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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Pula

Geographische Beschreibung

Die Gemeinde Pula/Pula und ihre Gemarkung erstrecken sich über 14,64km2. Ihre Nachbargemeinden sind: Nagyvázsony/Großwaschon, Szentjakabfa/Jakepfa, Vigántpetend, Kapolcs, Taliándörögd, Öcs.
 

Das Verwltungsgebiet Pula liegt zum größten Teil im Veszprém-Nagyvázsonyer Becken (Veszprém-Nagyvázsonyi-medence) des Süd-Bakony-Gebirges (Déli-Bakony), nur ein schmaler südlicher Streifen ihrer Dorffluren (nahe Szentjakabfa/Jakepfa) ist dem Plattenseeoberland (Balaton-felvidék) zuzuordnen. 
 

Die Nord-Süd-Ausdehnung der Gemarkung beträgt 6,90km, die Ost-West 4,50km. Die Ortsmitte, die im Tal des Vázsonyer-Baches (Vázsonyi-séd) entstand, liegt 215m ü.M. Der höchste und zugleich nördlichste Punkt der Dorffluren befindet sich an der Seite des Kab-Berges (Kab-hegy, 343m ü.M.). Der tiefste Punkt liegt am Kindersee genannten Ort (Kinder-tó, 187m ü.M.), der in Wirklichkeit kein See, sondern ein feuchtes Gebiet im Tal ist. Für die Lage der Gemarkung ist charakteristisch, dass ihr Binnengebiet tiefer liegt als die Gebiete nördlich und südlich davon. 
 

Die Gemarkung verfügt über einen abwechslungsreichen geologischen Aufbau. Löß aus dem Quartär findet sich nur noch in kleineren Flecken, an den Bergsohlen kommt jedoch oft Schuttstein vor. Von den pannonischen Ablagerungen sind Süßwasserkalkstein, Tonmergel sowie Basalt vorhanden, südlich vom Vázsonyi-Bach (Vázsonyi-séd) erscheint auch Dolomit aus der Trias.

Das Klima in der Gemeinde ist gemäßigt kühl und gemäßigt trocken. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,0−9,2ºC, der durchschnittliche Niederschlag 650−700mm. 

Die Niederschläge nimmt der Vázsonyi-Bach (Vázsonyi-séd) auf, der nördlich von Vigántpetend in den Eger-Bach (Eger-patak) mündet. An der Oberfläche des mit Basalt bedeckten Kab-Berges (Kab-hegy) und Táloder-Waldes (Tálodi-erdő) sind mehrere kleine Teiche oder feuchte Flächen ohne Abfluss zu finden.

Den ursprünglichen Baumbestand bildeten Zerreichen (Quercus cerris). Wald bedeckt auch heute große Flächen nördlich und südlich des Binnengebietes, Ackerbau ist lediglich entlang des Vázsonyi-Baches (Vázsonyi-séd) möglich.

Durch das Dorf führt die Landstraße Veszprém/Wesprim–Nagyvázsony/Großwaschon– Tapolca/Topolz, man erreicht den Ort auch aus Richtung Ajka/Ajka. Die nächsten Bahnhöfe liegen in Ajka/Ajka (19km), Tapolca/Topolz (24km) und Veszprém/Wesprim (26km).


Ortsgeschichte

Unsere Siedlung ist die östlichste Ortschaft im Tal des Eger-Baches. Die volksetymologische Deutung des Namens führt den Ortsnamen auf die ungarischen Wörter pólya(’Windeln’), pulya ’Kleinkind’) zurück, nach Linguisten jedoch stamme der Ortsname aus dem Personenamen Pualo oder Pula.

 

 

Archäologische Funde legen Zeugnis davon ab, dass das Gebiet des Dorfes bereits in den prähistorischen Zeiten bewohnt war. Dabei spielten die günstigen Lebensbedingungen der Umgebung (Klima, Landschaftsverhältnisse) eine wichtige Rolle.

Die ältesten Funde stammen aus der Neusteinzeit, aber es sind auch Spuren der Kupfer- sowie der Eisenzeit aufzufinden. Zeugnisse der Römerzeit finden sich auf den Hügeln nördlich vom Bach, im Tal unterhalb von Tálod, bzw. östlich des des ehemaligen Fischteichdammes. Eine Begräbnisstätte im Nordwesten des Sósvályuk-Ackers beweist, dass die Gegend zur Zeit der Völkerwanderung und der ungarischen Landnahme (im 10. Jh.) bewohnt war.

 

Auf dem heutigen Dorfgelände fanden sich im Mittelalter zwei Siedlungen: Pula, die zuerst 1233 in den Urkunden erwähnt wurde, sowie die bereits 1171 schriftlich dokumentierte Siedlung Tálod. Besitzer war die Sippe Rátót, später im 15. Jh. die mit ihr verwandte Familie Gyulaffy. Beim Anrücken der türkischen Heere wurden beide Ortschaften entvölkert: Tálad ab 1548, Pula ab 1557. Das menschenleere Gebiet fiel in den 1620-er Jahren ­ ­– zu Devecser gehörend ­– samt der Stadt Pápa an die Familie Esterházy.

 

Die Möglichkeit einer Neubesiedlung bot sich im Sommer 1745. Die entscheidende Frage diesbezüglich ist: Woher kamen die neuen Siedler? Der Siedlungsvertrag wurde mit János Poór, dem in Devecser ansässigen Gespan der Esterházy-Güter geschlossen, damit wurden am 1. Juli 1745 zwei Familien aus dem nahe gelegenen Öcs in Pula angesiedelt. Auch die Ansiedlung der Deutschen erfolgte zu den gleichen Konditionen.

 

Nur fleißige Menschen mit viel Ausdauer konnten dauerhaft auf diesem seit zwei Jahrhunderten unbewohnten Gebiet sesshaft werden. In den ersten zwei Jahrzehnten nach der Ansiedlung entstanden eine neue Wirtschaftsform und ein neues Gemeinschaftsleben. Die Grundlagen dafür boten die vom Lehnherren zugesicherten Konditionen:

·         54x528 Quadratklafter Ackerland

·         Krautgarten „um den Fluss herum”

·         Grundstück für ein Bauernhaus

·         Kneipenbenutzung für ein Vierteljahr

·         Weiden der Schweine zu besonderen Bedingungen

·         Bauholz zum Errichten der Wohnhäuser

·         Waldlichtung

·         Freies Weiterziehen (mit einem Abschiedsbrief)

·         Steuerfreiheit für drei Jahre: „drei freie Jahre”

·         Häusler

 

Zu den Verpflichtungen der Siedler gehörten:

  • Schöne und gute Häuser zu bauen 
  • Vierteljährlich 4 Forinten für die Ackerbenutzung zu bezahlen
  • Fuhren mit vier Ochsen zu machen (einen Tag im Monat)
  • den Zehntel der Ernte abzugeben (auch die der Bienen und der Lämmer)
  • Zehntelabgaben nach Devecser auf den Herrschaftshof zu transportieren

 

Am Anfang war die Bewegung der Siedler noch bedeutend: Viele Siedler zogen weiter, an ihre Stelle kamen neue. Von den im Jahre 1747 aufgezeichneten 31 Familiennamen finden wir 1757 nur fünf vor. Das heißt, dass nur ein Sechstel der angekommenen Siedler im Dorf blieb. Von den 40 Familien, die 1757 den Ort bewohnten, blieben in den nächsten Jahren lediglich 24 in Pula. Dies war der dreijährigen Steuerfreiheit und dem freien Umzugsrecht zu verdanken.

In den Protokollen der frühen Kirchenbesuche (Visitationen) sind die demographischen Daten der ersten Jahrzehnte erhalten geblieben: 

 

 

1747

1757

1771

 

 

 

 

 

Alter

 

 

 

 

 

Mann

 

 

 

 

 

Frau

 

 

 

 

 

gesamt

 

 

 

 

 

%

 

 

 

 

 

Mann

 

 

 

 

 

Frau

 

 

 

 

 

gesamt

 

 

 

 

 

%

 

 

 

 

 

Mann

 

 

 

 

 

Frau

 

 

 

 

 

gesamt

 

 

 

 

 

%

 

 

 

 

 

0–18

31

24

55

46

41

44

85

44

95

87

182

49

 

 

 

 

 

>19

33

32

65

54

53

54

107

56

95

95

190

51

 

 

 

 

 

gesamt

64

56

120

100

94

98

192

100

190

182

372

100

 

Nach den ersten Jahrzehnten ebbte die große Fluktuation der Einwohner langsam ab, und die Einwohnerzahl stieg an. Die Daten der ersten ungarischen Volkszählung (1784–1787) ergeben für Pula folgendes Bild:

 

 

 

 

 

 

 

 

Häuser

 

 

 

 

 

Familien

 

 

 

 

 

Einwohner

 

 

 

 

 

Männer

 

 

 

 

 

Frauen

65

76

437

224

213

 

Darunter gehörten die Männer folgenden Gruppen an:

 

 

 

 

 

 

Adlige

 

 

 

 

 

Bauer

 

 

 

 

 

Erben von Bauern

 

 

 

 

 

Häusler

 

 

 

 

 

Andere

 

 

 

 

 

1–12-jährig

 

 

 

 

 

13–17-jährig

5

34

33

48

9

72

23

 

Die letzten Jahrzehnte des 18. sowie die ersten Jahrzehnte des 19. Jh.s verliefen verhältnismäßig ruhig, dies deutet darauf hin, dass die Siedler mit ihrer Situation zufrieden waren. Nach der Neuregelung der Urbarialabgaben stabilisierte sich das Leben der Bauern, die den Großteil der Bevölkerung ausmachten, aber auch das der Häusler.

Die fleißigen Bewohner von Pula verrichteten darüberhinaus Aufgaben, die sich aus der Vertretung der Gemeinschaft ergaben, auch die geistlich-religiösen dazugerechnet. 1773 wurde dank der Opferbereitschaft von Georg Krammer die Kapelle des Heiligen Florians errichtet. Bis 1797 wurde eine – gemessen an der Größe der Ortschaft – große Dorfkirche erbaut.

 

Im Jahre 1811 wendeten sich die Leibeigenen von Pula an Lehnherren mit der Bitte, den Anbau von Weinreben zu genehmigen. Nach dem Roden des ausgewählten Waldstückes wurde 1812 mit dem Setzen der Weinstöcke angefangen. Auf dem 28 Hektar großen Gebiet wurden 75 Parzellen (durchschnittlich von der Größe von einem ungarischen Morgen) vermessen. 1817 bat man um Erlaubnis, auf dem Weinberg Keller und Kelterhäuser zu bauen. In der zweihundertjährigen Geschichte des Pulaer Weinberges („Náczi-Berg“ abgeleitet von Ignatz, dem Schutzheiligen des Berges) gab es zwei traurige Kapitel: Das eine war am Ende des 19. Jh.s die große Reblauskatastrophe, das andere die Zwangskollektivierung ab Ende der 1950-er Jahre, die die Besitzverhältnisse und das ganze wirtschaftliche Leben des Dorfes zerrütteten.

Ein neues Leben auf dem Weinberg begann nach 1972, der allgemeinen Feldaufteilung. Derzeit gibt es auf dem Gebiet 45 Bauten (Keller, Kelterhäuser, Wochenend- und Einfamilienhäuser), 60% von ihnen sind komfortabel, verfügen über Strom- und Wasserversorgung.

 

Ein Ereignis von herausragender Bedeutung war in der Geschichte des Landes und deren Ortschaften der ungarische Freiheitskampf 1848/49. Nachdem auf Forderung der Revolution im März 1848 neue Gesetze im April erschienen waren, hatte das auch für die Bewohner von Pula Konsequenzen. Unter den Mitgliedern der Tapolcaer Nationalgarde waren 41 Männer aus Pula verzeichnet. Diese Freiheitskämpfer wurden der 8. Truppe des Komitats Zala zugeteilt, sie dienten im Wechsel auf dem linken Ufer der Murau von Juli bis September 1848. Beim Einrücken im Oktober traten sieben Pulaer Männer in den Dienst ein, bei einer erneuten Rekrutierung im nächsten Frühjahr wurden weitere vier Soldaten eingezogen. Für die Freiheit Ungarns ließen auch zwei Männer aus Pula ihr Leben.

Das nächste bedeutende Ereignis war die Befreiung der Leibeignen, die mit dem Gesetz von 1868 endgültig zur Wirklichkeit wurde. Danach verbreitete sich die weitere Aufteilung der Grundstücke und Ackerböden. So entstanden die sog. Fertály- (’Viertel’) und Oktál- (’Achtel’) Grundstücke. Dies wurde auch durch das Anwachsen der Bevölkerung erzwungen.  

Die Einwohnerzahlen im 19. Jahrhundert lauteten wie folgt:
 

Jahr

1829

1848

1857

1869

1890

Anzahl

466

520

386

487

530

 

Nach der Jahrhundertwende suchten immer mehr Bewohner von Pula, das weiterhin eine Agrargemeinschaft war, nach der Verbesserung der Lebensbedingungen. Die Mehrheit der nach Amerika ausgewanderten Pulaer kehrte mit ihren Ersparnissen nach Hause zurück, es begann der Ankauf von Grundstücken in den benachbarten ungarischen Ortschaften sowie von weiter entfernt gelegenen Weinanbaugebieten. Dieser Prozess setzte sich nach 1920 fort.

Pula war von der Neusiedlung an über zwei Jahrhunderte eine reine Agrargemeinschaft, deren Mitglieder im Winter in den großen Wäldern des Esterházy-Gutes Arbeit fanden.

Ansichtskarte aus dem Jahre 1937-38

Nach der Ansiedlung entwickelte sich relativ rasch (noch im 18. Jh.) das Bewirtschaften des Meierhofes auf dem gräflichen Gut. Daneben lebten und arbeiteten – den örtlichen Bedürfnissen entsprechend – einige Handwerker (Schmiede, Wagner, Müller, Wirtsleute und Ladenhändler) im Ort. Ab den 1800-er Jahren verarbeiteten immer mehr Kleinhäusler Hanf und arbeiteten als Weber.  

 

Der Erste Weltkrieg brachte auch für die Pulaer eine schwere Zeit, 19 Soldaten aus Pula starben an der Front den Heldentod.

Während der Zeit der Räterepublik stellte sich der Dorflehrer, der ein überaus großes Ansehen genoss, an die Seite der Revolution. Nach dem Ersten Weltkrieg brachte der revisionistische Zeitgeist die sog. „Levente“-Bewegung, später auch die Gründung der örtlichen Volksbundorganisation mit sich. Als Antwort darauf brachten die Pulaer Schwaben, die sich der ungarischen Heimat treu fühlten, einen Lesekreis zustande.

Das größte Trauma in der Geschichte des Dorfes bedeutete die Zwangsrekrutierung der Pulaer Männer in das deutsche Heer im September 1944, die aufgrund der bei der Volkszählung 1941 angegebenen nationalen Zugehörigkeit erfolgte.

Im Zweiten Weltkrieg starben 21 Pulaer Männer, so erlebte das Dorf den Einmarsch der Russen am 27. März 1945 und die darauf folgenden Jahre praktisch ohne männliche Bevölkerung. Die zweite Hälfte des 20. Jh.s brachte dann erneut große gesellschaftliche Umwälzungen und Schicksalsschläge für die Dorfbevölkerung. Das Denkmal der beiden Weltkriege im Kirchgarten setzt den Gefallenen des Dorfes ein Denkmal.

Die Bewohner der Ortschaft Pula lebten 200 Jahre lang von ungarischen Dörfern umgeben, doch recht abgeschlossen, zu den Bewohnern der nahe liegenden Ortschaften hatten sie eine eher gute, nur selten feindliche Beziehung. Die ungeschriebenen, aber festen Regeln der Gemeinschaft und die Gemeinschaftsmoral sowie die wirtschaftlichen Grundlagen des Lebens sind ab Mitte des 20. Jh.s mit dem sog. „Sozialismus“ völlig zerfallen.

 

 

Die Einwohnerzahlen im 20. Jh.:
 

Jahr

1910

1920

1930

1941

1949

1960

Anzahl

496

470

493

465

416

380

 

Jahr

1970

1980

1990

1996

2000

2008

Anzahl

327

266

215

224

228

237

 

In den letzten 50 Jahren sind im Dorf folgende Erneuerungen zu verzeichnen: Mit dem Bau der neuen Straße wurde 1958 angefangen, am 16. Oktober 1959 wurde sie eingeweiht. Eine große Hilfe leistete dabei der damalige Verkehrsminister István Kossa.

Die LPG des Dorfes wurde im März 1959 gegründet und 1968 mit der in Nagyvázsony vereinigt. 1960 wurde im Dorf die erste elektrische Leitung gelegt. In den 1960-er Jahren wurde die Straße nach Öcs und Ajka, 1964 die nach Tapolca ausgebaut. So wurde das früher von der Außenwelt fast abgeschlossene Dorf ein Verkehrsknotenpunkt zwischen drei Städten: Veszprém, Tapolca, Ajka. Im November 1965 wurden das neue Gemeinschaftshaus und zwei neue Läden (ein Lebensmittelladen und die Dorfkneipe) eingeweiht. Seit 1975 gibt es im Ort Leitungswasser. Am Ortsrand wurde im Jahre 1986 ein Alginittagebau eröffnet. 1993 kam es zur Einweihung der neuen Friedhofskappelle. 1996 feierte die Dorfbevölkerung das 250-jährige Jubiläum der Ansiedlung, aus diesem Anlass wurde ebenfalls ein Denkmal errichtet und die Renovierung der Dorfkirche abgeschlossen. Im Jahre 1998 wurde das Kabeltelefonfestnetz ausgebaut, seit 2004 gibt es Erdgas, eine moderne Kanalisation entstand 2006.

Vor einem halben Jahrhundert waren die meisten Bauten des Dorfes im Privatbesitz, diese waren Bauernhäuser, in denen mehrere Generationen zusammen lebten. Im Besitz der Familie Esterházy waren das verhältnismäßig kleine Schloss, die Försterhäuser, die Gesindehäuser, die Mühle und das Sägewerk. Im gemeinschaftlichen Besitz fanden sich die beiden Hirtenhäuser. Der Kirche gehörten das Haus des Schulmeisters und das Schulgebäude. Heute sind alle Häuser – bis auf das Schloss und das Gemeindehaus – in Privatbesitz.


Institutionen

Gemeindeverwaltung

 

Früher war der Leiter der örtlichen Verwaltung der Richter. Seine Arbeit verrichtete er im Auftrag der Lehnherrenfamilie Esterházy, er wurde vom Gespan kontrolliert. Die notariellen Arbeiten fielen an den jeweiligen Schulmeister, der die Intelligenz des Dorfes verkörperte.

Als in Pula 1767 die neun Fragen zu der damaligen Urbarienverordnung beantwortet wurden, waren der Dorfrichter Josef Halász (Fischer) und der Gespan Lőrinc Nagy. Die beiden sind die ältesten uns überlieferten Dorfvorsteher. Der erste Dorflehrer war – nach unseren jetzigen Kenntnissen – 1771 Johann Summer (Sommer). Von dieser Zeit an können wir die personellen Veränderungen auf diesen drei Posten anhand der schriftlichen Quellen mehr oder weniger nachvollziehen.

Während des Freiheitskampfes 1848–49 verrichteten sowohl der Richter als auch der Lehrer als ehrliche Bürger der Gemeinschaft und gute Landsleute von Ungarn ihre Arbeit. Im Frühjahr 1855 wurde in Kapolcs eine Notariatsdirektion von sechs nahe liegenden Dörfern (darunter auch Pula) gegründet. Nach dem Ausgleich Österreich-Ungarns im Jahre 1867 wurde Pula 1871 dem Notariat von Taliándörögdzugewiesen.

Bei der Wahl der Gemeinderäte wurde das Gemeindegebiet von Pula, das bis dahin zum Komitat Zala gehörte, am 16. März 1950 dem Komitat Veszprém angeschlossen. Statt der Gemeindedirektion Taliándörögd gehört das Dorf seit dem 1. Januar 1969 zum Kreisnotaramt Nagyvázsony.

Nach der Wende, seit Oktober 1990 erlangte die Gemeinde seine Unabhängigkeit wieder: Sie hat einen eigenen Gemeinderat. Die amtliche Verwaltung wird durch das Amt in Nagyvázsony ausgeführt, das fünf benachbarte Gemeinden unterhalten. Seit 1994 hat auch die Pulaer deutsche Minderheit eine eigene Selbstverwaltung.

 

Schulwesen

 

Zur Zeit der deutschen Ansiedlung, in der ersten Hälfte des 18. Jh.s war die ländliche Schulbildung in Ungarn bestimmt von niedrigerem Niveau als im Herkunftsland der Siedler. Dies muss der Grund dafür gewesen sein, dass sich die Siedler rasch entschieden, in der neuen Heimat eine Schule zu organisieren. Dabei stand ihnen die Kirche zur Seite. Es war jedoch die Aufgabe der Lehnherren, eine Schule zu gründen.

In Pula gab es bereits 1760 ein Gebetshaus. In diesem Gebäude, das auch dem Lehrer als Wohnung und den Kindern als Schulraum diente, wurden anfangs die Sonntagsmessen abgehalten. (In unserem Komitat gab es solche Dörfer, wo das auch Mitte des 20. Jh.s Praxis war.) In Pula stand dieses Gebäude wohl an der Stelle des heutigen Gemeindehauses.

 

 

 

Schulkinder wahrend des Ersten Weltkrieges


 

    Vom ersten Dorflehrer, dem 25-jährigen Johann Summer (Sommer) berichtet die namentliche Volkszählung 1771. Aus den Daten der Zusammenschreibung kann man darauf schließen, dass es im Dorf 40–45 schulpflichtige Kinder gab und der Unterricht erst einige Jahre davor anfing. Die Unterrichtssprache (wie auch die der Messen) war Deutsch.

Im Jahre 1807 stand bereits das heutige Gebäude Nr. 36 in der Hauptstraße (Fő utca), darin bekam die Lehrerwohnung ihren Platz, im ersten Zimmer lief der Unterricht. Dieses war ein mit Stroh gedecktem Haus mit langem Gang, das hundert Jahre später (1904) umgebaut wurde.

Im Jahre 1848 wurde die damals moderne neue Schule errichtet, die heute als Dorfmuseum funktioniert. Das Gebäude bewahrte seine ursprüngliche Form bis heute, die Dorfbewohner sind bis heute stolz auf diese Einrichtung, die eingeweiht wurde, als die jungen Männer des Dorfes dem Ruf der Heimat folgten und als Soldaten in den Freiheitskampf zogen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde unter der Hausnummer 39 wieder eine neue Schule errichtet, später, im Jahre 1938 erbaute man eine weitere Schule ein Haus weiter (Nr. 38). Beide Einrichtungen entsprachen den Anforderungen der damaligen Zeit: Sie bestanden aus einem Klassenzimmer, einem Vorraum und einem Lehrerzimmer. Ab dieser Zeit gab es also drei Schulgebäude im Ort. Die 1848 errichtete Schule wurde später zum Leserkreis, das andere Gebäude diente fortan als Gemeindehaus, und nur im neuesten Gebäude verlief der Unterricht.

 

 

 

Schulkinder im Jahre 1936


 

     Bis Mitte des 20. Jh.s unterrichtete lediglich ein Lehrer in der katholischen Dorfschule.

Ab 1. September 1950 wurden die Klassen zu zwei Schülergruppen zusammengezogen: die Schüler der 1–4. und die der 5.–8. Klasse hatten in dem einzigen Klassenzimmer vormittags und nachmittags abwechselnd Unterricht.

In der 1954 umgebauten Schule entstanden zwei Klassenzimmer, ein kleiner Flur und ein Büro. Im September 1959 lief auf der neu gebauten Straße der öffentliche Busverkehr an. Dies brachte mit sich, dass die Kinder ab der 5. Klasse nach Nagyvázsony zur Schule fuhren. In den übrigen vier Klassen der Grundschule unterrichteten weiterhin zwei Lehrer zwei Schülergruppen.  Im September 1965 wurden alle Klassen (mit immer weniger Kindern) zusammengezogen und in einer einzigen Gruppe unterrichtet. Damit blieb ein Lehrer im Dorf.

Ab Juni 1977 löste man die Schule in Pula auf, alle Schüler pendelten nach Nagyvázsony.

Die Kindergarten- und Schulkinder fahren auch heute jeden Tag mit dem Bus nach Nagyvázsony in die mit den Gemeinden Barnag, Mencshely und Vöröstó zusammen unterhaltene zentrale Einrichtung. Die dortige Schule unterrichtet Deutsch als Minderheitensprache und bietet auch Musikunterricht an.

 

Außerschulische Bildung

  

In der Zwischenkriegszeit bestand das örtliche kulturelle Leben lediglich aus einigen öffentlichen Vorträgen, ein paar Proben und Vorstellungen des Laientheaters sowie aus dem Feiern des ungarischen Nationalfeiertages am 15. März.

Im Jahre 1940 entstand aus den der ungarischen Heimat treuen Einwohnern – als Gegenpol zu den Volksbundaktivitäten – ein Leserkreis, der seine Treffen im heutigen Gemeindehaus abhielt. Abends kam es zu Zusammenkünften, bei denen zusammen Radio gehört oder gelesen und diskutiert wurde. Für Einrichtung und andere Kosten des Raumes (Heizung, Energie, Putzen) kamen die Mitglieder selbst auf.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die sog. freie Selbstbildung die Rolle der früheren Kulturvereine, wobei die Pflege der Volkskultur als vorrangiges Ziel galt. Ab den 1950-er Jahren jedoch mischte sich die Politik immer mehr in die außerschulische Bildung ein, es entstand die sog. Kulturheimbewegung. Für ihre Zwecke wurde die 1848 erbaute alte Schule im Oktober 1951 zum Kulturheim umfunktioniert und auch umbenannt. Hier versammelte sich die Jugend an Winterabenden zum Diskutieren, Radiohören oder Erlernen und Proben von Schauspielen. Die frühere sog. Sommerküche samt Räucherkammer der Schule wurde im Januar 1953 abgerissen und eine Bühne erbaut.

Fortan entstand ein reges kulturelles Leben im Dorf, damit auch eine Gruppe zur Pflege der schwäbischen Kultur, die aus einer Kapelle, einem Chor und einer Tanzgruppe bestand. Im Frühjahr 1954 trat diese Gruppe mit einem zweistündigen Programm im Veszprémer Theater auf, dessen Kernstück ein anhand der örtlichen Traditionen zusammen gestelltes deutschsprachiges Hochzeitsspiel bildete. Der Auftritt brachte einen großen Erfolg und war das erste deutsche Nationalitätenprogramm in unserem Komitat.

Das Dorf, in dem es erst keinen Strom gab, erhielt 1955 ein mit Aggregator betriebenes Kino, in dem es sonntags Filmvorführungen gab. Die Einweihung des modernen Kulturhauses 1965 war ein großes Ereignis, zumal es dort einen großen Saal mit Bühne, Umkleideräume, eine Bibliothek, ein Fotolabor usw. gab. Das neue Gebäude schuf die Möglichkeit für viele Zivilgruppen, einem Hobby nachzugehen: So wurden ein Laientheater, eine Volkstanzgruppe, ein Foto- und Jugendklub, eine „Elternschule“ (vor allem für die Winterzeit) gegründet. Als das Dorf 1968 seine unabhängige Verwaltung verlor, sank das Interesse an den lokalen Kulturinitiativen, bald darauf wurden aber – zur Faschingszeit – so genannte „Schwabenbälle“ veranstaltet.

In diesem Gebäude erhielten auch die Arztpraxis und die Verwaltung ihren Platz. Das Gemeindehaus wurde 1997 gründlich renoviert, heute hat hier die örtliche Volkstanzgruppe ihr Zuhause.

Einige neuere Veranstaltungen können auf 10 Jahre Geschichte zurückblicken: Ein Adventstreffen vor Weihnachten, ein Rentnerabend zur Faschingszeit und ein Dorffest am letzten Samstag im Mai, wo auch der Maibaum „ausgetanzt“ wird.

 

Vereinsleben:

 

1992 wurde die Esterházy-Károly-Stiftung ins Leben gerufen, um dadurch die sich im kirchlichen Besitz befindenden Kulturschätze (die Kirche und Kapellen) aufrecht zu erhalten bzw. alle kulturellen Initiativen zu fördern.

 

2007 gründete man den Pulaer Jugendklub (PIK), um dort Jugendtreffen und verschiedene Programme für Jugendliche zu organisieren. Der Klubraum (Fő u. 63) wurde 2008 erweitert.

 

Im Gartenfreundverein auf dem Náczi-Berg (gegründet 2007) schließen sich Bauern und Gärtner der am Ortseingang liegenden Weingärten zusammen, der Verein dient als Interessenvertretung und wichtigster Beschützer der landschaftlichen und kulturellen Werte des Náczi-Berges.


Brauchtum

Siedlungsbild

 

 

 

Bei der Ansiedlung wurden den Leibeigenen die Baugrundstücke auf dem Gebiet der heutigen Hauptstraße (Fő utca) zugewiesen: Zuerst entstanden hier auf beiden Straßenseiten je 10 Grundstücke, die nach ihrer Zweiteilung 1793 mit den Hausnummern 10-310 (auf der Nordseite) und 68-89 (auf der Südseite) versehen wurden.

 

Am längsten bewohnt ist das Gebiet um das heutige Schloss und Herrschaftsgelände. Um 1727 wohnte hier der Förster der Familie Esterházy, in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s war die Straßenseite gegenüber der Kirche von Kleinhäuslern bewohnt, es wurde aber auch die Nordseite der Kis utca bebaut, und um das Schloss lebten die Bediensteten.

 

Karte von Pula aus dem Jahre 1807

 

 


 

Das Urbarium aus dem Jahre 1768 beschreibt die damaligen Besitzverhältnisse des Dorfes.

Besitz der Leibeigenen

Zahl der Leibeigenen

Innengebiet

Außengebiet (Morgen)

Wiesen

Abgaben

(Fuhren oder Fronarbeit)

7/8 Grundstück

12

2 6/8

17

5

45

90

3/8 Grundstück

16

1 3/8

8 1/2

2 1/2

22 1/2

45

Kleinhäusler

4

6/8

-

-

-

-

 

Die Abgabepflicht der Siedler sah folgendermaßen aus:

 

Pacht pro Jahr (Ft)

Brennholz (Klafter)

Garn (Pfund)

Hahn (Stück)

Huhn (Stück)

Eier (Stück)

mit 7/8 Grundstück

1

7/8

5 ½

2

1

4

mit 3/8 Grundstück

1

3/5

2

1

1

2

 

Im Dorf ist diese ursprüngliche Größe der Grundstücke bis heute erhalten geblieben: ein ganzes Grundstück ist 5865,5 m2 groß. Auch die Veränderungen des Siedlungsbildes können mit Hilfe von alten Katasterkarten (vom Ende des 18. Jh.s bzw. aus dem Jahre 1807) bis zu den Anfängen zurück verfolgt werden. Die Gemeinde wurde ursprünglich von einem kleinen Bach am Schloss in zwei Teile geteilt, heute verblieb davon lediglich das trockene Wasserbecken. Der westliche Teil reicht vom unteren Dorfende (Toarf: ’Dorf’) bis zur Kapelle, den östlichen Teil bildeten das Schloss mit den umliegenden Wirtschaftsgebäude sowie die Kis utca (Nejstift: ’Neustift’). Auf einer Karte aus dem Jahre 1858 sieht man, wie weit das Dorf bis dahin ausgebaut wurde.

 

 

18. Jh.

1807

1858

Wohnhäuser

59

66

74

Wirtschaftsgebäude mit Wohnung

Gasthaus

Haus des Gespans

Gasthaus

Haus des Gespans

2 Mühlen

Gasthaus

Haus des Gespans

2 Mühlen

Übrige Gebäude

Kapelle

Kapelle, Kirche

Kapelle, Kirche

 

Größere Veränderungen des Dorfbildes gab es erst nach 1958, nachdem die neue Straße gebaut werde. Später, in den 1980-er Jahren wurde wegen der neuen Anfragen eine neue Straße, die Kab-hegy utca ausgebaut, 1991 wurde das ehemalige Wirtschaftsgelände des Schlosses Eigentum der Gemeindeverwaltung, danach wurden auch dort neue Baugrundstücke vermessen. Um das früher einheitliche Dorfbild möglichst zu bewahren beschäftigt die Gemeinde einen Architekten.

 

Sakrale Umgebung

 

Die deutschen Siedler gehörten der römisch-katholischen Kirche an, und wurden in die 1726 gegründete Pfarrei Nagyvázsony/Großwaschon eingegliedert. Durch die Familie Esterházy entstand 1750 die Pfarrei in Petend (heute Vigántpetend), der ab dann Pula als Filiale angehörte. Wahrscheinlich hielten die Pulaer jedoch an Nagyvázsony/Großwaschon fest, denn ab 1755 gehörten sie wieder der dortigen Kirche an, ab 1812 wechselten sie wieder zu Petend.

 

Kirche und Kapellen

 

Im Jahre 1760 stand bereits die dem Heiligen Wendelin geweihte Kapelle. Georg Krammer ließ 1773 die Floriankapelle auf eigene Kosten errichten.

Die Pulaer katholische Kirche wurde nach den Plänen von Jakob Fellner von Károly Esterházy, Bischof von Eger/Erlau, dem Besitzer des Papaer Esterházy-Gutes erbaut. Die 1797 fertig gestellte Kirche wurde Karl Borromäus geweiht.

 

Wegekreuze
 

Aus Stein errichtete Kreuze mit Korpus und Mariastatue stehen an mehreren Stellen im Dorf: neben der Kirche, auf dem Friedhof und an den Straßen, z.B. am Hang zum Náczi-Berg, am unteren Dorfausgang und an der Straße nach Öcs (das so genannte Waldkreuz). Ein Kreuz steht auch auf dem Grundstück des Hauses Nr. 70 (Fő utca). Das jüngste Kreuz wurde 2011 von József Fischer auf seinem Grund auf dem Náczi-Berg aufgestellt. Seit Neuestem markieren Kreuze aus Holz auch die geschützten Kloster- und Kirchenruinen von Tálad. Das Dorf besitzt keinen Kreuzweg, die Bilder der Stationen sind aber in der Kirche zu sehen.

 

Trachten

 

In der ersten Zeit nach der Ansiedlung waren mit Sicherheit die mitgebrachten Trachten ausschlaggebend, später jedoch mussten sich die Siedler auch in dieser Hinsicht den Gegebenheiten in der neuen Heimat anpassen. Bei der Anfertigung der Kleidung spielte der Hanf die Hauptrolle. Ab Mitte des 18. Jh.s lebten Weber im Dorf, die hauptsächlich Hanftextilien herstellten, bis Mitte des 20. Jh.s waren Hemden, Unterröcke und Unterhosen aus Hanftextilien im Gebrauch. Die älteren Männer des Dorfes trugen bis in die 50-er Jahre im Sommer leichte, sehr weite Hanfhosen.

Mit der Zeit änderten sich die alltägliche Trachten, einerseits durch das Auftauchen neuer Stoffe, andererseits durch das Kennenlernen der neueren „Mode“ anderer Ortschaften. In der ersten Hälfte des 20. Jh.s trugen die Frauen Unterröcke und Hemden mit langen Ärmeln aus weißer Baumwolle. Die bunten Röcke reichten bis unter die Knie. Ebenfalls aus bunten Stoffen wurde die westenförmige, Rekl genannte Oberbekleidung angefertigt.

Die Kopftücher der Jüngeren waren bunt gemustert oder getüpfelt, mit zunehmendem Alter wurden sie immer dunkler – ähnlich wie die übrigen Kleidungsstücke. Unter dem Kopftuch trugen die verheirateten Frauen – auch bei großer Hitze – den so genannten Schopf. Die weiten Faltröcke und die Westen wurden seit den 1940-er Jahren abgelegt. Die Frauen trugen Schnürstiefel (im Winter mit Knöpfen) und braune Strümpfe. Die älteren Frauen trugen Pantoffeln. Ein unerlässlicher Teil der Frauenbekleidung war die dunkle Schürze.

 

Szenger György und seine Familie (Anfang der 1940-er Jahre

 

 


 

Für die Hemden und Unterhosen der Männer wurden weiße, selbstgewebte Stoffe verwendet, die Hosen wurden aus Filz oder dickem Cordsamt genäht, für den Winter wurden spezielle Stiefelhosen angefertigt. Den gleichen Stoff nahm man auch für die Jacken und Westen. Die Männer trugen schwarze Stiefel mit einem geraden Schnitt. Die Knaben hatten im Winter Mützen auf, größere Jungen und verheiratete Männer trugen Hüte.

 

Junge Bruschen wahrend des ersten Weltkrieges

 

 

 

Bei der Hochzeit zog die Braut einen gefalteten, weiten Rock und eine blaue Seidenbluse mit langen Ärmeln an. Auf ihren Kopf wurde ein mit bunten Bändern geschmückter Rosmarinkranz gesetzt. Der Bräutigam trug eine schwarze Jacke und Hose, dazu ein weißes Hemd und setzte sich einen schwarzen Hut an. Auf seine Jacke wurde ein kleines Sträußchen aus weißen Wachsblumen gesteckt.

 

 

 

Hochzeitsleute, 1940


 

 

Feste und Feiertage

 

Bis auf einige Bedienstete der Lehnherrenfamilie Esterházy war die Dorfbevölkerung katholisch, für sie war bis Mitte des 20. Jh.s eine starke Religiosität charakteristisch. Früher verschmolzen kirchliche und profane Bräuche gänzlich miteinander.

Selbst das Wirtschafts- und das Kirchenjahr fielen nicht mit dem Kalenderjahr überein. Den Anfang und das Ende des Jahres (Ernte und Vorbereitung des nächsten Jahres durch die Herbstaussaat) bestimmten die Feldarbeiten und das Wetter.

 

Mit Advent fing das Spinnen der Hanffäden an: Die Mädchen versammelt sich abends in einem ausgewählten Haus, wo sie auf den mitgebrachten Spinnrädern mit dem Spinnen begannen. Zu einem späteren Zeitpunkt erschienen auch die jungen Burschen, um den Mädchen den Hof und kleine Streiche zu machen, es wurde auch viel gesungen.

Mit dem Einsetzen des kalten, frostigen Wetters fingen die Schlachtfeste an, am häufigsten fielen sie auf den Dienstag, seltener auf den Donnerstag. Bei der großen Arbeit half die ganze Großfamilie mit, den Höhepunkt bildete das Feiern nach getaner Arbeit. Am Abend klopften Jugendliche an, die – nachdem sie hereingelassen worden waren – folgendes Gedicht sagten:

 

Kujn ámt hejr und fráu!

Guten Abend, Herr und Frau!

Kepsz mier ejn stikl fon enge száu,

Geben Sie mir ein Stück(chen) vor eurer Sau,

Nuer ejn stikl fleis und ejn stikl vurst,

Nur ein Stück(chen) Fleisch und ein Stück(chen) Wurst,

Enge vein lest mier mejn turst.

Euer Wein löscht mir mein’ Durst.

’S Schütel mejne fiesz, frien mejne fiesz,

Es schütteln meine Füsse, frieren meine Füsse,

Vensz mier vasz kejm völtsz, kepsz mier klej hijtsz,

Wenn Sie mir was geben wollen, geben sie mir gleich jetzt,

Trauszt bej d kham(e) henkt ejn stank vierst.

Draussen bei der Kammer hängt ein Stange Wurst,

Kepsz mier ti lanke, laszt ti khurcen henke,

Geben Sie mir die lange, lassen sie die kurzen hängen,

Kepsz mier ejne khurce auh dazu,

Geben Sie mir eine kurze auch dazu,

Mier szein fül khámeradn dazu.

Wir sind viele Kameraden dazu.

 

Am Tag der Heiligen Lucia (13. Dezember) streute man den Hühnern Körner in einen Reifen, damit sie nicht weglaufen und ihre Eier auf dem eigenen Hof legen.

Das größte Fest des Jahres waren Weihnachten (25.-26. Dezember), wo in jedem Haus ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde, der meist aus den umliegenden Wäldern stammte. Am Heiligabend zogen die Rinder- und Schweinehirten durchs Dorf, sie machten mit Dudeln, Glocken und Peitsche Lärm und wünschten dabei den Wirten gesegnete Festtage, wofür sie mit Wein, Wurst und Kuchen belohnt wurden. Abends zogen Kinder mit ihrem Christkindlspiel von Haus zu Haus. Nach dem Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) fing die Faschingszeit an, die bis Aschermittwoch dauerte. In dieser Zeit hielt man Hochzeiten nach strengen Regeln ab.

Als traditionelles Fest wurde Mariä Lichtmess (2. Februar) gefeiert, an dem man auch glaubte das Wetter vorhersagen zu können. Zusammen mit den Kerzen wurden auch die Wachsstöcke geweiht.

Das Ende der Faschingszeit feierte man mit einem drei Abende andauernden Ball, der von den unverheirateten jungen Männern veranstaltet wurde. Am Fastnachtdienstag zogen die verkleideten Burschen (Faschingkredl) durchs Dorf und machten Streiche, um Mitternacht (aber noch häufiger bereits um 11 Uhr) schloss der Richter das Feiern ab.

Die kirchliche Liturgie der Karwoche wurde durch weltliche Bräuche ergänzt. Die am Gründonnerstag verstummten Glocken ertönten erst am Karsamstag wieder. In der Zwischenzeit waren die Kinder mit Ratschen im Dorf unterwegs und ersetzten so die gewohnten Glockentöne. Am Palmsonntag und Karfreitag sang man in der Kirche die Passion (bis 1945) in deutscher Sprache. Am Morgen des Karfreitags zogen die Frauen mit ihren größeren Töchtern los, um den Rosenkranz zu beten. Sie beteten auf Deutsch vom einen Kreuz zum anderen ziehend: unterhalb des Friedhofes, dann auf dem Friedhof, am Waldkreuz, schließlich an der Kirche. Unterwegs wurde kein Wort mit den anderen gewechselt.

Das Eierfärben war allgemein verbreitet, das Eierwerfen war ein Spiel der Kinder.

Der Maibaum wurde traditionell von den jungen Männern auf dem Platz vor der Kneipe aufgestellt. Er wurde dann am letzten Sonntag im Mai – verbunden mit einem Ball – ausgetanzt. Auch einzelne Mädchen erhielten kleine Maibäumchen oder Äste von den Burschen.

Der kirchliche Gedenktag des Schutzheiligen der Pulaer Kirche, Karl Borromäus (1538–1584) ist der 4. November. Die Kirmes wurde am darauffolgenden Sonntag gefeiert: Dazu gehörten eine Messe mit der Blaskapelle, ein reichliches Mittagessen und ein Ball. Auf diesen Bällen (wie auch bei den Hochzeiten) wurden die örtlich bekannten Tänze getanzt: Patschtanz, Schusterwalzer, Brauttanz, Arschtanz, Kreuztanz, Hoffarttanz, Mazurka und Deutscher Csárdás.

Das mit dem ersten Advent beginnende und dem Andreas-Tag (30. November) zu Ende gehende Kirchenjahr hat sich in zweieinhalb Jahrhunderten nur wenig geändert und beeinflusste damit nur langsam die alltäglichen Bräuche sowie die Feiertage.

Nach der Praxis der letzten Jahrzehnte gab es jeden Sonntag, an den vorgeschriebenen kirchlichen Festtagen und an manchen anderen Feiertagen (z.B. dem Tag des Heiligen Florian und Heiligen Wendelin) eine heilige Messe – das ist heute nur noch eine Erinnerung. Genauso in der Erinnerung leben die Hanifmes(Hanfmesse) am ersten Adventmontag, die „richtige“ Mitternachtsmesse am Heiligabend, die große Auferstehungsprozession am Ostersamstag und die Prozession der Pirger (Bürger) mit der Blaskapelle zu Fronleichnam sowie die gemeinsamen Pilgerfahrten nach Sümeg/Schimeg oder Csatár.

Dr. Kurt Petermann sammelte in den Jahren 1972 und 1974 die Pulaer Volksbräuche: Tänze, Lieder und Musik. Damals konnte er noch viel Wertvolles von der Tradition in Pula festhalten.


 

Dr. Kurt Petermann mit Pulaer Musikern und Tanzern (1972)


 

Dialekt

 

Die Nachfahren der Pulaer deutschen Siedler sprachen – und sprechen zum Teil heute noch – eine donaubairische ui-Mundart, d.h. die u-Laute der deutschen Wörter erscheinen als ui-Diphtong. So z.B. in den Wörtern

 

 

 

Bube: Pui

Bruder: Prui(d)

Fuß/Füsse: Fuisz/Fi(e)sz

Futter: Fui(d)

gut: kuit

Kuh/Kühe: Khui/Khi(e)

Mutter: Mui(d) Ruhe: Rui

Pflug: Pfluich

suchen: suih(e)

tun: tuit

zu: zui

 

 

Weitere Wörter aus dem Pulaer Dialektwortschatz sind:

 

Dorf: Toarf

Feuer: Fai(e)

Hefe: Zeig

Kapelle: Khapeün

Kastell: Khasteün

Leute: Leit

Meierhof : Ma(e)rhof

Neustift: Najstift

 

 

Die Pulaer verwendeten auch aus dem Ungarischen entlehnte Wörter, deren deutsche Entsprechungen sie nicht kannten oder gebrauchten:

Lapt(a) – Labda: ’Ball’                

Kokas – Kakas: ’Hahn’

Pilok – Pillangó: ’Schmetterling’

 

Die typisch bairische Diphtongierung ist auch in den folgenden Wörtern zu entdecken:

 

Gemeinde: Kmua

klein: klua

Knoll: Knual

Kohle: Khual(n)

Krummet: Kruam(e)t

Lehm: Luam

Schule: Schual

Stein: Stua

 

 

Die deutschen Siedler kamen aus verschiednen Gegenden des deutschen Sprachgebietes und sprachen zu Anfang keine einheitliche Sprache. Wahrscheinlich hat sich mit der Zeit die am häufigsten gesprochene Varietät durchgesetzt.

 

Essgewohnheiten

 

         Die im Folgenden vorgestellten Essgewohnheiten beziehen sich hauptsächlich auf die Zwischenkriegszeit. Die Ernährung hat sich mit der Zeit geändert, sie hing auch stark von den Jahreszeiten ab.

Zum Frühstück gab es häufig Milch, gebratene oder gekochte Kartoffeln, Speck, Grieben, gekochte Bohnen oder Sauerkraut in Öl, Quark, Zwetschgenmarmelade.

Zu Mittag gab es immer eine Suppe: Meist wurde sie aus Kartoffeln, Bohnen, Linsen, Tomaten, Möhren und Petersilienwurzeln gekocht, es gab aber auch Grießnockerlnsuppe oder Milchsuppe mit Nudeln.

Als Hauptgericht wurden Gemüseeintöpfe aus Bohnen, Kartoffeln, Linsen, Kraut (mit Tomaten, gekochten Eiern oder Wurst) zubereitet, es standen aber auch oft Mehlspeisen auf dem Speiseplan: Kartoffelpuffer, Nudeln oder Maisbrei mit Zwetschgenmarmelade, Quark-oder Krautnudeln, Buchteln. Zu Abend wurden die Reste vom Mittag gegessen oder auch die traditionellen Frühstücksgerichte.

An Sonn- und Feiertagen wurde Folgendes aufgetischt: Zum Frühstück Milchkaffee, zu Mittag eine Fleischsuppe aus Geflügel, Knochen oder eine Gulaschsuppe (nach dem Schweineschlachten). Zum gekochten Fleisch wurde eine Tomaten- oder Milchsoße bzw. Kren gereicht. Oft gab es Fleisch mit Kraut, Gulasch (Pörkölt) oder gebratenes Fleisch. An Festtagen war es üblich, Kuchen (Mohn-, Nuss- oder Kakaozöpfe) oder Butterkipferl, auch Buchteln (mit Marmelade, Mohn, Quark gefüllt) und Strudel zu essen.

In der Advents- und Fastenzeit wurde mittwochs und freitags kein Fleisch gegessen. Am Karfreitag gab es kein Frühstück, zu Mittag wurde eine kalte Obstsuppe aus Dörrobst und Quarkkuchen zubereitet, erst zu Abend gab es etwas Warmes: eine Suppe und Quarknudeln. Auch am Karsamstag wurde gefastet, erst nach der Auferstehungsmesse nahm man Sülze mit Fleisch zu sich. Am Ostersonntag war das Weihen der Speisen in der Kirche gebräuchlich.

Zur Hochzeitsschmaus wurde eine Hühnersuppe, gekochtes Hühnerfleisch mit Kren, und/oder Tomatensoße, ein Schweinepörkölt (Gulasch), Kalbs- oder Hühnergulasch, Fleisch mit Kraut und Kuchen serviert.  

 

 

Hochzeitsleute im Jahre 1931 oder 1932

 

 

 

         Den Leichenschmaus gab es bis in die 1950-er Jahre: Am Abend nach der Beerdigung versammelten sich die Verwandten, Patenkinder und die Totengräber. Zu diesem Anlass wurde eine Geflügelsuppe, gekochtes Hühnerfleisch mit Tomatensoße oder Kren, Fleisch mit Kraut, Braten und Kuchen zubereitet, zum Essen reichte man Wein.

In den ersten Jahrzehnten nach der Ansiedlung gab es auch Gerste und Süßkartoffeln auf dem Speiseplan. Bis in die 1950-er Jahre versorgte sich das Dorf mit Lebensmitteln: Alle Nahrungsmittel wurden vor Ort erzeugt. Es waren (mindestens) zwei Mühlen in Betrieb, und eine Ölmühle. In alle Mühlen des Dorfes brachte man auch von Weitem Körner zum Bearbeiten.


Sehenswürdigkeiten

Pula liegt am Südhang des Kab-Berges (Kab-hegy). Drei Viertel des Gemeindengebietes ist mit Wald bedeckt, so bietet die Umgebung des Ortes Gelegenheit für schöne Spaziergänge und Wanderungen, bei denen auch viele Baudenkmäler aufgesucht werden können.
 

  

 

Auf dem Friedhofgelände stößt der Besucher auf die Überbleibsel eines Steinbruchs, der seit den römischen Zeiten benutzt wurde. In manchen Dorffluren („Unter der Wiese“) werden Torf und Kies abgebaut, auf der Südseite können „Ziegenhufe“ (Congeria ungula caprae) gesammelt werden.

 

Baudenkmäler sind  im Ortsteil Tálad zu finden: Die Ruinen der ehemaligen Dorfkirche von Tálad befinden sich am Ufer des Séd-Baches, unweit auf der Wiese (in südlicher Richtung) sind auch Mauerreste des Paulinerklosters, das bereits im Jahre 1263 in Urkunden Erwähnung fand.

 

Die römisch-katholische Pfarrkirche (erbaut im Barockstil) wurde 1797 eingeweiht, die Kapelle zu Ehren des Heiligen Florians wurde 1773 errichtet. Beide sind geschützte Baudenkmäler. Ebenfalls unter Denkmalschutz stehen einige Bauernhäuser an der Hauptstraße (Fő utca): Nr. 62, 69, 79 sowie das Haus Nr. 43 in der Kis utca. Geschützte Baudenkmäler sind zudem die ehemalige Mühle am Ortsausgang und die Steinbrücke über den Séd-Bach in ihrer Nähe (erbaut im Jahre 1896).

 

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das kleine Schloss der Familie Esterházy (Kis utca Nr. 43), die Friedhofskapelle sowie das 1848 erbaute ehemalige Schulgebäude, das heute als Dorfmuseum funktioniert (Fő utca 35). Das Heldendenkmal der in den beiden Weltkriegen gefallen Dorfbewohner befindet sich im Kirchgarten, ebenfalls dort steht ein Denkmal, das zum 250. Jahrestag der Ansiedlung der Deutschen aufgestellt wurde. Eine besondere Sehenswürdigkeit bieten die beiden Scheunenreihen, die die Höfe vom Süden und vom Norden her abschließen.

 

Im Dorf wurden auch einige Holzstatuen aufgestellt: Auf dem Weinberg (Náczi-Berg) steht ein Holzdenkmal am oberen Ende der Kis utca, und am Eingang der Kellerreihe wird man vom Heiligen Ignaz empfangen. Vor dem Schloss steht der Heilige Antonius (ein Werk von Ignác Blénesi), die im Kirchgarten aufgestellte Statue ist ein Geschenk der Partnergemeinde Étfalva-Zoltán.

 

Im Dorfmuseum ist die Geschichte des Dorfes mit Hilfe von Dokumenten nachzulesen und mittels traditioneller Gegenstände der bäuerlichen Alltagskultur nachzuvollziehen.

 

Östlich von der Gemeinde steht eine Gedenktafel, die an den Bau der neuen Dorfstraße (1959) erinnert. Im Gemeindehaus steht eine Tafel für István Kossa. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche stehen die Gedenksteine der hier Ende März 1945 gefallenen deutschen Soldaten (Alois Aigner und Werner Stoffer).

 

Gelegenheiten für Übernachtung gibt es in einigen Häusern im Dorf, Auskunft darüber bietet die Gemeindeverwaltung.

 
Nördlich vom Dorf ist eine Basalthöhle zu finden, westlich liegt eine Alginitfundstelle, in der Abdrücke frühen Lebens (von vier Millionen Jahren), u.a. von Nashorntieren, Fischen und Blättern besichtigt werden können.


Quellen

Zusammen gestellt vonReményi Antal (†), ehemaliger Dorflehrer und Bürgermeister a.D.  unter der technischen Mitarbeit von Piller Magdolna

 

Fachliteratur:

 

Az első magyarországi népszámlálás. KSH-Budapest, 1960.

Folkloresammlung auf Farb- und Tonfilm. In:  Deutscher Kalender 1974207–209.
 

Grünceiszné Józsa Zsuzsanna: Egy német falu a Bakonyban, Pula; Szombathely, (1993) Tanárképző Főiskola, Szakdolgozat
 

H. Csukás Györgyi: A településmód és öröklési szokások néhány Balaton-felvidéki faluban. In: Morzsák. Tanulmányok Kisbán Eszter tiszteletére. Budapest, 1987.
 

H. Csukás Györgyi: Pula, Márkó és Vöröstó falvak építkezése. In: Veszprém Megyei Múzeumi Közlemények 18. sz. (1987)
 

Hutterer Claus Jürgen: Das ungarische Mittelgebirge als Sprachraum. Max Niemeyer Verlag, Halle 1963.
 

Leitold István: A pulai családok élete. Kéziratos dolgozat a Laczkó Dezső Múzeum (Veszprém) Néprajzi Adattárában
 

Leitold István: Szülőföldem régi szokásai. Kéziratos dolgozat a Laczkó Dezső Múzeum (Veszprém) Néprajzi Adattárában

Magyarország Régészeti Topográfiája 2., A veszprémi járás. Budapest, 1969.
 

Ördög Ferenc: Zala megye népesség-összeírása és egyházlátogatási jegyzőkönyvei, 1745–1771. Zalaegerszeg, 1991–1998.
 

Petermann Kurt dr.: Noch erklingen sie. III. Teil, Neue Zeitung, 1974. június 28.
 

Piller Ferenc – Reményi Antal: Egy aprófalu, Pula az ezredfordulón.2001. Kéziratos dolgozat a Laczkó Dezső Múzeum (Veszprém) Adattárában.
 

Porpáczy György: A vigántpetendi plébánia története. 1962. Kézirat a Veszprémi Érseki és Főkáptalani Levéltárban.
 

Reményi Antal: Erdők között élünk (Pula honismereti szakköre). In: Veszprém Megyei Honismereti Tanulmányok II. (1973) 81–88.
 

Reményi Antal – Szauer István (szerk.) (Írták Reményi Antal et al.): Pula története. Pula: Pula Község Önkormányzata. 1996.
 

Reményi Antal: Pula 250 évének változásaiból. In: Veszprém Megyei Honismereti Tanulmányok XIX. (2000) 85–94.
 

Reményi Antal: Egy falu harmadfél évszázados változásai. 2000. Kézirat a Szentendrei Szabadtéri Néprajzi Múzeum Adattárában.
 

Reményi Antal: Ein Man kam… Gedanken und Erinnerungen an Kurt Peterman. In: In Memoriam Dr. Kurt Peterman. Berlin, 2002.
 

Reményi Antal: Az újkori Pula település-szerkezetének kialakulása és változásai. In: Márkusné Vörös Hajnalka–Mészáros Veronika: (szerk.): Háztörténetek. A dunántúli németek kulturális jellemzői. Veszprém, 2006. 57–80.
 

S. Lackovits Emőke: Az egyházi esztendő jeles napjai, ünnepi szokásai a Bakony és Balatonfelvidéki falvakban. Veszprém, 2000.
 

S Lackovits Emőke: Viseletek, öltözködési kultúra a Bakony és Balaton-felvidéki falvakban. Veszprém, 2001.
 

Veszprém megye helytörténeti lexikona II. Budapest, 1988.

www.pula.hu

 

 

 

Archivarische Quellen:
 

Im Komitatsarchiv Zala (Zala Megyei Levéltár, ZML) sind zahlreiche Dokumente der Ortsgeschichte aus dem 18.-19. Jh. aufzufinden, u.a. die Urbarialverordnung (ZML IV. 1.g) sowie Steuerlisten (Conscriptiones dicales) aus den Jahren 1773–1838 (ZML IV. 9b).

 

Viele Dokumente der Zeit um und nach der Urbarialverordnung von Maria Theresia (1770) können im Archiv der Familie Esterházy des Ungarischen Staatsarchivs (MOL P 1216) erforscht werden, so z.B. die Abgabendokumente 1761: Capsa 1, nr. 1; 1763: Capsa 59, nr. 70; 1773: Capsa 51 nr. 3, 63, 65; 1793: Capsa 64 nr. 268.

 

Im Slowakischen Nationalarchiv in Pressburg befinden sich Beschreibungen der in Pula liegenden Besitztümer der Familie Esterházy, u.a. die des Gasthofs, des Schafgehöfts und der Dienstwohnung des Jägers. Ebenda sind die Inventarlisten der Sägemühle Tálod (1829) zu erforschen. Duplikate dieser Dokumente sind auf Mikrofilmen auch im Komitatsarchiv Veszprém einzusehen. 

 

Im Komitatsarchiv Veszprém (VeML) befinden sich zahlreiche ältere Dokumente der Pulaer deutschen Gemeinschaft. Dem ehemaligen Dorflehrer Reményi Antal ist die Rettung folgender Quellen zu verdanken: Beschreibung der Dorffluren (1803), deutschsprachige Inventarlisten (1804), Vermessungsunterlagen (1838), Listen der Dorfflurenbesitzer (1850-er Jahre), Parzellen Protocoll 1858, Urbarialvereinbarungen aus dem Jahre 1866 (VeML V. 429. b.aa).

 

Auch neuzeitliche Quellen sind reichlich im Archiv erhalten: Abrechnungen (1868-1913), Kassenbücher (1869–1900, 1933–1940), Steuer- (1887) und Getreidelisten (VeML V. 429.b.bb) usw.

 

Aus der neuesten Geschichte der Ortschaft bewahrt das Archiv die Protokolle des Gemeinderates (1950–1968) und andere Dokumente aus den Jahren 1950–1987 (VeML XXIII. 879).

 

In den Dokumenten des Papaer Gutes der Familie Esterházy (VeML XI. 602.b) finden sich Pulaer Schriften aus den Jahren 1833–1858.

 

Unter den Urkunden der Familie Zichy (VeML XI. 608.) beziehen sich zahlreiche auf den Ort Pula: Richterberichte (1822–1831), Gerichtsprotokolle (1791–1845) und Pachtverträge (1752–1819).

 

Auch die Rettung der Dokumente des Pulaer Weinberges (VeML IX. 239) ist dem Dorflehrer Reményi Antal zu verdanken, der diese 2004 ins Archiv gebracht hatte. Darunter befinden sich die Listen der Eigentümer (1812), das Abgabenbuch des Weinbergs, das von 1810 bis 1848 auf Deutsch, von 1849 bis 1874 auf Ungarisch geführt wurde, und in dem auch die Kaufvertrage fixiert wurden. In den Protokollbüchern des Weinbergs wurden alle Angelegenheiten akribisch festgehalten: die Wahl der Vorsteher, der Schutz der Grenzen, Straßen und Tore, die Behinderung der Überfälle und des Weinpantschens, die Festsetzung der Löhne und der Weinpreise. Ins Archiv gelangten auch die Listen über die Weinabgaben an die Lehnherrenfamilie Esterházy in deutscher Sprache (1825–1859) sowie die Schriften über die Einnahmen und Ausgaben des Weinbergs (1817–1872). Eine Kopie der Weinbergverordnung aus der ersten Hälfte des 19. Jh.s kann ebenfalls im Archiv eingesehen werden. 

 

Die Texte (Parzellen Protocoll) der Vermessungen der Gemarkung (1858, 1923, 1942) ist dem Material des Vermessungsamtes eingegliedert (VeML VI. 103.b.), die dazu gehörigen Landkarten sind im Ungarischen Staatsarchiv (MOL S.78-79.) und im Komitatsarchiv Veszprém (VeML XV. 11. a: T-664 és T-332) aufzufinden.

 

Unter den Dokumenten des Dorfes sind auch einige in Bezug auf die örtlichen Verordnungen (Fleischkontrolle, Weidenbenutzung) sowie das frühe Vereinslebens zu finden (VeML XXI. 102.): Schriften des Levente Egyesület (VeML X. 207) und des Feuerwehrvereins 1967–1972 (VeML X. 719). Die Dokumente der Hangya-Genossenschaft (VeML XI. 105) gewähren einen Einblick in die Handelsverhältnisse des Ortes (1922–1942).

 

Die Schuldokumente aus den Jahren 1929–1937 (VeML VIII. 270.) sowie 1945–1974 (VeML XXVI. 156.) können ebenfalls im Komitatsarchiv erforscht werden. Auch die Dokumente der außerschulischen Bildung sind da einzusehen (VeML XXIV. 511/28 bzw. VeML XXVI. 763/53).

 

Die katholische Bevölkerung von Pula wurde von 1726 in den Kirchenbüchern von Nagyvázsony/Großwaschon registriert. Die bis 1828 in einem Exemplar geführten Kirchenbücher werden samt den Pfarreidokumenten im Erzbischöflichen Archiv Veszprém aufbewahrt. Die ab 1828 angefertigten Duplikate der Kirchenbücher (1828–1895) sind im Komitatsarchiv Zala einzusehen. Die 1895 eingeführten staatlichen Personenregister wurden ebenfalls in zwei Exemplaren angefertigt, die Duplikate sind im Komitatsarchiv Veszprém nachzulesen (VeML XXXI.1.). (Pula gehörte von 1895 bis 1950 zum Standesamt Taliándörögd, 1950 zu Nagyvázsony/Großwaschon, am 1. Januar 1951 ist es eigenständig geworden.) 

 

Zusammen gestellt vonReményi Antal (†), ehemaliger Dorflehrer und Bürgermeister a.D. (Fachliteratur) und Márkusné Vörös Hajnalka, Archivarin (Komitatsarchiv Veszprém)

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