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Schwaben • Deutsche Wurzeln im Komitat Veszprém

Ugod

Geographische Beschreibung

Das Gemarkungsterritorium umfasst über 62,79km2. Seine Nachbargemeinden sind: Béb/Wieb, Csót, Bakonykoppány/Koppan, Bakonyszűcs/Sitsch, Bakonybél/Wakompiel, Bakonyjákó/Jaka, Homokbödöge/Wedige.

Die Gemarkung erstreckt sich über vier Kleinlandschaften: Der nördliche Teil, die Umgebung des ’Französisch-Reuth’ (Franciavágás), gehört zur Pápa-Devecserer-Ebene (Pápa-Devecseri-sík). Die Umgebung des Dorfinneren ist dem Papaer Bakonyalja (Pápai-Bakonyalja) und somit dem Transdanubischen Mittelgebirge zuzuordnen, der größte Teil der Gemarkung gehört dem Alten-Bakony-Gebirge (Öreg-Bakony) an, eine kleine südöstliche Verlängerung der Dorffluren dagegen reicht bis in das Bakonybéler-Becken (Bakonybéli-medence) und bildet damit einen Teil der Kleinbecken des Bakony-Gebirges ().

Die Nord-Süd-Ausdehnung der Gemarkung beträgt 12,40km, die Ost-West 10,10km. Die Ortsmitte liegt 205m ü.M., der höchste Punkt befindet sich im äußersten Süden der Dorffluren, im Bereich des Vaskapu-Berges (Vaskapu-hegy, 517m ü.M.), der tiefste auf dem Gebiet der Kleinen Tiefebene (Kisálföld)auf 179m ü.M.

Die Böden bedecken größtenteils Löß aus dem Quartär, Sand sowie Kies. Vom Nordwesten Richtung Nordosten treten in kleinen Streifen auch ältere Gesteinformationen zum Vorschein. Entlang des Kammzuges Fehér-Kőhányó – Hosszú-berek – Csöbör – Kőhányó ist Dolomit aus der Trias vorzufinden, dahinter im Bereich des Szár-Berges (Szár-hegy) kommen Gesteine aus der Kreidezeit vor, weiter in der Umgebung des Hideg-Berges (Hideg-hegy) treten wieder Triasschichten auf. Unter der Lößbedeckung kommen in kleinen Flecken pannonischer Kies, Sequenzen aus dem Oligozän sowie Kalkstein aus der Trias- und der Kreidezeit vor. Unter den Ablagerungen aus dem Quartär finden sich im Nordwesten, in den tiefer liegenden Gebieten Pliozänlehm und Dolomit aus der Trias (Csapó-Wiesenäcker, Csapó-réti-földek). In südöstlicher Richtung treffen wir auf Oligozänsequenzen, sowie Schichten aus der Trias. Weiter sind in unregelmäßigen Flächen Kalksteinformationen aus der Kreidezeit und der Trias sowie Pliozänkies vorzufinden. In der Nähe des Bakonybéler-Beckens (Bakonybéli-medence) stoßen wir auf Triasschichten.

Da sich das Gebiet des Dorfes zum größten Teil im Alten Bakony-Gebirge (Öreg-Bakony) befindet, herrscht in der Gemeinde ein gemäßigt kühles und nasses Klima vor. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8,5−9ºC, der durchschnittliche Niederschlag liegt über 800mm.

Die Niederschläge nimmt im Osten und im Norden der Gerence-Bach (Gerence-patak), im Westen der Öreg-Bach (Öreg-séd) auf.

Den ursprünglichen Baumbestand bildeten auf den tiefer liegenden Gebieten Zerreichen (Quercus cerris), in den höheren, südöstlichen Lagen submontane Buchenwälder (Fagus). Die Wälder bestehen vor allem aus Buchen, im Bereich des Fehér-Steinbruchs (Fehér –Kőhányó) gibt es eine bedeutende Fichtenaufforstung (Picea abies). In der Vegetation kommen zahlreiche atlantisch-mediterrane Arten vor. Für die Buchenwälder ist auch das häufige Auftreten des Lorbeer-Seidelbastes (Daphne laureola) charakteristisch, eine seltene Pflanzenart ist der Zungenmäusedorn (Rucus hypoglossum), von dem wir auch große Exemplare vorfinden.

Der östliche Teil der Dorffluren gehört zum Naturschutzgebiet „Hohes Bakonygebirge“ („Magas-Bakonyi Tájvédelmi Körzet”).

Man erreicht das Dorf von der Landstraße Kisbér/Beer–Veszprémvarsány/Warschan–Pápa/Papa bei der Gemeinde Csót abbiegend. Aus Richtung Zirc/Sirtz–Pápa/Papa fährt man bei Béb auf die Landstraße Richtung Pápa/Papa.

Die nächsten Bahnhöfe sind Pápa/Papa (16,2km) und Veszprémvarsány/Warschan (25km).


Ortsgeschichte

Zur Geschichte des Siedlungsnamens

        Das Dorf wurde nach dem Gespan, der ehemaligen Besitzer der Burg benannt. Ugod aus dem 13. Jh. stammte aus dem Geschlecht Csák. Der Name ist wahrscheinlich die kurze Form des Namens Ugrin, Ugron, welcher auch im Geschlecht Csák vorkam.

 
 

Archäologische Funde aus der Zeit der Landnahme
 

       Das Dorf Ugod liegt im Bakony, beim Zusammentreffen der kleinen Tiefebene und des Bakony-Gebirges. Es ist eine uralte Siedlung. Das bezeugen die Hügelgräben eines unbekannten Volkes aus der späten Bronzezeit, aus dem 11-12. Jh. v.Ch. Diese liegen nicht in nächster Nähe des Dorfes, aber in Ugod-Katonavágás sind 184, in Móricháza 48, bei der Steinhütte 6, in der Grenze von Iharkút bei der Schneise von Pápavár 17, und bei der Kreuzung der Gyertyánhajlási Straße und Keresztlénia 136 Hügelgräben zu finden.

 
 

Ugod im Mittelalter

          Die Siedlung war in den ersten Jahrhunderten des Königtums im Besitz des Königs, er schenkte es seinen Untertanen für ihre Dienste. Verwaltungsmäßig gehörte das Dorf zur Bakonyer Waldgespanschaft. Das Geschlecht Csák besass die Umgebung von Magas-Bakony in der Arpaden-Zeit. Lukafia, aus dem Geschlecht Csák, Demeter I., Béla IV. und sein Sohn kämpften im Bürgerkrieg an der Seite des Prinzen Stephan, der später als Stephan V. (1270–72) gekrönt wurde. Für seine Dienste verlieh ihm der König den Titel: „ewiger Gespan von Bakony-Wald“, und schenkte ihm sämtliche Gebiete (Fenyőfő, Lövöld, Rendek, Esztergár) und Burgbaurecht. Nach seinem Tod gingen der Besitz und das Recht auf den Sohn von Demeter I., den Gespan von Ugod über, nach ihm wurde die Burg benannt. Die Burg diente in erster Linie als das Zentrum und nur in zweiter hatte sie eine Verteidigungsrolle. Sie war das Wissenschafts- und Gerichtszentrum, hier wurden die verschiedenen Dokumente aufbewahrt. Hier stand das Gefängnis, und auch die Getreidesteuer wurde hier gespeichert. Das Zentralgebäude war mehrstöckig, auf eckigem Grundriss und von einer achteckigen Doppelmauer umgeben.

       Der Gespan Ugod hatte keinen Erbfolger, so erbte sein Neffe Demeter II. die Burg und den Gespan-Titel. Er war der Sohn von Adam, der aus dem Geschlecht Csák stammte. Die Verwandten verkauften nach dem Tod von Demeter II. (1309) die Burg. 1332 erklärte Róbert Károly die Familie Ugod zu Ausgestorben und verlieh den Besitz, die Burg und den ererbten Waldgespan-Titel dem tschechischen Csenig Meister. Csenig verrichtete diplomatische Dienste von Karl. Robert I., dann im Dienste des Königs Ludwig I. Da der Meister Csenig auch ohne Erbfolger verstarb, verlieh Sigismund von Luxemburg das Erbe zusammen mit der Burg Somlyó dem Hochadligen Miklós Garai. Die Familie wohnte nicht in der Burg, sondern in ihrem Besitzzentrum in Pápa. Die Burgvögte von Ugod, die ihre Tätigkeit ohne Kontrolle ausübten, wurden über ihren gewalttätigen Taten, Rauben und Plünderungen bekannt.

       Nach dem Aussterben der Familie Garai (1482) schenkte der König Matthias die Burg dem Enyiger Ambrus Török und seiner Frau Katalin Choron Devecseri, die Eintragung fand aber kaum statt, erhielten der Palatin Stephan Szapolyai und seine Familie alles. Der neue Lehnherr organisierte einen militärischen Banderium, weil ihm neben den bereits erwähnten Rechten auch die Königsteuer des Besitzes zustanden. Aus dem Steuereinkommen kann man die Zahl der Leibeigenen um die Burg auf ca. 150-170 geschätzt werden. Im Sinne der aktuellen Gesetze kämpften vom Ende des 14. Jh.s bis 1526 die militärischen Einheiten in den Kriegen, unter anderem auch gegen Tschechen, Österreicher und Türken. Zum König wurde der transsilvanische Woiwod János Szapolyai, der Sohn von István Szapolyai, der Burgherr von Ugod und Pápa gewählt. Er schenkte die Burg von Ugod zusammen mit dem Burgbesitz, (die Dörfer Olaszfalu, Szücs, Fenyőfő, Fenyőfőteszér, Ság, Nyőgér, Béb, Petend, Nyárád, Nóráp, Szergény, Noszlop und die Szergény Dörfer des Vas Komitats) seinem Untertanen János Matusiai. Nachdem der österreichische Hauptherzog und tschechische König Habsburg Ferdinand I. zum König gewählt worden war und der ausgebrochene Krieg zwischen den zwei Landesherren mit dem Sieg der Habsburger beendet war, flohen die Untertanen von János. Ugod kam in den Besitz der Familie Horváth.

       Die Familie Horváth verkaufte die Burg von Ugod zusammen mit den angehörenden Dörfern und mit einem Teil des Bakony-Waldes an András Choron, den aus Devecser stammenden Hochadligen der Habsburger und seine Frau Margit Izsákfai. Nach einer Zusammenschreibung aus 1546 dienten 250 Soldaten auf den Besitzen von András und János Choron: in der Burg von Tihany, Devecser und Ugod. In einer Zusammenschreibung aus 1572 wurde Ugod als eine Burg festgehalten, wahrscheinlich zog sich die Bevölkerung nach den erlittenen türkischen Angriffen in Schutz der Burg zurück.
 

Ugod während der Türkenherrschaft

1584 erbte die Gräfin Frau Nádasdy, die Enkelin von András Choron die Burg von Ugod. Nach einem Jahrzehnt besetzten die Türken die Burg von Veszprém, Palota, Pápa, Csesznek und Ugod, die Soldaten flüchteten.

Die Burg von Ugod wahrend der Türkenherrchaft

Nach der Zurückeroberung der Burg versuchte Tamás Nádasdy Ugod zu besiedeln. 1608 gab er einen Privilegium-Brief aus, laut diesem erhielten die Ansiedler Feld, Wald, Wiese und adlige also Heiducken - Privilegien. So hatten sie also keine Lasten wie die Leibeigenen, aber im Notfall mussten sie pro Haus einen Reiter- oder Fußsoldaten zur Verfügung stellen. Das Patrimonialgerichtfunktionierte weiterhin in der Burg.

Der Freiheitsbrief lockte zahlreiche Siedler ins Dorf. Da der Graf inzwischen ohne Erbfolger starb, gerieten die Burgen von Devecser und Ugod und ihre Herrschaften nach einem ziemlich komplizierten Erbschaftsprozess zurück in die Hände der Familie Horváth.

Nach sechs Jahren gelang sie in die Hände der reichsten und einflussreichsten Menschen der Ära, des Grafen Miklós Esterházy. In dieser Zeit wohnten in Ugod 80 Familien in 80 Häusern. Nach den 1658-er Angaben verfügten sie über keine Privilegien mehr, die Einwohner sanken die Schicht der Leibeigenen. Nach der 1696-er Zusammenschreibung wohnten im Dorf 32 Leibeigenefamilien.

 
 

Die Wirtschaft von Ugod im 18-19. Jahrhundert

 

Die Bewohner der Siedlung benutzten bereits in den früheren Zeiten die vom Wald gebotenen Möglichkeiten. Eine der ältesten „Beschäftigungen“ war das Waldleben, darüber wurde bereits 1656 berichtet. Es wurden Bäume gefällt und auf den Märkten verkauft. Eine alte Existenzform war die Schweine mit Eicheln zu mästen. Da das alte Dorf vom Wald umgeben war (Angabe aus 1672), hielt sich die Schweineherde unter Aufsicht einigen Menschen vom Sankt Michael Tag bis Joseph Tag im Wald auf. In 1692 waren im Besitz der Ugoder 524, in 1734 schon 733 Schweine und 111 Ferkel. Im Durchschnitt hatte ein Landwirt 34 Schweine, aber es kam auch vor, dass einer 100 Schweine besass. An die Esterhazy-Herrschaft wurden „doppelter“ (gemischter Weizen und Roggen) Saatkorn bzw. Roggen gesät, Naturalabgaben und Zehntel bezahlt. 

 

Der Siegel von Ugod aus 1698



 

       Am Ende des 17. Jahrhunderts wohnten 50 Pächter-Familien in Ugod. Die Felder wurden mit Zweifelderwirtschaft bestellt. Mehrere Familien brannten Kalk. Das Dorf verfügte 1696 über zwei Mühlen. 16 Jahre später (1715) wurden dem Lehnherrn Pachtgeld bezahlt und Fronarbeit verrichtet. Als Naturalleistung wurde dem Lehnherren Getreide geliefert und nach dem Eichelwald Schweinzehntel geleistet. Nach den zwei Mühlen wurde 4 Forint Steuer bezahlt. Vom Neujahr bis Michael Tag wurde in der Kneipe der Wein der Leibeigenen ausgeschenkt, dafür wurde dem Lehnherrn 32 Wagen Kalk geliefert. Für die Benutzung der Wiese bezahlte man 3 Forint Steuer. Ab 1721 arbeitete auch ein Förster im Meierhof. 1734 züchtete ein Ugoder Landwirt durchschnittlich 37 Schweine. Es war ihnen erlaubt, mit dem Holz und Kalk frei zu handeln. Das „Ugoder-Kalk“ galt bis 1960 als eine gesuchte Ware.

       Graf Ferenc Esterhazy ließ das Pápa-Ugod Landsgut in 1735 vermessen. Zum Besitz der Lebeigenen gehörten Felder im Innen- und Außengebiet. Im Innengebiet standen das Haus und die Wirtschaftsgebauten bzw. der Garten, zum Außengebiet gehörten Acker, Wiese und Weide. Die Äcker waren 30 Katastraljoch, die Wiese 12 Sensen groß. Insgesamt gab es 286 Grundstücke im Dorf, davon besassen die Leibeigenen 71. In Ugod funktionierte auch eine Schmiede, aber auch andere Handwerker arbeiteten im Dorf. Der wertvollste Baum des Waldes von Ugod war die Buche. Nach der Fällung eines Buchenbaumes musste man ihn sofort mit einem Setzling ersetzen. Ein Vertrag aus 1754 beweist, dass die ungarischen Bewohner von Ugod ewigen Leibeigenen waren. Sie konnten das Dorf ohne Erlaubnis nicht einmal wegen einer Ehe verlassen. Zu dieser Zeit musste man dem Lehnherren pro Jahr 10 Forint, 2 Forint als Haushaltsgeld und 1815 Denar bezahlen. Daneben bewirtschafteten sie das Feld des Lehnherrn und transportierten einmal bis zum Plattensee, bis Győr bzw. Gönyű 50 Klafter Holz und gaben 500 Messer (1 Messer ist 30.75 Liter) Kalk jährlich ab. Für die Benutzung der gerodeten Felder musste man 200 Forint bezahlen. Zum Schloss nach Pápa lieferten sie 200 Klafter Holz oder bezahlten 100 Forint. Ab 1762 arbeitete ein „Oberjäger“ im Landsgut. Daneben arbeiteten Forstbeamten und Waldmänner.

       1770 stürzte ein riesengroßer Orkan den Wald neben dem Dorf aus. Die ausgefällten Bäume wurden zur Verbrennung von Pottascheverwendet. Die Bäume wurden in großen Gruben verbrannt und die Asche wurde mit fließendem Wasser ausgelaugt. Aus einem 1 Meter hohen Baum gewannen sie ca. 1,5 Kilogramm Pottasche, deren größter Teil nach Wien transportiert wurde.

       Von den Ugoder Glashütten fehlt heute jede Spur. Die Kleinbetriebsproduktion blühte bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Das war der einzige Industriezweig neben dem Marmorausbau von Szűcs im Komitat Wesprim/ Veszprém. Da diese mit der damaligen Industrie nichtmithalten konnte, wurde sie geschlossen. Vor der Renovierung fand man in der Pfarrei noch von diesen Produkten.

       Ab 1828 verbreitete sich die Kalkverbrennung, die sich zur Existenzquelle des Dorfesentwickelte. Es war eine harte Arbeit, brachte aber großes Einkommen. Auch heute sind die Spuren der Backöfen in der Fortführung der Hát Straße, im Szár-Berghang, am Waldrand zu finden. In der Fortführung der Hát Straße standen auf beiden Seite ca. 50 Backöfen. Am Waldesrand wurde sogar die Lieferung erspart, der Stein wurde ausgegraben, danach eine Grube gegraben und in der Grube wurde er sofort ausgebrannt. Die Backöfen der Hátút Straße wurden in der Zwischenkriegszeit erbaut, es wurde „tótkemence“ benannt. Entweder baute man den Backofen am Ende des eigenen Feldes oder man pachtete das Ende des Feldes. Die Pacht betrug 50 Kilogramm Weizen oder 100 Kilogramm Kalk. Die Reicheren bauten den ganzen Backofen aus Schamotte, die Armen nur den Feuerraum, den oberen Teil dann aus Ziegeln. Der Stein brannte in 10-12 Stunden aus. Wenn er goldgelb war, war es fertig. Den Backofen ließ man auskühlen. Von oben nahm man den ausgebrannten Kalk raus. Aus zwei Wagen Steine wurden ca. 12-15 Zentner gebrannte Kalke. 

 

Der Verlauf und die Gegenstände der Kalkverbrennung. Mihály Bíró – 1958

 


 














 



 

       Vor dem Backofen benutzte man Einlochofen. Auch dieser wurde in den Deich gegraben, aber es hatte keine gemauerte Seite.
 

Es sah, wie ein Fass aus, hatte einen Durchmesser von 1.5 m, war 1 m tief. In der Mitte löcherte man die Seite des Ofens, dadurch wurde geheizt. Der Luftzug war bei dieser Version schlechter. Die Grube füllte sich schnell mit Feuerglut, ging wesentlich schneller kaputt. Die Dauerhaftigkeit hing auch vom Erdboden ab. Mit dem Namen von Ugod verband sich der Kalk. Das bezeugt auch der Text eines volkstümlichen Kalk-Liedes von Pál Rajczy.

Der Lehnherr betrachtete die Kalkverbrennung kritisch, weil diese seine Leibeigenen an Feldarbeit verhinderte. Am Sonntagnachmittag fuhren die Wagen auf die Märkte los. Die Aufgaben der Kalkverbrennung wurden aufgeteilt: einer brachte die Steine, der andere brannte diese, wieder ein anderer verkaufte es und suchte nach Markt. In den Stammbüchern stand kein Eintrag von einem Beruf als „Kalkverbrenner“, es wurde nämlich nicht hauptberuflich ausgeübt.

 

Das Heilbad von Ugod

Der Tradition nach befanden sich bereits in der Türkenzeit in Ugod, an der Grenze zu Béb Heilbrunnen. 1801 entstand nach einem großen Regen anstelle der Béber Mühle ein See. Später trocknete der See aus, und hier entsprangen drei Sauerwasser-Quellen. Ihre Heilwirkung erkannte die Bevölkerung sehr schnell und begann sie nutzen. Da das Wasser immer weniger wurde, ließ der Lehnherr tiefer graben.

Der Reste des Heilwassers von Ugod in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh.s.

Er beauftragte einen französische Meister, Bárdio mit den Bohrungen. Während den Grabungsarbeiten wurde ein Spur von einem früheren Bad gefunden. Der Ingenieur Bardio bohrte einen 14 m tiefen Brunnen. Es war der erste artesische Brunnen in Ungarn. Das Wasser der Quellen war kristallklares Sauerwasser und hatte Heilwirkung. Diese Benennung bedeutete ein Heilwasser, das Kohlensäure und überwiegend verschiedene Karbide enthielt. Unter anderem wurde es als Trinkkur und als kalt-warmes Wasserbad benutzt. Bei den Lungenkranken wurde es warm benutzt. Es wurde bei Brust-, Magen-, und Darmbeschwerden, und bei Erkrankung des Lymphsystems und der Verdauung vorgeschlagen. Die Esterhazy Familie ließ in den 1830-er Jahren das Gebiet regeln, dann Badehaus, Trinkbrunnen und andere Gebauten errichten. Im Erdgeschoss befand sich ein Tanzsaal, wo die Kirmes am Peter und Paul - Tag veranstaltet wurde. Auch eine Küche funktionierte hier, die mit einer Kammer zum Gasthaus angeschlossen wurde. Für die Gäste mit Wagen standen ein separater Stall und ein Wagenschuppen zur Verfügung. Im Gasthaus wurde neben dem Restaurant auch eine Kneipe betrieben. Auch ein anderes Gasthaus stand hier, das als Café mit einem Billardraum und mit Kartenraum funktionierte, und zur Kartenparty vermietet wurde. Auch das Café wurde vermietet. Im Hauptgebäude standen den Gästen 12 Zimmer zur Verfügung, in denen 24 Personen baden konnten. Es wurde mit einem Heizsystem ausgerüstet. Die weiblichen und männlichen Gäste wurden an einem Tag empfangen. Bei den Gästen waren damals die Schöpfen und der Aderlass eine beliebige Heilmethode. Die Familie zahlte eine Miete von 800 Forint, das Einkommen war jedoch nie höher als 400 Forint. Das Bad funktionierte unter Aufsicht. Für die Versorgung der Dienstleistungen wurden Ugoder eingestellt.

       Das Badeleben und die Unterhaltung beaufsichtigten die ernannten Direktoren. Ein Doktor mietete wahrscheinlich das Bad, weil der Name eines Chirurg-Baders László Nagy bekannt ist, er führte ein Protokoll über die Patienten und ihrer Behandlung. Sándor Cseresznyés der leitender Amtsarzt des Komitates Wesprim/Veszprém, Arzt von Pápa, Mitglied des Kasinos von Pápa (nicht ausgeschlossen, dass er damals die Aufsicht im Bad hatte) erfasste 1841 in einem Büchlein seine Erfahrungen. Aufgrund dieses Büchleins schrieb auch Réka Jakab eine Studie über das Bad von Ugod. Die Mitglieder des Aufsichtsamts waren Personen aus den früheren Badegästen und die Mitglieder des Kasinos von Pápa. Der Gerichtshof von Pápa hatte die Aufsicht über den Betrieb der Aktiengesellschaft, die Ordnung und die Sicherheit. Die Gäste kamen aus der regionalen Umgebung, denen der wunderschöne Park eine Möglichkeit zum Spazieren anbot. Sie verbrachten hier viele Tage, es gab Leute, die wöchentlich zurückkehrten. Die Intelligenz, die Büroangestellten, die Handelsleuten, das Priestertum, das Judentum und die Bürgerschaft gehörten zum Kreis der mittleren Schicht. Von Jahr zu Jahr wurde das Bad populärer. Die Bälle in der Reformzeit hatten eine Auswirkung, die auch in den Äußerlichkeiten geprägt wurden, unter anderem trugen sie ungarische Kleidungen. Über den Ball von Ugod berichtete sogar die zeitgenössische Presse.

 

Die Gesellschaft und die Wirtschaft von Ugod in dem 20. Jahrhundert

           1902 wurde die Eisenbahnlinie zwischen Kisbér und Pápa ausgebaut. Auch in Ugod wurde ein Bahnhof bei Vadkertpuszta errichtet.

Die Soós Familie von Ugod in 1945

Dank dieser Entwicklung konnte anstelle der jahrhundertelangen Kalkverbrennung in Kleinbetrieben die Großbetriebsproduktion treten. Die Transdanubische Kalk- und Ziegelfabrik Ag. schloss mit dem Dorf einen Vertrag über 50 Jahre. Neben dem Bahnhof betätigte sie eine Kalkverbrennungsfabrik und baute eine Eisenbahnlinie bis zum Kalksteinmiene im Szár-Berghang aus. Es sicherte 60-70 Leuten Arbeit. Während des Krieges wurden die Gebauten der Kalkverbrennungsfabrik zerstört.

       Laut der 1940-er Volkszählung betrug die Bewohnerzahl im Dorf 2105, darunter 846 Erwerbstätigen und 1259 Unterhalter. Von den Erwerbstätigen dienten 50 Personen in der Armee.

Die Erdős Familie in der Arbeit - 1940

Nach ihrer Muttersprache bekannten sich 2058 Personen als ungarische, 42 Personen als deutsche und 5 Personen als kroatische Muttersprachler.

       In der Zwischenkriegszeit begann im Dorf eine bedeutende industrielle Entwicklung. In Gerencepuszta gründeten die Firma Zollner und Hirschfeld ein Sägewerk. 1917 wurde die Dampfmühle Ag. gegründet, die bis 1949 funktionierte. Im Dorf befanden sich 3 Sodawasserfabriken.

Die Erdős Familie in der Arbeit - 1940

1925 wurden eine Station zur Milchabgabe und eine Fabrik zur Bearbeitung von Schafskäse gegründet. In Huszárokelőpuszta wurde ein Sägewerk, in 1943 im Grenzgebiet von Ugod ein Dampfsägewerk gegründet. Man begann die Industriebahn auszubauen (45.2 km). Im Sommer 1944 gab es 221 Weingartenbesitzer am Weinbeerenberg. In den Gebauten des ehemaligen Heilhotels bzw. Jagdschlosses und des Kalkverbrenners wurde eine Holzwürfelfabrik gegründet. Für die Autos mit Holzheizung produzierten sie hier Holzwürfel, aber auch für den Krankentransport geeignete Schlitten und Bretter in der Kriegszeit wurden hier hergestellt. Sie stellten Produkte auch ins Ausland her. Anstelle der Kalkverbrennungsfabrik, die im Krieg vernichtet wurde, wurde das 1945 Heiz- und Baustoff Depot (TÜZÉP) gegründet. Nach 1947 stellte man die Produktion im Steinbruch ein, nur die Kalkverbrennung wurde fortgesetzt. 

       Die Dienstleistungen entwickelten sich bedeutend im Dorf. Das Geschäft, die Kneipe dann die Kreditgenossenschaft von Ugod wurden gegründet. Die kommunale Feuerwehr wurde 1934 ins Leben gerufen. Im Dorf funktionierten 10 manual betriebene Telefone. Die Gemeinde stellte zwei Doktoren, eine Hebamme und eine Krankenschwester ein.

       Auch territorial breitete sich das Dorf aus. Zwischen 1924 und 1930 wurde in der Dózsa Straße das „Ameisenhaus“ aufgebaut. Das Landsgut verkaufte 1940 seinen 400 Katastraljoch Gebiet in Vadkertpuszta. 1941 wurden die sog. ONCSA - Häuser gebaut. Nach der 1945-er Bodenreform endete der Esterhazy – Fideikommiss von Pápa-Ugod und das Überwiegen des Waldbesitzes. Der große Teil wurde Staatseigentum, beaufsichtigte bis 1950 die Forstverwaltung, dann ab 1950 die Ugod-Betriebseinheit der Magasbakony Waldwirtschaft.


Institutionen

Verwaltung
 

Ugod funktionierte in 1945 als eine Großgemeinde im Bezirkamt von Pápa / Papa, zwischen 22. Oktober 1950 und 30. Juni 1970 hatte das Dorf einen selbstständigen Gemeinderat und ein Gemeindeamt.

Ab dem 1. Juni 1970 beschloss der Präsidialrat der Volksrepublik mit dem Sitz in Ugod einen gemeinsamen Gemeinderat ins Leben zu rufen. So wurde das Amt von Ugod, Nagytevel/Deutschtewel, Homokbödöge, Bakonyszücs/Sitsch, Bakonykoppány/ Koppan und ab 1973 Adásztevel/ Ungarischewel in Ugod verwaltet.

Am 11. Oktober 1990 wurde in jeder Ortschaft eine Selbstverwaltung gegründet, die dieselbe Rolle spielen, wie die Gemeinderäte. Aus dem gemeinsamen Amt wurden nach der Auflösung zwei Kreisnotariate (Bakonyszücs/Sitsch –Bakonykoppány/Koppan, Homokbödöge-Nagytevel/Deutschtewel) und zwei Notariate (in Ugod und in Adásztevel/Ungarischtewel) ins Leben gerufen. Adásztevel/Ungarischtewel gründete in 2001 mit Nagygyimót ein Kreisnotariat.

Das Vermögen wurde 2005 aufgeteilt.

Am 1. April 2007 wurde das Kreisnotariat von Ugod - Bakonyszücs/ Sitsch – Bakonykoppány/ Koppan gegründet.

Ugod hat 1553 Einwohner, 11 Straßen: Dózsa, Kiss János, Rózsa Ferenc, Ady, Petőfi, Kossuth, Vasút, Klapka, Jókai, Széchenyi, Bem, Béke és Árpád Gasse und 650 Häuser.

 

                            Ha                   km2

Inneres Gebiet         153,5936             1,535936

Äußeres Gebiet         6.035,4524         60,354524

Geschlossener Garten    89,5670           0,895670

                   6.278,6130                62,786130

 

Die Institutionen des Kreisnotariats von Ugod-Bakonyszücs-Bakonykoppány:

  • Bürgermeisteramt, Ugod,
  • Bürgermeisteramt Bakonyszücs,
  • Bürgermeisteramt Bakonykoppány,
  • Grundschule (224 Schüler; aus Ugod, Bakonyszücs, Bakonykoppány, Homokbödöge, Nagytevel)
  • Kulturhaus
  • Kindergarten in Ugod(37 Kinder, 1 Gruppe)
  • Kindergarten in Bakonykoppány (15 Kinder, 1 Gruppe) ab 2007 funktioniert der Kindergarten als eine Institution des Ugoder Kindergartens
  • Hausarztpraxis, funktioniert ab 1992 als Unternehmen
  • Zahnarztpraxis funktioniert ebenso als Unternehmen, ab 1996 heilt dr. Irén Piszker, ab 2004 dr. Györgyi Bíró die Patienten
  •  


Zusammengestellt von: Frau Kamondi (Kamondi Gyuláné)Mitarbeiterin des Kreisnotariats Ugod-Bakonyszücs-Bakonykoppány

 
 

 

Ugoder Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung
 

Die Deutsche Selbstverwaltung von Ugod wurde 2002 mit 5 Mitgliedern gegründet.

Im Jahre 2002 ist es ihnen gelungen die „Herbergesuche“, eine alte Tradition vor Weihnachten wiederzubeleben.

In 2003 gewann die Nationalitätenselbstverwaltung für die Einrichtung ihres Büros – in der früheren Lehrerdienstwohnung - : einen PC, Internetanschluss ab 2004 unbegrenzt, Telefon, Fax, Möbelstücke. Sie nahmen auch an den Bewerbungen für Jugendlager erfolgreich teil. Die Selbstverwaltung unterstützt regelmäßig die Fahrtkosten der Schüler (nach Wien, Szekszárd- Deutsche Bühne) und bezahlt die hohen Kosten der deutschen Sprachprüfungen.

In den Jahren 2005, 2006, 2007 unterstützte sie auch die Germanistikstudien von Studenten bzw. förderte die benachteiligten Kinder durch Stipendien.

Die Selbstverwaltung setzte sich die Pflege und das Wiederbeleben der Traditionen als Hauptziel. Sie arbeitet eng mit der Nationalitätengrundschule zusammen. Die Selbstverwaltung unterstützt die Tätigkeit der Schule nicht nur finanziell sondern auch mit Manneskraft, wenn es darum geht. Sie legt großen Wert darauf, dass die Kinder der Schule die Traditionen pflegen, dadurch ihre ungarndeutsche Identität erwecken. Ein wichtiges Ziel ist, dass das Brauchtum, die Sprache und die Tracht der ungarndeutschen Dörfer der Umgebung erforscht werden.

Die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung finanziert den Internetanschluss der Schule, unterstützt die Teilnahme der Schüler im Nationalitätenlager, sie schaffte auch einen Saxofon für die Musikerziehung der Kinder an.

Sie bietet dem Chor den finanziellen Rahmen für ihre Tätigkeit und Auftritte, in deren Repertoire der Liederschatz der umliegenden Dörfer aufgenommen wurde. Sie spornt zum Erwerb der deutschen Sprache, der Sprache des Mutterlandes an, in dem sie die Kosten der Sprachprüfungen übernimmt bzw. erstattet.

Wir unterstützen das deutschsprachige Dramenfestival, die Fahrt zur Partnerschule nach Herrlingen in Deutschland. Wir organisieren jedes Jahr eine Reise oder eine Fahrt als Belohnung für jene Schüler und Erwachsenen, die auf dem Gebiet der Traditionspflege sehr aktiv waren. Dieses Jahr entdeckten wir uns Bakonynána/Nana und Nagyeszetrgár/Großestergai, mit den Erwachsenen besuchten wir das Theater in Győr.

Während der Jahre sammelte ich alte Gegenstände, mein Traum ist, ein Heimatmuseum zu gründen. Dieser Traum scheint in Erfüllung zu gehen, der Bürgermeister stellt uns die leere Arztpraxis zur Verfügung. Dieses Jahr veranstalteten wir ein ortsgeschichtliches Lager (aus erfolgreicher Bewerbung), es ist uns noch gelungen, die noch im Dorf auffindbaren Gegenstände, Werkzeuge, Möbelstücke zu sammeln. Das Gebäude der Arztpraxis war ursprünglich die erste Schule von Ugod. Zu unseren diesjährigen Aufgaben gehört noch die Herbergesuche, die zum 7. Mal zwischen 15 und 23. Dezember organisiert wird. Ein Krippenspiel studierten zwei Schülergruppen ein, mit der Hilfe der Lehrer wird wieder die Krippe neben der Kirche in der Adventszeit aufgestellt.
 



Ich vermisse, dass wir unseren geplanten Ball nicht organisiert hatten, ich habe aber dazu keine Helfer gefunden. Die andere bevorstehende Aufgabe ist, eine Stiftung zu gründen. Das Geld dazu fehlt uns zum Glück nicht mehr.

Wie gehen nicht den gewohnten Weg eines Nationalitätendorfes, jedoch bin ich davon überzeugt, dass wir bei der Traditionspflege bisher auch schon erfolgreich waren. Dank gilt dafür vor allem der Direktorin, den Lehrern der Schule, und den Mitgliedern der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung.

 

Die Geschichte und die Tätigkeit der Ugoder Deutschen Selbstverwaltung fasste Anna Török-Wenczel (Törökné Wenczel Anna), Lehrerein, die Vorsitzende der Ugoder Minderheitenselbstverwaltung zusammen.

 

Der Volksliedverein „Ugodi Hangok” – „Ugoder Stimmen” wurde 1981 unter dem Namen „Viola” Veilchen” gegründet. Mit der Zeit erreichte der Chor alle Ziele, die er sich setzte: die Bereicherung des kulturellen Lebens von Ugod und der Umgebung von Pápa, die Bewahrung und Weitergabe der Volkslieder. 
 

,,Der Chor Ugoder Stimmen"


 

       In 2002 erneuerte sich der Chor, unter der Leitung von Lajos Károly, dem Chorleiter erweiterte sich auch das Repertoire, neben den Volksliedern wurden auch mehrstimmige Chorlieder gesungen. Bei der Arbeit steht Emőke Király, als Klavierbegleitung zur Seite. Zurzeit singen im Chor 16 Frauen und 4 Männer.

       Der Chor hat regelmäßige Auftritte an den Veranstaltungen des Dorfes und der Kirche, bzw. in den verschiedenen Gemeinden im Komitat, im Ausland, in der Slowakei. Seit 2004 trägt der Chor mit der Hilfe der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung auch deutschsprachige Volkslieder vor. Damit wurde das ursprüngliche Ziel erweitert: die Bewahrung und Weitergabe der ungarischen und deutschen Volkslieder, die Verbreitung der deutschsprachigen Chorliteratur.

       Unter dem Namen „Ugoder Stimmen“ nahmen sie bereits an der Chorqualifikation von Herend teil, sie erreichten dort silberne Auszeichnung. Auch am Kirchenchorfestival wohnten sie bei.

       Der Chor bestrebt die Chorwerke niveauvoll vorzutragen. Im Chor arbeiten die Mitglieder für das gleiche Ziel, es werden aber auch Freundschaften geschlossen, die Freunde helfen einander nicht nur im Chor, sondern auch an den verschiedenen Gebieten des Lebens.

       Die „Ugoder Stimmen“ ist ein aktiver Teilnehmer des Dorflebens, zurzeit bereiten sie sich auf das Adventskonzert vor. Das Repertoire beinhaltet sowohl ungarisch- als auch deutschsprachige Advents- und Weihnachtslieder.

Lajos Király ist seit 2000 Musiklehrer und unterrichtet Flötenspielen, studierte an der Musikakademie in Kolozsvár. Er nahm als Hilfsdirigent des Kammerchors „Camerata Academica Porolissensis” bis 2001 an zahlreichen Turnieren, internationalen Festivals und Qualifikationen (in Rumänien, Ungarn, Italien, Frankreich und Norwegen) teil, als Anerkennung seiner Arbeit wurde ihm die „Exellencia“ Urkunde vom der Komitatsselbstverwaltung Szilágy verliehen.

 

Die Geschichte des Chores wurde von LajosKirály, Musiklehrer zusammengefasst.

 
 

Die Geschichte der Ugoder Schule
 

Die ersten authentischen Dokumente über die organisierte Bildung der Jugendlichen blieben im Protokoll der kirchlichen Visitationen aus 1748 erhalten. Vor 1748 wurde in 1655 über das Lehren, von Mihály Deresitzki berichtet, mit ihm beteten die Haiducken zwischen Ugod und Bödöge im Wald.

       In der Gemeinde existierte in 1748 eine römisch-katholische Schule, der Lehrer István Ladovics beherrschte die Sprachen Ungarisch und Latein, unterrichtete den Kindern Religion. Er übte seine Dienste sowohl in als auch außerhalb der Kirche meisterhaft aus. Im Jahre 1771 stellte der Lehrer József Simon einen Hilfslehrer ein, sie brachten 20 Kindern Lesen, Schreiben, Rechnen, die Deklination des Substantivs bei.

Schüler der Ugoder Schule im 19. Jh.

Die Studiengebühr betrug einen Forint pro Schüler. Das Protokoll über die Schule während der Lehrerzeit von Ignác Hubenay berichtet über ein trümmerhaftes Schulgebäude mit zwei Klassenzimmern und einer kleinen Kammer. Aus der Periode 1779-1838 können keine weiteren Daten über die Schule gefunden werden.

In 1838 wurde die Überwachungsinstitution der Volkserziehung im Komitat Wesprim gegründet und hatte bereits am 10. März einen Besuch in der Ugoder Schule. Laut Protokolldaten funktionierte im Dorf eine römisch-katholische Schule mit einem Lehrer. Das Niveau der Schule kann als erfolgreich bezeichnet werden. Jedes Fach, die Religion, das Lesen, Schreiben und Rechnen wurden auf Ungarisch unterrichtet. Mózes Gombás Schulrichter des Komitates Wesprim und László Vámosi Kajári Geschworener von Ugod besuchten die Institution am 18. Februar 1843 und stellten folgendes Protokoll zusammen: „In der Schule von Ugod wird nichts vermisst, nur die Trennung der Schüler und Schülerinnen wäre wünschenswert. Der Lehrer heißt Márton Valler, sein Helfer Károly Ágoston. Das Einkommen des Lehrers ist höher als 100 Pengő, er zahlt seinem Helfer 40 Pengő jährlich. Es werden folgende Wissenschaften unterrichtet: Kleinkatechismus, Bibelgeschichten, Naturwissenschaften, Schreiben, Lesen, Rechnen. Es werden 69 Schüler und 49 Schülerinnen, insgesamt 118 Kinder unterrichtet. Die Eltern schicken sowohl im Winter als auch im Sommer fleißig die Kinder zur Schule, im Sommer erscheinen die Kinder sogar in höherer Anzahl, als im Winter, da jene Kinder, die Im Winter wegen den Wetterbedingungen den Unterricht versäumten, holen die Stunden im Sommer nach. Daraus geht es ganz klar hervor, dass jemandem, dem das Gemeingut wirklich am Herzen liegt, und seinem Amt ganz entsprechen will, dem gelingt der Gewinn gegen die schlechten Gewohnheiten der Gemeinde. Sogar die alten Ugoder erkannten an, dass die Schüler in ihrer Kindheit auch in den Wintermonaten die Schule besuchten, im Sommer konnten sie es aber nicht tun. Und nun, dank dem unermüdlichen Fleiß und Ausdauer des Ugoder Pfarrers József Dóczy ist es gelungen, die vernachlässigte Ugoder Schule wieder aufzublühen.“

       Am 10. Januar 1844 folgte die nächste Schulvisitation, bei der die Schule, der Unterricht nur Anerkennungen erhielt, auch anerkennend wurde darüber gesprochen, dass es sowohl im Sommer, als auch im Winter 70 Schüler und 52 Schülerinnen unterrichtet wurden. „ Die Schule ist genug geräumig und hat eine gute Lage, der Lehrer wird entsprechend bezahlt.“ Die letzte Anmerkung sorgte für eine Diskussion, bei der sich herausstellte, dass die Schule nicht von der Kirche, sondern von der Gemeinde bezahlt wurde. So eben auch der Lehrer.

       Nach dem Freiheitskampf 1848-49 entstanden die zwei Außengebiete der Siedlung, ab 1853 Diós, ab 1855 Vadkert.

       Aus den Jahren zwischen 1853-1865 ist nur die Zahl der schulpflichtigen Kinder bekannt, in 1853 73 Kinder, in 1857 219 Kinder und in 1865 besuchten 297 Kinder die Schule. Die demografische Explosion auf den zwei Außengebieten machte die Eröffnung einer Schule in Kisdióspuszta erforderlich.

       Am Anfang der 1900-er Jahre entsprach die alte Schule lange nicht mehr den Anforderungen, deshalb wurde im Gemeinderat folgender Antrag eingereicht: der Gemeinderat soll das Gebiet des alten Friedhofes und die danebenliegende Straße, die das Eigentum des Dorfes bilden, für die neue römisch-katholische Schule übergeben.

Das Gabäude der Ugoder römisch-katholischen Schule

Dieser Beschluss wurde angenommen: „es ist wünschenswert, dass der genannte alte Friedhof, der Hügel in der Nähe der römisch-katholischen Kirche mit einem schönen Gebäude bereichert wird.“ Alle Gemeinderäte unterschrieben den Beschluss. Am 10. April 1909 kaufte die Gemeinde die Gebauten der alten Schule und der Lehrerwohnung für 35000 Kronen, damit die vermögenslose Kirchengemeinde die neue Schule und die Lehrerwohnung für 80.000 Kronen aufbauen kann. Die Schülerzahl lag damals bei 276 Kindern, so verpflichtete die Gemeinde die Kirchengemeinde 5 Klassenräume zu bauen und auch die Lehrerwohnung sollte aus 5 Räumen bestehen. Der Gemeinderat trug zur Verminderung der Ausgaben bei.

Mit der Leitung der neuen Schule wurde Gyula Simon beauftragt. 

Einen wichtigen Schritt im kulturellen Leben des Dorfes bedeutete, als am 30. September 1925 das Ugoder Volksbildungskomitee gegründet wurde, in dem die Intelligenz des Dorfes – von dem damaligen Pfarrer über dem Schulmeister, Kreisarzt bis zum Notar - eine Aufgabe auf sich nahm. Sie gründeten sogar eine Subkommission, mit dem Ziel populärwissenschaftliche Vorträge zu veranstalten.

Die Bibliothek wurde 1931 gegründet, als der Direktor der Papaer landwirtschaftlichen Berufsschule eine Volksbibliothek aus 110 Bändern Ugod spendete. Über die Bibliothek wurde der erste Bericht in 1933 ins Landwirtschaftsministerium geschickt. Der Bibliothekar hielt in seinem Bericht fest, dass 96 Bücher von 303 Menschen ausgeliehen wurden.

       Im Jahre 1934 zeigte die Zahl der Grundschulschüler folgendes Bild: 1. Klasse 44 Kinder, 2. Kl. 21, 3-4. Kl. 87, 5-6. Kl. 67 Schüler. Die Zahl der Schüler in den Wiederholungsklassen betrug 92. An der Levente-Bewegung nahmen 62 Jungen teil, ihr Leiter hieß László Gyenes.

       Am 1. Oktober 1934 begann die Subkommission des Ugoder außerschulischen Volksbildungskomitees mit ihrer Tätigkeit, der Vorsitzende war der Pfarrer István Dragovics. 1933 wurde auch der Széchényi Leserkreis ins Leben gerufen. Einen Beitrag zum kulturellen Leben des Dorfes leistete das Wanderkino – Unternehmen „ Das Urania des Dorfes“. Der Eintritt auf die Vorstellung kostete 40 Filler. Die erste Vorstellung im Januar musste wegen dem Schnee sofort auf Februar verlegt werden. In Ugod funktioniert ein Kino ab 19. April 1943 unter der Leitung von Bálint Présing.

       Der bevorstehende Krieg schuf auch in Ugod immer mehr Arbeitsplätze, so musste man für die Aufsicht der Kinder tagsüber sorgen. Als Lösung wurde im Sommer 1939 im Dorf ein sommerliches Kinderschutzheim ins Leben gerufen. Die Leiterin war die Kindergärtnerin Erzsébet Erdős, mit 100 Pengő Bezahlung, die Amme Frau Árki (Árki Gyuláné) erhielt 30 Pengő für ihre Arbeit.

       Die katholische Kirche war nicht mehr fähig für die Finanzierung der Grundschule, so unterhielt sich die Schule ab 1940 aus Beihilfe der Gemeinde - jährlich 3700 Pengő. Die Kirchengemeinde besteuerte ihre Gläubigen deshalb nicht. Im Rahmen der Aktion „Essensbetreuung für Kinder“ erhielten 40 Kinder in der Schule das Essen.

       Nach dem Krieg am 18. Juni 1948 wurde die Grundschule vom Staat übernommen und in 1960 mit weiteren zwei Klassenräumen erweitert. In 1961 wurden die Kreisschulen gegründet, die Kinder von Homokbödöge, Nagytevel, Bakonykoppány, Bakonyszücs, dann ab 1974 von Adásztevel/Ungarischtewel besuchten die Ugoder Kreisschule. Im Schuljahr 1958-59 wurde bereits im neuen Teil der Schule (an der Seite zu Rózsa Ferenc Str.) unterrichtet, damit wurde die Schule mit weiteren 6 Klassenräumen erweitert. An der Seite zu Petőfi Str. wurde ein alter Klassenraum zum Turnraum umgebaut, und dazu wurden ein moderner Eingang mit Büroräumen eröffnet. In 1963 wurde das Kulturhaus fertig, es nahm den Namen von György Klapka auf.

       Der Ugoder staatlichen Grundschule wurde im Schuljahr 1979-80 der Titel „die modernste Schule“, dann „die beste Schule im Amtsbezirk“ verliehen. Die Schule wurde in diesen Jahren von Béla Varga (ab 1957) geleitet. Er hatte gute Organisationsfähigkeit, seine Schulentwicklungspläne setzte er auch in die Wirklichkeit um. Zum Teil konnte die Schule selber die Erweiterungen finanzieren. Eine wichtige Einnahmequelle bildeten die Eintritte von den einstudierten Theatervorstellungen der Schüler. Sie hatten 58000 Ft für die Anfangsarbeiten. Die Schüler nahmen mit ihren Eltern und Lehrer an den Bauarbeiten teil, so wurde die Schule zur Schule von allen, diese seelische Verbundenheit hatte eine wichtige Bedeutung für die weiteren Jahre.

1960 zeigte die Schule folgendes Bild:

  • Bau eines Klassenraumes in den Schulhof
  • Bau eines Nebengebäudes (Lager, Garage)
  • Bau einer Raum zum Praktikum
  • Bau der Küche und Essraum

 

Die Daten der Erweiterung aus den 1970-er Jahren:

  • Bau der Etage auf den Hofteil mit Klassenräumen und Nebenräumen in 1972
  • Hof                                                 4200 m2
  • Eingebaute Fläche                             1400 m2
  • Beleuchtete Fläche                            1114 m2
  • Die Flache für die Sport und Spielplatz  500 m2
  • Küchengarten für die Lehrer                200 m2
  • Garten für die Schüler                       1000 m2

 

Die Räume der Schule:

  • Anzahl der Klassenräume              11
  • Sitzplätze in den Klassenräumen: 368
  • Turnhalle                                       1

 

       In 1974 wurden Toiletten mit Wasserspülung eingebaut, in 1977 ein neuer Speisesaal bzw. Physik und Chemieraum. In den 80-er Jahren wurden die Erweiterungsarbeiten beendet, da die Schule den Vorschriften entsprach. In 1981 wurde die Lehrerwohnung in der Nähe der Schule nicht mehr gebraucht, da wurden zwei Klassenräume ausgebaut. Der Plan der Zentralheizung wurde 1981 fertig, wie es aus dem Plan zu sehen ist, steht das Gebäudekomplex in seiner Form seit 1977. Die Schule verfügte da über 18 Klassenräume.

       Zur Kreisgrundschule „Korvin Otto“ gehörten außer den Zweigschulen die Kindergarten und auch die Lehrerwohnungen an. Die Zahl der Bildungsinstitutionen betrug damals 10 Stück. Über die Modernisierungen und Renovierungen – die planmäßig in den Institutionen durchgeführt wurden- entschied der jeweilige Gemeinderat.

       Während der Zeit des Direktors Ernő Kovács wurden die Institution der Kreisschulen aufgelöst, die gut funktionierende Schule von Nagytevel / Deutschtewel (mit zwei Klassen 3-4. kl) schloss ihre Toren, die Kinder besuchten die Schule in Homokbödöge, wo bisher nur 1-2 Kl. gab. Die Schüler der Oberstufe (aus Homokbödöge und Nagytevel) lernen seit 1961 ununterbrochen in der Ugoder Schule. In 2001 musste auch die Schule in Bakonyszücs geschlossen werden, die Unterstufe und Oberstufe kam zu Ugod. Natürlich auch die Schüler von Bakonykoppány, die bisher im benachbarten Bakonyszücs an dem Unterricht teilnahmen.

 

Ab den 1990-er Jahren blieben die Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten stehen, erst in 2005 als eine erfolgreiche Bewerbung eingereicht wurde, dessen Eigenanteil die Selbstverwaltung übernahm, wurden das Dachwerk des Hauptgebäudes, die äußere Isolation und Färbung bzw. alle Fenster und Türen erneuert, damit wurde die Effizienz der Gasheizung erhöht. Das Schulgebäude, das am 1. September 2005 von Direktor Ernő Kovács und dem Bürgermeister Tibor Vörös feierlich an die Schüler übergeben wurde, spielte im Dorfbild eine wichtige Rolle. In 2005 hatte die Schule 2015 Schüler und 18 Lehrer.

 

       Da nach der Einführung des Kreisschulsystems auch die Kinder der benachbarten ungarndeutschen Dörfer (Bakonyszücs, Bakonykoppány, Nagytevel) auch am Unterricht teilnahmen, musste die Schule auch den Nationalitätenunterricht einführen, was bisher nur in Form von Fachzirkeln durchgeführt wurde. Neben Bakonyszücs, Bakonykoppány és Nagytevel gründeten noch zwei weitere Ortschaften ihre Nationalitätenselbstverwaltung (Adásztevel und Ugod). Zum Glück wurde die Vorsitzende der Ugoder Selbstverwaltung unsere ehemalige Kollegin Frau Anna Török-Wenczel.

       Es kam die Idee, dass außerhalb der Bildung und der deutschen Nationalitätenwettbewerbe auch die Dramenpädagogik Platz bekommen müsste, so wurde am 28. März 1998 am Theaterwelttag das erste regionale deutsche Ugoder Dramenfestival veranstaltet. Das Festival fand bis 2002 jährlich, dann ab 2004 alle zwei Jahre statt. In 2008 am 8. Dramenfestival traten 2 Gruppen unserer Schule auf. Die Veranstaltung lockt die begeisterten Schauspieler und Amateurgruppen der Nationalitätenschulen nach Ugod. Es werden verschiedene Gattungen – wie Märchenaufarbeitungen, gesammelten Stücke in der Mundart, Puppentheaterstücke aufgeführt.

       Zur Erweiterung der Sprachkenntnisse der Schüler trägt die Partnerschaft mit der Schule in Herrlingen (Ulm) in Deutschland bei. Der Partnerschaftsvertrag wurde am 3. 5. 1999 unterschrieben und alle zwei Jahre – als kein Dramenfestival organisiert wird- finden die Austauschprogramme zwischen den zwei Schulen statt.

       Im Schuljahr 2006-2007 wurde die Schule mit zwei Zweigschulen erweitert – von Adásztevel und Homokbödöge -, die Zahl der Schüler betrug 303 Kinder. Die Schüler der Oberstufe besuchen die Schule in Ugod, die Klassen der Unterstufen werden weiterhin vor Ort unterrichtet. Ab 2006 wurde - laut der Beschluss des Gemeinderates - das Kulturhaus zur Schule eingeteilt und nannte die Institution „Allgemeines Bildungszentrum“. Mit der Leitung der Institution wurde am 15. August 2006 Frau Gabriella Csukas für 5 Jahre beauftragt. Am 15. Juli 2008 übergab der Bürgermeister Tibor Vörös die renovierten Teile des Kulturhauses, wo auch die Arztpraxis, die Apotheke funktionieren.

 

Im Jahre 2009 feierte die Schule mit einer Veranstaltungsreihe, Ausstellung und mit der Herausgabe eines Jahrbuches ihr 100-jähriges Jubiläum.


Brauchtum

Siedlungsbild, Straßenstruktur
 

            Die mittelalterliche Siedlungsstruktur ist sehr schwer zu rekonstruieren. Bei den Feldarbeiten wurden Reste von Gefäßen mit Wellenmustern entdeckt, diese Funde beweisen, dass die Strecke zwischen Rózsa Ferenc Straße und dem Posthof des Vierecks abgegrenzt von den Petőfi Sándor – Kossuth Lajos – Kiss János – Dózsa György Straßen war bereits im 10. Jh. bewohnt. Hier wurden auch zwei Öfenreste - mit mittelalterlichen Gefäßteilen verputzt - gefunden.

Ugoder Siedlungsbild

Offensichtlich entstand das Dorf in beiden Seiten mit Bachtälern abgegrenzt aus den zerstreut stehenden Häusern noch vor dem Bau der Burg. Angeblich stand hier der mittelalterliche Friedhof und laut dem Volksmund soll anstelle des Kreuzes vor der Kirche eine mittelalterliche Kirche gestanden sein. (auf der Karte werden die mittelalterlichen Funde mit roten Punkten, die Burg und die umliegende Schanze mit rotem Kreis und Schattierung markiert.) 

         Die Ugoder Burg, die anstelle der jetzigen Kirche stand, wurde spätestens um die Jahrhundertwende des 13-14. Jh.s gebaut. Die Burg mit achteckigen Mauern, galt als Zentrum des Landgutes mit Wohnturm, geschützt mit Burggraben und Schanze. Die Schanze wurde an einem sicheren gut geschützten Ort errichtet. Das Tor und die Aufzugsbrücke standen vermutlich anstelle des heutigen Kreuzes. Die äußere Schanze, über der eine mindestens drei Meter hohe Erdmasse gefüllt wurde(etwa vor dem Haus Rózsa str. 1.) schützte die Burg ursprünglich im vollen Kreis. Hier kann auch ein Tor gewesen sein, aber seine genaue Stelle kennen wir nicht. 

           Das Gebiet unter dem Hügel (Szent Imre Platz) war unbewohnt, am Fuße des Hügels lag ein Graben. Dieser unbewohnte Platz existierte bereits im Mittelalter, funktionierte wahrscheinlich als Marktplatz auf dem Gebiet vor dem Burgtor.

          Nach der Türkenherrschaft entvölkerte sich sowohl das Dorf als auch die Burg, die wieder nach dem Aufruf von Tamás Nádasdy in 1608 bevölkert werden konnte.

Der Grundriss der Ugoder Burg und ihre Ansicht

In seinem Aufruf sicherte er den neuen Siedlern Privilegien. Wo die 80 Wohnhäuser, die in 1626 zusammengeschrieben wurden, standen, wissen wir nicht, es ist aber zu vermuten, dass sich die mittelalterlichen Häuser anstelle des verlassenen Friedhofs befanden. Die Burg stand damals in Ruinen, ihre Mauern verfielen. Die letzte Erwähnung der Burg stammt aus 1641 in einer Pfandurkunde. Die Ugoder Soldaten spielten zuletzt in 1644 im Marcaltőer Kampf des Pápaer Leutnant Benedek Thury eine Rolle. Wir verfügen über keine Daten von der damaligen Straßenstruktur und Häuser. In einem Dokument blieb erhalten, dass bereits im 17. Jh. eine Dózsa Straße – als Armenviertel – existierte, aber wo sie genau lag, ist unbekannt.

           Das erste schriftliche Denkmal, in dem die damalige Struktur des Dorfes erhalten blieb, stammt aus den 1730-er Jahren aus einem Buch über die Esterházy Besitztümer, in dem alle Dörfer, Marktflecken und Pussta des Pápa –Ugod-Devecserer Landsgutes mit Beschreibung und Landkarte festgehalten wurden.

         Die Ugoder Landkarte wurde von Henrik János Maynzeck (die Überschrift der Landkarte lautet: Joan Henricum á Maynzeck) aufgrund seiner eigenen Vermessungen in 1733-34 gezeichnet. (laut Sándor Mithay in 1750).1 Auf dieser Landkarte ist noch die heutige Dózsa Straße die „Hauptstraße“. Die südliche Grenze des Dorfes bedeutete immer noch die Burg, gut zu erkennen sind die innere Burg und die Schanze um die Burg. Die Petőfi Straße liegt östlich von ihrer heutigen Lage, zwischen der alten Burgmauer und der Schanze, anstelle des Grabens. Ebenfalls ein Graben befand sich in der oberen Strecke der Rákóczi Straße und der Schule.

Das Landkarte von Ugod aus 1733-34 gezeichnet von: Henrik János Maynzeck

Von den heutigen Straßen existierten damals die Kiss János Straße, Dózsa György Straße. Bei der Kreuzung beider Straßen begannen zwei Straßen Richtung „Pussta Bedegey“. Von dem damaligen Damm des Mühle Teiches begann auch eine andere Straße, durch den Hof des kleinen Wirtshauses, das Kulturhauses und der heutigen Gärten bis zum Platz vor der Burg, und endete in der Nähe der heutigen Sparkasse. Es existierte auch eine Straße oder ein Weg anstelle der heutigen Szőlőút (Weinbergweg) und Kis-szőlőút (kleiner Weinbergweg). Anstelle des Bahnhofes lag früher Wald, in der Nähe der Klapka Straße führte auch ein Weg, und auch der Weg durch den- Fekete – Berg bzw. es ist möglich, dass dieser noch vor der Entstehungszeit des Teiches die Fortsetzung des Weges war, der bei der heutigen Sparkasse endete. Ein Weg führte Richtung Pusztabödöge, dort, wo heute der Weg durch den Égett -Wald führt.

           Diese Landkarte zeigt außerhalb der zusammenhängenden großen Wohnsiedlungen mit kleinen Vierecken vier Gebauten. Die vermutliche Lage dieser Wohnsiedlungen: 1. Die erste im nordwestlichen Vordergrund der Burg sind die Gebauten der Burg aus dem 14. Jh. Hier wurden mittelalterliche Gräber gefunden, an einem Schädel sind die Spuren eines Schwerthiebes zu sehen. 2. Das zweite Gebäude konnte anstelle der heutigen Sparkasse und auf dem Weg davor stehen. Unter der Sparkasse ist ein alter Keller, bei der Kanalisation wurde hier eine begrabene Mauer entdeckt. Im 18. Jh. wurde hier vermutlich die Wohnung des Gespanns erbaut. 3. Das dritte Gebäude stand anstelle der heutigen Arztpraxis, es war die bereits in 1726 erwähnte Holzkirche oder eine Schule.2 Nach den Berichten wurden in dieser Holzkirche zwei Pfarrer begraben nur später wurden sie in den alten Friedhof verlegt, der anstelle der Schule lag. 4. Das vierte gekennzeichnete Gebäude war eine Mühle, die weiter von den vorher markierten Gebauten, in der Nähe des Baches stand. Es war vermutlich der Vorgänger der Péczi Mühle.

 

       Die nächste Landkarte über die Dorfstruktur wurde in 1782 gefertigt, als die Landkarte der ersten militärischen Vermessung. Im Vergleich zu den 1730-er Jahren wuchs das innere Gebiet des Dorfes in Richtung Südosten.

Ugoder Grundstücke 1841. Komitatsarchiv Veszprém XV.11.a. T-334.

Der Buckelweg begann bereits von der Burg. Die Dózsa Str. war zwischen dem Szeglet Gasse und dem Dózsai Geschäft eingebaut. Nordwestlich von der Gasse markiert die Landkarte ein vielleicht abgegrenztes Gebiet (vielleicht den Major des Landsgutes), hier führt die heutige Kiss János Straße.

Vom Ende der Dózsa Straße führte eine Straße Richtung Buckelweg und endete bei der Werkstatt der Schule in der heutigen Rózsa Str. In den 1960-70-er Jahren befand sich hier immer noch ein kleiner Platz zwischen der Straße und der Fassade der Häuser. Diese Straße blieb aus der ehemaligen Burgschanze erhalten und ging um den Friedhofhügel. Die Petőfi –Kossuth Str. erstreckten sich bis zum Séd, heute in der Nähe des György Geschäftes.

           Aus der Mitte des 19. Jh.s sind zwei Landkarten - aus 1848 und 1850 - über die Baugrundstücke des Dorfes erhalten geblieben. Die Straßen entsprechen größtenteils der heutigen Lage, der Unterschied ist nur, dass ein Weg von der westlichen Ecke der Schule um den alten seit 1802 unbenutzten Friedhof führt. Dieser erreicht am Grundstück nach der Schule die Petőfi Str., dem gegenüber geht ein Weg auf die Felder. Hier war in den 1960-70-er Jahren ein kleiner Platz, vor den zwei Häusern neben der Schule. Südlich von diesem Weg gab es noch 14 Grundstücke in der Straße. Auf der anderen Seite am 14. Grundstück der heutigen Schule stand das Försterhaus. Die Strecke vom Weinbergweg und der Abzweigung der Petőfi Str. nach der Schule wurde in 15 Grundstücke geteilt, die Landkarte zeigt 16 Gebauten an der Straßenfront. Heute sind hier nur noch 13 Grundstücke. Auf beiden Landkarten liegt das Pfarrhaus am 4. Grundstück vom Weinbergweg, auf der einen ist das L-förmige Gebäude zu erkennen, auf der anderen beschriftet.

Die Familie von Zsigmond Török und Jozefa Peidl um 1941

Das unbebaute Gebiet zwischen der Kirche und dem Szeglet-Gasse wurde- wie heute – in 7 Grundstücke eingeteilt. Das Gebiet zwischen der Szeglet Gasse und Kulturhaus wurde in 4 Grundstücke vermessen, die erste wird auf der Landkarte beschriftet markiert. Auf den 4 Grundstücken gehen Richtung Szeglet-Gasse zwei (ein Eckgebäude, die heutige Sparkasse), auf die Hauptstraße vier Gebauten. Diese Strecke wurde neulich in sechs Grundstücke geteilt. Auf dem ersten stehen die Sparkasse und ein Wohngebäude. Das war früher vermutlich das Grundstück des Landsgutes oder der Dorfgemeinschaft. Daneben stand die Schule anstelle der Arztpraxis und Dienstwohnung. Die Strecke zwischen dem Kulturhaus und der Bushaltestelle wird – genauso wie heute- in 9 Grundstücke geteilt. Das letzte führt schon auf den Weg zum Friedhof und auch das Gebäude führt dorthin. Das ist das Gebäude des heutigen Gemeindeamtes, vermutlich hatte dieses auch früher eine ähnliche Funktion. Auf der Strecke zwischen der Kossuth und Kiss Str. sind zwei Grundstücke, wie jetzt. Auf der anderen Seite der Straße, zwischen dem Weinbergweg und der kleinen Weinbergweg – sind heute 25 Grundstücke – gehen 21 Grundstücke auf die Straße mit 23 Gebauten. Das Zweite von südlich wird erwähnt, das war bis zum Anfang des 21. Jh.s das Försterhaus, mit zwei Gebauten zur Straßenfront. Von der Bushaltestelle bis zum Séd gibt es 6 Grundstücke, mit genauso vielen Gebauten. Der Garten dieser Grundstücke liegt am anderen Ufer des Séd-Baches. Anstelle des heutigen Parkes und Spielplatzes erstreckt sich ein großes unbebautes Gebiet an beiden Ufern des Baches. Am anderen Ufer des Baches, anstelle der heutigen Häuser sind 8 Grundstücke mit 8 Gebauten zur Straße. Zwischen dem kleinen Weinbergweg und dem Bach sind zwei Grundstücke, ebenso wie heute. Zwischen den zwei Straßen (heute Klapka und Kossuth Straßen) wurde der nördliche Teil des Platzes in 4 Grundstücke vermessen. In der Kossuth Str. am anderen Ufer des Baches wurden 3 Grundstücke vermessen. Das Innengebiet des Dorfes endete nördlich bei der Gasse, die die zwei Straßen miteinander verband.

           In der Rózsa Str. liegen Grundstücke - insg. 9 - nur auf der südlichen Seite mit 8 Gebauten. Mit der Schule zusammen befinden sich hier 10 Grundstücke. Auf der anderen Seite gab es nur zwischen die Kirche und dem Fußweg Grundstücke, insg. 3 – genauso wie heute-, auf der anderen Seite des kleinen Weges erstrecken sich die Gärten der Grundstücke in der Dózsa Str. Nach den Grundstücken in der Rózsa Str., auf der östlichen Seite der Dózsa Str. sind 8, auf der anderen Seite 17 Grundstücke. Hier stehen 18 Gebauten auf der Straßenfront. Anstelle des 9. Hauses vom Gyöpi Straße Richtung Rózsa Str. – war früher vermutlich das Ende des Dorfes. Die andere Seite der Dózsa Str. ist nur bis zur Gyöpi Str. eingebaut, an den weiteren Teilen erstrecken sich die Gärten der Hauptstraße. An 9 Grundstücken stehen 9 Gebauten in der Dózsa Str., ein Haus geht zur Rózsa Str. Die Strecke zwischen den Zwei Straßen Richtung Gyöp wurde ebenso wie früher in 5 Grundstücke - mit 5 Häusern - eingeteilt. In Gyöp sind 12 Grundstücke, aber nur auf dem 5. hinter der Dózsa Str. steht ein Gebäude. Auf den Landkarten sind auch die Schafställe markiert, etwa anstelle der heuteigen „Zigeunerhauses“. (in der Mitte des 19. Jh.s sind die Straßen mit braunen Strichen markiert)

 

           Die Grundstücke 2-4 in der Kiss János Str. sind unbebaut, die Gärten der Hauptstr. erstrecken sich hierher, deshalb stehen hier keine Gebauten. Die Seite mit den geraden Hausnummern wurde in 17 Grundstücke geteilt, mit 16 Gebauten auf die Straßenseite, und am hinteren Teil des Grundstückes vom Haus 4. mit einem großen Gebäude. Das 17. Grundstück von der Szeglet Gasse war das Grundstück des damaligen Geschäftes und des Feuerwehrs, die Einteilung entspricht also die des 19. Jh.s

           Anstelle der Péczi Mühle, Richtung Sportplatz steht ein Gebäude. Der Séd Bach floss hier noch Richtung Osten, und nicht dort, wo heute.

             Das Blatt der 3. Militärischen Vermessung aus 1879-80 zeigte den gleichen Stand über den Einbau des Dorfes, wie die Landkarten aus der Mitte des Jh.s.

         In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die unbebauten Grundstücke langsam bebaut, die Gärten der Kiss János und Dózsa Str. wurden zu Baugrundstücken erklärt und bebaut. Nach der Eröffnung des Bahnhofes (1907) wurde die Vasút Str. langsam ausgebaut, aber erst in den 1970-er Jahren kann man über eine wirkliche Str. sprechen. In dieser Zeit wurden die Jókai und Széchenyi Str. ausgebaut. Die Széchenyi Str. wurde in der Zeit des Weltkrieges eröffnet und bebaut. In 1949 war das Gebiet nördlich von der Kossuth Str. als äußeres Gebiet festgehalten: Vadkertpuszta, Mésztelep und Újtelep. Eine neue Straße wurde erst in den 1980-er Jahren eröffnet, parallel mit der Vasút Str., das ist die Klapka Str. Hier wurden vor allem zweistöckige Häuser (unten Garage oder Werkstatt, oben die Wohnfläche) errichtet, hier wurden die ersten zwei Reihenhäuser des Dorfes für die Arbeiter der Gemeinde erbaut. In den letzten Jahren des 20. Jh.s wurden auch einige neue zweistöckige Häuser am südlichen Ende der Petőfi Str. gebaut. 

            In den 1930-er Jahren wurde die Straße Pápa-Béb ausgebaut, in Ugod wurde damit der Verkehr von der Dózsa –Kiss János Straße auf die heutige Straße verlegt. Ein Grund dafür war, dass sich die öffentlichen Institutionen in dieser Straße befinden: das Geschäft Hangya und die Kneipe, die Schule, die Kirche und ihr gegenüber die Post, das Sóos – Geschäft, das Pfarramt, die Arztpraxis, die Kneipen Mészáros-Erdős-Schwarc, anstelle des Kulturhauses der Marktplatz und das Gemeindehaus. An den alten Straßen fuhren nur die Pferde und Rindkutschen, deren Besitzer mit den Kutschen nicht über die Hügel fahren wollten.

Im Dorf befindet sich nur ein altes Haus, das auch während der langen Zeit unberührt blieb: in der Dózsa Straße. Laut der Überschrift an der Fassade wurde dieses Haus in 1934 erbaut, aber der jetzige Besitzer des Hauses – der Enkelsohn des Bauherrn – sagte aus, dass in diesem Jahr das Haus nur renoviert wurde. Im Dorf findet man mehrere mehr oder weniger umgebaute alte Häuser im alten Dorfteil, die wurden aber fast bis zur Unerkennbarkeit umgebaut.

             Aufgrund des Hauses in der Dózsa Straße kann man noch etwa die Ugoder Häuser vorstellen, die nach dem Muster des Bakonyer Hauses gebaut wurde.

Bilder aus Ugod

Das Haus mit Satteldach steht senkrecht zur Straße, am Rande des Grundstückes. Auf der Hofseite des Hauses gibt es einen Gang, von hier aus öffneten sich die Räume. In der Mitte lag die Küche, an der Straßenseite zwei Räume, deren Fenster auf die Straße gingen. Aus der Küche kam man in die Speisekammer. Nach der Speisekammer wurden die Wirtschaftsgebauten gebaut. Auf der Landkarte der dritten militärischen Vermessung ist die Scheunenreihe gut erkennbar, von den Scheunen sind nur eine oder zwei nur noch erhalten geblieben. Die Keller wurden nicht unter die Häuser, sondern ihm gegenüber im Hof gebaut. Die Räume wurden erst von Innen miteinander geöffnet, als die kleinen, leicht tragbaren Öfen erschienen und die geschlossene Heizung ausgebaut wurde, hatte jeder Raum einen eigenen Kamin. Solche Häuser wurden zuletzt in den ersten Jahren des 20. Jh.s gebaut, danach wurden diese nur noch renoviert.

Die von der ONCSA gebauten Haustypen in der Széchényi Straße waren gleich und verfügten über Zimmer-Küche-Kammer. In dem originellen Zustand steht keines mehr, alle wurden umgebaut.

        In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den 1960-er Jahren erschienen landesweit, so auch in Ugod die Viereckhäuser mit Zeltdach. Diese Haustypen haben überhaupt keine Merkmale, höchstens der Zaun. Zu dieser Zeit wurden die Zäune in der Vasút Straße gebaut, deren Materialien aus dem Pápaer ELEKTHERMAX- Betrieb stammen. In dieser Zeit wurden die ersten Familienhäuser mit Stockwerken in der Dózsa Straße errichtet. In diesem Haus wurden sowohl im Erdgeschoss, als auch im Obergeschoss Wohnräume eingerichtet. Diese Häuser hatten ein Zeltdach, wie die Viereckhäuser.

In der Vasút und Klapka Straße stehen die Häuser nicht mehr am Rande des Grundstückes, sondern vor den Häusern werden wunderschöne Blumenbeete gepflegt. Durch den Zaun kann man diese Beete bewundern.

 
 

Zusammengestellt: von István Wenczel, Geologe


 

Sakrale Umgebung
 

Die Kirche
 

Die Ugoder Pfarrei wurde 1726 reorganisiert, der erste Pfarrer war der Kaplan aus Szany, Gergely Dobos. 3  In 1736 wurde auf Gemeinkosten eine Holzkirche zu Ehren von Heiligen Peter und Paulus auf dem Grundstück von Mihály Lisztner in der Öreg Str. erbaut, daneben lag auch der Friedhof.

In 1753 begann Ferenc Esterházy auf den Ruinen der Ugoder Burg, aus deren Materialien eine neue Kirche zu bauen. Er verstarb leider 1758, deshalb beendete sein Sohn, Károly Esterházy, der spätere Bischof von Eger, den Kirchenbau in 1759. (diese Jahreszahl ist auch im Wappen der Esterházy Familie auf der Fassade zu sehen).

Die Ugoder katholische Kirche anstelle der Burg

Die Kirche wurde am 29. Juni 1759, am Kirchweihtag von Heiligen Peter und Paul von Dr. Péter Hajgató Großprobst von Szombathely /Steinamanger eingeweiht. (Er war der zweite Pfarrer des Dorfes zwischen 1729-1737)

Der Plan der 36 m langen und 10 m breiten Kirche wurde von Jakab Fellner entworfen, die neue Kirche wurde ebenso wie die Holzkirche zu Ehren von Heiligen Peter und Paul geweiht. Der originelle Altar kam in 1793 nach Szerecsen. In 1795 wurden die Mensa und der Rahmen des Altarbildes aus Schwarzen Marmor aus dem niederösterreichischen Lilienfeld fertig, der Rest des Altars und das Tabernakel aus Bakonyszücser Marmor. Das Altarbild stellt den Abschied von Heiligen Petrus und Paulus dar. Das Originalbild wurde von Hubert Maurer Wiener Maler in 1797 angefertigt, dieses kam aber in die Kirche von Tata / Totis, deshalb malte sein Schüler, der Meister Kristóf Frank in dem Esterházy Schloss von Pápa nach. In 1818 wurde dieses Bild über den Hauptaltar von Ugod gehängt. Das Bild in der Sakristei über der Tür stellt den König Heiligen Stefan, auf der anderen Seite die Heilige Mutter mit dem Jesukind in der Hand dar. Diese Fresken wurden von Kapuzinermönch Hubert Braun in den 1790-er Jahren gemalt. Der kreisförmige Taufbrunnen aus rotem Marmor im Chor wurde in 1794 angefertigt.

Der Maler der vier eingerahmten Bilder im Schiff ist unbekannt.

Die Ugoder Kirche, im Vordergrund die Statue von Heiligen Stefan

Sie stellen folgende Thematik dar: aus 1772 das Urteil, aus 1773 „die Flucht der Heiligen Familie“ (das Gesicht der Jungfrau Maria ist das von Maria Theresia), „das Leben von Johann Nepomuk“, und der „König Heiliger Stefan bietet seine Krone an“.

Der Nebenaltar wurde in 1763 mit Rokoko Pfeilen und Säulen fertig. Ursprünglich war das Bild von Heiligen Karl von Borromei in der Mitte.

Die Sprechbühne im Rokokostil wurde in 1863 mit dem kleinen Altar neu vergoldet.

Die Kirche wurde von innen in 1958 von den Tapolzaer Malermeister József Mór und János Szilágyi, von den Malermeistern István Soós und Kálmán Biber aus den Spenden der Ugoder Gläubigen und aus den USA völlig erneuert. Die alten Leuchten wurden während der Zeit vom Pfarrer János Széll durch Kerzenhalter aus Schmiedeeisen ersetzt.

Die Kirche wurde in 1965 und 1966 ebenso aus den Spenden der Gläubigen und aus den Spenden der ehemaligen Ugoder aus den USA und Canada, aus der Unterstützung der Diözese Veszprém, Actio Catholica und dem Verein Ecclesia von außen renoviert. Die Arbeiten wurden von Budapester Klempner Rezső Hausknecht, Pápaer Dachdecker Ferenc Maróthy, und dem Ugoder Maurermeister Károly Polgár gewissenhaft unter der Leitung vom Ingenieur Ferenc Vándor vollbracht. Die Renovierung erfolgte während der Pfarrzeit von Dr. György Kubinyi.4 

 

 

Das Pfarramt
 

Das katholische Pfarramt wurde während der Pfarrzeit von László Királyhegyi in 1791 auf die Kosten von Károly Esterházy angefertigt. Das älteste, heute auch bestehende Haus wurde anstelle des alten Pfarramtes, nach dessen Abriss wieder dort aufgebaut. Das Gebäude steht nicht ganz senkrecht zur Petőfi Straße. Ein origineller – noch aus der Zeit vor der Renovierung im 20. Jh. – und erkennbarer ist die offene Küche (der Kamin ist noch im Dachboden) bzw. die Zimmer zu beiden Seiten, die mit dem Kamin oder Kachelofen aus der Küche geheizt wurden, damit die Zimmer rauchfrei bleiben. Das Fundament der Kamine wurde während den Renovierungsarbeiten gefunden und in jedem Zimmer abgerissen. Vor der Küche, den Zimmern und dem Kellereingang gab es einen bedeckten Gang. Die Kellerwände waren aus Ziegeln, der Keller hatte eine Lüftung in den Gang. Jener Teil parallel mit der Straße ist das Ergebnis eines weiteren Umbaus, aber ursprünglich wurden auch diese Zimmer von außen, vom Gang geheizt. Aus dem Boden des Zimmers der Hofseite wurde ein alter, begrabener Zaunfundament entdeckt. Das war aller Wahrscheinlichkeit nach der originelle Zaun aus dem 17-18. Jh. Dem Pfarramt unterschied nicht vieles von den damaligen Häusern des Dorfes, höchstens nur das Baumaterial (Ziegelstein und Stein) und die Bauausführung. Das Pfarramt ließ József Dóczy in 1825 erweitern, die Baumaterialien wurden von dem Landsgut beschaffen, die Arbeiter und die Fuhren vom Dorf, die Baumeister wurden vom Pfarrer bezahlt.

 
 

Pfarrer und Kaplanen in Ugod:
 

In Ugod waren zwischen 1716-2004 15 Pfarrer tätig:

  1. Gergely Dobos           1726–1729      ging nach Sany
  2. Péter Hajgató             1729–1737      Jánosháza, später Probst in Szombathely/Steinamanger
  3. György Péri                1737–1742      + in Ugod
  4. Ferenc Viniczai          1742–1754      + in Ugod
  5. Máté Rozenics           1754–1767      + in Ugod, Dekan, in seiner Zeit wurde die Kirche gebaut
  6. Pál Szakács                1767–1779      ging nach Vanyola (Canonica Cisitacio)
  7. László Királyhegyi     1779–1802      + in Ugod
  8. Ferenc Boross            1802–1821      + in Ugod, Dekan, ab dieser Zeit auch Dekan
  9. József Dóczy              1821–1862      + Pápa, Kanoniker (Canonica Visitatio)
  10. József Lukacsék         1862–1898      + Ugod, Parlamentsabgeordnete
  11. Miklós Alasz              1898–1921      ging nach Devecser
  12. István Dragovics        1922–1945      + in Ugod, Dekan
  13. János Széll                  1946–1960      + in Ugod (wurde in Bakonyszücs/Sitsch begraben)
  14. György Kubinyi         1960–1966      + in Ugod
  15. Pál Rajczi                   1967–2004      + in Ugod, Kanoniker

 

In Ugod waren zwischen 1815-1962 67 Kaplane tätig.

Die Bekanntesten: Ignác Gerstner 1886–1889, später Pfarrer in Pápateszér, Kreisdekant in Csót, dann in Pápa Abtpfarrer. Ferenc Engelhardt 1900–1904, später Pápaer Prelat, Kanoniker in Wesprim. Gyula Káuzli 1904–1908, wurde später Abt

 

Die Zusammenfassung über die Geschichte der Kirche und die sakrale Umgebung wurde von: Krisztián Tornavölgyi Theologe, Religionslehrer der Grundschule, Pfarrer geschrieben.

 
 

Tracht

Frauentracht:
Die Frauentracht von Ugod war zweiteilig: eine Bluse, Unterrock, obere Rock, dazu eine Schürze. Für die Arbeit trugen sie eine sog.

Frauenunterwäsche aus Ugod

„Essischürze“, sonntags eine gehäkelte Schürze mit einer weißen Bluse. An den Werktagen wechselten die Frauen die Schürze auf eine hellblaue, dünnere Leinenschürze, wenn sie das Haus verließen. Unten hatten sie immer ein Hemd an, darüber etwas Warmes. Das Hemd zogen sie nicht einmal in der Nacht aus. Unter der Woche hatten sie ein Kleid aus Blaufärberstoff an.

Im Winter schützten sich die Frauen mit dem sog. Berliner Tuch gegen die Kälte. Der Stoff der Kleidungen war entweder Kattun oder Blaufärber.

An den Füßen trugen die Frauen Schuhe mit Knöpfen, Patentstrümpfen, die Strümpfe wurden mit Gummi an den Oberschenkel oder unter dem Knie befestigt.

Die Frauen trugen das Mittagessen für die Familienmitglieder in einem Korb auf dem Kopf auf die Felder hinaus. In den Händen trugen sie in den Kannen Wasser, in den Milchkannen Suppe.

 

Männertracht:

Die Männertracht bestand aus einer weißen, weiten Leinenhose, einem Leinenhemd und darüber einer Weste. Sie trugen unter der Woche bei Regen Gummistiefel mit Fußlappen, im Sommer Lederlatschen in der Arbeit, am Sonntag Lederstiefel.

Die Familie von Pál Erdős und Franciska Oláh um 1940

In den Stiefeln hatten sie mal Fußlappen, mal Socken.

Im Winter hatten sie Stiefelhose aus Kord oder einem dicken Stoff, Lederstiefeln, dicke Mäntel aus Flausch. Das war sowohl die Alltags- als auch die Sonntagstracht. Eine Krawatte hatten nur die reicheren an. Diese Beschreibung gilt für das Ende des 19. Anfang des 20. Jh.s . 

 

Als eine Seltenheit füge ich ein Foto über das schwarze Brautkleid meiner Intervierperson bei.

Auch das beweist meine Feststellung, dass Ugod, das mit „schwäbischen“ Dörfern umgeben war, im Bereich des Brauchtums, der Essgewohnheiten, die Tracht des Alltages kaum einen Unterschied zu den umliegenden Dörfern aufweisen kann. 

 

 Das Brautkleid von Hedvig Gáncs in 1911

 












 

Traditionen im Kirchenjahr
 

Adventszeit
 

Andreas –Tag (30 November.)

Der erste Tag der Adventszeit ist der Andreas-Tag am 30. November. Andreas galt als einer der Hochzeitspropheten. Während der Fastenzeit wurden keine Bälle gehalten, „Andreas schließt die Geige“. Auch hier im Dorf ließen sich die jungen Mädchen prophezeien, aber nicht nur an diesem Tag wurde prophezeit. Vor dem Schlafengehen baten sie die Heiligen um den Namen ihres zukünftigen Mannes. Die Mädchen traten in Ugod über die Betten und sprachen folgendes:

„András, kérlek, ágyláb léplek, mondd meg nékem, ki lesz az én férjem?”

Dieser Brauch lebt heute leider nicht mehr.

 

Nikolaus-Tag (6. Dezember)

Der Hl. Nikolaus, als Schutzpatron der Kinder, Schüler und der Ehen gehört auch in Ugod zu den beliebtesten Heiligen. Wahrscheinlich auf den Einfluss der hier lebenden deutschsprachigen Einwohner verbreitete sich auch in Ugod das Verkleiden zum Nikolaus. In unserer Gemeinde verkleideten sich sowohl Frauen als auch Männer: trugen Pelzmützen, Mäntel und eine Maske. Diese haben laut Sándor Bálint ihre Wurzeln in einer mittelalterlichen Schülertradition. Es wurde folgender Spruch gesagt:

Örüljetek Mikulásnak, mert ma vagyon napja, tanításunk tanítását általa mutatja.

Örömet a háznak, asszonya urának, és a házban lakó minden családjának.

Hát ti vének, öregek, minek szomorkodtok?

Talán bizony, talán bizony szomorú sorsotok?

Nem ám férjhez menni, galibát szerezni, hol vagyon az olvasótok róla imátkozni?”

 

Luzia-Tag (13. Dezember)

Auch am Luzia-Tag wurde im Dorf über die Hochzeiten prophezeit. An diesem Tag kneteten die Mädchen Knödelteig und in den Knödeln versteckten sie den Namen ihres zukünftigen Mannes. Die Knödel wurden vor der Messe im Wasser gekocht, jener Knödel prophezeite den Ehemann, der als erster vor dem Läuten der Kirchenglocke auf die Oberfläche des Wassers kam.

Der Fruchtbarkeitszauberer fehlte auch nicht, der half bei der Vermehrung der Hühner, die Hausfrau sagte folgenden Spruch:

„Luca-Luca kity- koty, tojjanak a tiktyok. 

 

Auch hier wurde ein Luzia - Stuhl angefertigt, mit dem Unterschied, dass der Stuhl unter der Glocke aufgestellt wurde. Wer sich draufstellte, hatte eine kurze Peitsche in der Hand, bei der Eucharistiefeier schlug er dreimal damit. Vor den Hexen wurde Mohn oder Hirse geworfen, die vorher dreimal mit Weihwasser bespritzt wurden. (der Mohn oder die Hirse kreuzte den Weg der Hexen.) Die Hexen sammelten diese, während dessen sie gefangen werden konnten. Natürlich deshalb, damit die Jungen, die sie erkannten, sie nicht zerreißen.

 

Herbergsuche (15-24. Dezember)

Sogar in den 1960-er Jahren war die Herbergesuche eine lebendige und gepflegte Tradition, es gab 8-9 Gruppen, die bei der Herbergsuche ab dem 15. Dezember mitmachten. Die Suche begann bei dem Vorbeter. Im Dezember 2001 konnte diese alte Tradition mit alten und neuen Teilnehmern wieder belebt werden. Da es nicht gelungen ist 2 Gruppen zu gründen (in einer Gruppe waren 9 Frauen), wird es mit 14-15 Personen seit 7 Jahren druchgeführt. Wir haben sogar 2 Vorbeter, die abwechselnd ihre Aufgabe erfüllen. Vor dem 15. Dezember wird die Reihenfolge der aufgesuchten Häuser – von den Mitgliedern der DSV – zusammengestellt. Ein kleines Haus, das die Heilige Familie darstellt, ist erhalten geblieben. Während der heiligen Messe am vorigen Tag segnet der Pfarrer die „Statue“. Bei der Herbergesuche spielen die Schüler auch mit, sie sollten auch einbezogen werden, damit diese Tradition weiterlebt. Der Tisch ist - wie üblich- mit dem Kreuz und Kerzen geschmückt. Am Ende des Gebetes wird das Lieblings Maria-Lied der Familie gesungen und für die verstorbenen Familienmitglieder gebetet. Die Hausfrau bietet Kuchen, Getränke an und am nächsten Tag treffen sich die Mitglieder wieder zum besprochenen Zeitpunkt vor dem nächsten Haus. Die Herbergsuche dauert 9 Tage lang.


 

Weihnachten
 

Heiliger Abend (24 Dezember.)

Am Heiligen Abend verrichtete jedes Familienmitglied seine Arbeit. Die Frauen machten die sog. Salonzuckerl, bei manchen Familien begann – da die Fastenzeit zu Ende war – das Schweineschlachten an diesem Tag. Die Burschen zogen ab 14 Uhr durch das Dorf, sie schlugen mit den Peitschen, um die Einwohner darauf aufmerksam zu machen, dass das Christkind geboren wird. Der Lärm verjagte auch die bösen Geister. Die Aufgabe des Hausherrn war unter den Christbaum Weizen, Hafer, Gerste und Roggen, bzw. Stroh für den Esel von Jesu zu legen. Wie Frau Terus Vörös (geb. Liszner) erzählte, sogar ihr Vater streute Stroh untern dem Tisch für den Esel von Jesu. Am nächsten Morgen gab er dieses Stroh den Tieren, damit sie sich besser vermehren. Man durfte am Abend niemanden mehr besuchen. Deshalb gingen die Kinder noch nach dem Mittagessen los: sie verkleideten sich, trugen Masken. Neben den Weihnachtsliedern trugen sie auch Gedichte vor:

 

 „Jácintos, jácintos, tarka tulipános.

Hintsetek virágot a kis Jézuskának.

Kicsi gyerek vagyok én, nagy kalácsot várok én.

Ha nagyot nem adnak, kicsit is elfogadok.

Dicsértessék a Jézus Krisztus boldog karácsonyi ünnepeket kívánunk!”

           

„Megszületett Jézus, Betlehem városban.

Betlehem városnak hideg a jászolja.

Mivel takarják be? Mostan a pólyával.

Nagy füleléssel telik meg a szíve

Csengetője, pengetője Jézus születésére.

Jézus Krisztus született,

Szentlélekkel fogadott.

Esztergálos járó királ

Áldottnak mondjátok.

Futok, megyek Dunának

Fogok fényes halacskát

Teszem tányéromba

Viszem jól az Istenkémnek

Tartson minket békességben

Minket igazán.”

 

„ A karácsony éjszakában

Jézus születésnapjába

Megszületett Jézus

Erre a világra.

Pásztorok, pásztorok, hol vagytok?

Talán még alusztok?

Gyorsan, frissen kelljetek,

Jézus előtt legyetek!

Nem fekszik ágyban, se nem palotában.

Szűz Máriának dicséretet áldjon.

Mennyből az angyal…”

Die Jungen und die Mädchen hatten auch gemeinsame Gedichte. Dieser Brauch lebte noch am Ende des 19., Anfang des 20. Jh.s. Als Csaba Csudai die Traditionen in der Ortschaft sammelte, konnten sich die Interviewpersonen nur noch auf den Text erinnern, die anderen Gegebenheiten blieben nicht mehr erhalten.

            „Bárcsak előbb fölébredtem volna

            Kis Jézuskát megláthattam volna

            Ének csöndült a fülembe

            Angyalnak mondás:

            Megszületett a kis Jézus rongyos istállóban.

            Rongyos istálló mellett maradjunk,   

            Míg az angyal emlékezik, addig is mulassunk.

            Jaj Istenem, szent Józseffel éneket is mondjunk.

            Víg juhászok, víg csordások

Csörgedezik a források

De gyönyörű ez az éjjel

Bárcsak tekintsetek széjjel.

Nézz pajtás Betlehem felé

Micsoda fényesség ott

Egy csillag és amint szállott

A pajta fölött megállott.

Kisded Jézus arra kérünk

Áldj meg minket, minden népünk

Áldj meg minket, minden határt

Vedd el a testi, lelki kárt.”

 

Der ungarische Entsprechende für den deutschen Brauch war das sog. Wiegen-Spiel. Auch in Ugod gab es ein Chrinskindl-Spiel, dessen Teilnehmer Mädchen waren. Drei Mädchen trugen lange weiße Kleider und zogen so durch das Dorf. Das mittlere Mädchen trug das Bild oder sie Statue der Heiligen Familie. Die Mädchen machten aus Federbesen oder Papier Flügel. Nach den Begrüßungsworten knieten sich die zwei Engel an den beiden Seiten und sangen ein Lied über die Geburt von Christi.

„Reszket, fázik keze, lába

egész testecskéje.

A jászolban didereg a Szűz szent Dedecskéje,

Elaludna, de a hideg elűzi az álmát.

Barmok szája lehel rája melegítő párát.

Meleg szobát nem pótol a rozoga istálló,

Ringó bölcső helyett is egy jászol a szolgáló.

Kicsi virág, szép rózsaszál, gyenge gerlicécske,

Szálljon reá édes álom, selyem szempilládra,

Álmodj szépet mennyországban isten báránykája.”

Während der Sammelarbeiten wurde erwähnt, dass ein Ugoder aus den USA diesen Brauch Ende des 19. Anfang des 20. Jh.s mitbrachte. In den letzten Jahren ist es uns gelungen, den Brauch der Krippenspiele mit Mädchen wiederzubeleben.

 

Tag der unschuldigen Kinder (28. Dezember)

Auch in Ugod wurde der Tag der unschuldigen Kinder am 28. Dezember gefeiert. Die Jungen verteilten Rutenschläge und sagten Folgendes: 

 „Kelléses ne légy az újesztendőben!”

 

Silvester (31. Dezember)

Auch an Silvester sprachen die Kinder ihre Glückwünsche, aber dieser Brauch blieb mit der Zeit weg. In den 1960-er Jahren pflegten nur die Zigeunerkinder diese Tradition. Der Spruch lautete:

”Az új esztendőben, minden idejében,

lássuk a Jézust, drága kedvében.

Adjon a Jó Isten ennek a szegénynek

Nyolc-nyolc ökröt, nyolc-nyolc lovat,

Bécsi piros zsebkendője, aranyos toll a kezébe.

Ha szerén a Marcsa, ötödik a harcsa.

Csengős-bengős szekeret, arany ostornyelet.

Árkos-bárkos felvillasztottak, mikor a mennyasszonyt ágy alá dobták.

Született Jézus, mind imádjuk.

Hurka, kolbász, szalonna, pásztoroknak jó volna,

Ha a gazdasszony adna, ha a gazdasszony adna.”

 

Neujahr (1 Januar.)

Am Neujahrstag zogen die Männer von Haus zu Haus und sprachen die Neujahrsglückwünsche: ”Adjon az Úristen ennek a háznépinek bort, búzát, békességet, a lelkinek üdvösséget!” Danach wurde ein Gläschen Schnaps getrunken.

 

Heiliger Blasius (3. Februar)

Es lebt bei uns im Dorf ein seltsamer Blasius-Brauch. Die Jungen füllten eine Waschschüssel mit Asche, nahmen eine Nussbaumrute und besuchten die Mädchen. Jeder wurde mit Asche bestreut und dabei wurde folgendes gesagt:

„Porból lettél, porrá válsz, földből lettél, földdé válsz.”

Sie erhielten Wurst und Eier. Die Eier wurden in der Kneipe gebraten und gegessen. Danach wurde lange getanzt.

(Dieser Brauch ist eher aus der Faschingszeit, es ist möglich, dass sich die Interviewpersonen darauf falsch erinnerten.)

 

Faschingszeit (6. Januar – Aschermittwoch)

Natürlich durften in der Faschingszeit die Bälle nicht fehlen, am Faschingsdienstag wurden drei Bälle veranstaltet: getrennt für die Arbeiter und Landwirte. Die Mädchen warteten schon fertig angezogen auf die Bauerburschen, sie luden die Mädchen persönlich in den Ball ein. Für die jüngere Generation begann der Ball bereits in den Mittagsstunden, am Nachmittag schlossen sich die Erwachsenen und die Kinder an, die sich neben Harmonika und Geigebegleitung amüsierten. In einem Topf wurde für die Musiker Krapfen gesammelt, das war die Bezahlung für die gute Musik. In den Musikpausen tanzten die jungen Paare zusammen. Wenn ein Mädchen mit dem jungen Mann, der sie begleitete, nicht in den Tanz ging, wurde sie auf die Musik des Rákóczi- Marsches aus dem Ball getanzt. Nach dem Ball gaben die Jungen sogar eine Serenade für die Mädchen.

Die Faschingszeit endete mit der Weihe der Burschen. Alle Burschen über 18 versammelten sich in der Kneipe. Hier wählten sie von den alten Männern einen Paten, der ihnen moralischen Mahnungen verteilten. Dann wurden sie mit dem Spruch „Én téged legénnyé avatlak, megkeresztöllek” in die Reihe der Männer aufgenommen. Der frisch Eingeweihte musste natürlich bezahlen, diese Feier endete immer damit, dass die jungen ganz betrunken waren.

 

Osterfestkreis

Die Bräuche im Osterfestkreis unterschieden sich nicht von den anderen Dörfern: auch hier wurde streng gefastet, geratscht. Das Heilige Grab wurde von den Mitgliedern des Rosenkranzvereins vorbereitet. Früher weißten die Frauen immer in der Woche vor Ostern, und auch in dieser Zeit wurden die Gräber für das Fest in Ordnung gebracht.

Am Karfreitag wurde die Passion gesungen, Wasser- und Feuerweihe, Auferstehungsprozession, ebenso wie heute. Auch die Speisen wurden gesegnet, den Kindern wird immer erklärt, dass es uns an das letzte Abendmahl erinnert: das Schinken auf den Lamm, die Eier auf die Auferstehung, der Kuchen auf Jesus Christus, der Meerrettich auf die Bitterkeit. In Ugod wurden immer nur so viele Speisen gesegnet, die mit Sicherheit gegessen wurde, da in Ugod sagte man, dass die gesegnete Speise die Familie zusammenhält. Auch das symbolisierten die Eier, jedes Familienmitglied konnte 2 Eier verzehren, diese wurden beim Essen aufgeschnitten und mit den anderen Mitgliedern ausgetauscht. Es wurde gesagt, wenn sich einer im Wald verirrt, wird von demjenigen gefunden, der seinen Teil aus dem Ei gegessen hat, und diese Person wird ihn aus dem Wald führen.

 

Josephs-Tag (19. März)

Am Josephs - Tag wurden alle Männer, die Joseph hießen im Dorf besucht und mit folgendem Spruch wurde ihnen gratuliert:

 „Pest mellett a Duna, abban van egy harcsa,

Az Úristen magát, József gazda tartsa.

Adjon Isten éltéért, friss, jó egészségéért.

Jézus dicsértessék, József tiszteltessék.   

József napja vagyon ma, vagyon ma.

Titkot ütnek agyon ma, agyon ma.

Bor legyen az asztalon, hogy a vendég ihasson.

Adjon Isten éltéért, friss, jó egészségéért.

Jézus dicsértessék, József tiszteltessék.

Engedje az Úristen, hogy erőben, egészségben,

Még sok névnapot megélhessen.”

Dieser Brauch lebte bis etwa 1910.

 

Einige andere Traditionen knüpfen sich noch zu den bekanntesten Namentagen in Ugod, wie ab Michaelstag wurden die Schweine gemästet. Mit Peitschenschlugen sammelten die Hirten ihre Bezahlung an diesem Tag.

 

Georg-Tag (24. April)

Vor dem Georg Tag werden auch heute noch keine Bohnen und Gurken gepflanzt.

 

Fronleichnamsfest (3 Wochen nach Pfingsten)

Auch heute lebt der Brauch des Festes, es werden Fronleichnamszelte aufgestellt, aber nur noch in der Straße, in der die Kirche steht, kümmern sich vier Familien um die Weitergabe dieser Tradition. Heute werden nicht mehr Zelte aufgestellt, sondern nur ein Altar mit Blumen, Bilder und Kerzen.

 

Tag vom Taufer Johannes (24. Juni)

In den 1900-er Jahren wurde am Ende des Dorfes (auf den heutigen Kinderspielplatz) alles ausgetragen, was verbrannt werden konnte. Es wurde ein Feuer gemacht, um das Feuer herum wurde getanzt und die Sachen wurden ins Feuer geworfen. Es wurde geglaubt, dass damit alles Schlechte verbrannt und die Gemeinschaft von dem Bösen befreit wird.

 

Bürgerliche Feste:

Unter den Jugendlichen lebt die Tradition vom Weinlese-Umzug, aber es nehmen leider nicht mehr so viele Leute daran teil, wie früher.

Vorne im Umzug ritt ein Mann auf dem Pferd, hinter ihm die geschmückte Pferdekutsche mit je 8 Mädchen in ungarischer Tracht. Ihnen folgten zwei Feldwächter, die auf ihren Schultern Trauben trugen. Dann kamen eine Zigeunerfrau mit einer Puppe in einer Mulde und zwei Schornsteinfeger mit einer Waschschüssel voll Ruß. Hinter ihnen lief der Kleinrichter, der oft stehen blieb: er trommelte den Ball am Abend aus. Auf dem nächsten Wagen saß der Richter mit seiner Frau. Ihnen folgte eine Kutsche mit einem Fass, aus dem Wein zwar angeboten wurde, jedoch durfte niemand daraus trinken. Die Zigeunerkapelle spielte Musik, die Schornsteinfeger bemalten jeden mit Ruß, sie hupften sogar bei den Fenstern hinein, um mehr Leute bemalen zu können. Der Ballraum wurde mit Trauben, Äpfeln, und Birnen geschmückt. Die Mädchen hüteten, und bestraften die Diebe. Um Mitternacht wurden die Trauben vom Umzug versteigert.

Mundart                                                                                                                             

 

Wie sprechen die Ugoder?

 

Die transdanubischen Mundart, die im nördlichen Teil vom Komitat Somogy, im größten Teil vom Komitat Wesprim, im alten Komitat Győr und im Komitat Fejér gesprochen wird, steht näher zur Literatursprache als die westliche Mundart. In dieser Mundart kommen acht lange und 9 kurze Vokale vor, aber ebenso lebendig ist die Opposition e-ȅ. In der Alltagssprache sind anstelle der ú, ű, í die Vokale u, ü, i allgemein verbreitet, aber nur in der Alltagssprache treffen wir anstelle der ó, ő auf ú, ű. Hier kann auch anstelle der é der lange Vokal í erscheinen, und die leichte ö-Version zeigt ö-e labiale Änderungen in der Alltagssprache. Bei den geschlossenen Silben fällt der Konsonant „l“ raus, und verlängert, schließt den Vokal, der vor ihm steht, wie óma, szóma, ettű, attú, de főmëgy, ēmēnt, vót, főd

Was die Konsonanten betrifft, fehlt auch hier das Phonem „s“, hier wird eher „j“ anstelle ausgesprochen.

Die Palatalisierung von „n“ ist ähnlich, wie bei der westlichen Mundart: hallanyinyőstin und auch „gy“ und „ty“ erscheinenaptya, testvérgye. Zwischen zwei Vokalen finden wir oft zwei gleiche Konsonanten szallap, tanittó, jappán, die geschlossenen Laute werden oft stimmlos ausgesprochen. Anstelle von „j“ steht selten „gy“: gyün, gyel aber jég.

Beim Verbalstamm „v“ endet in der Mundart das Verb auf „l“ oder „n“ im Präsens, in der 3. Person Singular: nyőll, rí. Interessant ist, das Suffix -nyi,- nya bei den Infinitivformen: alunnyi, ennyi, rínya, hínya.

 

Ugod war immer schon ein offenes Dorf, das Holz, der Kalk, der Stein, die Kohle lockte die Händler und die Bauwilligen aus weiten Gebieten hierher. Das gilt natürlich auch umgekehrt: bei den Rundfahrten kollidierten die verschiedenen Mundarten aufeinander. Als Regionalzentrum und Sitz des Amtsbezirkes lockte das Dorf die Ansiedler, dadurch entstand eine vielseitige, überhaupt nicht einheitliche Sprache. Vielleicht hatte jeder das Bedürfnis der sprachlichen Assimilation, da es keine örtliche Mundart gab, setzte sich in der Alltagssprache die vielfarbige Sprache durch. Es gab kaum Diphthonge.

Der Sprachmodus ist diglott (zwei oder mehrere Versionen einer Sprache existieren nebeneinander mit einer bestimmten Funktion) oder zum Teil diglott, aber als Ergebnis einer gleichmäßigen Entwicklung schmolz es in die Ugoder Alltagssprache.

 

Essgewohnheiten

gesammelt von Gizi néni (Présing Bálintné, Gizella Oláh 1922-)

 

Wochenmenü

Montag: der Rest von Sonntag

Dienstag: Gemüsetag: Knochensuppe, Gemüse mit Fleisch

Im Winter mit geräuchertem Fleisch, Wurst, z.B.: Wurstsuppe. Die geräucherte Haxe wurde in das Gemüse eingekocht.

Mittwoch: Nudeltag mit Suppe. Kümmelsuppe mit Palatschinken oder anderen Nudeln.  

            Zu Abend der Rest, oder was es zu Hause gab, frische Milch, Milchkaffee oder dicke Milch mit Leber

Donnerstag: Gulaschsuppe oder Gemüse mit Fleisch oder mit dem Fleisch aus der Fleischsuppe

Freitag: ein fleischloser Tag, Nudeln, Bohnensuppe oder Kartoffelsuppe, Hefeteig

Samstag: Sterz aus Mehl, Kartoffeln oder Grieß, aus der Kartoffelbrühe wurde die Zwiebelsuppe gekocht.

Zum Sterz wurde Milch oder dicke Milch getrunken. Vor Ostern wurde streng gefastet. Der Samstag war der Fasttag von Sonntag.

Sonntag: Gemüse aus Sauerkraut mit geräuchertem Fleisch, Rippen oder Wurst.

               Fleischsuppe mit Nudeln, paniertes oder gebratenes Fleisch, dazu Biskuitteig mit Kakao

 

Brot wurde noch in ihrer Kindheit aus Roggen, Weizen gebacken auch Kartoffeln durften aus dem Brot nicht fehlen. Oft wurde auch Maismehl dazu verwendet.

Aus Maismehl wurde „Kukuruzproßa“ gemacht: Eier, Milch, Zucker, Salz wurde mit der Hefe verrührt und auf den Backblech gegossen. Darin ging der Teig auf und wurde gebacken. Oben wurde der Teig mit Nuss oder Marmelade abgeschmeckt. Der Brei war auch eine Maisspeise, die Maisgrieß wurde in heißen, Salzwasser gekocht, ein bisschen Schmalz dazugegeben, damit es weicher wird. Es schmeckte geröstet am nächsten Tag auch sehr gut.

 

Hochzeitsmenü

Eine Woche vor der Hochzeit wurden Gugelhupf, Strudel und Kuchen gebacken.

Das Hochzeitsmenü bestand aus Hühnersuppe, Paprikahuhn mit Nockerln, paniertem Hühnerfleisch, gebratenem Fleisch, als Beilage wurden Kartoffeln und Reis serviert.

Passitenschüssel

Die Neugeborenen wurden bereits drei Tage nach der Geburt getauft. Die Taufpatin brachte der jungen Mutter in den ersten drei Tagen die Passitenschüssel. Es wurde ein ganzes Huhn für Hühnersuppe gekocht, das Hühnchen wurde danach im Ofen gebacken. Reis wurde als Beilage auf die Schüssel gelegt. Die junge Mutter wurde außerdem noch mit Tomatensoße, Paprikahuhn, paniertes Fleisch verwöhnt. Zum Nachtisch erhielt sie Torte und Kuchen.

 

Schweineschlachten

Das Schweineschlachten begann immer mit dem Schnaps. Manchmal erwartete der Hausherr den Metzger und die Helfer mit Glühwein. Das Frühstück –geröstete Leber mit Salzkartoffeln - wurde serviert, als das Schwein bereits auf den Hacken des Schlachtrahmens hing. Zu Mittag gab es Fleischsuppe aus frischem Fleisch und Kraut. Die Verwandten wurden entweder eingeladen, oder ihnen eine Kostprobe geschickt. Es wurde Leber- und Blutwurst gemacht, statt dem teuren Reis wurde dazu Maisbrei verwendet. Zur Leberwurst wurden Semmeln und geriebenen Leber verwendet, ein wenig wurde mit Reis zubereitet, aber nur für die Kostproben. Die Presswurst wurde sowohl in den Magen, als auch in den dicken Darm gefüllt und geräuchert. Die Gewürze verwendete man, wie gewöhnlich. In Ugod wurde die Fleischsuppe aus frischem Schweineknochen gekocht.

 

Ein Brauch mit den Essgewohnheiten

Die Armen, der Schweinehirt wohnte in der Nähe der Friedhofsausgang. Auf einem Brett befand sich ein Text, in dem der Name jener Person stand, die den Armen das Mittagessen bringen musste. Natürlich brachte jeder so viel zum Essen, dass daraus sogar zu Abend was blieb. Dann musste man dieses Brett weitergeben. Es gab kaum jemanden, der die Aufgabe des Textes nicht erfüllte. Dieser Brauch lebte von der Kindheit der Interviewperson bis in den 40-er Jahren.

 
 

Ugoder Spezialitäten
 

Kalingó

Eine Ugoder Spezialität, die aus einem großen Korb verteilt wurde. Kalingo ist ein süßer Hefeteig, ein Kuchen mit Butter geknetet. Nach dem Kneten wurden 9 Laiben geformt. Der Kuchen wurde beim Bäcker gebacken. Aus diesen 9 Laiben wurden Streifen geformt, im Ofen konnten entweder 6 Brote oder 6 Kalingo gebacken werden. Als der Kuchen fertig war, wurde die Oberfläche mit gezuckertem Wasser oder Eiweißschaum beschmiert. Der Kuchen wurde auch auf die Weinflaschen gezogen. Zum letzten Mal wurde Kalingo in 1970 auf der Hochzeit von Frau Bóka, geb. Maria Erdős serviert.  
 

 


Sehenswürdigkeiten

Südlich von Béb/Wieb und 12 km von Pápa/Papa entfernt liegt Ugod. Die Ortschaft hat 1600 Einwohner und besaß einst Stadtprivilegien.

 

Das bedeutendste Gebäude der Siedlung ist die katholische Kirche, die anstelle der ehemaligen Burg, aus deren Steinen gebaut wurde. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1735 und wurden von dem späteren Erzbischof von Erlau/Eger Károly von Esterházy beendet. Den Plan der Kirche entwarf Jakab Fellner. Das Schiff der Kirche hat drei Gewölbe, der Chor ist gerade geschlossen. Ihre innere Gestaltung ähnelt der Kirche von Pápa. Der Unterschied ist, dass die Ugoder Kirche kleiner und einfacher ist. (36x10 m)

Das ursprüngliche Altarbild wurde von Hubert Murer geschaffen, gelang aber nach Tata. Das jetzige Altarbild ist eine von Kristóf Frank im Jahre 1818 gemalte Kopie. Die Kanzel und der rote Marmortaufbrunnen sind sehr schöne Arbeiten der Rokokozeit. Am Kirchenturm befindet sich das Wappen von Károly von Esterhaz(y).

 

Die katholische Kirche von Ugod


 

In 1790 wurde das denkmalartige katholische Pfarrhaus in Barockstil errichtet. An der Wand hängt eine Erinnerungstafel mit der Überschrift: „hier amüsierte sich“ György Klapka im Oktober 1887 bei seinem ehemaligen Kameraden János Lukácsék, dem Pfarrer. Vor dem Pfarrhaus steht eine Pieta Statue aus dem 18. Jh.

 

Im 19. Jh. gehörte das Heilbad zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Dieses Heilbad wurde als erstes mit Wasser aus einem gebohrten Brunnen versorgt. Seine Temperatur war 101 Grad. Das Wasser enthielt Salz, Schwefelhydrogen, Kohlensäure. Die Familie Esterhaz(y) ließ ein Heilbad und ein Kurhotel bauen, das Baden wurde aber 1870 eingestellt und das Hotel zum Jagdschloss umgebaut. Unter den Zukunftsplänen der Siedlung steht die Renovierung des Brunnen.

 

Der Ugoder See und seine Umgebung


 

Das Kirchweihfest von Ugod wird am ersten Julisonntag gefeiert, das Dorffest am 20. August. Jedes Jahr wird im Mai das Maifest und im Oktober der Weinlese-Umzug und ein Ball veranstaltet. 

 
 

Folkloretanzvorführung am Dorffest von Ugod 2010.

Quellen

Zusammengestellt von der Lehrerin Anna Wenczel Törökné, die Vorsitzende der Minderheit-Selbstverwaltung

Fotos: Péter Vencel Török, Tischler und Softwarebetreiber

 

Die Geschichte der Ugoder Schule fasste GabriellaCsuka Lehrerin für ungarische und deutsche Sprache und Literatur, Fachexperte im Nationalitätenunterricht, Direktorin der Ugoder Nationalitätenschule zusammen.

 

Literatur

 

Bakonyi Anikó: Családi életre nevelés a 13–14 éves tanulók körében. [Ugod] Szakdolgozat 1984. 51 lev., mell. 4 db TFSZ

 

Bél Mátyás: Veszprém megye leírása. Veszprém 1989. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 6. Ugod leírása: 68–69, 71, 217. Ugod vára: 12,23, 47, 67-69, 169, 217.

 

Bukta Ilona: Ugod földrajzi nevei. Ugod, 1980. 50 lev. Laczkó Dezső Múzeum kézirattára

 

Dornyay Béla: A Bakony. Budapest,1927. 393–394.

 

Fülöp Éva Mária: A pápa-ugod-devecseri Esterházy-uradalom megszervezése és gazdálkodása a 18. század folyamán. In: Tanulmányok Pápa város történetéből a kezdetektől 1970-ig. Pápa, 1994. 225–286.

 

Haas János: A felsőkréta Ugodi Mészkő Formáció a Bakonyban. In.: A Magyar Állami Földtani Intézet Évkönyve LXI. kötet. Bp, 1979. Ugodi feltárások leírása: 38–44.

 

Haas János: Felsőtriász karbonát platform fáciesek az Északi-Bakonyban. In: Földtani közlöny 125/1–2. 27–64.

 

Ila Bálint - Kovacsics József: Veszprém megye helytörténeti lexikona.Budapest, 1964.: 32, 47, 52, 57, 58, 65, 89, 90, 119, 124, 127, 143, 154, 163, 170, 188, 193, 276, 27, 278, 299, 301, 304, 328, 330, 332, 342, 366, 380, 381–382, 382 (Uzsal), 384, 384, 409.

 

Ilon Gábor: A késő halomsíros-kora urnamezős kultúra temetője és települése Németbánya határában. In.: Pápai Múzeumi értesítő 6. Pápa, 1996. 90, 90, 95..

 

Jakab Réka: Az ugod-vadkerti fürdő a reformkorban. In: Acta Papensia 2001/1-2. szám. 27–62.

 

Kecskés József: Az ugodi mészégetés. Veszprém Megyei Honismereti Tanulmányok III. szám Veszprém, 1976. 87–101.

 

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Kovács Ernő: Klubélet sztereóban. Egy huzamosabb ideje működő közművelődési kiscsoport fejlődése, fennállásának tapasztalatai.Ugod.1986. 10 lev. VKP

 

László Péter: A pápa-ugod-devecseri uradalom a 17. század második felében. In: Pápai Múzeumi értesítő 8. Pápa, 2002. 109–125.

 

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Lichtneckert András: Veszprém megye községeinek urbáriumai, úrbéri és telepítési szerződései. 1690–1836. Veszprém, 2009. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 21. Ugodra vonatkozó források: 377–379.

 

Lichtneckert András: Veszprém vármegye községeinek feleletei az úrbéri kilenc kérdőpontra 1768–1782. Veszprém, 2007. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 19. Ugodra vonatkozó források: 17–18, 20, 243–245.

 

Magyarország Régészeti Topográfiája 4. A pápai és zirci járás. Budapest, 1972.: 5, 7, 12, 243–248, 305, 306, 310, 323, 324.

 

Ny. Nagy István: Pesty Frigyes kéziratos helynévtára. Történelmi Veszprém megye. Pápa, 2000. Ugodra vonatkozó adatok: 194.

 

Patonay József: A kir. tanfelfelügyelő, a plébános és a tanító. Érdekes emberarcok a XIX. század végéről. Tata, 1972. 1 lev. VKP

 

Rajczi Pál: Mozzanatok Ugod történetéből. Kézrat 1976.

 

Rómer Flóris: A Bakony. Természetrajzi és régészeti vázlat. Győr, 1860.: 162–163.

 

Szabó Miklósné: A gyomirtó szerek szelektív hatása Ugod község határában. Szakdolgozat Pécs, 1980. 43 lev., 1 ábra, 7 fotó, 8 t. TKP

 

Takáts Endre: Veszprém vármegye összeírásai 1696, 1715, 1720.Veszprém, 2002. A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 17. Ugodon összeírt lakosok nevei: 50, 115 (1696), 214 (1715), 286 (1720).

 

Vágfalvy József: A csoportos felújítás alkalmazásának tapasztalatai, kiértékelése a Pápai Erdőgazdaság ugodi erdészetében és a csoportos felújítás megjavítására vonatkozó intézkedések megtervezése.Diplomadolgozat Sopron, 1954. 4, 42, 47 lev, 48 t., 3 mell. EFES

 

Veress D. Csaba: Ugod. Budapest, 2000. (Száz magyar falu könyvesháza sorozat)

 

Világhyné Tuba Anita: A körzetesített oktatási intézmények, mint az Európai Unióhoz való felzárkózás lehetséges eszközei (Magyarország: esettanulmány a jelenség elemzésére) Szakdolgozat Szombathely, 2007.   

 

Zarnócczy Kornélia: Kiskörzeti könyvtár munkája és tevékenysége. Szakdolgozat. (Ugod.) Ugod, 1966. 23 lev. VKP

 

Archivarische Quellen:

 

Ein Protokoll über die Kirchenvisitationen über Ugod wurde im Jahre 1779 erstellt, dieses befindet sich im Erzbischöflichen Archiv (VÉL), in Canonica Visitatio (VÉL A 8) Band 12. Seite 281–294, ein Protokoll entstand auch in 1937 (VÉL A 8) Band 151. Seite 1–25.

 

Die Urbarialverträge aus 1754 und 1762 können im Archiv des Komitats Veszprém unter den Urbarialakten (IV.1.g) erforscht werden.

 

Unter den Urbarialdokumenten (VeML VII. 1.b.) befindet sich der Einigungsbrief über die urbariale Besitzerregelung von Ugod (1840-1844). Unter den Dokumenten der Gerichtsprozesse und den Beilagen befinden sich die Urbarialtabelle der Ortschaft 1768, das Grundbuch und die Grundstücktabelle aus 1861.

Wegen ihrer Größe geriet die Landkarte über die Besitzregelung in die Landkartensammlung VeML XV. 11.: T-273: Die Karte über die Besitze der Leibeigenen (1846) T-274: die Karte über die Baugrundstücke in Ugod (1946), T-333-334 die Karten über die Maierhöfe und Baugrundstücke (1841) T-447 die Karte über die Verteilung der ehemaligen Leibeigenenbesitze (1862)  

Das Schriftgut der Katasteraufnahmen der Siedlung (1858, 1923, 1942) sind in der Abteilung des Komitats Veszprém in der Staatlichen Behörde für Landesvermessung und Kartographie (VeML VI. 103.b.) zu finden, die dazugehörenden Landkarten im Ungarischen Staatsarchiv (MOL S. 78-79.) und in der Landkartensammlung (VeML XV. 11.b.) des Komitatsarchivs.

Die Dokumente des Landgutes Pápa-Ugod-Devecser der Familie Esterházy sind im Komitatsarchiv unter VeML VII. 1.e aus der Zeit von 1872 bis 1949 zu erforschen.

Die Dokumente der Bürgerzeit gerieten nur in Fragmenten ins Komitatsarchiv (VeML V. 413). Die Protokolle der Vertretungskörperschaft der Großgemeinde blieben aus der Zeit 1909-1921 erhalten. Die registrierten Dokumente spiegeln die Tätigkeit der Verwaltung aus den Jahren 1878, 1904-1950 wider.

 

Die Dokumente der Vertretungskörperschaften sind auch im Komitatsarchiv Veszprém für die Forschung zugänglich.

            Das Schriftgut der Dampfmühlen Ag. von Ugod kann aus der Zeit 1917-1950 im Komitatsarchiv unter VeML XI. 61) erforscht werden.

 

Die Grundbücher von Ugod befinden sich im Archiv des Komitats Veszprém unter den Grundbüchern des Bezirksamtes von Pápa (VeML VII. 5. b). Die Führung der Grundbuchdokumente gehörte in den Zuständigkeitsbereich der Gerichtshöfe, die Aktenverwaltung wurde von den Grundbuchämtern durchgeführt. So entstand das Grundbuch, in dem die Besitzer und einige dazugehörenden Rechte (Kredit, Nutznießung) eingetragen wurden. Die Führung der Grundbücher von Ugod gehörte in den Zuständigkeitsbereich des Bezirksamtes von Pápa. Hier wurden die Grunddokumente eingeführt, in denen Verkaufsverträge, Erbschaftsbeschlüsse, Hypothekeneintragungen die Dokumente über die Vollziehung der Feldreform im Jahre 1920 zu finden sind, außerdem ausgezeichnete Orts-, Besitz- und Familienquellen.

 

Das Schriftgut des Gemeinderates aus der Zeit 1950-1990 sind im Komitatsarchiv (VeML XXIII. 919.) zu erforschen.

 

Die Dokumente über die Schulen, über die Anzahl der Schüler und Lehrer, über den Zustand der Erziehung (über die Sprache des Unterrichts) zwischen 1838-1849 werden in den Dokumenten für Erziehungswesen der Adelsversammlung des Komitats Veszprém/Wesprim (VeML IV. 1. r.) aufbewahrt.

In der Dokumentation des Schulinspektors des Komitats Veszprém (VeML VI. 501) befindet sich das Grundbuch, das den Zustand von mehr als 300 Grundschulen des Komitats im Zeitraum von 1884-1887 enthält. Unter den Daten des Grundbuchs I. kann über das Gründungsjahr der Schule von Ugod, über die Schulerhaltung, über Angaben der Dorflehrer, über die Zahl der Schüler und über die genaue Beschreibung des Schulgebäudes und der Lehrmittel gelesen werden. Im Grundbuch II. wurden der Vermögenszustand und die Ausgaben der Schulen aufgezeichnet.

Die Dokumente der römisch-katholischen Elementarschule aus der Zeit 1905-1946 (VeML VIII. 462), die Dokumente der staatlichen Grundschule aus der Zeit 1946-1979 (VeML XXVI. 312.) gelangen ins Archiv des Komitats Veszprém.

 

Die Akten des Kreistierarztes von Ugod aus 1949-1956 (VeML XXVI. 834.) dokumentieren die Arbeit der Kreisärzte in dieser Gegend. Die sozialistische Landwirtschaft der Ugoder Gegend ist durch die Akten der Ugoder Szabadság LPG, später Landwirtschaftliche Genossenschaft aus der Zeit 1959-2000 (XXX.697) kennen zu lernen.

 

Das Pfarramt von Ugod wurde mit Hilfe der Familie Esterházy im Jahre 1726 wieder organisiert. Ab 1740 wurden die Matrikelbücher über die Katholiken vor Ort geführt. Bis 1828 sind Matrikelbücher in einem Exemplar geführt, die im Erzbischöflichen Archiv zu finden sind. Nach 1828 erfolgte die Matrikelführung in Duplikation. Die Zweitschriften der konfessionellen Matrikelbücher (1828-1895) können im Komitatsarchiv Veszprém/Wesprim erforscht werden (VeML IV. 482.). Nach der Einführung der staatlichen Matrikelführung (1895) erfolgte diese ebenso in Duplikation. Die Zweitschriften der staatlichen Matrikelbücher (1895-1980) können im Komitatsarchiv (VeML XXXI.1.) erforscht werden.

 

 

Zusammengestellt von Hajnalka Márkus-Vörös, Archivarin, Archiv des Komitats Veszprém 

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