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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Tessir

Geographische Beschreibung

Das Gemarkungsterritorium umfasst: 30,74 km2. Seine Nachbargemeinden sind: Bakonyszentiván/Sanktiwan, Bakonyság, Bakonytamási, Bakonyszücs/Sitsch, Csót, Nagydém, Gic, Bakonyszentlászló, Fenyőfő. Die Gemarkung erstreckt sich auf folgenden Landschaften: der westlichen Teil gehört zur Großlandschaft Kleine Tiefebene, zur mittleren Landschaft Marcal- Becken und zur Kleinregion Pápa-Devecser- Ebene. Die anderen Teile sind der Großlandschaft Ungarisches Mittelgebirge, der mittleren Landschaft Bakonyer Land und der kleinen Landschaft Bakonyalja und Bakony-Pápa zuzuordnen.

 

Die Nord- Südliche Ausdehnung der Gemarkung beträgt 8,7 km, die Ost-West 9,2 km. Der höchste Punkt (239 m) befindet sich am östlichen Teil der Gemarkung und der niedrigste (150 m) ist beim Austreten der Szikegy- Ader. Der zentrale Teil des inneren Gebiets liegt 175 m ü. M.

 

Sedimente aus dem Spät- Miozän und Holozän bedecken die Oberfläche der Siedlung und ihrer weiten Umgebung. Am westlichen und östlichen Teil von Pápateszér/Tessir können wir in größeren Flecken die Gesteine aus der Spät- Miozän studieren, die meistens aus Sand und Ton-Sand Mischung bestehen (Somlóer Formation). In diesen Gesteinen sind 8-9 Millionen alte Fossile von Mollusken (Muscheln, Schnecken) vorzufinden. Über diese Bedeckung treffen wir auf ein anderes Sediment aus dem Pleistozän und Holozän, das die Bäche von Norden hierher trugen. Ablagerungen aus dem Holozän treten auch in den östlichen, nördlichen und südlichen Teilen der Siedlung (deluvialisches Sediment) auf. Nördlich von der Siedlung in größeren Flecken- das Becken des Baches folgend – stoßen wir auf Sand aus der oberen Stufe des Pleistozäns (Pleistozän-fluvioeolisch). Südlich von der Siedlung deckt Flugsand aus der oberen Stufe des Pleistozäns und aus dem Holozän die Oberfläche.

 

In der Gemeinde herrscht ein gemäßigt warmes und nasses Klima vor. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 10 Grad. Die Zahl der sonnigen Stunden liegt jährlich über 1900. Charakteristische Windrichtung ist nördlich, der durchschnittliche Niederschlag liegt pro Jahr zwischen 650-700 mm.

 

Das Dorf wird durch die Csonka Ader (Richtung Nord-Nordwest—Süd-Südost) und Bánya Ader (Burics Ader) zweigeteilt. Südlich vom Dorf fließen die Sárosi-Ader und Görgő-Ader. Die Görgő –Ader läuft als Szakács –Ader weiter, im unteren Teil der Ader liegt ein kleiner Anglersee.

 

Auf dem kieseligen-sandigen Hügel würden Sandgebiete, Sandeichen, Zerreichen und Eicheln dominieren. Durch die Anpflanzung und auch auf natürlicher Weise entstanden an der südlichen Gemarkung der Siedlung Kieferwälder, in Flecken kommen Akazienbäume zum Vorschein. Neben den bebauten Kulturgebieten erstrecken sich wertvolle, geschützte Sandwiesen. Außer der Sand-Lotwurz (Onosma arenaria), der geschützten Pflanzenart der Sandwiesen leben hier zahlreiche seltene Arten, die unter Naturschutz stehen.

 

Mit dem Auto ist Pápateszér/Tessin von Pápa/Papa (durch Nagygyimót-Csót) oder von Győr-Veszprém (Landstraße 82) aus der Richtung Veszprémvarsány/Warschan (durch Gic-Bakonytamási) am leichtestem erreichen.

Die nächsten Bahnhöfe sind Veszprémvarsány/Warschan (12 km) und Pápa/Papa (23 km).


Ortsgeschichte

Zur Geschichte des Ortsnamens
 

Der Name der Siedlung stammt aus dem slawischen Wort „tesar“ (Dachdecker). Die folgenden Siedlungen erhielten ähnliche Namen auf dem ehemaligen großen Ungarn, Ácsteszér, im Komitat Hont Hontteszér (heute: Hontianske Tesare)

Laut örtlichen Volksmunds wurde das Dorf nach den zehn Quelladern am Rande des Dorfes benannt, aus „tíz ér“ entstand der Name Teszér. Diese Namensgebung ist aber Volksetymologie.

Die Siedlung wurde 1332, dann 1410 zum ersten Mal erwähnt, in einer Urkunde erschien sie als Thezer, ab 1488 als Teszer.

 

Das Dorfzentrum aus Vogelperspektive



 

Die archäologischen Funde
 

Auf dem Gebiet von Pápateszér ließen sich die Menschen aufgrund der Funde aus der Lengyeler Kultur in der zweiten Hälfte des 6. Jahrtausends v. Chr. nieder. Aus der Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr. haben wir zwei Angaben über das Dorf, das sich an den beiden Seiten der Szakács –Quellader erstreckte. Die Säulenorte an der westlichen Seite weisen auf ein ernstes Gebäude hin, d.h. es war kein kleines Dorf aus mehreren Häusern, sondern wie in jenem Zeitalter bekannt eine größere Siedlung mit vielen Häusern. Auf eine alte von Menschen bewohnte Siedlung weisen auch die gefundenen Steingegenstände und anderen Funde.

Es wurden aus der Arpaden-Zeit und der römischen Zeit Funde entdeckt. Laut Volksmund wurde im 19. Jh. eine römische Eisenkutsche im Bach gefunden bzw. die römischen Soldaten rasteten – als sie von Szőny (Brigentio) nach Savaria (Steinamanger) zogen - hier. Der Militärweg zwischen Rom und Savaria lief tatsächlich durch das Dorf. Im südlichen Dorfgebiet wurden auch römische Münzen aus dem verschiedenen Zeitalter gefunden.

 

Die Strecken der römischen Limes in Ungarn



 

Pápateszér/Tessir im Mittelalter
 

Das mittelalterliche Fenyőteszér gehörte zu jenem Gebiet, das in die Hände des Gespans Ugod (aus dem Geschlecht Csák, der Sohn von Demeter) geriet, unter anderem mit den folgenden Dörfern zusammen: Szücs (Bakonyszücs/ Sitsch), Fenyőfő, Ság (Bakonyság), Béb/Wieb, Nyőgér (Pápanyőgér), Petend, Nyárád, Nóráp

Während das Geschlecht Csák zu den einflussreichsten Faktoren der Politik wurden, fiel das Ugoder Geschlecht.

Robert Kark (aus dem Hause Anjou) erklärte 1322 die Familie Ugod aus dem Geschlecht Csák für Ausgestorben und schenkte das Gebiet einem seiner treuen Untertanen, dem Meister Csenig aus Tschechien, als Tausch für den früher erhaltenen Siroker Burg und Landsgut. Es wurden auch die zur Burg gehörenden Dörfer Teszér (Pápateszér), Saág (Bakonyság), Nyőgér (Pápanyőgér), Újfalu und Ács übergeben.

Luxemburger Sigismund schenkte 1389 die Ugoder Burg mit dem dazugehörenden Burggebieten wie Teszér, der Somlóer Burg und dem Landsgut - die auf die königliche Schatzkammer zurückgestiegen waren - dem einflussreichsten Magnaten, dem Palatin Miklós Garai.

Nachdem die Familie Garai 1482 ausgestorben war, stiegen die ehemaligen Garai Gebiete, darunter die Ugoder Burg und ihr Landsgut mit den Dörfern Ugod, Olaszfalu, Szücs (Bakonyszücs), Fenyőfő, Ság (Bakonyság), Béb, Fenyőteszér (Pápateszér), Nyőgér (Pápanyőgér), Petend, Nyárád und Nóráp auf die Schatzkammer zurück. Der herrschende König Matthias Hunyadi schenkte es dem Palatin István Szapolyai und seiner Familie. Die Leibeigenen von Teszér gehörten 1488 mit 37 Forint Steuern zu den größeren Siedlungen des Komitates.

 

Das Wappen der Garai Familie



 

Pápateszér/Tessir während der Türkenherrschaft
 

Nachdem die Magnatenpartei im Dezember 1526 in Pressburg den Bruder der verwitweten ungarischen Königin, den österreichischen Herzog und tschechischen König Habsburg Ferdinand I. auch zum ungarischen König gewählt hatte, brach zwischen den zwei Herrschern im Sommer 1527 der Krieg aus. In den ersten Jahren gewann die Habsburg Partei, die Anhänger von János Szapolyai waren gezwungen von Transdanubien zu fliehen. Irgendwann nach 1527 tauschte auch Teszér Besitzer, es kam in die Hände von János Horváth und seiner Gattin Magdolna Bánffy Thallóczy, bzw. deren Sohn János Horváth.

1545 wurde Teszér verwüstet. Die türkischen Hauptkräfte zogen in den Bezirk von Kemensalja, als etwa 500 türkische Ritter im Bakony streiften und mit ihrer Beute und Gefangenen in den Wäldern in der Nähe der Ugoder Burg ein Lager aufschlugen. Imre Martonfalvy, der Pápa/Papa schützte bat sofort den Hauptkapitän Tamás Nádasdy um Hilfe, der 100 Ritter aus dem Rába -Zwischenraum nach Pápa/ Papa schickte. Martonfalfy bat gleichzeitig Bertalan Horváthinovics um Hilfe, „er solle mit einer Raaber Truppe zum Bakony kommen“. Die Soldaten aus dem Rába-Zwischenraum kamen schon an, aber die Raaber noch nicht, als sie in Pápa/Papa aus der Ugoder Richtung Schüsse hörten. Es stellte sich heraus, dass Imre Thelekessy Weprimer Kapitän mit der Wesprimer und Devecserer ungarischen Kavallerie das Ugoder türkische Lager angriff. Martonfalvy schickte an Thelekessy sofort eine Nachricht, dass sie auf die Raaber Truppe warten sollen. Thelekessy hörte aber nicht auf ihn, er meinte, neidisch ist jene ungarische Nation, die die Ehre für sich behalten möchte. Inzwischen verjagte die Kavallerie von Thelekessy die Türken, die von Ugod über Bakonykoppány /Koppan Richtung Fenyőfő und Teszér zogen, um über Bodajk nach Székesfehérvár / Stuhlweißenburg zurückzukehren.

Da Teszér nah zum Pápaer Grenzgebiet lag, wurde es sowohl von den Türken und Deutschen ebenso gewüstet. Während des 15-jährigen Krieges und auch lange danach war es im Steuerverzeichnis als eine Pussta aufgezeichnet. Auch zwischen 1589-1612 fehlt es ebenfalls. Danach war es zwar schon bewohnt, aber die Einwohner verbrachten die meiste Zeit des Jahres in der Pápaer Grenzfestung.

 
 

Als Besitz der Familie Esterházy 
 

Der Ugoder Besitz und das dazugehörende Teszér erhielt nach dem Aussterben der Horváth Familie im 17. Jh. die Esterházy Familie. Das Reichtum und die Macht der Familie wurden von dem Karrieristen des Jahrhunderts Miklós Esterházy gegründet. Miklós wurde als zehnter Sohn von Ferenc Esterházy, dem Vizegespan und Zsófia Illésházy am 8. April 1683 geboren. Miklós musste den Besitz der Familie mit seinen neun Geschwistern teilen, die Eltern mussten auch noch um die Ausstattung der drei Töchter kümmern.

Obwohl die Eltern von Miklós Esterházy der Augsburger Konfession angehörten, lernte er in Nagyszombat, Sellye und in Wien bei den Jesuiten. In Wien kehrte er im Jahre 1600 –bevor er 18 wurde - zum katholischen Glauben über.

Das Grafenwappen der Esterházy Familie

Von da an lebte er bei seinem Onkel, dem späteren Palatin József Illésházy bis zu seinem Tode in 1609. Danach diente er im Militär unter der Fahne des Kassaer Hauptkapitäns Ferenc Magóchy. Magóchy verstarb am 21. November 1611, er verlobte seine Witwe am 1. Januar 1612 und heiratete sie am 22. November. 1619 verstarb seine Frau und heiratete 1624 noch einmal. Seine zweite Frau hieß Krisztina Nyáry (1604-1641) und war die Witwe von Imre Thurzó. Die zwei Ehen und die dadurch erworbene Besitze brachten ihm auch den gesellschaftlichen Aufstieg. Seine wachsende gesellschaftliche Prestige und sein politischer Einfluss – unterstützt von der ungebrochenen Habsburg-Treue und den Rekatholisierungsbestrebungen – erleichterten ihm den Erwerb der Besitze. Seine zweite Frau teilte mit ihren Geschwistern den Besitz der Eltern – Pál Nyári und Zsuzsa Török - unter anderem auch das Pápaer und Geszteser Burglandsgut. Er zwang seine Schwägerinnen zum ungünstigen Tausch, dadurch gelangen im Jahre 1628 auch diese in die Hände von Miklós Esterházy. Er kaufte die benachbarten Landsgüter von Ugod und Devecser zum Pápaer Landsgut dazu. Er erwarb durch Kauf und Verpfändungen weitere Gebiete, er vererbte nach seinem Tod 12 Dominien.

Die Güter von Miklós Esterházy erbten die Söhne Pál (1635-1713), der spätere Palatin, und Ferenc (1641-1684), der Hauptkapitän von Pápa und Sempte, die Gründer der jüngeren und älteren Fraknóer Linie der Familie Esterházy. Pál und Ferenc Esterházy teilten 1660 die vererbten Grundstücke, Ferenc gehörten das Sempteer Landsgut im Bezirk Pressburg und Neutra und das Landsgut von Gesztes und Pápa-Ugod-Devecser, die sich im Transdanubien, in den Komitaten Sala, Eisen, Wesprim, Raab, Stuhlweißen und Komorn erstreckten.

Ferenc Esterházy und seine zweite Frau Kata Thököly hatten drei Söhne. Die Brüder teilten die Güter im Jahre 1700 zum ersten Mal, dann 1702 noch einmal. Dem älteren Bruder, Antal gehörte das Landsgut in Gesztes, die jüngeren Brüder József und Ferenc teilten das Lansgut Pápa-Ugod-Devecser und andere Güter. Antal Esterházy (1678-1722) schloss sich im Rákóczi Freiheitskampf zu Rákóczi und diente als sein General. Am 12. November 1709 verlor er wg. Untreue und Landesverrat das Geszteser Landsgut. Joseph I. schenkte es seinen Brüdern, die im kaiserlichen Heer dienten. 1721 wurden die Landsgüter von Pápa-Ugod-Devecser und Gesztes wieder vereint und die beiden Brüder besaßen die zwei Landsgüter gemeinsam. Das erstgenannte Landsgut wurde von Ferenc, das Pápaer von József geleitet.

Pápateszér/Tessir wurde am Ende des Jh.s zum Teil des Pápaer Latifundium und blieb es auch später. 1721 riefen Ferenc und Joseph Esterházy Änderungen in der Struktur des Landsgutes hervor. Pápateszér, Ugod, Szerecseny, mit dem Meierhof Csót wurden zum Geszteser Dominium angeschlossen. Im Meierhof von Ugod arbeitete neben einem Meier auch ein Förster. In den Dörfern des Landsgutes, so auch in Teszér wurden aus dem Getreidezehntel im Ugoder Meier Schweine gezüchtet.

1735 wurde das Pápaer Landsgut der Esterházy Familie aufgezeichnet, so erhielten wir ein Bild über die Wirtschaft des Landsgutes und über das Leben des Dorfes. Teszér war in dieser Zeit die zweitgrößte Siedlung nach der Stadt Pápa und Ugod, dem Zentrum des Landsgutes. Von den 98 Fronhöfen wurden 95 bewirtschaftet.

Neben der Kalkverbrennung funktionierten in den umliegenden Wäldern mehrere kleine Glashütten bzw. Aschenfettbrennerei und Holzkohlenbrennerei. Viele Leute hatten durch das benötigte Holzfällen, Transportieren und durch das Transportieren der fertigen Produkte zu den Märkten Arbeit.

 

 

Die Ansiedlung der Deutschen 

 

Für die ungarische Ansiedlung im 17. Jh. bzw. die slowakische Ansiedlung in den ersten Jahrzehnten des 18. Jh.s waren die Unorganisiertheit und Spontanität charakteristisch.

Pápateszér/Tessir im 18. Jh. VeML Landkartensammlung, T-584.

Der Tradition nach waren die ersten Ansiedler in Pápateszér Kalk – und Kohlenverbrenner. Einige siedelten sich aus den benachbarten deutschen Siedlungen Fenyőfő, Szücs, Szentivány, Nyőgér Koppány über, andere - wie Demeter Sághy und Gábor und die anderen - kamen aus den Komitaten Eisenburg (Vas) und Ungarisch-Altwieselburg (Mosonmagyaróvár). Die ältesten bekannten Familiennamen in Teszér waren: Csigi, Bolla, Mészáros, Horváth, Lukács, Szabó, Bucs, Kuti, Andrási, Gerencsér, sie waren alle Lutheraner. Ihren protestantischen Glauben gaben sie 1743 auf und kehrten zum katholischen Glauben über, als Graf Károly Esterházy, der Erlauer Bischof und der Lehnherr des Pápaer Landsgutes die Pfarreri in Teszér gründete.

Die Ansiedlung der Deutschen war im riesengroßen Esterházy Landsgut eine organisierte Tätigkeit mit bedeutenden Kosten.

Die erste militärische Landkarte von Pápateszér/Tessir 1783.


Um das Pápa-Ugod-Devecser Landsgut wieder herzustellen, regten die Esterházys ab den 1720-er Jahren eine große Ansiedlung an, vor allem mit Deutschen. Ferenc Esterházy siedelte um 1748-52 hauptsächlich süd-bayerische und steierische Hospes auf seine Güter, so kamen sie auch nach Pápateszér. Korabinszky beschrieb die Pussta Teszér 1786 eine Siedlung mit Deutschen, das Ortsverzeichnis aus 1863 charakterisierte sie als ein ungarisch-deutsches gemischtes Dorf. 1890 wurden 244 Deutschen in der Siedlung zusammengeschrieben.

Beachtenswert ist, wie sich die neu angesiedelten Dörfer der Wirtschaft des Landsgutes anpassten. In den Dienstleistungen der in verschiedenen Zeiten und unter unterschiedlichen Bedingungen angesiedelten Dörfern gab es bedeutende Unterscheide. Die Dienstleistungen der früher angekommenen ungarischen und slowakischen Leibeigenen – nach den steuerfreien Jahren- wurden von provisorischen Verträgen, die dem wirtschaftlichen Bedarf des Landsgutes angepasst wurden, geregelt. Die Leibeigenen wurden zu ewigen Leibeigenen und waren von der Person des Lehnherrn abhängig. Die neu angesiedelten deutschen Leibeigenen hingegen wurden von der staatlichen und Komitatssteuer für 6 Jahre, von der Steuer an den Lehnherrn für 4 Jahre befreit. Während dieser Zeit waren sie verpflichtet ein Haus zu bauen. Die deutschen Ansiedler hatten freie Mobilität, sie konnten frei wegziehen, sie konnten ihr Haus neben den Gebühren an den Lehnherrn frei kaufen und verkaufen. (mit den dazugehörenden inneren Höfen und Feldern) Diese Tatsache hatte auch eine positive Auswirkung, die bis zu einer gewissen Masse die Erhöhung der Steuer an den Lehnherrn verhinderte. Die Einwohner der deutschen Siedlungen nutzten tatsächlich die Möglichkeit der freien Migration, davon hofften sie auf die Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation.

 
 

Wirtschaft
 

Während der Türkenherrschaft änderte sich das Verhältnis zwischen dem Lehnherrn und den Leibeigenen grundsätzlich, einige Formen der Steuer wurden auf das Minimalste gesenkt. Graf József Esterházy hatte verständlicherweise das Dienstsystem seiner anderen Güter (wie das Sempter Landsgut) vor Augen, wo die wirtschaftliche Entwicklung ununterbrochen war und er versuchte dieses System auch auf den neu erworbenen Gütern einzuführen.

 Das Siegel von Bakonyteszér/Tessir 1699.

Mit seinen jahrzehntelangen Methoden, großer Aufmerksamkeit, Gewalt, Geld gelang es ihm auch (zwar nicht ohne alle Verainbarungen). In den folgenden Jahrzehnten nach 1727 bildete er mit Hilfe und Zusammenarbeit von Ferenc Balogh die einheitliche Struktur und Menge der von den Lehnherren erwarteten Dienstleistungen, die selbstverständlich den wirtschaftlichen Interessen des Landsgutes dienten, hatte aber zahlreiche Elemente, die für die Leibeigenen anlockend wirkten und in die Richtung einer entwickelter Wirtschaft zeigten. Bei der Einführung der neuen Ordnung spielten eine bedeutende, wenn nicht eine entscheidende Rolle die neu angesiedelten Dörfer. Die ersten Spuren erschienen in den mit dem Landsgut abgeschlossenen Verträgen, vermutlich mit dem Einverständnis der Siedler bzw. mit der Annahme der Bedingungen der neuen Ansiedler.

PápateszérTessir hat ein großes Grenzgebiet und fruchtbaren Boden, der im 17-18. Jh. mit Zweifelderwirtschaft betrieben wurde. Aus den Naturalien zahlten sie dem Lehnherrn, an die Esterházys Neuntel, dem Raaber Bischof Zehntel.

Das Rad einer Mühle in Pápateszér

Die ungarischen Einwohner, die die Türkenherrschaft überlebten, behaupteten in einer Zeugnisaussage im Jahre 1672, dass sie seit Menschengedächtnis nicht verpflichtet waren Zehntel zu zahlen und das wurde auch akzeptiert. Am Anfang des 18. Jh.s gaben sie Getreide, Schweine, Bienen und Lammzehntel nur für zwei Jahre, das galt für das Zehntel an die Kirche. Zur Abgabe vom Neuntel konnte das Landsgut sie erst im Vertrag von 1767 zwingen.

Als eine Besonderheit von Pápateszér/Tessir galten die hohe Anzahl der Mühlen, die vom Wasser der umliegenden Gebiete betreiben wurden. Entlang der drei Bäche - Körtvély, Szakács- Quellader, Bánya-Quellader-, die durch das Dorf flossen, standen im letzten Jh. eine ganze Reihe von Wassermühlen. Bereits 1696 wurde über fünf Mühlen in Pápateszér/Tessir berichtet. 1828 arbeiten schon 18 Teszérer Müller im ganzen Jahr. Bis zu den 1950-er Jahren funktionierten 24 (!) Mühlen. 

 

Die Mühlen spielten nicht nur eine wirtschaftliche, sondern hatten auch eine gemeinschaftsbildende Rolle im Dorfleben. Die Müller – da sie sich auf Maschinen, Samen und Wasser verstanden – genossen großes Ansehen, bei Streitfragen hörten die Menschen auf ihre Meinung. Wegen den Maschinen, die Tag und Nacht arbeiteten, hatten die Mühlen so eine mystische Atmosphäre, wie die Kirchen. Die Flüchtlinge fanden in den Mühlen Schutz und sogar die Gendarmerie ehrte den besonderen Status der Mühlen.

Das in der kleinen Tiefebene angebaute Getreide wurde mit Kutschen nach Teszér gefahren, damit die Müllermeister mit Hilfe des Wassers daraus Mehl mahlen. Das Wasser der Bäche wurde aufgestaut, um das Rad der Mühlen zu betreiben. Das System wurde immer sorgfältig gepflegt und später ein Mühlensee –System wurde entwickelt, das über Jahrhunderte den Lebensunterhalt und den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft bedeutete. Aus dem in die Säcke gefüllten Mehl wurde in der Umgebung das Brot gebacken. Die Mühlen wurden 1952 verstaatlicht und so dem Verfall preisgegeben. Von manchen Mühlen sind heute nur noch die Ruinenwände zu sehen.

Die Zsörk Pussta neben Teszér (die im Mittelalter das Gut einer Adligen Familie war) wurde im 18. Jh. zum Teil des Pápaer Landsgutes der Esterházys, hier wurden Weinreben angepflanzt, die die Winzer der Nachbardörfer pflegten. 1828 wurde es Weinberg-Prädium genannt und blieb ein Feld mit adligem Recht. 

 

Auf dem Zsörk Weinberg, 1978.



 

Pápateszér/Tessir im 19. Jahrhundert
 

Nach dem Tod von Károly Esterházy, dem Bischof von Vác und später Erlau/Eger (1799) erbte das Pápa-Ugod-Devecser Landsgut die Totiser Linie der Familie.

Die Katasterlandkarte von Pápateszér 1856. MOL S-78

Das ganze Gebiet von Pápateszér gehörte dem (IV.) Ferenc Esterházy, dem Botschafter von Venedig und Neapel, der 1811 ohne Erbfolger verstarb. Von ihm erbte sein Neffe, Miklós Esterházy das Pápa-Ugod- Devecser und Totiser Landsgut bzw. nach seinem Vater János Esterházy erbte er auch das Landsgut von Csákvár, so verfügte er über ein riesengroßes Vermögen.

Laut einem in 1829 abgeschlossenen familiären Vertrag erhielten József, Károly und Mihály Esterházy – die Cseklészer Linie der Fraknóer Linie der Esterházy Familie - für 30 –jährige Nutzung das Pápa-Ugod-Devecser Landsgut. Das Landsgut wurde aber von Károly (II.) Esterházy geleitet.
 

Pápateszér/Tessir auf einer alten Postkarte, in der Oberen Ecke die Esterházy Kurie

Nach den abgelaufenen 30 Jahren kam das Landsgut und damit auch Pápateszér/Tessir in den Besitz von Grafen Pál Esterházy, dem mittleren Sohn von Grafen Miklós. Graf Pál kämpfte im Freiheitskampf von 1848-49 als Oberst mit den Honveden und Nationalgardisten von Pápateszér und kapitulierte mit der Festungsbesatzung von Komarno. Zwischen 1849-53 lebte er in Emigration, nach seiner Heimkehr leitete er die Wirtschaft seiner Güter. 1865 wurde er festgenommen, nach dem Ausgleich 1867 wurde er zum Parlamentsabgeordneten gewählt. 

Graf Pál Esterházy gründete 1872 sein Pápa-Ugoder Majoratsgut, auf einem insg. 63257 Kj. Gebiet. Von den 3 Pachtwirtschaften waren drei Ugoder: 1853 gegründete Kisdiós (mit 20 Einwohnern), 1855 gegründete Vadkert (mit 50 Einwohnern), dann 1881 gegründete Huszárokelőpuszta (mit 16 Einwohnern). Die 1891 gegründete fortwirtschaftliche Betriebsklasse war mit dem 19859 Kj.in den Grenzgebieten von Ugod, Bakonykoppány, Iharkút, Bakonyszücs, Fenyőfő, Bakonybél, Pápateszér, Kup, Pápakovácsi, Kisganna am wertvollsten. Das Vermögen wurde auf 1 510 142m3 Baumbestand geschätzt, in dem die Buche überwiegend war, aber bedeutend war auch der Zerreiche-, Hagebuchen- und Eichenbestand. Das Holz, das nicht für den Markt geeignet war, wurde an die Kalkbrennerei verkauft. Auf dem schlechten Boden, vernachlässigten Schafsweiden wurden ab 1891 mit der Pflanzung von Kiefer und Schwarzkiefer bzw. Fichte begonnen. Auf der Gedenktafel eines Stalles in Pápateszérer Meier weist ein „GEP“ Monogramm und die Jahreszahl 1871 auf den Grafen Pál Esterházy.

Nach dem Tod von Pál (I.) Esterházy im Jahre 1877 erbte sein ältester Sohn Móric (I.) Esterházy, der Hauptgespan von Veszprém das Pápa-Ugod- Devecser Majoratsgut, das 1893 über 1873 Kj. Felder in Pápateszér verfügte. Der Graf verstarb 1900, sein einziger Sohn Pál (III.) Esterházy Husarkapitän das Majoratsgut.

 
 

Pápateszér/Tessir im 20. Jh. 
 

Laut einer Zusammenschreibung im Jahre 1910 besaß Pál (III.) Esterházy in Pápateszér/Tessir 1856 Kj. Felder, im Meierhof des Landsgutes standen eine Mietwohnung, Kornspeicher, 3 Ställe, 2 Dienstwohnungen, Schafsställe, 2 Kuhställe, 2 Kammer, 3 Kammer für die Werkzeuge, ein Eiskeller, Glashaus, Fohlenstall, Wagenschuppen und Winzerwohnung.

Trieb der Kühe nach Hause in Pápateszér

Nach dem Tod von Pál (III.) Esterházy (1915) erbte sein Cousin Tamás Esterházy das Majoratsgut von Pápa-Ugod-Devecser, der im Schloss von Devecser wohnte. 1918 wurde für eine gewisse Zeit in der Esterházy Kurie von Pápateszér/Tessir Militärwaisenhaus eingerichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1920 gründete hier die Baronin Janka Szentkereszty (Besitzerin in Gic) eine Berufsschule, um das landwirtschaftliche Wissen der Einwohner der Umgebung zu erweitern. In der Kurie ist heute der Kindergarten untergebracht, die meisten Gebauten des ehemaligen Meierhofes stehen heute noch.

Zwischen 1785 und 1949 verdreifachte sich die Einwohnerzahl des Dorfes. Eine bedeutende Entwicklung zeigt die Siedlung zwischen 1890 und 1930, als mehr als die Hälfte der Häuser errichtet wurde. Diese Entwicklung half auch die Eröffnung der Ziegelsteinfabrik im Jahre 1920, in der anfangs die Ziegelsteine mit der Hand hergestellt wurden. Die Besitzer der Fabrik waren die Brüder Nágli. 

 

Die Ziegelsteinfabrik von Pápateszér



 

Änderungen in der Einwohnerzahl von Pápateszér:
 

1785

740 Personen

1829

973 Personen

1857

1337 Personen

1869

1319 Personen

1890

1580 Personen

1910

1714 Personen

1930

1938 Personen

1941

1950 Personen

1949

2044 Personen

1960

1881 Personen

2000

1312 Personen

2007

1287 Personen

2011

1186 Personen

 

 

1941 arbeiteten von den 897 Verdienern des Dorfes 664 in der Landwirtschaft, 174 im Bergbau bzw. in der Industrie. Ein Viertel der landwirtschaftlichen Einwohner war Arbeiter bzw. Besitzlos. Die Hälfte von ihnen arbeiteten auf den 1799 Kj. Feldern von Tamás Esterházy als Tagelöhner.

Csigi See

Bei der Volkszählung von 1941 bekannten sich von 1950 Einwohnern 25 zu Deutschmuttersprachler. Der örtliche Volksbund zahlte 9 Mitglieder, so war die Siedlung von der Vertreibung nicht betroffen, nur 4 Personen siedelten nach Deutschland um.

 

Nach 1945 wurden die Esterházy Güter verstaatlicht. In Pápateszér/Tessir wurde 1951 die „Verfassung“ LPG gegründet, und bereits 1956 wieder aufgelöst. 1952 wurde die „Hoffnung“ LPG ins Leben gerufen, aber auch diese funktionierte nicht. 1957 wurde die LPG wieder gegründet, die zu einer der besten LPG der Umgebung wurde. 1976 wurde die LPG mit der Csóter unter dem Namen „Roter Morgen“ vereint, mit dem Zentrum in Csót. Der Maschinenpark wurde auch vereint, in Csót funktionierte die Maschinenstation, in Pápateszér wurde eine Näherei gebaut. 

Folgende größere Investitionen wurden in Pápateszér/Tessir ab den 1960-er Jahren verwirklicht: Kulturhaus, Arztpraxis, Genossenschaftsladen, Autobushaltestelle und Leichenhalle wurden gebaut.

Ernte in den 1960-er Jahren

1968 wurden das Altersheim, Feuerwehrhaus, Näherei, Schulgebäude mit 3 Klassenzimmern errichtet, 1969 hatte die Siedlung einen Tierarzt, einen Kreisarzt, Krankenpfleger und Zahnarzt. Die Schule wurde ab dem 1. September 1969 zur Kreisschule erklärt, in der auch die Schüler der Nachbarsiedlungen lernen. In den 1970-er Jahren wurde ein Wasserwerk, 1982 eine Post, ein Kindergarten, ein Sportplatz und eine Verbindungsstraße gebaut.

Nach der Wende wurde die LPG aufgelöst, das Dorf hatte keine Produktionseinheit mehr. Anstelle der alten Kneipe wurde ein Dienstleistungszentrum errichtet, mit einem Restaurant, Lebensmittelgeschäft und einer Metzgerei. Das Restaurant wurde seit einem Jahrzehntel nicht eröffnet, das Lebensmittelgeschäft wird vom Zircer ÁFÉSZ betrieben. Auf dem Gebiet hinter der Ziegelsteinfabrik wurde ein Pflichtschlachthof aufgebaut, der im Moment als Fleischerei funktioniert. Das Dorf wird von der Bäckerei mit Brot versorgt.

Das Feuerwehrhaus wurde zu einer Autoreparaturwerkstatt umgebaut, hier werden die Autos nicht nur repariert, sondern die TÜV funktioniert hier. Im Dorf sind mehrere Sägerfabriken tätig, die alte Ziegelsteinfabrik wurde 2007 mit einem automatischen Produktband modernisiert. Der alte Kreiskamin wurde abgerissen, der gebliebene Ziegelsteinkamin erinnert an das alte Gebäude.

Die Infrastruktur des Dorfes erweiterte sich: am Ende der 1980-er Jahre wurde auch der Farkas- und Fényes Berg mit Strom versehen. Die Schule wurde 1995 mit einer Turnhalle weiter ergänzt. Die Dienstwohnungen, das Rathaus, die Gehsteige und die Straßen im Dorf wurden renoviert. 1992 wurde im Dorf das Leitungswasser, 1994 das Telefon, 1996 die Gasleitung ausgebaut, Leitungswasser fließt auch in den erwähnten Weinbergen.

 

Die Prässhauser der Fenyves-Berg

Institutionen

Verwaltung (Pápateszér, Petőfi Str. 17.)
 

Pápateszér/Tessir war am 1. Januar 1945 eine Großgemeinde, eingeteilt zum Pápaer Bezirksamt.

Zwischen 22. Oktober 1950 und 30. Juni 1969 funktionierte in der Ortschaft ein selbstständiger Rat und Gemeindeamt.

Der Präsidialrat der Volksrepublik löste am 1. Juli 1969 den örtlichen Rat von Pápateszér auf und beschloss mit dem Sitz in Pápateszér/Tessir auf den Gebieten von Bakonyság, Bakonyszentiván und Pápateszér einen gemeinsamen Gemeinderat zu gründen.

Der gemeinsame Gemeinderat wurde am 1. Juli 1970 mit dem Dorf Bakonytamási ergänzt, seitdem werden die Dörfer Bakonyság, Bakonyszentiván, Bakonytamási und Pápateszér/Tessir gemeinsam verwaltet.

Pápateszér/Tessir war bis 2007 verwaltungsmäßig eine selbstständige Gemeinde, seit 2007 wieder Sitz des Kreisnotariats.

 

 

Vorsitzender – Ratsvorsitzender:

 

János Sandli

22. Oktober 1950 – 15. September 1952

István Pomozi

16. September 1952 – 30. September 1954

Béla Takács

1.Oktober 1954 – 30. November 1956

József Molnár

1.Februar 1957 – 24. März1958

István Kelemen

25. März 1958 – 30. April 1971

Tibor Léhner

1.Mai 1971 – 31. Oktober 1982

 

 

V.B.-Sekretäre:

 

Gyula Eigner

22. Oktober 1950 – 31. Januar 1952

Viktória Kocsis

1.Februar 1952 – 15. Mai 1953

Béla Takács

16. Mai 1953 – 30. September 1954

Tibor Léhner

1.Oktober 1954 – 15. Februar 1957

György Popovics

16. Februar 1957 – 4. Mai 1961

László Gaál

11. August 1961 – 9. Februar 1969

István Bögi

16. März 1969 – 31. Dezember 1985

 

Das Wappen von Pápateszér/Tessir


 

Aktuelle Einwohnerzahl: 1150 Personen

Gesamtgebiet: 3074 Hektar

Anschrift der örtlichen Selbstverwaltung von Pápateszér: 8556 Pápateszér, Petőfi u. 17.

Bürgermeister: György Szalczer

Vizebürgermeister: Béla Völfinger

 
 

Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung: (Pápateszér, Petőfi Str. 17.) 
 

Seit 2010 funktioniert in der Ortschaft eine deutsche Nationalitätenselbstverwaltung. Die Vorsitzende: Ilona Léhner, die Vizevorsitzende: Renáta Ruip-Völfinger, die Vertreter: Krisztina Szekeres-Szalczer und Tibor Valler. Das Hauptziel der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung ist die Bewahrung der deutschen (schwäbischen) Traditionen. Unter ihren Plänen ist der Ausbau einer Partnerschaft mit einer deutschen Ortschaft.

 

Gemeindeamt der Pápateszérer örtlichen Selbstverwaltung und der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung



 

Grundschule (Pápateszér, Ady Str. 3.)
 

Über die Schule der Ortschaft blieben seit den 1780-er Jahren Dokumente erhalten. Für den Erhalt der Schule bemühte sich in der ersten Hälfte des 19. Jh.s der Pfarrer János Markovics (der spätere Wesprimer Kanoniker), er gründete auch Stiftungen. Seinen Namen trägt eine Straße in der Siedlung.

Die Schule wurde Mitte der 1980-er Jahre mit der Hilfe der Eltern mit weiteren zwei Gebäudeteilen erweitert, modernisiert. Diese Schule besuchen die Kinder von Bakonytamási, Bakonyszentiván und Bakonyság. Die Direktorin der Schule ist Ilona Léhner.

 

Die Schüler von Pápateszér/Tessir verschönerten ihre Ortschaft



 

Zivilvereine
 

Pápateszérer Sportverein (8556 Pápateszér Petőfi Str 17.)
 

Vorsitzender: István Forsthoffer

beinhaltet: Fußball, Handball, Reiten

 

Pápateszérer Kinderklub mittwochs
 

Im Sommer 2008 wurde der Klub aus den Kindern der Grundschule gegründet. Die Kinder konnten im Sommer mittwochs an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen, daher der Name des Klubs. Der Klub veranstaltet seitdem auch regelmäßig Programme, in den Herbstferien werden 2-tägige Ausflüge organisiert, aber auch Wettbewerbe oder kleinere Ausflüge warten auf die Kinder. Die Leiterin des Klubs ist Ibolya Palkovics-Vass, aber auch aus dem örtlichen Frauenklub erhalten sie viel Unterstützung.

 

Die Mitglieder vom Pápateszérer Kinderklub mittwochs

Brauchtum

Siedlungsbild, Straßenstruktur
 

Pápateszér/Tessir gehört zu jenen Dörfern, in denen die Häuser in einer Reihe der einzigen Hauptstraße des Dorfes stehen. Die Zahl der Häuser nahm aber mit der Zeit rasch zu. Die Hauptstraße, die Hl. Emmerich Straße, heute Petőfi Straße ist die älteste Straße der Siedlung.

Straßenbild von Pápateszér/Tessir in den 1940-er Jahren, Ady Straße

Auch heute stehen noch die Gebauten der öffentlichen Institutionen hier, wie das Bürgermeisteramt oder die Kirche. Die Petőfi Straße wird nördlich in der Bem Straße fortgesetzt, die etwa vor 100 Jahren ausgebaut wurde, damals war das der neue Teil der Siedlung. Den jetzigen Namen erhielt die Straße zwischen den zwei Weltkriegen. Die Tamási Straße: heute Rákóczi út steht senkrecht zur Haupt/Petőfi Straße, die auf der Katasterlandkarte von 1856 als eine kleine Straße bereits eingetragen wurde und die nach Bakonytamási führt. Die Fortsetzung nach Westen die Bundavár(Pelzburg): heute Markovics János Straße, die früher ein wässriges Gebiet war, die Häusler ließen hier ihre Häuser bauen. János Markovics (1819-1858) war der Dorfpfarrer, der seine Gläubigen liebte, sich um sie, um alles kümmerte. Er kämpfte viel mit den Behörden für sein Volk.

Straßenbild von Pápateszér/Tessir in den 1990-er Jahren, Petőfi Straße

Während seiner Dienstzeit bestärkte sich die Kirchengemeinde sowohl finanziell als auch seelisch. Die Cigány-Straße: Szentlászló Straße heute Ady Endre Straße liegt auch senkrecht zur Hauptstraße. Einst wohnten die Zigeuner am Rande der Siedlung hier, heute gilt sie als Fortsetzung der Hauptstraße, hier befindet sich die Schule. Von hier aus öffnet sich die Szőlő /Traubenstraße, die in den Weinberg führt. Am süd-westlichen Teil des Dorfes wurde die Árpád Straßegeöffnet, die Esterházy Familie vermaß dieses Gebiet erst nach dem Ersten Weltkrieg. Árpád Horváth ließ hier als erster ein Haus bauen. Am Rande des Dorfes steht die Túsó-Siedlung, andere Siedlung, heute Kossuth Straße, die die am weitesten vom Dorfzentrum liegt. Südlich in der heutigen Béke-Straße lagen die Meierhöfe und der Schoberhof des Esterházy Landsgutes, die Straße wurde nach 1945 geöffnet. 

Jedes Haus hatte einen etwa genauso großen inneren Hof, Obst- oder Gemüsegarten, dazu gehörten Acker oder Wiesenfelder. Die Höfe lagen reihenweise nebeneinander, Wohn- und Wirtschaftsgebauten standen der Reihe nach im Hof. Die gleichgroßen Grundstücke der Leibeigenen und die genauso großen Grundstücke der Kleinhäusler bildeten manchmal eine extra Straße. Die neuen Einwohner gaben die bis dahin beliebten Fachwerkhäuser auf, die Baumaterialien, die Struktur und die Größe der Häuser passten sich an die örtlichen Traditionen (und Möglichkeiten) an. Die Häuser wurden aus Lehm und Stein gebaut und mit Strohdach bedeckt. Die Einteilung der Häuser passte sich an die mittelmäßigen ungarischen Häuser an: Zimmer+ Küche + Zimmer. Die Zimmer wurden aus der Küche mit dem offenen Kamin geheizt. Eine Charakteristik unserer deutschen Dörfer war die Scheune, die senkrecht im Hof stand und damit auch den Hof abgrenzte. In den ersten Jahrzehnten nach der Ansiedlung wurden die öffentlichen Gebauten der Siedlung errichtet: die Kirche, die Schule mit der Lehrerwohnung und das Gemeindehaus.

 
 

Sakrale Umgebung 
 

Die Religionsangehörigkeit der Einwohner
 

Bis zur Ansiedlung der Deutschen galt Pápateszér/Tessir als ein von Lutheranern bewohntes Dorf, da sich auch die Einwohner von den umliegenden Dörfern von Pápa zu dem reformierten Glauben anschlossen. Im Jahre 1711 hatte das Dorf noch eine evangelische Glaubensgemeinschaft, mit István Miszlai Seelsorger. In der Nomenklatur von 1725 wurde das Dorf bereits als eine katholische Glaubensgemeinschaft aufgezeichnet. Nicht weit von der jetzigen römisch-katholischen Kirche kann man den Grund der ehemaligen evangelischen Kirche entdecken. Im Jahre 1698 war das Dorf von evangelischen Einwohnern bewohnt, die Ansiedler im 18. Jh. waren hingegen alle Katholiken. Nach einem Jahrhundert war die Zahl der Evangelisten gering. (Alte Erzählungen hielten fest, wer seinen evangelischen Glauben behalten wollte, musste in die benachbarte Bakonytamási ziehen. Schriftliche Aufzeichnungen gibt es darüber nicht) Ab den 1720-er Jahren wohnen bereits Ungarn und Deutschen hier.

1759 wurde in Pápateszér/Tessir die römisch-katholische Kirchengemeinschaft neu organisiert, mit der Führung der Immatrikulationsbücher wurde bereits im Gründungsjahr begonnen. Die Pfarrei hatte noch keine Kirche, aber einen Pfarrer, einen Kaplan und einen Schulmeister. 1773 wohnten 755 Einwohner im Dorf, davon gehörten 698 Personen der römisch-katholischen, 94 der evangelischen Kirche an, im Jahre 1910 wohnten 700 Personen da, von ihnen waren 593 Mitglieder der römisch-katholischen, 10 evangelischen Kirche.

 

Die sakralen Gebauten von Pápateszér/Tessir



 

Die Kirche
 

Die Kirch zu Ehren von Hl. Jungfrau Maria
 

Pápateszér/Tessir war eine alte kirchliche Siedlung, der Pfarrer der Ortschaft wurde bereits 1501 erwähnt. Während der Türkenherrschaft wurde die Kirche des Dorfes (die anstelle der heutigen Kirche stand) zerstört.

Laut der Zusammenschreibung aus 1698 geriet die Kirche in so einen schlechten Zustand, dass nur ihre Mauer in dem zaunlosen Friedhof standen. Auf dem Glockenstuhl hing eine kleine Glocke. Die Kirchenvisitation in 1733 fand noch eine Ruinenkirche, die Gottesdienste wurden in der Schule gehalten. Mit der Unterstützung von Grafen Ferenc Esterházy konnte 1737 die alte Ruinenkirche völlig renoviert und mit einem Umbau auch erweitert werden. Die neue zu Ehren von Johann dem Taufer eingeweihte Kirche stand 1748 in einem guten Zustand und wurde mit Ausstattung versehen. Sie hatte einen Altar und eine Glocke, das Immatrikulationsbuch wurde ab 1743 geführt.

Die jetzige Barockkirche ließ der Lehnherr der Umgebung, Graf Károly Esterházy, der Bischof von Eger/Erlau während der Pfarrerzeit von József Biritz (1751–1778) erbauen.

Mihály Pauly entwarf die Pläne, mit den Bauarbeiten wurde 1776 begonnen und bereits 1778 wurden die Arbeiten beendet. Die neue Kirche wurde 1778 von Ignácz Spánitz zu Ehren von hl. Jungfrau Maria eingeweiht. In der Krypta der Kirche fand der Pfarrer ewige Ruhe. (selten hat eine Kirche eine Krypta.)

Die Kirchenvisitation aus 1779 beschrieb bereits die neue Kirche „die neue, schöne Kirche ließ Gr. Károly Esterházy aus festen Materialien errichten, und zu Ehren der Jungfrau Maria einweihen. Ein alter Altar stand darin. Auf dem Chor eine Positivum (Orgel) in dem Turm wohnen drei Glocken“ Laut der Kirchenvisitation aus 1817 sind ihre Mauern stark, das Schiff ist mit Ziegeln, die Turm mit weißem Blech bedeckt. Der Chor ist gemauert, aus der Sakristei kann man die Holzsprechbühne erreichen. Der Taufbrunnen ist aus rotem Marmor. Der Hauptaltar stellt die Jungfrau Maria, die Seitenaltäre die hl. Anna dar.

János Markovics (1819-1858) arbeitete viel für die Kirchengemeinde, während seiner Dienstzeit bestärkte sich die Kirchengemeinde sowohl finanziell als auch seelisch.

Der Seitenaltar stellt hl. Anna dar

1825 wurde von Otto Hieronimy ein neues Altarbild für die Pápateszérer Kirche angefertigt. Während der Dienstzeit von Vilmos Vanke (1862–1885) feierte die Kirche ihr 100-jähriges Jubiläum, er ließ die Kirche mit dem Pápaer Handwerker Ferenc Reizteker von Innen und von Außen renovieren. Einen Drittel der Ausgaben finanzierte der Wesprimer Kanoniker János Markovics. Der Pfarrer Ignác Gerstner ließ die inneren Gemälde der Kirche 1901 mit Endre Graits und Ágoston Liechtbler, den Malermeistern aus Fünfkirchen/Pécs anfertigen. Ignác Gerstner besorgte aus Ödenburg/ Sopron drei neue Glocken, die im Ersten Weltkrieg, 1917 für militärische Zwecke verwendet wurden. Während seiner Dienstzeit wurden die Holzaltäre auf Marmoraltäre getauscht.

Während der Dienstzeit von Gyula Stenger (1920–1930) wurden die heutigen Glocken beschaffen. Kleinere Reparaturen wurden auch von außen erledigt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zwei von vier Glocken wieder mitgenommen. Während der Kriegsgeschehnisse im Jahre 1945 wurde das Dach der Kirche bedeutend beschädigt, die Reparaturarbeiten finanzierte der Pfarrer Imre Tobak (1945) aus dem Geld, das zur Verfügung stand. In der Kirche wohnen momentan drei Glocken, die kleine Glocke wurde 1868 von Sándor Gloger, Wesprimer Meister, die mittlere von Lajos Gombis 1981 in Őrbottyány gegossen. Die große Glocke entstand in Ecclesia Harangöntő Művek Rt (bei Ecclesia Glockengießerwerke GmbH)

Die Kirche wurde während der Dienstzeit des Pfarrers, Dr János Kisnemes (1973–1989) von Innen und von Außen renoviert: 1974 erledigte der Maurermeister József Mozsolics von Innen und Außen die Renovierungsarbeiten, 1975 erhielt das Dach statt Ziegeln Schieferbedeckung (Dachdeckermeister Lajos Csoknyai aus Tapolcafő) 1976-77 wurden die inneren Gemälde restauriert, die Gemälde der fünf Nebenaltäre im Schiff wurden von den Malermeistern Zoltán Závory und Ottó Csehi renoviert.

 

Die Pfarrer von der Gründung bis heute

Ruisz Pál

1743 - 1748

 

Novák Béla

1930 - 1933

Tetzer Antal

1748 - 1751

 

Jakab Gyula

1933 - 1942

Biritz József

1751 - 1778

 

Kakas Aladár

1942 - 1945

Spánitz Ignác

1778 - 1795

 

Toplak Imre

1945

Zsemberi Imre

1795 - 1819

 

Szél János Ede

1945 - 1946

Markovics János

1819 - 1858

 

Budai Flórián

1946 - 1951

Orbán János

1858 - 1862

 

Dr. Csertő Antal

1951 - 1958

Vanke Vilmos

1862 - 1885

 

Kápolnay Jenő

1958 - 1973

Piribauer Ferenc

1885 - 1891

 

Dr. Kisnemes János

1973 - 1989

Gerstner Ignác

1891 - 1920

 

Németh László

1989 - 1993

Stenger Gyula

1920 - 1930

 

Horváth Tamás

1993 -

 

 

Tracht                                                                                                                     

 

Frauentracht
 

Die Frauen in Pápateszér/Tessir trugen zweiteilige Kleider, oben den sog. Rekl, den Unterrock, Oberrock und dazu eine Schürze. Die Schürze am Sonntag war gestickt, geschlingelt mit einer weißen Bluse. Am Alltag wurde eine hellblaue, dünne Leinenschürze getragen, wenn man das Haus verließ. Unten hatten die Frauen ganzes Hemd an, darüber eine art Weste, zum Erwärmen. In der Nacht hatten sie nur das Hemd an. Am Alltag wurde Blaufärberkleid getragen.

Gegen die Kälte schützten sie sich mit dem Berliner Tuch. Der Stoff der Kleider war entweder Karton oder Blaufärberstoff.

Die Frauen trugen Schuhe mit Knöpfen, Pantenstrumpfhosen, die an den Beinen oder unter den Knien mit Gummi befestigt wurden.

 

Die Frauen aus Pápateszér/Tessir in Arbeitstracht



 

Die Männertracht 
 

Die Männer trugen im Winter Stiefelhose aus Kordsamt oder aus einem dickeren Stoff, Lederstiefel, dickeren Halbmantel aus Flausch. Das war sowohl die Alltagstracht als auch die Sonntagstracht. Krawatte trugen nur die Reicheren. Diese Angaben beziehen sich auf die Tracht am Ende des 19. Anfang des 20. Jh.s

 

Imre Kovács um 1940 in der Tessirer Landwirtschaftsschule



 

Brauchtum im Kirchenjahr                                                                      

 

Adventszeit 
 

Andreas-Tag (30. November)

Der erste bedeutende Tag in der Adventszeit ist der 30. November, Andreas-Tag. Er ist einer der heiratsprophezeienden Heiligen. Auch in Pápateszér/Tessir ließen sich die Mädchen an diesem Tag prophezeien, aber nicht nur an diesem Tag wurde prophezeit. Vor dem Schlafengehen baten sie die Heiligen um Wissenswertes über ihre Zukunft.

 

Die Kirche von Pápateszér/Tessir


 

Nikolaus Tag (6. Dezember)

Der Heilige Nikolaus galt als der Schutzpatron der Kinder und Ehen, wurde auch in Pápateszér/Tessir geehrt.

 

Luzia Tag (13. Dezember)

Auch am Luzia Tag wurden Heiratsprophezeiungen im Dorf praktiziert. Die Mädchen kneteten hier Knödelteig und in die Knödel wurden die Namen des gehofften zukünftigen Mannes versteckt. Jener Knödel versteckte den Namen des Ehemannes, der beim Kochen zuerst auf die Oberfläche des Wassers kam.

Es war verboten an diesem Tag zu nähen, da sonst die Hühner keine Eier legen werden: „die Hausfrau flickt den Oasch zu”. Folgender Spruch war an diesem Tag verbreitet:

            „Luca-Luca kity- koty, tojjanak a tiktyok. 

Auch Luzia-Stuhl wurde für diesen Tag angefertigt, mit der Version, dass der Stuhl unter dem Glockenstuhl aufgestellt wurde. Wer sich auf den Stuhl stellte, hielt eine Peitsche in der Hand. Beim Aufzeigen des Testaments wurde mit der Peitsche dreimal geschlagen. Vor die Hexen, die flüchteten wurde entweder Mohn oder Hirse gestreut. Vorher wurden sie dreimal mit Weihwasser bespritzt. Während die Hexen die Mohn oder die Hirse sammelten, wurden sie gefangen.

 

Herbergesuche (15-24. Dezember)

Noch in den 1960-er Jahren war die Herbergesuche eine lebendige Tradition im Dorf, es gab 8-9 „Gruppen“ im Dorf, die am 15. Dezember mit der Herbergesuche anfingen. Durch neun Tage suchten sie jeden Tag ein anderes Haus auf und trugen das Bild der Heiligen Familie mit sich, um vor dem Bild gemeinsam zu beten und zu singen.

 

Weihnachten
 

Heiliger Abend (24. Dezember)

Die Kinder begannen nach dem Mittagessen das Krippenspiel, sie kleideten sich ihrer Rollen entsprechend und trugen neben den Weihnachtsliedern auch noch andere Grüßworte, unter anderem:

 „Megszületett Jézus

Erre a világra.

Pásztorok, pásztorok, hol vagytok?

Talán még alusztok?

Gyorsan, frissen kelljetek,

Jézus előtt legyetek!

Nem fekszik ágyban, se nem palotában.

Szűz Máriának dicséretet áldjon.

Mennyből az angyal…”

 

Die ungarische Version wurde auch in Pápateszér/Tessir verbreitet, an dem Mädchen teilnahmen. Das war eigentlich eine Kombination von der Herbergesuche und dem Krippenspiel. Drei Mädchen in langen weißen Kleidern als Engel verkleidet gingen durch das Dorf. Das mittlere Mädchen trug das Bild oder die Statue der Heiligen Familie. Die Flügel der Engel waren aus Federbesen oder aus Papier. Nach den Begrüßungsworten knieten sich die zwei Engel an den beiden Seiten und sangen ein Lied über die Geburt von Jesu.

 

„Reszket, fázik keze, lába

egész testecskéje.

A jászolban didereg a Szűz szent Dedecskéje,

Elaludna, de a hideg elűzi az álmát.

Barmok szája lehel rája melegítő párát.

Meleg szobát nem pótol a rozoga istálló,

Ringó bölcső helyett is egy jászol a szolgáló.

Kicsi virág, szép rózsaszál, gyenge gerlicécske,

Szálljon reá édes álom, selyem szempilládra,

Álmodj szépet mennyországban isten báránykája.”

 

Der Tag der unschuldigen Kinder  (28. Dezember)

Am Tag der unschuldigen Kinder gingen die Jungen mit einer Rute in der Hand durch das Dorf, wünschten gute Gesundheit und „schlugen“ Groß und Klein. Sie sagten folgenden Spruch: :„Kelléses ne légy az újesztendőben!”

 

 

Neujahrstag (1. Januar)

Am Neujahrstag suchten die Männer die Häuser des Dorfes auf und sprachen die Neujahrsglückwünsche. Danach wurde ein Glas Schnaps getrunken. Nach dem Frühstück machten sich auch die Kinder auf den Weg zu den Taufpaten, Verwandten und Nachbarn.

 

Dreikönigstag ( 6. Januar)

Der Dreikönigstag wurde auch Wasserweihe genannt. An diesem Tag wurde das Wasser in der Kirche geweiht, danach nahm jeder eine Flasche voll mit nach Hause. Damit wurde der Weihwasserbehälter an der Wand neben der Tür aufgefüllt. Während des Jahres bekreuzigte man sich damit. Das Weihwasser durfte auch nicht neben dem im Sterbebett liegenden Verwandten fehlen, damit konnte man die bösen Geister fernhalten. Bei Gewitter wurde in Pápateszér/Tessir Richtung Himmel ein Kreuz gemacht, und es wurden das Angelusgebet und andere Gebete aus dem Gebetbuch gesprochen.

 

Maria Lichtmess (2. Februar)

Die gesegneten Kerzen spielten von der Geburt bis zum Sarg immer eine wichtige Rolle. Eine brennende, gesegnete Kerze bekam die Mutter in die Hand, die ihr neugeborenes Kind in die Kirche brachte, das war das „Voagehn”, Vorgehen, was nicht gleich mit der Taufe war. (Die Kinder wurden paar Tage nach der Geburt getauft.) Im Gegensatz zu der Taufe, als die Mutter noch im Bett lag, brachte jetzt die Mutter selber ihr Kind in die Kirche. Bis zu diesem Zeitpunkt durfte die Mutter nach der Geburt das Bett nicht verlassen. Ihr erster Weg musste zu Gott und in die Kirche führen.

Die Kerze brannte auch bei Todesmessen, bei den Sterbenden, als sie die letzte Ölung erhielten. Als ein Mitglied des Rosenkranzvereins verstarb, standen die „Geschwister“ (die Mitglieder des Vereins) um den Sarg auf dem Hof (damals wurden noch vom Haus aus die Verstorbenen in den Friedhof begleitet) Jede Frau hatte einen sog. Wachsstock, das wurde zu jeder Todesmesse mitgenommen, und diese brannte in den Bänken. (die schwarzen Spuren des Wachsstockes sind heute noch an den Bänken zu entdecken)

 

Die geweihte Kerze wurde auch zur Heilung verwendet. Wenn sich ein kleines Kind übergab, sagte man, es strengte sich an und als Heilung legte man auf die Brotrinde geklebte Kerze auf den Bauchnabel. Die Kerze wurde angezündet und mit einem Glas bedeckt. Die Kerze löschte sich – wegen des Sauerstoffmangels – bald aus, die Haut schwellte sich zum Inneren des Glases hervor- das war das eindeutige Merkmal der Heilung.

 

Faschingszeit (vom 6. Januar bis Aschermittwoch)

Am Dreikönigstag begann die Faschingszeit, die Zeit der Bälle und Hochzeiten. Die lustigsten Tage waren die drei letzten Faschingstage, da wurden über drei Tage in der Kneipe gefeiert. Bereits zu Mittag begannen die Bälle aber nur für die Jüngeren. Am Nachmittag schlossen sich auch die Erwachsenen dazu und tanzten auf Harmonika- oder Geigenbegleitung. In der Faschingszeit war die Burschenweihe. Die Burschen über 18 versammelten sich in der Kneipe, jeder wählte einen Taufpaten von den älteren Männern. Die älteren sagten ihnen einige Mahnungen, dann nahmen sie die jüngeren in die Reihe der Burchen auf. Der Geweihte musste einen Tost bezahlen. An diesem Tag betranken sich natürlich die Jüngeren.

 

Osterfestkreis

Während des Osterfestkreises wurde in Pápateszér/Tessir streng gefastet. Die Frauen strichen vor der Karwoche die Häuser und brachten die Gräber im Friedhof in Ordnung. Am Gründonnerstag flogen die Glocken nach Rom, sie verstummten für drei Tage, für die Zeit des Leidens Christi. Sechs Ministrantenjungen ratschen während dieser Zeit im Dorf und machten die Leute auf die Zeit der Gebete aufmerksam.

Am Karfreitag konnte das Heilige Grab in der Kirche besucht werden, die Einwohner beteten mal alleine, mal gemeinsam vor dem Grab. Laut Volksmund wurden an diesem Tag die Ratten aus den Mühlen weitergeschickt.

Am Karsamstag fand um die Kirche die Auferstehungsprozession statt, die Mädchen und die Frauen zogen ihre schönste Seidentracht zu diesem Anlass an.

Noch in der Nacht, gegen 2-3 Uhr gingen die Einwohner, ähnlich wie die heiligen Frauen auf der Suche nach Christus waren, zum Kreuzweg. Sie weckten einander, in dem sie leise an den Fenstern klopften. Es ziemte sich nicht, unterwegs zu reden, auch nicht auf dem Heimweg. Sie beteten meistens den schmerzhaften, glorreichen Rosenkranz, Litaneien und andere Gebete, sangen Osterlieder.

Am Ostermontag wurden die Verwandten besucht, bei schönem Wetter gingen sie ins Freie und bewunderten die Saat.

 

Georg-Tag (24. April)

Vor dem Georg Tag werden auch heute noch keine Bohnen und Gurken gelegt.

 

Fronleichnamsfest (3 Wochen nach Pfingsten)

Auch heute lebt der Brauch des Festes, es werden Fronleichnamszelte aufgestellt, aber nur noch in der Straße, in der die Kirche steht, kümmern sich vier Familien um die Weitergabe dieser Tradition. Heute werden nicht mehr Zelte aufgestellt, sondern nur ein Altar mit Blumen, Bilder und Kerzen.

 

In Pápateszér /Tessir wurden die Maria Feste besonders geehrt, auch die Kirmes ist an den Maria – Tag verknüpft. Die Ehre der Jungfrau Maria hat 10 besondere Maria Feiertage gefeiert, die die bedeutendsten Stationen im Marias Leben aufzeigen:

  1. unbeflecktes Empfängnis (8. Dezember) die besonders durch die Erscheinungen in Lourdes (1854) und Fatima (1917) berühmt wurden. Sie wurde zuerst nur in der Kirche, dann auf Bildern dargestellt, die auch in den Zelten an der Kirmes gekauft werden konnten. Dadurch ist die Jungfrau Maria auch zu Hause aufzufinden. 
  2. Die Verlobung von Maria (23. Januar) wurde in der Kirche gefeiert.
  3. Maria Verkündigung (25. März) oder auch das Fest von Engelsgruß. Es wurden das Angelus –Gebet und das Ave Maria - besonders in den Mailitaneien - gebetet.
  4. Mit Maria Heimsuchung (25. März) wird an die Begegnung von Maria und Elisabeth gedacht. Dieses Fest galt auch als Fest der Frauen in guter Hoffnung.
  5. „Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel" (16. Juli) als Gedenktag von diesem Fest wurden samstags vor dem Maria Bild oder der Maria-Statue in der Ecke Kerzen angezündet.
  6. Maria Himmelfahrt (15. August) ist eines der größten Maria-Feste. Die Mädchen zogen ihre schönsten weißen Kleider in die Kirche an. An diesem Tag wurden gerne die Pilgerorte, wie Pápa oder Csatka besucht, aber einige hatten die Möglichkeit sogar bis Mariazell zu pilgern. Nach Pápa oder Csatka wurden die Pilger von einer Pferdekutsche begleitet, wenn von den Kindern oder Älteren jemand müde wurde, konnte er sich auf die Kutsche setzen. In der Nacht schliefen sie in der Scheune von einem Bauernhof.
  7. Fest Maria Geburt (8. September) Gedenktag an Marias Geburt, an diesem Tag symbolisiert der Sonnenaufgang die Maria-Figur. Die Hirten freuten sich auf den Regen an diesem Tag, da sie mit gutem Weiden rechnen konnten.
  8. Fest Maria Namen (12. September) war die Kirmes des Dorfes, an diesem Tag wurde an die Maria-Kult gedenkt, die sie aus der Gefahr half. 
  9. Gedächtnis der Sieben Schmerzen Mariens (15. September) An diesem Tag wurde an den Mutterschmerz Marias gedenkt, die die Frauen bis heute am tiefsten erleben. Es wurde zum Kreuzweg in Pápa gepilgert. Auf dem Maria Bild der Kirche ist das Herz der Jungfrau mit sieben Dolchen durchstochen zu sehen, in ihren Armen liegt der verstorbene Sohn. Das Bild erinnert an den Mutterschmerz. 
  10. Rosafest (7. Oktober) es ist leicht vorstellbar, dass die deutschen Ahnen aus der Heimat diese Andacht mitbrachten. Nach der Litanei jeden Sonntag war der Wechsel der Geheimnisse („Zellwechseln”), eine Frau sammelte die Bilder, die die Rosenkranzzehntel darstellten, hielt sie in der Hand, die anderen zogen die Bilder aus ihrer Hand. In der Kirche gab es ein Rosenkranzbild, das die Szene des Rosenkranzvereins darstellt.

 

Das Kreuz und Denkmal auf dem Farkas-Berg, erneuert von János Gróf im Jahre 1991 Gedächtnis der Sieben Schmerzen Mariens auf dem Bild der Pápateszérer Kirche


 

Auf dem Hauptaltart der Pápateszérer Kirche wird die Maria dargestellt, die die Menschen aus der Gefahr half



 

Bürgerliche Feste 
 

An dem Weinleseumzug nehmen in Pápateszér/Tessir neben den Interessenten auch beinahe hundert Reiter teil. Der Umzug war gleichzeitig das Jahresabschlussereignis für die Reiter. Am Ende der Wettbewerbe konnte man sich entspannen: aus den umliegenden Dörfer kamen Reiter ins Dorf, auf die man mit Glühwein, heißen Tee, Pogatschen, Pörkölt wartete, dann zogen sie gemeinsam durch das Dorf. Die Schulkinder machten eine kurze Tanzvorführung in den Haltestellen und besuchten auch die Weinberge. Bei jedem Weinkeller wurden die Gäste eingeladen. Die Reiter zogen zu diesem Anlass ihre Trachten an.

Ein neuer Brauch ist, dass am 12. November ein großer Reiterball veranstaltet wird, mit etwa 200 Personen. Hier werden nach dem Abendessen die Ereignisse der Wettbewerbe verkündet und die Preise verliehen. An diesem Abend nehmen auch die Reiter aus den umliegenden Gemeinden, wie Bakonyszentiván, Bakonyszentlászló, Bakonytamási, Csesznek, Csót, Fenyőfő, Kajárpéc, Ugod, teil.

 

Weinleseumzug in Pápateszér/Tessir



 

Mundart                                                                                                      

 

Die transdanubischen Mundart, die im nördlichen Teil vom Komitat Somogy, im größten Teil vom Komitat Wesprim, im alten Komitat Győr und im Komitat Fejér gesprochen wird, steht näher zur Literatursprache als die westliche Mundart. In dieser Mundart kommen acht lange und 9 kurze Vokale vor, aber ebenso lebendig ist die Opposition e-ȅ. In der Alltagssprache sind anstelle der ú, ű, í die Vokale u, ü, i allgemein verbreitet, aber nur in der Alltagssprache treffen wir anstelle der ó, ő auf ú, ű. Hier kann auch anstelle der é der lange Vokal í erscheinen, und die leichte ö-Version zeigt ö-e labiale Änderungen in der Alltagssprache. Bei den geschlossenen Silben fällt der Konsonant „l“ raus, und verlängert, schließt den Vokal, der vor ihm steht, wie óma, szóma, ettű, attú, de főmëgy, ēmēnt, vót, főd

Was die Konsonanten betrifft, fehlt auch hier das Phonem „s“, hier wird eher „j“ anstelle ausgesprochen.

Die Palatalisierung von „n“ ist ähnlich, wie bei der westlichen Mundart: hallanyinyőstin und auch „gy“ und „ty“ erscheinenaptya, testvérgye. Zwischen zwei Vokalen finden wir oft zwei gleiche Konsonanten szallap, tanittó, jappán, die geschlossenen Laute werden oft stimmlos ausgesprochen. Anstelle von „j“ steht selten „gy“: gyün, gyel aber jég.

Beim Verbalstamm „v“ endet in der Mundart das Verb auf „l“ oder „n“ im Präsens, in der 3. Person Singular: nyőll, rí. Interessant ist, das Suffix -nyi,- nya bei den Infinitivformen: alunnyi, ennyi, rínya, hínya.

 
 

Wochenmenü
 

Montag: der Rest von Sonntag

Dienstag: Gemüsetag: Knochensuppe, Gemüse mit Fleisch

Im Winter mit geräuchertem Fleisch, Wurst, z.B.: Wurstsuppe. Die geräucherte Haxe wurde in das Gemüse eingekocht.

Mittwoch: Nudeltag mit Suppe. Kümmelsuppe mit Palatschinken oder anderen Nudeln.  

            Zu Abend der Rest, oder was es zu Hause gab, frische Milch, Milchkaffee oder dicke Milch mit Leber

Donnerstag: Gulaschsuppe oder Gemüse mit Fleisch oder mit dem Fleisch aus der Fleischsuppe

Freitag: ein fleischloser Tag, Nudeln, Bohnensuppe oder Kartoffelsuppe, Hefeteig

Samstag: Sterz aus Mehl, Kartoffeln oder Grieß, aus der Kartoffelbrühe wurde die Zwiebelsuppe gekocht.

Zum Sterz wurde Milch oder dicke Milch getrunken. Vor Ostern wurde streng gefastet. Der Samstag war der Fasttag von Sonntag.

Sonntag: Gemüse aus Sauerkraut mit geräuchertem Fleisch, Rippen oder Wurst.

               Fleischsuppe mit Nudeln, paniertes oder gebratenes Fleisch, dazu Biskuitteig mit Kakao

 
 


 

Hochzeitsmenü
 

Eine Woche vor der Hochzeit wurden Gugelhupf, Strudel und Kuchen gebacken.

Das Hochzeitsmenü bestand aus Hühnersuppe, Paprikahuhn mit Nockerln, paniertem Hühnerfleisch, gebratenem Fleisch, als Beilage wurden Kartoffeln und Reis serviert.


 

Schweineschlachten
 

Das Schweineschlachten begann immer mit dem Schnaps. Manchmal erwartete der Hausherr den Metzger und die Helfer mit Glühwein. Das Frühstück –geröstete Leber mit Salzkartoffeln - wurde serviert, als das Schwein bereits auf den Hacken des Schlachtrahmens hing. Zu Mittag gab es Fleischsuppe aus frischem Fleisch dazu Kraut. Die Verwandten wurden entweder eingeladen, oder ihnen eine Kostprobe geschickt. Es wurde Leber- und Blutwurst gemacht, statt dem teuren Reis wurde dazu Maisbrei verwendet. Zur Leberwurst wurden Semmeln und geriebenen Leber verwendet, ein kleiner Teil wurde mit Reis zubereitet, aber nur für die Kostproben. Die Presswurst wurde sowohl in den Magen, als auch in den dicken Darm gefüllt und geräuchert. Die Gewürze verwendete man, wie gewöhnlich. Die Fleischsuppe wurde aus frischem Schweineknochen gekocht.


Sehenswürdigkeiten

Naturschätze
 

Pápateszér/Tessir liegt im nordöstlichen Teil vom Komitat Wesprim, 25 km von Pápa/Papa, 24 km von Pannonhalma, 50 km von Győr/Raab entfernt. Das Dorf befindet sich nördlich vom Ungarischen Gebirge, in der Mitte des Bakonyer Waldes und gehört zum nördlichen Teil der Kleinlandschaft Pápa-Bakonyalja.

Die Siedlung liegt 185 Meter ü. M., hat mehrere Straßen zwischen den südöstlichen-nordwestlichen Sand-und Kiesbecken.

Im Tal der Wälder, der Ader (Szikegy - Ader, Bánya - Ader, Szakács - Ader) kann man Wiesen und kleinere Weingärten finden. Im südlichen Teil der Ortschaft erstreckt sich ein großes zusammenhängendes Waldgebiet. Das Innengebiet der Siedlung beträgt 137 ha, das Außengebiet 2937 ha. Für die Wälder ist das Hochwild wie Füchse, Rehe, Hirsche, sowie Wildschweine charakteristisch.

 



 

Die römisch-katholische Kirche zu Ehren von Hl. Maria
 

Die heutige Kirche ließ der Graf Karl von Esterhazy, der Erlauer Bischof (als Pfarrer diente damals József Biricz vor Ort; 1751-1778) bauen.

Die Kirche ist 35,5 Meter lang und 15 Meter breit, wurde nach den Plänen von Mihály Pauly errichtet. Die harmonische Kirche hat einen zweistöckigen Barock-Turm. Gehen wir um das Gebäude: die Wandecken sind abgerundet, an den Fassaden sind Lisetten. Um den Turm läuft eine Gesimse, auf einem der Türme zeigte früher eine Uhr die Zeit. Die Tür hat einen Steinrahmen mit feinen Details. Die Seitenfassaden des Gebäudes sind schlicht und mit einfachen Streifen aufgeteilt. Die Fenster haben Steinrahmen. Steintreppen führen zum Haupteingang.

Die Kirche ist einschiffig. An der einen Seite befinden sich der Triumphbogen, der Chor, die Sakristei, an der anderen Seite der Chorbogen und die Galerie.

Es gibt noch eine Wendeltreppe und eine Nische. Endre Graits malte die Fresken während der Restauration im Jahre 1901, Zoltán Závory restaurierte und änderte sie im Jahre 1977. (19. kép, Der Grundriss der Kirche, 20. kép, Die Kirche von Innen)

Beachtenswert ist die Sakristei, deren Raum von einem Bogen geteilt wird, daran sind Stucks zu sehen. Die Tür und das Fenster der Sakristei sind im Steinrahmen und aus Eichen. Die Türen und Fenster sind mit Bleiglas versehen.

Im Chor auf dem Boden stehen die Jahreszahlen für den Bau-1778, für das Malen-1901, für die Renovierung-1977. Der Boden ist mit Kehlheimer Platte bedeckt.

Ihr Hauptaltar wurde statt des früheren Holzaltars in den 1910-er Jahren errichtet. Der Altar hat eine Sargform, ist aus rotem Marmor, mit grauen Intarsien. In der Mitte hebt sich ein Altarbild hervor, auf dem Marias Kindheit allegorisch in einer anachronistischen Umgebung dargestellt wurde. Das Gemälde aus 1801 ist von József Schmidt, einem Maler aus Győr/Raab. In den kleineren Nischen sieht man die Skulpturen von Jesus und Maria aus Tirol. Der Holzbau ist weiß bemalt mit goldenen, geometrischen Auflagen und mit blӓttrigen -rankigen Schnitzereien dekoriert. Die Tür des Tabernakels wurde mit einem goldenen Kelch geziert. Auf der Deckplatte sind 3+3 romantische, große, schön ausgearbeitete Kerzenhalter. Der Seitenaltar stammt aus derselben Zeit und demselben Ort, aber die Skulptur von Lourdes ist wahrscheinlich viel jünger. Früher befand sich der Hl. Anna Altar hier, das Altarbild war im Schiff hängendes Bild über die Heilige Familie.

Die Holzkanzel aus dem 18. Jh. ist auch wunderschön, die mit goldenen Holzschnitzereien dekoriert wurde. Der Taufbrunnen aus rotem Marmor, aus der Werkstatt von Janus Adami (italienischer Steinhauerkünstler) ist charakteristisch für die Esterházy Kirchen. An den Wänden des Schiffes sind naive Bilder aus dem 18-19. Jh. (eines davon ist ein Meisterwerk: Marias Schmerzen).

Es lohnt sich den klassizistischen Beichtstuhl, den Spätbarock - Schrank in der Sakristei, die Eichenholzbӓnke und den Weihwasserhalter aus rotem Marmor zu bewundern. Die Orgeln der Kirche befinden sich im Pfeifenhaus. (21. kép, Der Taufbrunnen der Kirche ein Werk von János Adami)  

 
 

Epitaphium von Graf Pál Esterházy, dem Husarkapitӓn (22. kép)
 

Graf Pál Esterházy ungarischer Husarkapitӓn des Königs, Grundbesitzer von Pápateszér/Tessir verstarb während des Ersten Weltkrieges im Juli 1915 in den galizischen Kämpfen. Als Andenken wurde an die Seitenwand des Chores in der römisch-katholischen Kirche eine Tafel enthüllt.

 

Heldendenkmӓler (23. kép)

Die Einwohner der Siedlung nahmen im Freiheitskampf von 1848-49 teil, sie leisteten auch finanzielle Unterstützung. Im Friedhof der Siedlung stehen zwei Gräber von Soldaten und vor der Kirche wurde ein Zentenariumdenkmal errichtet. Für die Helden der beiden Weltkriege steht auf dem Platz vor der Kirche das Heldendenkmal.

 

 

Die katholische Pfarrei (Pápateszér, Petőfi Sándor tér 2.) (24. kép)

Die Pfarrei wurde– so wie die Kirche – in den 1770-er Jahren gebaut. Das Spätbarock- Gebäude benutzte die Familie Esterházy eine Zeitlang als Jagdschloss.

 

Esterházy Kurie (Pápateszér, Dózsa György út 30.) (25. kép)

Die Familie Esterházy war der Lehnherr von Pápateszér/Tessir und der größte Besitzer dieses Gebietes. Für den Gerichtsvollzieher, der die lokale Landwirtschaft kontrollierte, baute man die heute noch stehende Kurie.

Nach den Barock-Merkmalen des Gebäudes errichtete man den älteren Teil der Kurie, den Flügel in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s. Einen neuen Flügel der Kurie ließ man später, im 19. Jh. zu dem Barock - Flügel bauen.

In 1918 wurde hier eine Zeitlang ein militärisches Waisenhaus eingerichtet, danach funktionierte es bis 1945 als Fachschule für Landwirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kurie verstaatlicht und für ein paar Jahre befand sich eine Kneipe hier. Anfang der 1950-er Jahre wurde hier der Kindergarten untergebracht und sie funktioniert heute noch als Kindergarten.

 

Tessirer gräfisches Bad (Pápateszér, Petőfi Sándor utca 17.)(26. kép)

Die Familie Esterházy ließ das Bad gegen 1910 erbauen. Das Bad in einer schönen Waldumgebung war der Lieblingsplatz der Familie. Nach 1945 wurden hier Feste und das Maifest veranstaltet. Heute ist es ein beliebter Ausflugsplatz.

Die stabilisierten Ruinen des Bades, die Häuschen gegen den Regen, die Landkartentische, die Bänke, Grillplätze locken die Touristen an.

Die heutige Ausstattung bietet nicht nur den Leuten, die sich ausruhen wollen eine gute Möglichkeit, es ist für Biologie-, Zeichen-, Musik- oder auch Literaturstunden geeignet. (Hier draußen kann man die Stunden halten.)

In den Wäldern befinden sich Eichen, Zerreichen, Kiefer, Alder, Pappel. Das Bad wird von einem 80 -jährigen Wald umgeben.

Der Parkwald liegt in süd-östlicher Richtung 3 km vom Zentrum.

 

Die Mühlen von Pápateszér/Tessir (27. kép)

Das Dorf in der malerischen Umgebung hat der Umweltschutzverein „Reflex“ entdeckt. Dieser Verein eröffnete hier eine Waldschule und setzte sich die Renovierung der Mühlen zum Ziel. Die erste Mühlen - Einheit, die Maschinen und der Neustart kostet circa 50 Millionen Ft. Von Bewerbungen und mit Hilfe von Magyar Turizmus Zrt. (Ungarische Tourismus Ag) wurde das Geld beschaffen. Der Fotograf József Szabó machte in den 70-er Fotos über die Ruinen. Aus dieser Kollektion wurde eine Ausstellung zusammengestellt, die man in Budapest besichtigen kann. (Galerie Heraditas) (V. Bezirk, Vitkovics Mihály Straße 12.)

 

See in Pápateszér/Tessir (28. kép)

Das Gebiet des Angelsees beträgt 2,5 Hektar und ist zum Angeld ausgezeichnet geeignet. Hier kann man Karpfen, Hecht, Zander, Amur, Weißfisch angeln.

 

Kapelle zu Ehren von Hl. Stefan auf dem Weinberg (29. kép)

Tibor Koppány Kunsthistoriker behauptet (nach zeitgenössischen Schriften), dass das Gebäude der Kappel im Jahre 1813 errichtet wurde: „auf dem Weinberg steht eine Kapelle die zu Ehren von Hl. Stefan, mit Turm, Glocke, innen einem Altar und einem Holzchor eingeweiht wurde.” Die Kirche wurde bereits bei der Kirchenvisitation in 1845 zusammengeschrieben. Auf der Katasterlandkarte aus dem Jahre 1857 wurde sie mit der heutigen Kontur und einer Hl. Stefan Beschriftung aufgezeichnet. Somit kann festgestellt werden, dass die Kapelle in der ersten Hälfte des 18. Jh.s gebaut wurde. Auf dem Balken des Chores steht „renoviert im Jahre 1883 und 1951”

 

Reitpark in Koppánytető (Pápateszér, Hunyadi u. 13.)

In malerischer Umgebung einmalig schöne Gebiete stehen der Liebhaber des Reitens zur Verfügung. Aufmerksame Service und ein einzigartiger Reiterhof warten auf Sie!


Quellen

Litaeratur:

Bél Mátyás: Veszprém megye leírása. Veszprém 1989. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 6.

Cs. Dobrovits Dorottya: Építkezés a 18. századi Magyarországon. (Az uradalmak építészete.) [Jórészt a pápai uradalom anyagából!] Budapest, 1983: 150 oldal + 91 kép.

Fülöp Éva Mária: A pápa-ugod-devecseri Esterházy-uradalom megszervezése és gazdálkodása a 18. század folyamán. In: Tanulmányok Pápa város történetéből a kezdetektől 1970-ig. Pápa, 1994. 225–286.

Hermann István: Pápai kistérség. Budapest, 2004. Száz Magyar Falu Könyvesháza

Ila Bálint - Kovacsics József: Veszprém megye helytörténeti lexikona.Budapest, 1964

László Péter: A pápa-ugod-devecseri uradalom a 17. század második felében. In: Pápai Múzeumi értesítő 8. Pápa, 2002. 109–125.

László Péter: A pápa-ugodi Esterházy-uradalom gazdasági szervezete a 18. század első felében. In: Pápai Múzeumi értesítő 8. Pápa, 2003. 57–102.

Lichtneckert András: Veszprém megye községeinek urbáriumai, úrbéri és telepítési szerződései. 1690–1836. Veszprém, 2009. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 21. Pápateszérre vonatkozó források: 364–366.

Lichtneckert András: Veszprém vármegye községeinek feleletei az úrbéri kilenc kérdőpontra 1768–1782. Veszprém, 2007. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 19. Pápateszérre vonatkozó források: 17–18, 20, 235–236.

Magyarország Régészeti Topográfiája 4. A pápai és zirci járás. Budapest, 1972.

Ny. Nagy István: Pesty Frigyes kéziratos helynévtára. Történelmi Veszprém megye. Pápa, 2000. Pápateszérre vonatkozó adatok: 185.

Samu Anna: Pápateszér művelődéstörténete. [Szakdolgozat TFGY] Győr, 1980. 52 oldal

Takáts Endre: Veszprém vármegye összeírásai 1696, 1715, 1720.Veszprém, 2002. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 17. Pápateszéren összeírt lakosok nevei: 23, 111 (1696), 151 (1715), 280 (1720).

Wöller István: A pápateszéri malmok. In: Veszprém Megyei Honismereti tanulmányok 5. 81–116.

 

Archivarische Quellen:

Bezüglich der Besitze der Familie Esterházy in Pápateszér bewahrt bedeutende Dokumente neben dem Komitatsarchiv von Veszprém auch das Archiv der Familie Esterházy im Ungarischen Staatsarchiv, unter P 1216. Dokumente über die Verwaltung des Meierhofes Pápa-Ugod-Devecser befinden sich im Schlossmuseum des Grafen Károly Esterházy und in der Handschriftensammlung der Pápaer Reformierten. Weitere Dokumente (über Zunftwesen und Vereinsleben) stehen im Laczkó Dezső Museum (Veszprém) zur Verfügung.

 

Die Protokolle der Kirchenvisitationen befinden sich im Erzbischöflichen Archiv (VÉL) aus dem Jahre 1698 (VÉL A 8/1), S. 23, aus dem Jahre 1779 (VÉL A 8/12) S. 398., aus dem Jahre 1845 (VÉL A 8/26) S. 129-151.

 

Der Urbarialvertrag von Pápateszér aus dem Jahre 1771 ist im Archiv des Komitats Veszprém unter IV. 3/c bb. zu finden

 

Unter den Urbarialdokumenten (VeML VII. 1.b) sind die Dokumente der Verteilung und Zusammenlegung der Urbarialbesitze von Pápateszér (1857) zu erforschen.

Die schriftlichen Dokumente der Katasteraufnahmen der Siedlung (1923, 1942) befinden sich in der Abteilung des Komitats Veszprém in der Staatlichen Behörde für Landesvermessung und Kartographie (VeML VI. 103.b.), die dazu gehörenden Landkarten in der Kartensammlung des Komitats Veszprém.

 

Die Schriften der Großgemeinde Pápateszér (VeML V. 391.) gelangen aus der Zeit von 1927-1949, die Protokolle der Vertretungskörperschaften gelangen aus der Zeit von 1943-1949 ins Archiv.

In den Schriften der Gemeinde von Pápateszér (VeML XXIII. 875) können die Protokolle der Ratssitzungen und die Verwaltungsdokumente aus der Zeit 1952-1960 und die anderen Dokumente aus dem Zeitraum 1957-1973 erforscht werden.

 

Die Dokumente über die Tätigkeit der Vertretungskörperschaften in Pápakovácsi sind ebenso im Archiv des Komitates für die Forschung zugänglich.

 

Aus den Schriften der Pápateszérer Mühlen und Müllermeister finden wir in der Mühlengeschichtssammlung von István Wöller (VeML XV. 127.) wichtige Dokumente. Zwar nur in Fragmenten, jedoch gelangen die Dokumente der Familie von Mihály Fekete, Müllermeister von Pápateszér (VeML XIII. 91) ins Archiv, diese stellen den Zeitraum zwischen 1917-1952 dar.

 

Die Grundbücher von Pápateszér befinden sich im Archiv des Komitats Veszprém unter den Grundbüchern des Bezirksamtes von Pápa (VeML VII. 5. b). Die Führung der Grundbuchdokumente gehörte in den Zuständigkeitsbereich der Gerichtshöfe, die Aktenverwaltung wurde von den Grundbuchämtern durchgeführt. So entstand das Grundbuch, in dem die Besitzer und einige dazugehörenden Rechte (Kredit, Nutznießung) eingetragen wurden. Die Führung der Grundbücher von Pápateszér gehörte zu den Aufgaben des Bezirksamtes von Pápa. Hier wurden die Grunddokumente eingeführt, in denen Verkaufsverträge, Erbschaftsbeschlüsse, Hypothekeneintragungen die Dokumente über die Vollziehung der Feldreform im Jahre 1920 zu finden sind, außerdem ausgezeichnete Orts-, Besitz- und Familienquellen.

 

Die Dokumente über die Schulen, über die Anzahl der Schüler und Lehrer, über den Zustand der Erziehung (über die Sprache des Unterrichts) zwischen 1838-1849 werden in den Dokumenten für Erziehungswesen der Adelsversammlung des Komitats Veszprém/Wesprim (VeML IV. 1. r.) aufbewahrt.

In der Dokumentation des Schulinspektors des Komitats Veszprém (VeML VI. 501) befindet sich das Grundbuch, das den Zustand von mehr als 300 Grundschulen des Komitats im Zeitraum von 1884-1887 enthält. Unter den Daten des Grundbuchs I. kann über das Gründungsjahr der Schule von Pápateszér, über die Schulerhaltung, über Angaben der Dorflehrer, über die Zahl der Schüler und über die genaue Beschreibung des Schulgebäudes und der Lehrmittel gelesen werden. Im Grundbuch II. wurden der Vermögenszustand und die Ausgaben der Schulen aufgezeichnet.

Die Dokumente der römisch-katholischen Elementarschule von Pápateszér zwischen 1924-1946 (VeML VIII. 457) und der staatlichen Grundschule zwischen 1946-1972 (VeML XXVI. 307.) gelangen ins Komitatsarchiv.

 

Das Pfarramt von Pápateszér wurde 1782 mit der Hilfe der Esterházy Familie neu organisiert. Ab 1743 wurden über die katholischen Einwohner die Matrikelbücher geführt. Bis 1828 sind Matrikelbücher in einem Exemplar geführt, die im Erzbischöflichen Archiv zu finden sind. Nach 1828 erfolgte die Matrikelführung in Duplikation. Die Zweitschriften der konfessionellen Matrikelbücher (1828-1895) können im Komitatsarchiv Veszprém/Wesprim erforscht werden (VeML IV. 482.). Nach der Einführung der staatlichen Matrikelführung (1895) erfolgte diese ebenso in Duplikation. Die Zweitschriften der staatlichen Matrikelbücher (1895-1980) können im Komitatsarchiv (VeML XXXI.1.) erforscht werden.

 

Zusammengestellt von Hajnalka Márkus-Vörös, Archivarin, Archiv des Komitats Veszprém

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