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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Sankt-Iwan

Geographische Beschreibung

Das Verwaltungsgebiet von Bakonyszentiván/Sankt-Iwan beträgt 9,14km2. Es gehört geographisch gesehen als Tiefebene voll und ganz zur Kleinlandschaft der Pápa-Devecserer-Ebene (Pápa–Devecseri-sík), zur Mittellandschaft des Marcal-Beckens (Marcal-medence) und damit zur Großlandschaft der Kleinen Ungarischen Tiefebene (Kisalföld). Seine Nachbargemeinden sind Bakonyság, Pápateszér, Csót, Vanyola und Lovászpatona. Bakonyszentiván/Sankt-Iwan liegt 21km von Pápa/Papa entfernt.
 

       Die Nord-Süd-Ausdehnung der Gemarkung beträgt 3,90km, die Ost-West-Ausdehnung 5,00km. Das Zentrum des Innengebietes liegt 168m ü.M. Der tiefste Punkt liegt 158m ü.M., der höchste Punkt befindet sich westlich vom Innengebiet, auf dem Szőlő-Berg (Szőlő-hegy) 209m ü.M. 
 

       Kies und Sand aus dem Quartär bedecken die Oberfläche der Gemarkung, unter der sich Lehm aus dem Pliozän und triassischer Dolomit aus dem Mesozoikum verbirgt. 
 

       Das Klima in der Gemeinde ist gemäßigt kühl und gemäßigt trocken. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,5-10ºC, die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr 600-650mm.
 

       Die Fließgewässer der Gemarkung: Szakács-Ader (Szakács-ér), im mittleren Teil die Csángota-Ader (Csángota-ér), Kánya-Ader (Kánya-ér), im Westen die Csikvánder-Bakony-Ader (Csikvándi-Bakony-ér), Patonaer-Bach (Patonai-patak) führen das Oberflächenwasser ab. An der Szakács-Ader (Szakács-ér) im Osten der Gemarkung befinden sich mehrere kleinere und größere künstlich angelegte Fisch- und Anglerteiche. 
 

       Den ursprünglichen Baumbestand bildeten Stieleichenwälder (Quercus robur)die heutigen Wälder der Gemarkung sind eher sekundär, hauptsächlich Akazienwälder (Robi), auf den feuchteren Gebieten Edelpappelwälder (Populus).
 

Von der Kisbér/Beer mit Pápa/Papa verbindenden Landstraße, 1,00km westlich von Pápateszér, führt ein befestigter Zufahrtsweg in das 3,00km entfernte Dorf. Auf dieser Straße weiterfahrend erreicht man Lovászpatona (6,00km).


Ortsgeschichte

Zur Geschichte des Ortsnamens 

 

Die Siedlung bekam ihren Namen von Johannes dem Täufer, dem Schutzpatron ihrer Kirche, der auf ungarischem Sprachgebiet im Mittelalter den Heiligen Iwan genannt wurde. Die Gründung des Dorfes- nach seinem Namen- wurde in die Mitte des 13. Jahrhunderts geschätzt.

 

Die Kirche von Sanktiwan/Bakonyszentivan


 

Die Siedlung von Sankiwan / Szentiván im Mittelalter

 

Das Dorf und seine Kirche wurden im Jahre 1330 in einer Urkunde zusammen mit seinen Besitzern erwähnt: Johannes und Beke „de Sancto Johanne”, Adligen. Die Siedlung Szentiván gemeinsam mit der beiden Pusta von Zsörk und Rusztavanyola war im Mittelalter in Besitz der adligen Familie Szentivány.

Sie wurden vom 13. Jahrhundert als Kirchenort erwähnt, von ihren Pfarrern blieben Angaben aus dem Jahre 1480, 1500, 1501 erhalten. Die Runensteuer der Leibeigenen des Dorfes war 10 Forint im Jahre 1448. Die Türken brannten sechs aus seinen 15 Grundstücken im Jahre 1531 ab. Die Steuereinnehmer schrieben zuletzt im Jahre 1542 die Ortschaft zusammen, im Jahre 1560 wurde nur noch die Stelle seiner unbewohnten Mühle am Ufer des Flusses erwähnt.

Das Dorf stand rund 200 Jahre lang als Heide. Der Veszprémer Bischof kaufte es von János Tötösi im Jahre 1702 für 1100 Forint, danach gelang das Gebiet in Besitz der Familie Esterházy, das früher zum Ugoder, dann zum Pápaer Gutshof gehörte. Die Heide wurde zum Eichelmast der Schweine verpachtet, die Pächter zahlten im Jahre 1705 25 Forint Schweinzehnten.      

 

Die Ansiedlung der Deutschen

 

Auf ihr zum Pápaer Gutshof gehörendes Gebiet siedelte die Familie Esterházy katholische donau-bayerische Bauer im April 1744, gleichzeitig erlaubte sie ihnen Freiheit und freie Migration von 3 Jahren.

Die Kolonisation war völlig erfolgreich. Der Präfekt des Gutshofes Josef Bittó gab von der angesiedelten Bevölkerung am 7. März 1748 die erste Nachricht. Nach seinem Bericht sind alle Einwohner von Szentiván katholisch, 278 Einwohner, davon176 beichtverpflichtete Personen. An der Grenze des Dorfes waren alle in den 1750-ern 36 vollständig ausgemessene Grundstücke im Jahre 1770 bewohnt, außer der Leibeigenen mit Grundstücken wurden zahlreichen Häusler mit und ohne Hauseigentum zusammengeschrieben. Die alten Familiennamen von Sanktiwan / Bakonyszentiván sind die folgenden: Földing, Vesztergom, Valdinger, Heizler, Harninger, eigner, Veiler, Vizer, Holczinger, Sándl, Tficser, Vagenhoffer, Strommer, Mader, Mics, Stankovits, Radics

Sie lebten von Ackerbau und Tierzucht, die Leibeigenen fällen Bäume im Wald für Tagelohn. Nach dem Ablauf ihrer Steuerfreiheit bestanden ihre Lasten teilweise aus den gewöhnlichen Abführungen und aus Pacht. Sie verkauften ihre Früchte auf dem Markt von Pápa. Ihr gerichtliches Forum war das Patrimonialgericht.

 

Arbeitsmöglichkeiten im 19-20. Jahrhundert

 

Das Dorf bestand bis das Ende des 18. Jahrhunderts aus einer weiten Straße und seine Oberfläche- mit den Inneren zusammen -betrug insgesamt 1 680 768 sechsfüßiger Klafter. Die Klaftervermessung von 1857 legte die Oberfläche des Dorfes in 1862 Klafterjoch fest und diese konnte 638 Einwohner versorgen. Die Gemeinde, die im Jahre 1785 524 Einwohner hatte, zeigte bis zum 19. Jahrhundert eine Steigerung an der Bevölkerungszahl, danach aber einen langsamen Rückfall. Im Jahre 1960 lebten 497 Einwohner, zurzeit wohnen 220 Einwohner in dieser Siedlung, und das obwohl die Grundstückverteilung - verglichen mit den anderen Gemeinden dieses Landbezirkes - günstig ist und der natürlichen Zuwachs als entsprechend betrachtet werden kann.

Am Anfang der 1900-er Jahre kam das Wirtschaftsleben in Schwung, viele beschäftigten sich mit Tierzucht. Es gab keine Häuser, wo keine Pferde gehalten wurden. In diesem kleinen Dorf gab es mindestens 80-90 Pferdekutschen, sehr gute Fohlen wurden gezüchtet. Die meisten Fohlen kamen zur Armee von Österreich, der Tschechei, von Ungarn. Viele Rinder, Kühe wurden gehalten und gezüchtet: in jedem Haus gab es mindestens zwei Kühe, bei vielen Einwohnern sogar noch mehr. Die Zahl der Rinder erreichte die 700. Man züchtete auch Schweine, in jedem Haus gab es eine Sau (Mutterschwein), mit den Ferkeln zusammen waren im Allgemeinen etwa 300 Schweine in dem Dorf. Am Morgen trieb der Schweinehirt alle Schweinen auf die Weide aus und nur für die Nacht trieb er sie wieder nach Hause. Die Frauen hielten viel Geflügel, Hühner, Enten, Gänse. Es gab nur wenig Puten im Dorf.

Die Grenze von 1100 Joch erwies sich langsam schon für wenig. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten die jungen Leute in die USA, nach dem ersten Weltkrieg nach Kanada aus. Im Jahre 1941 hatte 6,7 % der landwirtschaftlichen Bevölkerung ein Grundstück grösser als 20 Joch, 34,5 % zwischen 5 und 20 Joch und 20,9 % verfügte über eine Grundstückgröße von unter 5 Joch.

Im Jahre 1935 hatte  Tamás Eszterházy Grundstücke von 142 Joch, diese wurden verpachtet. Zur Gemeinde gehörten der Bauernhof von Hangyálos, die Mühle von Kapcsándi, die Mühle von Szakács, die Außengebiete mit 15 Einwohnern. (Heute sind diese unbewohnt.)

 

Die Vertreibung

 

Im Jahre 1941 bekannten sich 275 Personen aus den 569 Einwohnern bei der Volkszählung zu Deutschmuttersprachler (48 Prozent). Unter diesen wurden 35 Personen zwischen 1944 Dezember und 1945 März nach Deutschland vertrieben, später im Frühling 1948 wurden 128 Personen in die sowjetische Besetzungszone von Deutschland transportiert. Viele Familien gerieten nach Fenyőfő und Lókút. Die kollektive Bestrafung der unschuldigen Bevölkerung und deren Folgen nahmen die betroffenen Menschen psychisch hart mit.

Später konnten einige ins Dorf zurückkehren und ihr eigenes Haus zurückkaufen. Aber das konnten sich nicht alle Einwohner leisten. Es gab solche, die die Vertreibung nicht überlebten. In die beschlaggenommenen Häuser wurden Familien von Oberungarn, und aus den Komitaten Nógrád und Békés mit falschen Versprechen angesiedelt. Ein Teil von diesen zog später aus dem Dorf weiter. Die Namen der vertriebenen Familien sind in der Kirche auf einer Marmortafel aufgelistet.


Institutionen

Selbstverwaltung
 

Das Amt von Sanktiwan / Bakonyszentiván wurde zwischen den zwei Weltkriegen mit Pápateszér im Pápaer Landbezirk gemeinsam verwaltet, Sanktiwan / Bakonyszentiván war gleichzeitig der Sitz des Kreisnotariats. Vom 22. Oktober 1950 bis zum 30. September 1960 funktionierten im Dorf ein selbstständiger Gemeinderat und ein selbstständiges Amt.

Die Volksrepublik beschloss ab 1. Oktober 1966 mit dem Sitz in Sanktiwan / Bakonyszentiván mit den Gemeinden Pápateszér und Bakonyság einen gemeinsamen Gemeinderat zu gründen, diese wurde im Jahre 1969 aufgelöst und mit dem Sitz in Pápateszér wurde eine neue Gemeindeverwaltung von Pápateszér, Bakonyszentiván, Bakonyság und Bakonytamási gegründet. Heute hat die Siedlung eine eigene Gemeindeverwaltung, deren Bürgermeisterin Frau Boldizsár geborene Edit Ledó heißt.

Die Siedlung hat ungefähr 250 Einwohner und verfügt über wenig Institutionen: es gibt eine mobile Postdienstleistung. Die medizinische Grundversorgung ist versichert, der Hausarzt kommt aus Pápateszér in die Gemeinde, Apotheken sind in Pápateszér und Lovászpatona. Das nächste Krankenhaus liegt in Pápa. Die weiteren Grundversorgungen werden durch Kleinhandlungs- und Gastwirtschaftseinheiten geleistet. (Zwei Orte zum Austausch von PB Gasflaschen und zwei Gemischtwarenverhandlungen) Die kulturellen Ansprüche können durch das Kulturhaus, durch die Bibliothek erfüllt werden, die in einem schönen, neuen Gebäude einen Platz gefunden hat.

Jedes Wohnhaus ist mit Leistungswasser und Strom versorgt. 90% der Bevölkerung verfügt über Festnetztelefon, die Handys haben jedoch Empfangsstörungen. Die Gasleitung ist in der Gemeinde ausgebaut, 70 Prozent der Einwohner schlossen sich an. Der Haushaltsmüll wird in kleinen Containern gesammelt und vom Győrer Kommunaldienst zur Anlage transportiert.

 

Die Selbstverwaltung der Gemeinde von Sanktiwan / Bakonyszentiván ist ein Mitglied im Landesvereins der „Szentiváner Charta“. Im Jahre 1995 wurde der Vorläufer dieser Organisation zur Kultur- und Traditionsbewahrung mit dem Namen „Szentiváner Verband“ gegründet, die Mitglieder waren die folgenden Selbstverwaltungen: Alsószentiván, Bakonyszentiván, Cserhátszentiván, Felsőszentiván, Győrszentiván, Pilisszentiván, Újszentiván, Zalaszentiván.

Nachdem man die Früchte der Zusammenarbeit gesehen hatte, wurde 2001 vom Szentiváner Verband - erweitert mit dem Bürgerwehrverein von Pilisszentiván und Győrszentiván und mit einer Privatperson - entschieden, einen Verein zu gründen. So wurde der Nationalverein der „Szentivaner Charta“ gegründet, der seine Arbeit auf die vorhandenen Werten baut. Die Zusammenarbeit wurde mit den anderen „Szentiván“  Gemeinden – wie z.B.: Vajdaszentivány in Siebenbürgen -  außerhalb der Landesgrenze erweitert. Im Rahmen der Zusammenarbeit organisiert der Verein wissenschaftliche und fachspezifische Konferenzen, die die Verwaltungsarbeiten unterstützen. Ihre Zusammengehörigkeit wird durch die Millenniumsgedenktafel und die Fahne der „Szentiváner Charta“ symbolisiert. Diese sind in jedem Mitgliedsortschaft zu finden.


Deutsche Minderheitsverwaltung
 

Die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung wurde 1998 gegründet, deren Mitglieder Ernő Földing (Vorsitzender), Ferenc Nagy (Stellvertreter), Zoltán Földing und József Harninger (Vertreter) sind. Früher wurde die deutsche Minderheit durch Elektoren vertreten. Die deutsche Minderheitenselbstverwaltung nimmt an der Organisation des Dorflebens, an der Abwicklung der Veranstaltungen und ihren finanziellen Unterstützungen aktiv teil.

Die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung hat ein eigens Büro, wo sie ihre Sitzungen und die öffentliche Jahresanhörung halten kann.

Sie organisiert regelmäßig Ausflüge um die schöne Landschaften des Landes kennenzulernen und die Gemeinschaft zu verstärken.


Die Schule
 

Die Siedlung hat derzeit keine Schule, die 24 Schüler und Schülerinnen aus Szentiván besuchen die Pápateszérer Grundschule.


Der Kindergarten
 

Die Siedlung verfügt über einen Kindergarten mit einer Gruppe und elf Kindern. Die Leiterin der Institution ist Krisztina Maródy.


Brauchtum

Sanktiwan / Bakonyszentiván-Siedlungsbild, Strassenstruktur

 

Das Einstraßendorf, das zwischen den kiesigen, sandigen, stellenweise lössbedeckten nordsüdlichen Hügelrücken des nördlichen sich lang erstreckenden Bakonyalja Gebirges gebaut wurde, liegt 170 Meter über dem Meeresspiegel. Die als Felder und teilweise als Weinberg bearbeiteten Hügel sind auch ziemlich niedrig, an der südwestlichen Grenze des Dorfes erreichen sie eine Höhe von nur 200 Meter. Der höchste Berg ist der Weinberg (209 Meter). Hier befinden sich kleinere Wälder. Die Bäche Kánya und Szakács entspringen an den Füßen des Bakony Gebirges. In den Tälern finden wir Wiesen, die östliche Seite des Weinberges ist mit einem schönen Schnurbaumwald bedeckt. Die Siedlung befindet sich in einer angenehmen landschaftlichen Umgebung, seine äußere Oberfläche beträgt etwa mehr als 900 Hektar, seine innere Oberfläche beträgt 43 Hektar. Im Dorf befinden sich großenteils Felder, vor allem Ackerboden, und Wiesen.

Bei der Ansiedlung von Sanktiwan / Bakonyszentiván im 18. Jahrhundert wurden lange, breite Wege und von der Größe her einheitliche Grundstücke ausgemessen. Auf den Grundstücken wurden lange Häuser gebaut: zwei Zimmer, eine Küche, zwei Abstellräume, zwei Ställe, am Ende des Gebäudes einen Wagenschuppen, am Ende des Grundstückes eine Scheune. Die Häuser wurden nicht bunt gemalt, sondern weiß gestrichen. Die Straßen wurden jeden Samstag bis zur Mitte der Straße gefegt, ein jeder rechte auch, besonders, vor Fronleichnamsfest. Das Dorf war von gottesfürchtigen Einwohnern bewohnt.

Das Zimmer zur Straße wurde als erstes Zimmer genannt, das nur dann gebraucht war, wenn Gäste oder Verwandten zum Beispiel beim Jahresmarkt, Wallfahrt, oder an weiteren Festtagen zu Besuch kamen. Sie hielten sich in diesem Zimmer auf. Im hinteren Zimmer schliefen die Familienmitglieder, (oft 8-9 Personen zusammen), dort standen 3-4 Betten, in denen je 2-3 Personen schliefen. Zwischen den zwei Stuben lag die Küche, beide Zimmer konnte man durch die Küche betreten. Der meist gebrauchte Raum war immer die Küche. Gegenüber der Eingangstür stand der Ofen, über dem Ofen der offene Schornstein, daran wurde das Fleisch geraucht. In den Zimmern an der Seite der Tür stand der Sparherd, der entweder aus Bausteinen oder aus Kacheln gesetzt wurde. An der Seite des Sparherdes lagen die Betten nacheinander, an der anderen Seite in der Ecke stand der Tisch mit Bänken. Der Tisch hatte eine Schublade, in der das Brot und das Essbesteck gelagert wurden. Neben den Betten stand je ein Stuhl. Neben dem Tor gab es eine kleine Tür, dadurch wurde zu Fuß rein- und rausgetreten.

Zwei Abstellräume wurden gebaut, damit alles seinen Platz hat. Der eine Abstellraum wurde als der Getreidelager, der andere als Kartoffel- und Karottenlager genutzt.

Das Gebiet zwischen der Scheune und Wagenschuppen wurde Scheuertenne oder Dreschplatz genannt, hierher wurde beim Dreschen das Getreide gebracht. In dem einen Stall waren die Kühe, in dem anderen die Pferde, den Schweinen wurde ein separierter Stall gebaut. In jedem Hof wurde ein Blumengarten angelegt, in dem die Frauen verschiedene Blumen anbauten.

Die Häuser waren am Anfang von 1900-er strohbedeckt, aber da in den Zwanzigern viele neue Häuser bauten, verschwanden die Häuser mit Strohdach bis zur Mitte des Jahrhunderts.

Das Bild des Dorfes zeigt heutzutage ein gemischtes Bild: man findet sowohl schön gepflegte Grundstücke, Gebäuden als auch renovierungsbedürftige, im schlechten Zustand stehende Häuser. Im inneren Gebiet der Gemeinde befinden sich etwa 110 Wohnhäuser. Im Dorf gibt es wenige Zahnlückengrundstücke. Wenn die Gemeinde neu Baugrundstücke vermessen würde, wäre es möglich, weitere Wohnhäuser zu bauen.

 


Sakralumgebung

 

 

Die religiöse Zugehörigkeit der Bevölkerung

Die Bevölkerung von Sanktiwan / Bakonyszentiván ist katholisch und gehört seit 1779 als Filialkirche zum römisch katholischen Pfarramt von Pápateszér.

 

Die Kirche von Sankiwan / Bakonyszentiván

In der Mitte der Hauptstraße steht die römisch katholische Kirche des Dorfes, die im Jahre 1794 im Spätbarockstil gebaut wurde. Ihr Aufbau wurde von Graf Károly Eszterházy, Prälat- und Kirchenpatron unterstützt, der die religiöse Erneuerung anregte, der in derselben Zeit der Gutsherr der Güter von Pápa-Devecser-Ugod war. Die denkmalschutzartige Kirche ist einschiffig, ihre Länge beträgt 31 Meter, ihre Breite 14 Meter, der Turm ist 35 Meter hoch. Die Hauptfassade der Kirche hat einen Zickzackgiebel.

Die Kirche betretend formt sich ein harmonischer Kircheninnenraum heraus. Der innere Anstrich wurde 1983 erneuert. An den beiden Seiten des Eingangs befindet sich je ein geschnitztes Weihwasserbecken aus rotem Marmor. Rechts darüber sehen wir ein Bild mit einem Kreuz, darunter ein Bild über die im Purgatorium leidenden Seelen. Seine Überschrift ist: „Georg Haas-Johann Vízer”- wahrscheinlich der Namen der Spender. Daneben ist der Eingang der Altöttinger Kapelle.

An den folgenden Tragpfeilern hängt das alte Altarbild: Johannes der Täufer tauft Jesu im Fluss Jordan. Der Wert des versilberten Bilderahmens ist auch mit dem Engelkopf oben am Rahmen bewiesen. Das Bild über dem Beichtstuhl stellt die Heilige Familie dar. Das ist das Werk eines Papaer Malers. Seine Kuriosität ist Sankt Laurenz, der Blutzeuge, dargestellt an der oberen Hälfte des Bildes.

An den zwei Bildern des mittleren Pfeilers sind Sankt Sebastian und Florian (die gewählten Heiligen des Dorfes) und Sankt Wendelin, der Schutzheilige der Rinder dargestellt. Das Bild wurde 1801 gefertigt. Seine Überschriftschrift ist: „Tos Schmidt piux: Tanri”. Daneben steht die schöne aus Holz geschnitzte Statue von Sankt Anton aus Padua.

Der sogenannte Kleinaltar zeigt das Wunder von Lourdes, die Mariaerscheinungen. Jungfrau Marias Statue ist aus Gips, die von Bernadette aus Holz. Daneben steht der Taufbrunnen, ein wunderschöner Teil der Kircheneinrichtung. Der untere Teil, der Lebensbaum mit der Schlange, ist aus geschnitztem Marmor. Der obere Teil ist vergoldet, mit eingelegter Holzschnitzerei. Auf dem oberen Teil wird die Taufe von Jesu dargestellt. Das Bild darüber - gemalt in 1886 - stellt die Königin des Rosenkranzes dar. An der hinteren Seite des Bildes steht die Namenliste der Spender: György Radics, Anna Radics, Mihály Radics, Antónia Radics, verw. Frau Tülman Jáhnosné geborene Magdolna Radics, János Radics, Örzse Radics geborene Felber.

Das Bild der Tragsäule ist: MARIA HILF, die Passauer Heilige Jungfrau, die Helfer der Christen. An der hinteren Seite steht der Name des Schenkers: Károly Vízer und das Jahr: 1886. Dieses Bild ist das Abbild des Gnadenbildes der Insbrucker Madonna von Lucas Cranach, deren Original bei den Passauer Kapuzinern bewahrt wird. Dieses Gnadenbild wurde schon von 1622 öffentlich verehrt. Im Ausstrahlungskreis der Ehre des Gnadenbildes MARIA HILF - besonders im Donauraum - spielte diese dieselbe Rolle, wie ab dem Spätmittelalter das Bild vor dem Unheil und Gefahr schützende Madonna in Übermantel oder in Geschossmantel. Zur Verbreitung der Ehre des Bildes half auch, dass sich der Kaiser Leopold und sein Hof in der Zeit der Belagerung von Wien in Passau aufhielten. Die erfolglose Belagerung von Wien durch das Osmanische Reich am 12. September 1683 wurde der Heiligen Jungfrau Maria, der Helfer der Christlichen zugesprochen.

Das folgende Bild zeigt zwei heilige Frauen.

1.Heilige Ottilien (13. Dezember) Im Mittelalter war sie eine der Lieblingsheiligen des deutschen Sprachgebietes, sie wird als Schutzpatronin von Elsass verehrt. Sie starb gegen 720. Sie ist die Schutzpatronin der Augenschmerzen und Augenbeschwerden.

2.Heilige Apollonia erlitt in der Zeit des Kaisers Dezius in Alexandria den Heldentod. Nach der Legende schlugen ihre Quäler alle ihre Zähne raus, deshalb gilt sie bereits im Mittelalter als Schutzpatronin der Zahnschmerzen und Zahnärzte. Auf dem Bild wird sie als vornehmes Mädchen mit Zahnzange in der Hand dargestellt. Der Maler des Bildes heißt wahrscheinlich: Koronynai. Der Zeitpunkt des Malens: 1814.

Die Kanzel ist ein Baudenkmal. Sie wurde um 1790 errichtet, der Verfertiger ist unbekannt. Ihre wunderbar geschnitzten Teile wurden mit sogenanntem Lichtgold verziert. An der Kanzel ist Jesus in dem tobenden Meer dargestellt, der Engel an dem oberen Teil ruft auf, die Zehn Gebote einzuhalten.

Das Schiff der Kirche ist mit geschnitzten Sandsteinen, der Chor aber mit Mosaiksteinen bedeckt. Sein unterer Teil ist aus rotem und weißem Marmor und sargförmig. In den Treppen befinden sich die Funde mehrerer versteinerten Schnecken (Ammoniten). Darauf wurde der handgeschnitzte und vergoldete Holzwerkaltar gebaut. Der Altar ist symmetrisch, repräsentiert sind Statuen des Herzens von Jesus und Maria. Das Altarbild zeigt die Taufe von Jesu. Das Bild ist unterzeichnet: SIGIMUNDUS FALUSY PINXIT 1808. (Es wurde von Zsigmond Falusy im Jahre 1808 gemalt.)

Die geschnitzten Möbeln und Kirchenausstattungen sind wertvoll, unter diesen befindet sich ein handgeschnitztes Kruckenkreuz, das früher bei den Totenmessen auf den Sarg gestellt wurde. Die Kelche der Kirche sind ausgezeichnete Meisterwerke. Die vergoldete Barockmonstranz ist beachtenswert, die die Dreifaltigkeit symbolisiert, oben der Heilige Geist in Form einer Taube erscheinend, unten der Herrgott.

Es gibt eine Laterne, mit der das Sakrament begleitet war, als der Pfarrer zum Haus der Gläubigen ging.

Die liturgischen Bücher, die 200-250 Jahre alt sind und der Kirche gehören, sind zu erwähnend.

Die Orgel hat zwei Manuale, 8 Register und Zinnpfeifen. Sie wurde 1903 in Rákospalota in dem königlichen und kaiserlichen Kunstorgelherstellerbetrieb von Sándor Országh und seinem Sohn hergestellt. Frau Jánosné Tülmann geborene Magdolna Radics schenkte sie der Kirche für 2700 Kronen.

Die Kirche wurde 1886 restauriert: Die Holzschiendelverkleidung wurde zum steierischen Blech getauscht. Im 20. Jahrhundert wurden weitere Zustandsrenovierungsarbeiten erledigt: Vergoldung, Tür –und Fensterreparaturen, Gewölbenreparaturen, im Wert von 3146 Forint. Im Jahre 1974-75 wurden die Fassade, das Dach der Kirche und die Blechbekleidung des Turmes erneuert. Im Jahre 1978 bekam die große Glocke (3q) einen Spalt, deshalb musste sie wieder ausgegossen wurden. Die alte Glocke wurde am 16. Juli 1978 aus dem Turm geworfen. Die Aufschrift an der alten Glocke lautete:  

„Zum Ruhm von Gott, zur Ehre von Sankt Johannes wurde sie 1927 von der Römisch katholischen Glaubensgemeide von Bakonyszentiván gegossen: im Glockengiesserfabrik der Söhne von Frigyes Seltenhofer , in Sopron.”

 

Der Kreuzweg         

Der Kreuzweg wurde im Jahre 1873 aus Stein gebaut. Seine Bauherrin war nach dem Monogramm: Frau Tülmann geborene Magdolna Radics. Die Kapelle und die Stationen wurden bereits in den 1980-ern zu Ruinen. Damals wurde sie aus eigener Kraft völlig erneuert. In der Karwoche besuchen ihn die Gläubiger gern. Seine Besonderheit besteht darin, dass er nicht 14 Stationen hat, sondern es wie auf deutschen Sprachgebieten gewohnt ist, 7 Kreuzwegstationen.

 

Sanktiwan / Bakonyszentiván- Traditionen

 

Kirchliche Bräuche und Traditionen

Der Lebensrhythmus der gläubigen, religiösen Menschen passte sich den Festen des Kirchenjahres an, diese Feste konnten die Eintönigkeit der arbeitsreichen Wochentage bemalen und mit seelischem Inhalt erfüllen.

Besondere Aufmerksamkeit bekamen die folgenden Festtage der Gemeinde: Namenstagen von Wendelin, Sebastian, Florian wurden mit besonderer Aufmerksamkeit gefeiert. Das Bild in der Kirche weist auch darauf. Am Tag von Sankt Wendelin wurden die Tiere nicht angespannt (am 20. Juni), die Menschen beschäftigten sich mit anderen Tätigkeiten, um die Tiere nicht in Anspruch nehmen zu müssen. An diesen Tagen gab es immer heilige Messe und auch Litanei.

Das Kirchenweihfest (am 24. Juni) wurde am Vormittag mit heiliger Messe, am Nachmittag und in der Nacht mit Ball gefeiert. Die Faschingsbälle waren auch berühmt.

Das Kirchenweihfest der Csárda Kapelle fällt auf den Dreifaltigkeitssonntag, das heute noch auch gefeiert wird. Früher kamen die Gläubiger aus den deutschen Gemeinden der Umgebung hierher zum Kirchenweihfest, vermutlich wegen der Ehre der Altöttinger Heiligen Jungfrau. Diese Tradition wurde mit dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Es wäre schön, diese Tradition wiederzubeleben.

Die Einwohner von Sanktiwan / Bakonyszentiván sangen sehr gern, sie führten von ihren ausgezeichneten Lehrern angelernte Theaterstücke auf. Diese waren laut Titeln die folgenden: Falu rossza, Sárgacsikó, Cigány Panna, Bóbitás galamb, Csutka és Kató, Facér kovács legény. Die Gemeinde hatte auch einen Gesangverein. Die Gläubiger sangen die Palmsonntagpassion und Karfreitagspassion deutsch in der Kirche, der Kirchensänger Ferenc Radveg lehrte ihnen Burgenländer Melodien.

 

Volkstracht

Die Festtagstracht ist ähnlich wie die deutsche Volkstracht der Umgebung: die Schürze aus Blaufärberstoff, Bluse, Kopftuch.

 

Der Dialekt

Die Einwohner von Sanktiwan / Szentiván sprechen den donau- bayerischen Dialekt.    

 

Ernährung

Die Essgewohnheiten sind ähnlich wie die der deutschen Bevölkerung in den Gemeinden der Umgebung.

Zur Fastenzeit essen sie gern Kohl, Mehlsterz, Blutsterz.

Die Einwohner veranstalteten große Schlachtfeste, sie luden viele Gäste ein.


Sehenswürdigkeiten

Wir empfehlen den Besuch von Sanktiwan / Bakonyszentiván jenen Touristen, die das stille und ruhige Dorfleben auf dem Lande bevorzugen. Wir finden in den Tälern Wiesen, an der östlichen Seite des Weinberges einen schönen Schnurbaumwald. Man kann die Siedlung von Richtung Pápa oder Veszprémvarsány leicht erreichen.

 

Die römisch katholische Kirche

 

Diese Kirche wurde im Jahre 1794 im Spätbarockstil gebaut. Das Altarbild ist die Arbeit von Josef Schmidt (1801), in der Kapelle der Kirche befindet sich die Statue der Altöttinger Heiligen Jungfrau und Gottesmutter. Man musste sich um einen festen Platz diese im Jahre 1990 zurückbekommene Kirchenstatue so kümmern, dass sie für die Gläubiger gut zugänglich sei.

Die Kirche wurde aus Spenden aufgebaut und eingerichtet.

Die Maurerarbeit wurde von Josef Földing und Attila Buchwald, die Malerarbeiten von László Horváth, die Elektroinstallation von Josef Bartha errichtet. Das wunderschöne Tor wurde von einem örtlichen Meister Imre Földing an die Kirchengemeinschaft spendiert. Die Kirche wurde von dem Dr. Ferenz Harangozó, Prälat aus Österreich am zwölften August 1990 eingeweiht.

In der Kapelle ist noch das aus Holz geschnitzte Kruzifix an den alten Bänken der Männer beachtenswert. An den Bildern der beiden Seiten des Kruzifixes sind der schmerzhafte Jesu und die schmerzhafte Jungfrau dargestellt. Der Holzteil des Bildes stammt aus Russland. Er wurde aus Birkenbaum in Kriegsgefangenschaft geschnitzt. Das Bild über dem Kruzifix ist ein Perlengobelin, er wurde im Jahre 1871 gestickt und stammt aus der Csárdaer Kapelle.

 

Der Kreuzweg

 

Das historische Baudenkmal der Gemeinde ist der Kreuzweg. Er wurde im Jahre 1873 gebaut. Er wurde nach dem Monogramm auf dem Kreuz auf die Initiative von Frau Tülmann Jánosné geborene Magdolna Radics errichtet. Die Besonderheit des Kreuzweges besteht darin, dass er nicht 14 Stationen hat, sondern insgesamt mit der Kapelle nur sieben.

 

Der Weinberg

 

Zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes gehört noch der Weinberg, der nach der Ansiedlung der Deutschen angelegt wurde. Interessant ist, dass die Nachbarn im Dorf auch auf dem Weinberg zu Nachbarn wurden. Es wurden 150-200 Jahre alte Weinkeller und die Kellerreihe für die Nachwelt bewahrt.

 

Die Csárda-pusztaer Kapelle, als Kossuth Gedenkstätte

Beim Aufeinandertreffen der gemeinsamen Grenzen des Bakony Gebirges und der Siedlung Sanktiwan / Bakonyszentiván, direkt neben der Landstraße befindet sich eine kleine restaurierte Kapelle, die eine wichtige Kossuth- Gedenkstätte ist.

Die Kapelle steht in der zum Bakony Gebirge gehörenden Csárda-puszta, die während des letzten Jahrhunderts das Eigentum von Meszlényi János, dem Schwiegervater von Kossuth Lajos war. Die Kapelle wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil gebaut.

Der Bauherr der Kapelle war János Török, der sie als Grabkapelle hat bauen lassen, denn unter der Kapelle befindet sich ein großes Kryptagebäude. Die Rahmen des gebogenen Giebels der Hauptfassade werden mit kugelförmigem Schmücken geziert, darüber erhebt sich ein Holztürmchen. 

Die Eingangstür mit Steinrahmen und das Fenster darüber wurden mit Holzpfeilen umrahmt. Die Kapelle wurde im Rokokostil eingerichtet, so zum Beispiel der Altar mit den Holzrahmen und die Holzstatuen an den Wänden. Das Votivbild wurde im Jahre 1773 gefertigt, aber auch die zwei Fahnen sind aus dem 18. Jahrhundert. Wertvolle Stücke der Einrichtungen sind noch die zwei Kupferbecher im Barockstil, das Ziborium und die Weihrauchbüchse im Rokokostil. Früher war die Kopie des Kirchenbildes der Altöttinger Heiligen Jungfrau, die von dem angesiedelten bayerischen Bauern mitgebracht wurde, hier bewahrt. Heute gilt diese als wertvollster Schatz der römisch katholischen Kirche von Sanktiwan / Bakonyszentiván.

Da die Kapelle in einem sehr schlechten Zustand war, entschloss sich die römisch katholische Kirchengemeinschaft, zum 250. Jubiläum der Ansiedlung der deutschsprachigen Bevölkerung und zur Ehre des 100-jährigen Todestages von Kossuth Lajos, die Kapelle zu renovieren. Zu den Kosten trug die Selbstverwaltung von Sanktiwan / Bakonyszentiván mit 50000 Forint bei, die weiteren Kosten wurden von der Kirchengemeinschaft von Sanktiwan / Bakonyszentiván, von den Gläubigern und von den aus der Gemeinde stammenden Menschen getragen. Als Ergebnis der fleißigen Arbeit kam es am 20. August 1994, am Feiertag unserer Staatsgründung und unseres ersten Königs, Heiligen Stefans zur Einweihung der Kapelle. Ein Jahr später wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an Kossuth Lajos an der rechten Seite der Mauer der Kapelle errichtet, deren interessante Geschichte nun in den folgenden Zeilen beschrieben wird:

Das große Ereignis im Leben von Kossuth Lajos war die Hochzeit und Ehe mit Terézia Meszlényi, der Tochter von Meszlényi János, dem Kisdémer Grundbesitzer. Die Frau zeigte sogar in der Zeitperiode seiner Gefangenschaft ein liebvolles Interesse für ihn. Terézia Meszlényi war römisch – katholisch, Kossuth Lajos dagegen ein Lutheraner, deshalb wurde die Hochzeit unter ungewöhnlichen, sogar demütigenden Umständen am Pester römisch katholischen Pfarramt der Innenstadt am 9. Januar 1841 gefeiert. Der Schwiegervater von Kossuth Lajos, der ein glaubenseifriger Katholiker war, wünschte der Hochzeit einen Kirchensegen, deshalb ließ er die Ehe des von Flitterwochen nach Hause kommenden und nach Kisdém fahrenden Paares in der Csárdapusztaer Kapelle von seinem Pfarrerfreund segnen. (Da Kisdém damals zur römisch katholischen Kirchengemeinschaft von Pápateszér gehörte, war der Freund János Markovich, der damals in Kisdém als Dekanpfarrer diente.) Es ist zu bedauern, dass es keine Aufzeichnung über das Ereignis und dessen Zeitpunkt  unter den kirchlichen Dokumenten zu finden sind, es ist nur zu vermuten, dass die Zeremonie im Februar oder im März 1841 veranstaltet wurde.

Für die oben erwähnten Ereignisse wurde ein Denkmal - errichtet von Béla Raffai aus Salföld - an der Mauer der Kapelle mit einen Aufschrift und Relief auf einer Marmorplatte gehängt. Die Aufschrift mit Buchstaben im Barockstil ist die folgende:

 

„In dieser Kapelle wurde die Trauung von Kossuth Lajos und Meszlényi Terézia gesegnet.

Generalversammlung von Komitat Veszprém,

Selbstverwaltung von der Gemeinde Bakonyság,

Selbstverwaltung von Gemeinde Sanktiwan / Bakonyszentiván,

Heimatskundeverein von Komitat Veszprém      1994.”


Quellen

Zusammengestellt von Ernő Földing, dem Vorsitzenden der deutschen Minderheitenselbstverwaltung

Getippt von Dr. Mária Fehér, Obernotarin

 

Literatur

 

Bél Mátyás: Veszprém vármegye leírása. Veszprém, 1989. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 6. Bakonyszentiván leírása: 61.

Földing Antal–Stankovits József: Bakonyszentiván község múltja. In: Veszprém Megyei Honismereti Tanulmányok 10. Veszprém, 1984. 123–127.

H. Szabó Lajos: Kossuth emlékek Veszprém megyében. Pápa, 1997.

Ila Bálint- Kovacsics József: Veszprém megye helytörténeti lexikona I. Budapest, 1964.

Lichtneckert András: Veszprém megye községeinek urbáriumai, úrbéri és telepítési szerződései. 1690–1836. Veszprém, 2009. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 21. Bakonyszentivánra vonatkozó források: 353–354.

Lichtneckert András: Veszprém vármegye községeinek feleletei az úrbéri kilenc kérdőpontra 1768–1782. Veszprém, 2007. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 19. Bakonyszentivánra vonatkozó források: 17–18, 20, 223–224.

Ny. Nagy István: Pesty Frigyes kéziratos helynévtára. Történelmi Veszprém megye. Pápa, 2000. Bakonyszentivánra vonatkozó adatok: 177.

Márkusné Vörös Hajnalka: Kálváriák a Veszprém megyei német falvakban. In.: Márkusné Vörös Hajnalka–Mészáros Veronika: (szerk.): Háztörténetek. A dunántúli németek kulturális jellemzői. Veszprém, 2006. 231–255.

Márkusné Vörös Hajnalka: A Veszprém megyei németek történetének levéltári forrásai. In: A magyarországi németek történetének levéltári forrásai 1670–1950. Szerk: Apró Erzsébet–Tóth Ágnes. Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität, Munchen – MTA Etnikai.nemzeti Kisebbségkutató Intézet, Budapest 2010. 930–1025.

Péterdi Ottó: Az Észak-Bakonyaljai német falvak dűlőnevei. Budapest, 1934.

Rácz István: Tavasz a Bakony felett (A pápai járás élet-rajza 1944–1945). Pápa, 1970. 134 lap + 3 db. Térkép (kézirat) Veszprém Megyei Levéltár, Kéziratos dolgozatok gyűjteménye 20. sz.

Rácz István: Az élet megindulása. In: Veszprém Megyei Honismereti Tanulmányok 1. Veszprém, 1972. 29–38.

Rácz István: Adatok az észak-bakonyi német községek 1945 utáni népességmozgásához. In: Előadások a Veszprém megyei németek történetéből (1946–1948). Szerk: Hudi József Veszprém, 1997. 61–73.

S. Lackovits Emőke: Az egyházi esztendő jeles napjai, ünnepi szokásai a bakonyi és Balaton-felvidéki falvakban. Veszprém, 2000.

 

 

Archivarische Quellen

 

Im Archiv des Komitates Veszprém (VeML) befinden sich folgende Quellen:

Der deutschsprachige Siedlungsvertrag aus 1744 von Szentiván befindet sich unter den Urbarien (VeML IV. 1.g.aa) des Komitatsarchivs von Veszprém.

Unter den aufgelisteten Dokumenten des Pápaer Landsgutes der Esterházy Familie (VeML XI. 602.b) findet man nur Fragmente über Bakonyszentiván aus der Zeit von 1764 bis 1785.

 

Unter den Urbarialdokumenten des Gerichtsstuhls von Veszprém (VeML VII. 1.b.) befinden sich die Dokumente der Besitzregelung, der Aufteilung und der Absonderung (1861, 1864). Unter den Prozessdokumenten und Anhängen befinden sich die Urbarien der Ortschaft, die Grundstücktabelle (1864), die Konsignationen der Überbleibselfelder (1862,1864). Die Karte der Grundregulierung und der Grunderteilung wurde wegen ihrer Größe in der Landkartensammlung untergebracht (XV. 11.)

Das Schriftenmaterial der Katastervermessungen über die Siedlung (1923, 1942) befindet sich unter den Dokumenten des Komitats Veszprém in der StaatlichenBehörde für Landesvermessung und Kartographie (VeML VI. 103.b.), die dazugehörenden Landkarten sind in der Landkartensammlung (VeML XV. 11.b.) zu erreichen.

In der archivarischen Sammlung der Gemeindeordnung und Regelverordnungen (VeML XXI. 102.) befinden sich die Satzung der Gemeinde (1912, 1938) bzw. die Verordnungen über die Gebühren des Wein-, Fleisch- und Bierverbrauchs, über die Gebühren der Fleischuntersuchungen (1924, 1938).

Das Schriftgut der Bürgerzeit verschafft einen interessanten Einblick in das Leben des Bakonyer Dorfes mit gemischten Bewohnern in der ersten Hälfte des 20. Jh. s. Die vertraulichen Dokumente des Kreisnotars von Bakonyszentiván (1931 - 1937), die Protokolle des Gemeinderates (1922-1950) und die Verwaltungsdokumente in 45 Kartons (1924-1949) gelangen ins Archiv. Zu den Protokollen und Dokumenten steht uns ein Register aus dieser Zeit zur Verfügung. Die Kriegshilfen (1918-1923) und des Militärs und der Leventeorganisation wurden extra verwaltet. Folgende Dokumente sind erhalten geblieben: die Budgets und Schlussrechnungen (1913-1950), von den Steuerdokumenten Register Nr. 1. über die Veränderungen in der Person der Grundbesitzer (1927-1949), das Revisionsbuch des Steueramtes der Gemeinde (1927-1951), die Hauptbücher der gemeinsam verwalteten öffentlichen Steuer (1945-1949), Vermögensinventar der Gemeinde (1937-1946). Über die Zusammensetzung und Migration der Dorfeinwohner erteilen die in den gemischten Akten erhalten geblieben Verzeichnissen wichtige Aufschlüsse. Verzeichnisse: über die Personen, die ohne Reisepass ausgewanderten (1900-1914) und vom Ausland zurückgekehrten Personen (1928-1934), Verzeichnis der politischen Rechte Verlustigen (1924-1948), der Kriegswaisen, die Pflegebefohlenen und Pfleglinge. Es existieren Aufzeichnungen über die Brandfälle in der Siedlung (1925-1935), über die Besuche des Kreisarztes (1942-1952), über die in der Gemeinde ausgestellten Arbeitsausweisen und über die Dienstbotenbücher. Im Jahre 1946 wurden Angaben der Einwohner deutscher Muttersprache und Nationalität zusammengefasst, diese und die Beschlüsse des Deutschen Bezirksrechtfertigungsausschusses (1947) wurden aufbewahrt. Auch das Verkündungsbuch der Siedlung (1939-1949) blieb erhalten, daraus sind die Alltagsereignisse, und die tragischen Wendepunkte der Gemeinde abzuzeichnen. Die Dokumente sind in der Pápaer Abteilung des Komitatsarchivs zu erforschen.

In der Abteilung der Volksmigration über Bakonyszentiván (VeML VI.81.) findet man Informationen über die neuen Einwohner, über die weggezogenen Einwohner und über den Aufenthalt der Dorfeinwohner.

Die Dokumente der römisch-katholischen Elementarschule von Bakonyszentiván (1901-1947) sind unter der Fondnummer VeML VIII. 459., die der staatlichen Grundschule (1946-47) sind unter der Fondnummer VeML XXVI. 310. unter den Schuldokumenten zu erforschen.

Die Grundbücher von Bakonyszentiván befinden sich im Archiv des Komitats Veszprém unter den Grundbüchern des Bezirksamtes von Pápa (VeML VII. 5. b). Die Führung der Grundbücher gehörte in den Zuständigkeitsbereich der Gerichtsstühle, die Aktenverwaltung hatten die Grundbuchämter durchgeführt. So entstand das Grundbuch, das sich zum administrativen Dokument der Bezeugung des Eigentumsrechtes und der diesbezüglichen Rechte (wie z.B. Eintragung von Hypotheken und Nutznießungsrecht) entwickelte. Die Führung der Grundbücher von Bakonyszentiván gehörte zu den Aufgaben des Bezirksamtes von Pápa. Hier wurden die Grunddokumente eingeführt, in denen Verkaufsverträge, Erbschaftsbeschlüsse, Hypothekeneintragungen die Dokumente über die Vollziehung der Feldreform im Jahre 1920 zu finden sind, außerdem ausgezeichnete Orts-, Besitz- und Familienquellen.

Das Schriftgut der Vertreibung der Bakonyszentivaner Ungarndeutschen (1946 – 1948) befindet sich in der Abteilung für Besitzerregelung des Komitatsarchivs (VeML. 201.b). (die Dokumente und aufgezeichneten Inventuren der vertriebenen ungarndeutschen Familien, Beschlüsse, Protokolle, die Namenslisten der Vertriebenen, Aufzeichnungen über die Grundstücke, die Wertschätzungen der Häuser, Briefwechsel und die Dokumente über die verteilten Tauschimmobilien. In der Siedlungsabteilung können die Inventare der zurückgebliebenen Güter, Protokolle und Beschlüsse unter den Dokumenten der Nagyteveler Siedlungsinspektors (VeML XXIV.201.c, XXIV. 207.) erforscht werden.

Im Schriftgut des Gemeinderates von Bakonyszentiván (VeML XXIII. 721.) sind die Ratsprotokolle und das Schriftgut des Rates zwischen 1950-1969 für die Forschung zugänglich.

Die Ära der Kollektivierung und Einsammlung werden in den Dokumenten (1951-1956) vom Beauftragten der Einsammlung in der Gemeinde Bakonyszentiván (VeML XXIV. 644.) dokumentiert, das Schriftgut der sozialistischen Umstrukturierung der Landwirtschaft und der örtlichen LPG bewahren die Dokumente der Új Erő, später Aranykalász LPG aus der Zeit zwischen 1958-1973 (VeML XXX. 230.).

Die Dokumente über die Schulen, über die Anzahl der Schüler und Lehrer, über den Zustand der Erziehung (über die Sprache des Unterrichts) zwischen 1838-1849 werden in den Dokumenten für Erziehungswesen der Adelsversammlung des Komitats Veszprém/Wesprim (VeML IV. 1. r.) aufbewahrt.

In der Dokumentation des Schulinspektors des Komitats Veszprém (VeML VI. 501) befindet sich das Grundbuch, das den Zustand von mehr als 300 Grundschulen des Komitats im Zeitraum von 1884-1887 enthält. Unter den Daten des Grundbuchs I. kann über das Gründungsjahr der Schule von Bakonyszentiván, über die Schulerhaltung, über Angaben der Dorflehrer, über die Zahl der Schüler und über die genaue Beschreibung des Schulgebäudes und der Lehrmittel gelesen werden. Im Grundbuch II. wurden der Vermögenszustand und die Ausgaben der Schulen aufgezeichnet.

Die Dokumente der römisch-katholischen Elementarschule von Bakonyszentiván (1901-1947) sind unter der Fondnummer VeML VIII. 459., die der staatlichen Grundschule (1946-47) sind unter der Fondnummer VeML XXVI. 310. unter den Schuldokumenten zu erforschen.

Über die katholische Bevölkerung von Bakonyszentiván wurden die Matrikelbücher ab 1744 in Pápateszér geführt. Bis 1828 sind die Matrikelbücher in einem Exemplar im Erzbischöflichen Archiv zu finden. Nach 1828 erfolgte die Matrikelführung in Duplikation. Die Zweitschriften der konfessionellen Matrikelbücher (1828-1895) können im Komitatsarchiv Veszprém/Wesprim erforscht werden (VeML IV. 482.). Nach der Einführung der staatlichen Matrikelführung (1895) erfolgte diese ebenso in Duplikation. Die Eintragungen über die Einwohner von Bakonyszentiván sind zwischen 1895-1951 in den Zweitschriften der staatlichen Matrikelbücher von Dudar zu finden. Die Zweitschriften der staatlichen Matrikelbücher (1895-1980) können im Komitatsarchiv (VeML XXXI.1.) erforscht werden.

 

 

Zusammengestellt: von Hajnalka Márkus-Vörös, Archivarin, Archiv des Komitats Veszprém

 

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