafen sich die Frauen immer in einem anderen

Haus und halfen einander bei der Arbeit: beim Federschleißen und Spinnen. In Lókút / Rossbrunn machte dann der Weber daraus Taschentücher, Säcke, Unterwäsche und Bettwäsche. Die Männer flochten aus Weidenruten Körbe und aus Birnbaumruten Besen.

 

Ostern

Die Fastenzeit endete mit Ostern. Am Karsamstag wurden die gesegneten Palmkätzchen bewahrt und im Sommer beim Sturm wurde eine davon ins Feuer geworfen, damit das Unwetter schnell vorbeigeht. Am Gründonnerstag verstummten die Glocken, bis zu ihrem Rückkehr - auch heute noch – ratschten die Jungen. Die Ostereier und die Schinken wurden am Sonntag in die Kirche zur Messe gebracht, damit der Pfarrer diese segnen kann. Am Ostermontag gingen die Kinder auf die Wiese, in die Nähe um Eier zu werfen. Das Ende der Fastenzeit wurde groß gefeiert.

 

1.Mai

Am ersten Mai stellten die Jungen vor jedem Haus, in dem ein unverheiratetes Mädchen wohnte, einen Maibaum auf. Der größte Baum wurde vor der Kneipe aufgestellt, der am letzten Tag des Monats im Rahmen einer riesengroßen Veranstaltung ausgetanzt wurde.

 

Pfingsten

Pfingsten ist ein Fest nach Ostern. Ein Brauch in der Ortschaft war, auf das Horn des Rindes des faulsten Bauers wurde ein Blumenkranz gehängt. Der faulste Bauer trieb sein Rind als letztes auf die Wiese.

 

Der Tag von Petrus und Paulus (29. Juni)

Im Sommer wurde selten gefeiert, jedoch am Tag von Petrus und Paulus wurde auch in Hárskút / Lindenbrunn ein großes Fest veranstaltet. Die Ernte begann hier zwar später als in den anderen Ortschaften, endete daher auch später.

 

8. Oktober Der Tag der Schutzpatronin des Landes, der Heiligen Jungfrau Maria

Das Kirchweihfest wurde einmal im Jahr zu Maria Tag gefeiert, da auch die Kirche zu ihrer Ehre eingeweiht wurde.

 

Wallfahrten

Außer des örtlichen Kirchweihfestes wurde jedes Jahr am ersten Maisonntag zum Kirchweihfest von Csatár-Berg und Anfang September nach Csatka gepilgert. Jedes Mal machte sich eine Gruppe mit mindestens 30 Personen zu Fuß nach Csatka auf den Weg. Auf dem Hinweg wurde gesungen und gebeten. Diese Pilgerfahrten dauerten 2 Tage lang. In letzter Zeit fahren die Leute mit dem Bus oder mit dem PKW zu den Wallfahrtsorten.

 

Martinstag und Kathrin- Tag (11. und 25. November)

Das Ende der Herbstarbeiten wurde sowohl am Martinstag als auch am Kathrin - Tag gefeiert.

 
 

Die Musikkapelle von Hárságy-Gyertyánkút aus 1943
(I-r.: Rauscher Ignác, Wéber Gyula, Hutvágner Károly, Schmutz Mihály

                                               

 


Bürgerliche Feste
 

        Im engen Zusammenhang mit den Traditionen, mit dem Brauchtum waren folgende Tage im Leben der Alltagsmenschen wichtig: die Geburt, die Taufe, die Hochzeit und die Beerdigung.

Nach der Taufe brachte die Gevatterin der frischgebackenen Mutter die Weinsuppe in der „Kfaterin Hefe“ (Gevatterin-Hefe), damit die Mutter schnell wieder stark wird.

Die Elemente der ungarischen Hochzeit wurden rasch in die eigenen Traditionen aufgenommen. Hier gab es eigentlich keine besonderen Traditionen.

Wenn jemand gestorben ist, wurde der Tote in die sg. „guten Stube“ aufgebahrt (bis die Leichenhallen im Dorf fertig wurden) Neben dem Toten wurde bis spät in die Nacht gewacht.

 
 

Tracht
 

Die Kleider der örtlichen Einwohner wiederspiegeln das einfache Leben und die Armut. Die Frauen und die Mädchen – auch die kleineren – trugen lange Haare. Die langen Haare wurden in Zöpfe geflochten, die Frauen trugen Kopftücher oder Hüte. Die Kopftücher waren entweder bunt, diese waren gehärtet und eine Falte reingebügelt. Sonntags wurde streng weißer Kopftuch getragen, der nur nach 3-5 Tagen gewaschen wurden.

Im Sommer und an wärmeren Tagen hatten sie nur einen „Schopf“auf dem Kopf, das trugen sie ausschließlich zu Hause. Zu allen anderen Anlässen zogen sie ein Kopftuch über den „Schopf“. Der Stoff der Kopftücher war entweder aus Chiffon, Seide oder Kaschmir. Die Mädchen und die jungen Frauen hatten nur bei kaltem Wetter Kopftücher an.

Die Unterwäsche der Frauen war einteilig, aus Leinen oder Chiffon und nur 5-10 cm kürzer, als der Rock. Einige trugen Westen aus Leinen Flanell, die kleiner und enger waren. Der Unterrock war immer hell oder weiß, im Winter wurde er aus Flanell, ansonsten aus Leinen genäht.

Über den Unterrock wurde ein ganz dunkelfarbiger Faltenrock gezogen, nur die jungen Mädchen hatten ganz helle Faltenröcke. Der Faltenrock ging meistens bis zur Wade und der dürfte aus verschiedensten Stoffen sein.

Junges Hochzeitspaart in den 1930-er Jahren
(Wéber Gyula und Wágenhoffer Teréz)


Das Hemd durfte lang oder kurzarmig sein, aus weißer Leinen oder Chiffon. Dieses wurde aus zwei Teilen zugeschnitten.

Zum Kleid wurde eine einfache, glänzende, einfarbige oder gemusterte Schürze über die Bluse getragen, die Schürze wurde hinten gebunden. Die Bluse war meistens aus demselben Stoff, wie der Rock, durfte aber auch aus einem anderen Stoff sein.

Was die Farbe der Strümpfe angeht, die des Mädchens war weiß, die der Frauen rosa oder braun. An Feiertagen trugen sie Lackschuhe mit Spangen, konnte auch aus Leder sein. Unter der Woche trugen sie braune oder schwarze Schuhe, vom Frühling bis Herbst liefen die Meisten barfuß.

An den kalten Wintertagen zogen sie keinen Mantel an, sondern das schwarze oder braune sg. Berliner Tuch aus Wolle wurde getragen.

Die Männer hatten immer kurze Haare, die der kleinen Burschen war ganz kurz, nur Paar Millimeter lang. Es waren verschiedene Schnurrbartformen charakteristisch, aber niemand ließ sich einen Bart wachsen. Die Männer trugen im Allgemeinen Hut, im Winter schützten sie ihren Kopf mit Pelzmütze vor Kälte. Die kleinen Jungen hatten schwarzen Hut an.

An Werktagen trugen sie buntes Hemd aus Flanell oder Chiffon, am Sonntag zog ein jeder weißes Hemd an. Weste zogen sie nur sehr selten an, wenn doch, war es aus Samt, und passte sich an die Farbe der Kleider an.

Vom Frühling bis Herbst trugen sie Leinenhosen, im Winter war die Stiefelhose aus Samt. Unter die Stiefelhose zogen sie Unterhose aus Leinen oder Flanell an.

Am Alltag trugen die Männer Schürzen aus Blaufärberstoff. Im Winter zogen sie noch einen schwarzen oder braunen dreiviertellangen Mantel aus Samt an. In der kalten Winterzeit liefen sie in Stiefeln, in den anderen Jahreszeiten in Schnürschuhen.

            Das Brautkleid bestand aus einem Rock, aus demselben Stoff wie die Bluse. Die Farbe des Brautkleides konnte hellgrün, cremefarbig, lila hellblau oder weiß sein. Der Kranz und die Bänder waren immer weiß. An den Füßen trugen sie immer schwarze Spangenschuhe. Der Bräutigam hatte immer schwarzes Kleid an: Stiefelhose, Mantel, weißes Hemd und schwarzer Hut.

 

Die Verstorbenen wurden immer im schwarzen Kleid begraben.

 

 

Mundart
 

In Lókút / Rossbrunn ähnelt der Mundart der Deutschmuttersprachler einer alten bayerischen Mundart, so ist es zu vermuten, dass diese Volksgruppe aus Bayern, aus dem Schwarzwaldgebiet stammen könnte. Aus dieser Hypothese ist zu vermuten, dass die Geschichte der Gyertyánkúter Volksgruppe dem obengenannten entspricht. Dafür sprechen die Angaben, aus denen es nachzuweisen ist, dass Gyertyánkút aus Lókút / Rossbrunn entstand. Es gibt viele gemeinsamen Familiennamen und auch die gesprochene Mundart ist gleich. Die Kommunikation zwischen den beiden Dörfern (natürlich in der Mundart) verläuft ohne Hindernisse. In den beiden Siedlungen wird dieselbe Mundart gesprochen.

 
 

Essgewohnheiten
 

Wie in allen Bereichen des Lebens, so auch in den Essgewohnheiten war die Sparsamkeit einer der wichtigsten Grundsätze. Es wurden vor allem billige, einfache Speisen aus Kartoffeln, Bohnen und Kraut gefertigt.

Alles, was auf den Tisch kam, wurde auf den eigenen Feldern angebaut. Nur zu größeren Anlässen wurden frisches Fleisch, Hühner und Schweinefleisch serviert. Zu den anderen Anlässen wurde geräuchertes Fleisch gemacht. Unter der Woche wurde kein Fleisch gegessen, besonders vom Frühling bis Herbst wurden Speisen auf den Tisch gestellt, die man schnell zubereiten konnte. Die Suppe durfte nie vom Tisch fehlen. Zu den Speisen aus Kraut und Kürbis wurden immer Kartoffelknödel (aus rohen Kartoffeln gekochte Knödel) serviert. Den Rest der Knödel wurde am zweiten oder dritten Tag auf Fett geröstet, manchmal mit Rührei überbacken.

Es war wichtig, dass sättigende Speisen auf den Tisch kommen, da die Menschen den ganzen Tag auf den Feldern arbeiteten. Es gab eine ungeschriebene Regel, was man am welchen Tag kochen „durfte“, so gab es Gemüsetag, Nudeltag, Krauttag etc.


Sehenswürdigkeiten

Hárskút / Lindenbrunn liegt im Bakony-Gebirge, und ist gleichzeitig jene Ortschaft, die in Transdanubien am höchsten liegt, 499,5 m ü.M. Das Dorf ist von Veszprém / Wesprim 18 km, von Zirc / Sirtz 12 km entfernt. Der nächstgelegene Bahnhof in der Nachbarortschaft Márkó / Marka, kann mit dem öffentlichen Linienbus erreicht werden. Hárskút / Lindenbrunn ist mit dem PKW über Márkó / Marka von der 8-er Hauptstraße, oder von der Zirc-Pápa Straße an Lókút / Rossbrunn vorbei zu erreichen. Im Winter, bei kaltem Wetter ist die 8-er Straße zu nehmen.
 

 

Die katholische Kirche
 

Die katholische Kirche wurde zwischen 1949-1951 vor allem aus den Spenden der Einwohner unter der Leitung des Pfarrers Márton Antal errichtet. An dem Kirchenbau arbeiteten nur Handwerker aus der Ortschaft, unabhängig davon ob sie in Hárságy / Haschad oder in Gyertyánkút / Jitjankut wohnten. Die Kirche wurde zum Symbol der Einheit. Die selbstständige Pfarrgemeinde wurde von Herrn Mindszenti József, dem Veszprémer / Wesprimer Bischof gegründet.

 



 

Trianon Erinnerungskreuz
 

Die römisch-katholische Kirchengemeinde von Hárkút / Lindenbrunn und der „Farkaspagony“ Stiftung für die Jugend ließen im Hof der Kirche von Hárskút / Lindenbrunn ein Trianon Erinnerungskreuz errichten, das am 90. Jahrestag als Andenken an die Friedensverträge aufgestellt wurde, als Symbol der verlorenen Gebiete.

 



 

Das Nationalitätenmuseum
 

In der Ortschaft wurde unter der Leitung der Vorsitzenden Frau Heblinger das Nationalitätenmuseum gegründet, in dem die im Dorf gefundenen Gegenstände der Ahnen ausgestellt wurden. Da das Museum keinen festen Ausstellungsraum bekommen konnte, ist es nur vorübergehend zu besichtigen.

 

Die Ausstellung in 2007


 

Erinnerungsdenkmäler der Heldentoten und der Vertriebenen
 

Vor dem ehemaligen Schulgebäude befindet sich das Erinnerungsdenkmal der Heldentoten des Ersten Weltkrieges, das Denkmal der Vertriebenen und der Heldentoten des Zweiten Weltkrieges steht im Hof der Kirche, das von der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung zum 60. Jahrestag der Verschleppung errichtet wurde. An der Wand des Bürgermeisteramtes sind die Marmortafel über das Treffen in 1989 und die zum 50. Jahrestag der Vertreibung, vor denen jährlich an Pfingsten von der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung im Rahmen des Nationalitätentages eine Kranzniederlegung stattfindet.

 

Das Ökohaus in Hárskút / Lindenbrunn
 

Hárskúti Megújuló Energia Központ GmbH wurde im Januar 2003 mit dem Ziel ins Leben gerufen, um einen neuen Vorführungspark zu gestalten, der nicht nur umweltbewusst ist sondern auch wirtschaftlich zu aufrechterhalten ist und wo die Besucher hautnah die verschiedenen umweltfreundliche Technologien und Wirtschaftsprozesse besichtigen können, um von diesen neue Ideen zu schöpfen und die eigene Lebensweise umweltbewusst zu gestalten. Das erste Gebäude des Vorführungsparkes ist das Ökohaus, in dem neue Energiesysteme, wie Solaranlagen, Sonnenbatterie, Windgenerator, mit Biomasse beheizbaren Kessel in ihrer Funktionalität besichtigt werden können.

 
 

Werte und Schätze in der Natur
 

Die Eiszeit wird in der Umgebung von Hárkút / Lindenbrunn in der einen Primelversion (Primula auricula ssp. hungarica) bewahrt, die in Ungarn nur selten zu entdecken sind. Diese Sorte wurde von Dezső Rédl in 1929 entdeckt. Die Pflanze blüht in April, und bringt kleine gelbe Blüten. Die Kolonie aus einpaar hundert Blumenstock, die in den kälteren Felsenhängen erhalten bleibt, steht unter Naturschutz. 

Die verschiedensten Pilze der Wiesen und Wälder wachsen ab Ende März bis zum Wintereinkehr, wie z. B: der Pfefferpilz, der Staubpilz, der Schirmblätterpilz und eine Menge von Champions, das Pilzpflücken bietet den Touristen großes Erlebnis.

Ein typischer Vogel hier ist der Mäusebussard, der still an den Sträuchern und an den Strohbällen sitzt oder die Anreisenden hoch aus der Luft beobachtet.

In der Umgebung sind eine Menge von Karstquellen zu finden, eine der größten ist die Anti-Quelle, die sogar die Nachbarortschaften (Lókút / Roßbrunn, Pénzesgyőr / Pinzeskut) mit Wasser ausgezeichneter Qualität versorgt. Die Touristen haben die Möglichkeit mehrere Höhlen zu entdecken (Rendkő Höhle, die Höhle in der Borzás Berg). Die Naturgegebenheiten der Umgebung bieten zahlreiche Sportmöglichkeiten, zur nützlichen Zeitvertreib, und zum Kennenlernen der Tier- und Pflanzenwelt. 

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte hier der Mikrobiologist und Pilzexperte, László Szemere in Einsamkeit, an diese Zeit erinnert sich eine Tafel an der Wand des Kulturhauses.

 

Primula aricula ssp. hungarica
Die Estergali Quelle
















 


Quellen

Zusammengestellt: von Eszter Szilágyi, Vorsitzende der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung von Hárskút / Lindenbrunn

 

Literatur:

Dietzel Gyula: A Márkó-Szentgál-Csehbánya-Hárskút négyszög (Bakony hegység) lepidopterológiai kutatásának eredményei, II. In: A Veszprém megyei múzeumok közleményei, 14-1979. 199–209.

Balogh László–Ördögh Ferenc: Veszprém megye földrajzi nevei IV. Veszprémi járás Budapest, 1967. 156–162.

Hudi József (szerk.) Előadások a Veszprém megyei németek történetéből (1946–1948). Veszprém, 1997.

Ila Bálint- Kovacsics József: Veszprém megye helytörténeti lexikona I.Budapest, 1964.

Kauker Márton: Hárskút község földrajza. Veszprém : Kézirat, 1983. - 60 fol., 1 térkép 

Kenéz Árpád: A pénzesgyőr-hárskúti hagyásfás legelő tájtörténete es vegetációja. In:  A Bakonyi Természettudományi Múzeum közleményei, 25. 2008. 7–18.

Körmendy József: Márton Antal (1919–1995). In: Veszprém Megyei Honismereti Tanulmányok XVI. Veszprém, 1996. 173–174.

Maksay Ferenc: Szentgál népesedési viszonyai a feudalizmus korának végén. In: Történeti Statisztikai Évkönyv, Budapest 1961-1962. 22–42.

Molnárné Szabó Anikó: Néphagyományok Hárskúton. Veszprém, 1999.

Ny. Nagy István: Pesty Frigyes kéziratos helynévtára. Történelmi Veszprém megye. Pápa, 2000. Gyertyénkútra vonatkozó adatok: 175.

Márkusné Vörös Hajnalka: A Veszprém megyei németek történetének levéltári forrásai. In: A magyarországi németek történetének levéltári forrásai 1670–1950. Szerk: Apró Erzsébet–Tóth Ágnes. Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität, Munchen – MTA Etnikai.nemzeti Kisebbségkutató Intézet, Budapest 2010. 930–1025.

Szilágyi Eszter: Hárskút története. Német Kisebbségi Önkormányzat Hárskút, 2004. 88 p.

Szilágyiné Liptay Ilona:  Ein kleines schwäbisches Dorf – Hárskút – im 20. Jahrhundert. Diplomarbeit Eötvös József Főiskola, Baja 2001.

Vajkay Aurél: Szentgál. Egy bakonyi falu néprajza. Budapest, 1959.

 

 

 

Archivarische Quellen

In Gyertyánkút fanden in den Jahren 1845, 1924 und 1937 Kirchenvisitationen statt. Die Protokolle der Visitationen sind im Erzbischöflichen Archiv von Veszprém. (VÉL A8/27, 80, 141.) zu finden.

 

Im Archiv des Komitats Veszprém befinden sich folgende Quellen:

In den Akten der Großgemeinde Szentgál finden wir die Dokumente der Ansiedlung von Hárságypuszta und des Wachstums vom Dorf. Am Ende des 18. Jh. s begann die Einwanderung von den benachbarten deutschen Dörfern auf das vom Bakony nördlich gelegene Grenzgebiet. Im nördlichen und nordwestlichen Grenzgebiet (16-19 km fern von der Muttergemeinde) entstanden bis Ende des 19. Jh.s geschlossene deutschsprachige Ortschaften Hárságypuszta und Körisgyőr. Die Entwicklung von Szentgál blieb mit der Aufhebung der adligen Privilegien stehen. Laut der Volkzählung von 1930 wohnten alle deutschsprachigen Einwohner (damals 1593 Personen) an der Peripherie von Szentgál. Die Zuwachs der Gemeinde innerhalb eines Jahrhunderts fiel fast ausschließlich auf die Peripherie, dem entgegen nahm die Zahl der Ureinwohner im inneren Gebiet und der reformierten, adligen Ureinwohner von 1836 bis 1941 ab. Bei der Volkszählung im Jahre 1941 bekannten sich von den Einwohnern von Szentgál (4579 Personen) 641 Personen (14%) zu Deutschmuttersprachler.

Das feudale Schriftgut der adligen Gemeinde Szentgál (VeML V.402.) gelangen durch Übernahme vom Bakonyer Museum von Veszprém und aus der Erbe des Linguisten Prof. Lajos Lőrincze ins Komitatsarchiv. Die Dokumente vermitteln einen Einblick nicht nur in die Tätigkeit der adligen Kommunitas, sondern auch in das Leben der deutschsprachigen Einwohner an der Peripherie. Die wichtigsten Sachgebiete des Schriftgutes sind: die Akten bezüglich der amtlichen Beziehungen zwischen der adligen Generalversammlung von Szentgál und Veszprém (1765-1822), Gemarkungsbegehungen zwischen Szentgál-Menyeke, Herend und Tótvázsony (1785-1820), Abrechnungen des Dorfrichters, Oberrichters, des Mitrichters, des Forstrichters, des Jagdrichters und Weinrichters (1760-1843), in Zivil und Strafangelegenheiten geleistete Zeugenaussagen, Aufzeichnungen über Diebstähle (1798-1812), Pachtverträge, Verträge (1759-1818), Testamente (1756-1829), die Konskription über Waisenvermögen (1799-1829), Verlassenschaftsinventare, Volkskonskriptionen (1814-1832), Namensliste der Häusler (19. Jh.). Die Dokumente aus der Bürgerzeit bieten ebenfalls eine sehr umfangreiche Quelle über das Leben der Einwohner.

Zu den wichtigsten Verwaltungsdokumenten gehören I. die Protokolle der Vertretungskörperschaft (1863-1932), II. die registrierten Akten (1872-1949), III. Akten der Wirtschaftsführung: Gemeindebudget, die Kassenjournale der Gemeindefonds, Hauptbücher der Abrechnungen und Abschlussrechnungen (1900-1950). IV. Wahldokumente: zusammen mit den Wählerverzeichnissen der Landtagswahlen aus den Jahren 1916, 1939, 1949. V. Dokumente der Kriegsfürsorge: Verzeichnisse der Kriegsinvalide, Kriegswaisen, Kriegswitwen und der Kriegshilfe erhaltenen Personen sowie die diesbezügliche Korrespondenz (1943-1948). VI. In Sachgruppen geordnete Akten, darunter Vereinsstatuen Baupläne der öffentlichen Gebauten, Karten und Verzeichnisse über den bewohnten Außenbereich der Gemeinde, Dokumente der Volkszählung aus den Jahren von 1941 und 1948. VII. Verzeichnisse über die Verstorbenen, über die Erben und über die Nachlässe (1883-1902) Reisepassregister, Verzeichnisse der An- und Abmeldungeverzeichnisse der Ausländer (1922-1943). VIII. Katasterakten darunter die Grundbücher der Gemeinde (1866-1900) und die Katasterbögen (Beginn des 20. Jh.s) Die Gerichts- (1876-1913) und Waisendokumente (1897-1905) können anhand der zeitgenössischen Findbücher erschlossen werden.

Aktenreihe der Außenstelle des Notariates in Hárságy-Kőrisgyőr (VeML V. 402.e): I. die fragmentarischen allgemeinen Akten sind aus den Jahren 1947-1948 in der Obhut des Archivs. II. Die zeitgenössischen Findbücher (Register und Indizes) erteilen Auskunft über die einst vollständige Aktenreihe. III. zu den wichtigsten Dokumenten zahlen die Verzeichnisse und Register: Register der Minderjährigen (1900-1948) der bestraften Personen (1920-1948), die Zuständigkeitszeugnisse (1922-1948), Verzeichnisse der Arbeiterausweise und der Dienstbotenbücher (1922-1944), Ausweis über die Bodenverhältnisse der Einwohner von Hárságypuszta (1927). IV: Unter den Haushaltsakten findet man die Kassenjournale und Vermögensinventare (1926-1948) der beiden Gemeinden. V. In den Akten des Steuerwesens können die Journalauszüge der Steuererhebungen (1936-1941) erforscht werden.

 

Die schriftlichen Dokumente der Katasteraufnahmen von Hárságypuszta und Gyertyánkút (1923, 1942) befinden sich in der Abteilung des Komitats Veszprém, in der Staatlichen Behörde für Landesvermessung und Kartographie (VeML VI. 103.b.) und die dazugehörenden Landkarten in der Landkartensammlung (VeML XV. 11.b.)

Die Grundbücher von Hárskút und der Gemeinden Szentgál und Lókút  sind im Archiv des Komitats Veszprém unter den Grundbüchern des Bezirksamtes von Veszprém (VeML VII. 5. b) zu finden. Die Führung der Grundbücher gehörte in den Zuständigkeitsbereich der Gerichtsstühle, die Aktenverwaltung hatten die Grundbuchämter durchgeführt. So entstand das Grundbuch, in dem die Besitzer und einige dazugehörenden Rechte (Kredit, Nutznießung) eingetragen wurden. Die Führung der Grundbücher von Hárskút gehörte in den Zuständigkeitsbereich des Bezirksamtes von Veszprém. Hier wurden die Grunddokumente eingeführt, in denen Verkaufsverträge, Erbschaftsbeschlüsse, Hypothekeneintragungen die Dokumente über die Vollziehung der Feldreform im Jahre 1920 zu finden sind, außerdem ausgezeichnete Orts-, Besitz- und Familienquellen.

Das Schriftgut der Vertreibung der Ungarndeutschen von Gyertyánkút und Hárságypuszta (1946 – 1949) befindet sich in der Abteilung für Besitzerregelung des Komitatsarchivs (VeML. 201.b) (die Dokumente und aufgezeichneten Inventuren der vertriebenen ungarndeutschen Familien, Beschlüsse, Protokolle, die Namenslisten der Vertriebenen). In der Siedlungsabteilung können die Inventare der zurückgebliebenen Güter, Protokolle und Beschlüsse unter den Dokumenten der Nagyteveler Siedlungsinspektors (VeML XXIV.201.c, XXIV. 207.) erforscht werden.

Die Dokumente des Gemeinderates aus der Zeit 1956-1969 sind im Komitatsarchiv (VeML XXIII. 785.) zu erforschen.

 

Die Dokumente über die Schulen, über die Anzahl der Schüler und Lehrer, über den Zustand der Erziehung (über die Sprache des Unterrichts) zwischen 1838-1849 werden in den Dokumenten für Erziehungswesen der Adelsversammlung des Komitats Veszprém/Wesprim (VeML IV. 1. r.) aufbewahrt.

In der Dokumentation des Schulinspektors des Komitats Veszprém (VeML VI. 501) befindet sich das Grundbuch, das den Zustand von mehr als 300 Grundschulen des Komitats im Zeitraum von 1884-1887 enthält. Unter den Daten des Grundbuchs I. kann über das Gründungsjahr der Schule von Hárságypuszta und Gyertyánkút, über die Schulerhaltung, über Angaben der Dorflehrer, über die Zahl der Schüler und über die genaue Beschreibung des Schulgebäudes und der Lehrmittel gelesen werden. Im Grundbuch II. wurden der Vermögenszustand und die Ausgaben der Schulen aufgezeichnet.

 

Die Dokumente der örtlichen Elementarschule von Hárságypuszta und Gyertyánkút zwischen 1910-1947 (VeML VIII. 262) und der staatlichen Grundschule aus der Zeit von 1946 bis 1965 (VeML XXVI. 290.) gelangen ins Komitatsarchiv.

 

Über die katholische Bevölkerung von Hárságypuszta und Gyertyánkút führte der Pfarrer von Szentgál die Matrikelbücher. Die Messen wurden bis 1950 in der Schule von Gyertyánkút zelebriert. Im Jahre 1945 wurde ein eigenes Pfarramt organisiert und von da an wurden die Matrikelbücher vor Ort geführt. Bis 1828 sind Matrikelbücher in einem Exemplar geführt, die im Erzbischöflichen Archiv von Veszprém zu finden sind. Nach 1828 erfolgte die Matrikelführung in Duplikation. Die Zweitschriften der konfessionellen Matrikelbücher (1828-1895) können im Komitatsarchiv Veszprém/Wesprim erforscht werden (VeML IV. 482.). Nach der Einführung der staatlichen Matrikelführung (1895) erfolgte diese ebenso in Duplikation. Die Zweitschriften der staatlichen Matrikelbücher (1895-1980) können im Komitatsarchiv (VeML XXXI.1.) erforscht werden.

 

Zusammengestellt von Hajnalka Márkus-Vörös, Archivarin, Archiv des Komitats Veszprém

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